Blöde Gedanken sind erlaubt

Ich kämpfe seit Jahren mit negativen oder ich nenne sie „blöde“ Gedanken. Zum Beispiel solche

  • Du kommst in die Hölle
  • Heute nacht bringst du dich um
  • du kommst in die Geschlossene Psychiatrie
  • es wird nie wieder besser
  • Du tust jemandem etwas an
  • Der Teufel ist in deinem Herzen
  • ich schaff das nicht
  • Ich bin wertlos
  • Alles geht schief
  • ich bin ein Versager
  • was wenn ich jetzt von dieser Brücke springe oder vors Auto laufe
  • ich hab was verbockt, ich werde bestimmt morgen gefeuert
  • Gott hasst mich

Diese prasseln tagtäglich auf mich ein. Schon morgens wenn ich die Augen aufmache kommen sie so sicher in mein Bewusstsein wie das Amen in der Kirche.

Negative Gedanken kennt jeder von uns. Es kann aber passieren dass wir irgendwann regelrecht Angst vor unseren eigenen Gedanken haben und sie versuchen möglichst zu vermeiden, zu entkräften, zu verdrängen, in den Griff zu bekommen und wegzuschieben weil wir denken sie seien gefährlich und verboten, weil sie nicht unseren Werten und unserer Vorstellung von mentaler Gesundheit entsprechen. Was sind die Ursachen von solchen Gedanken?

  • Erlernte Denkmuster, Glaubenssätze und tief verwurzelte Überzeugungen (Kognitive Prägung):
  • Stress, Ängste und aktuelle Belastungen, z.Bsp Geldsorgen (Situative Auslöser):
  • Psychische Erkrankungen wie Depression oder Schizophrenie (Klinische Faktoren):

Unser Gehirn ist ein Überlebensorgan, das darauf trainiert ist, potenzielle Gefahren zu erkennen und zu warnen. Dabei produziert es oft auch einfach „Gedankenmüll“.

Hier eine wichtige Botschaft: Negative Gedanken sind normal! Jeder Mensch hat eine Schattenseite und negative Gedanken. Diese gilt es in die persönliche Lebensrealität zu integrieren.

Die Gesellschaft und unsere Erfolgskultur diktiert uns dass wir solche Gedanken nicht haben sollen. Wir sollen immer gut drauf sein, gute Vibes verbreiten, positiv gestimmt sein, das Leben genießen „müssen“, tolle Urlaubsziele haben, erfolgreich in Beruf und Privatleben sein, Statussymbole haben und so weiter. Negative Gedanken passen nicht in dieses Bild von einem idealen Leben und Selbstbild.

Von diesem Diktat müssen wir uns verabschieden, denn negative Gedanken sind Grundbedingungen des Menschseins und gehören zum Leben in dieser Welt und ihrer Realität einfach dazu! Aber: Es ist auch teilweise einfach ein Grundrauschen von mentalen Fragmenten, wir brauchen ihnen keine große Beachtung zu schenken.

Der Schlüssel zur mentalen Gesundheit ist es, nicht die Gedanken und Gefühle die uns Angst machen loszuwerden und auszumerzen, sondern sie willkommen zu heißen, sie beobachten und sie akzeptieren. Üben Sie sich in Selbstmitgefühl. Was würden Sie einem guten Freund raten, der solch einen Gedanken hat?

Ich habe in meinem Leben dieses Joch, diese Bürde dass ich mit negativen Gedanken konfrontiert bin und an diesen Problemen wachse und lerne damit umzugehen. Dabei habe ich einen entscheidenden „shift“ in meinem Denken gemacht. Ich lasse blöde Gedanken konsequent zu. Ich beginne meinen Tag und mache mir klar dass blöde Gedanken kommen und gehen und einfach da sein dürfen, sie wollen Raum in meinem Geist haben – und den dürfen sie bekommen. Früher war es so – dass ich früh aufgestanden, geschrieben und mich wohl gefühlt habe. Ich dachte „jetzt habe ich es geschafft, ich bin gesund“, dann begann ich den Tag und die Ängste und Abgrundgefühle haben sich doch wieder eingeschlichen und ich war frustriert und enttäuscht. Oder ich dachte nachmittags, „ohje da kommt wieder eine Gedankenlawine, da braut sich was zusammen, ich habe Angst, werde ich heute wieder stundenlang leiden und aushalten müssen auf der Couch?“

Heute habe ich einen besseren Umgang damit gefunden. Ich denke: „Ok, ich darf mich auch mal schlecht fühlen“, „es darf heute vormittag wieder schwierig werden“ und „ich akzeptiere alle mentalen Zustände in die ich geraten könnte“. Für Notfälle habe ich mein Diazepam und ich kann jederzeit in die Notaufnahme meines Krankenhauses wenn ich es nicht mehr alleine zuhause schaffe. Das gibt mir die nötige Sicherheit.

Ich habe Krankheitsakzeptanz. Ich gehe durch meinen Alltag und akzeptiere alle mentalen Zustände und negativen Gedanken die auf meinem inneren Bildschirm auftauchen und mache einfach weiter, dabei hilft mir meine Tagesstruktur und meine commitments um durch den Tag zu kommen und mich sinnvoll zu beschäftigen. Blöde Gedanken und Rumliegen sind erlaubt!

Gestern hatte ich den Gedanken: „Wir (die Dämonen) sorgen dafür dass du nie wieder schlafen kannst und dann geht es ab in die Geschlossene mit dir!“. Ein typischer, blöder Gedanke. Aber, er macht mir keine Angst mehr! Ich weiß es ist nur mein eigener Gedanke, nur ein Gedanke, nicht real, gesprochene Worte im Kopf, keine Einflüsterung finsterer Mächte. Alles stinknormal. Diese Erkenntnis entlastet mich und ich kann mich weiter einfach nur freuen am Leben zu sein, in dieser perfekten Welt leben zu dürfen und es einfach nur geil finden zu leben und zu atmen und mein Leben zu leben. Blöde Gedanken dürfen kommen und gehen. Sie sind völlig unnötig und ungefährlich. Es sind „neurologische Zufallsprodukte“. Machen Sie sich das bewusst. Was ist JETZT?

Erlauben Sie sich, einfach ein Mensch zu sein und menschliche Gehirne produzieren manchmal unsinnige und nicht hilfreiche Gedanken. Akzeptieren sie das, das ist einfach so! Urteilen und bewerten sie nicht. Fürchten Sie sich nicht.

Sie können versuchen ihren Gedanken ein Label zu geben, zum Beispiel „Aha, Psychogedanke“, oder „Ok, da ist eine Sorge. Hallo Sorge“, „Hallo katastrophen Gedanke. Du darfst da sein, ist ok. Kein Problem“ und dann legen Sie sie ab und kümmern sich nicht weiter darum.

Was Sie auch tun können ist Ihren Körper als Fokusanker zu betrachten. Wie ist meine Atmung gerade? Wie fühlt sich der Druck auf dem Körper vom Stuhl an auf dem ich sitze. Wie fühlt sich der Boden an auf dem ich gerade laufe. Was ist hier und jetzt?

Es gilt, nicht mit seinen Gedanken fusioniert (verschmolzen) zu sein sondern die Distanz zu wahren und ein interessierter, neugieriger Beobachter zu sein. (siehe Acceptance Commitment Therapy) Das habe ich schon an mehreren Stellen in diesem Blog erwähnt. Ich wiederhole es, da es eine zentrale Botschaft für Ihre mentale Gesundheit darstellt schwierige innere Erlebnisse zuzulassen statt sie zu bekämpfen. Dadurch sparen sie wertvolle Energie die Sie zum Erreichen werteorientierter Ziele einsetzen können. (Auch das habe ich bereits mehrmals erwähnt).

Es gilt also, nicht zu versuchen schlechte Gedanken zu kontrollieren und auszumerzen sondern zuzulassen und loszulassen. Denken Sie so oft wie möglich „Ich lasse los“. Der Gedanke verursacht nicht das Leid, der Widerstand und der innere Kampf verursachen das Leid. Entscheiden Sie wie sie „trotz“ oder „mit“ diesem Gedanken ein erfolgreiches Leben führen und Ihren Alltag gestalten können.

Die Akzeptanz von negativen Gedanken und Gefühlen ist daher keine passive Resignation, sondern ein Akt der Befreiung. Sie beendet den kräftezehrenden inneren Kampf, setzt mentale Energie frei und macht uns resilienter. Dadurch verschiebt sich unser Fokus von der inneren Kritik hin zum werteorientierten Handeln.

Blöde Gedanken sind erlaubt. Erst wenn wir das wirklich verinnerlichen, können wir ein Leben führen, das nicht von den zufälligen Inhalten unseres Geistes, sondern von unseren bewussten Entscheidungen bestimmt wird. Die Seele will gesund werden.

Viel Erfolg beim Umgang mit blöden Gedanken! Schreiben Sie Ihre Erfahrungen gerne in die Kommentare oder schreiben mir eine E-Mail. Ich freue mich darüber.

Wenn der Genuss beginnt

Mein positives Selbstgespräch, meine Tagesstruktur mit Morgenroutine, das regelmäßige Training, das viele Gebet und die Entspannungstechniken am Nachmittag. All das bleibt auf Dauer nicht ohne Wirkung. Ich mache ganz eindeutig Fortschritte. Hier ein Blick auf mein Stimmungsprotokoll (siehe Artikel Das Stimmungsprotokoll)

Die Krisen mit Gedankenlawine sind die letzten Tage ausgeblieben. Die Psychose klingt ab und ich komme zunehmend in eine leichte, schöne Lebensrealität wo alles stinknormal ist. Es geht mir gut!

Das heißt nicht dass ich alle schlechten Gedanken und Gefühle los bin. Ganz und gar nicht. Aber mein Umgang damit hat sich verändert. Ich übe mich immer mehr in Krankheitsakzeptanz. Ich akzeptiere, dass schlechte Gedanken zu meinem Leben noch dazu gehören und ein Teil von mir sind. Ich weiß aber auch: „Ich bin nicht in Gefahr“. Ich verstehe dass egal wie schlimm die Gedanken und Zustände sind: „Es ist nicht real“, „Es sind nur meine eigenen Gedanken“, „Gesprochene Worte im Kopf“. Sie dürfen kommen und gehen. Ich akzeptiere, ich gehe damit um. Ich lasse mich von verstörenden Gedanken und Wahnideen nicht beeindrucken und mache einfach weiter. Mit meinem Plan und mit meiner Aktivität, mit dem was gerade wichtig ist. Der Erfolg kommt mit der Zeit.

Ich kann im Notfall jederzeit Diazepam nehmen oder wenn alle Stricke reißen kann ich in die Notaufnahme meines Krankenhauses gehen. Dieser Backup Plan gibt mir Sicherheit. Es ist als würde ich klettern und ich habe ein Seil dass mich hält wenn ich abrutsche. Nichts schlimmes passiert. Ich habe mein Leben im Griff.

Der Game Changer für mich war in den letzten Tagen ein regelmäßiges, erholsames Entspannungstraining am Nachmittag. Ich halte mich jeden Vormittag und Mittag an meinen Tagesplan, auch wenn ich mal keine Lust habe. Ich bin konsequent. Ich mache 3 mal die Woche meinen Sport. Am Nachmittag nach meinem Training nehme ich mir Zeit für mich und meine mentale Gesundheit. Siehe Artikel Achtsamkeit im Alltag. Ich mache eine heiße Dusche, lege mich aufs Bett und mache einen Bodyscan (youtube), eine Progressive Muskelrelaxation und 15 Minuten formale Sitzmeditation. Danach bin ich frisch, energiegeladen und bereit für den nachmittag und abend, welcher mir früher oft Probleme gemacht hat. Dann habe ich Zeit für lesen, fernsehen oder Musik machen. Manchmal tut auch mal 15 Minuten Langeweile, achtsames Tee trinken und eine Duftlampe gut. Ich betreibe die Entspannung prophylaktisch und nicht erst wenn es mir schlecht geht. Das ist der richtige Weg,

Ein weiterer Aspekt, der mir gut tut, ist die Erkenntnis dass ich die Struktur jederzeit verlassen und mich ausruhen darf. Und manchmal tue ich das auch. Ich mache mir keinen Druck und bin nachsichtig mit mir. Ich erkenne: Ich habe die Wahl. Diese Erkenntnis ist der Schlüssel zu Erfolg und Veränderung. Scheitern und abbrechen ist erlaubt! Das gibt mir im Alltag den Raum mich für die Aktivität zu entscheiden. Mit Leichtigkeit und Freude.

Ich komme in die Aktivität. Ich halte mich an meinen Plan und es wird mit jedem erfolgreichen Tag leichter und leichter, innere Widerstände zu überwinden, sich an den Plan zu halten und seine Ziele zu verfolgen. Blöde Gedanken, Gefühle und Ausruhen sind jederzeit erlaubt! Es ist meine Entscheidung. Wenn ich mich entscheide die Struktur zu verlassen und mich hinzulegen, dann dauert es einfach nur etwas länger bis ich gesund bin. Das ist aber auch manchmal ok. Denn ich habe Zeit. Alle Zeit der Welt um gesund zu werden.

Ich finde es gerade einfach nur geil am Leben zu sein! Danke Herr, für das Geschenk Leben. Danke dass du diese Welt so schön und perfekt gemacht hast und ich darin leben und mich entfalten darf. Ich habe Essen, Trinken, Tabak, ein schönes zuhause, genügend Geld, Fleiß, Disziplin, Hoffnung, Mut, Gelassenheit, meinen Glauben, meine sozialen Kontakte, Frieden, Wohlstand, ich bin frei und kann tun und lassen was ich will. Ich lebe. Schmerzfrei. Was für ein großartiges Geschenk! Ich bin jung, gesund und gesegnet und auf dem richtigen Weg. Ich mache Fortschritte. Ich bin zufrieden. Ich bin glücklich.

Herr, wenn ich einmal sterbe, mach dass ich zu DIR ins Himmelreich komme und Gemeinschaft mit dir haben darf. Mach dass ich Mama wieder sehe. Das hat noch sehr viel Zeit. Bis dahin fülle ich mein Leben mit so vielen schönen Erlebnissen wie möglich. Ich möchte einen positiven Effekt auf die Welt haben und so vielen kranken Menschen wie möglich helfen. Mit meinem Blog und meinem Buchprojekt, später als Genesungsbegleiter und Coach. Ich möchte möglichst viel Qualitätszeit mit Freunden und Familie verbringen. Ich will das Meer wieder sehen. Meine Lebenszeit ist begrenzt, dass macht sie nur um so kostbarer. Ich will das beste daraus machen.

Es wird wieder Krisenmomente geben und das ist ok. Ich will damit leben, bis es besser wird. Ich denke sehr oft: „was ist jetzt?“ und „komm zurück“.

Eine kleine Geschichte:

Ein Gärtner pflanzte den Samen des chinesischen Bambus und pflegte ihn geduldig.

Vier lange Jahre lang goss er den Boden, aber kein einziger Spross zeigte sich über der Erde. Freunde rieten ihm, die Stelle aufzugeben, da er nur seine Zeit verschwendete. Doch der Gärtner glaubte an den Bambus und fuhr fort, ihn zu pflegen.

Im fünften Jahr geschah das Wunder: Der Bambus trieb aus und wuchs in nur sechs Wochen über zwanzig Meter in die Höhe!

Die Menschen waren erstaunt über das plötzliche Wachstum. Der Gärtner erklärte ihnen: „Der Bambus ist nicht in sechs Wochen gewachsen, sondern in fünf Jahren. In den ersten vier Jahren hat er unsichtbar ein tiefes, starkes Wurzelsystem aufgebaut. Dieses Fundament brauchte er, um in so kurzer Zeit so hoch wachsen zu können.“

Die Moral: Geduld und Beharrlichkeit sind entscheidend. Der größte Erfolg erfordert oft jahrelange, unsichtbare Vorarbeit, um ein starkes Fundament zu legen.

Wenn wir beharrlich und fleißig unsere Ziele verfolgen die unseren Werten entsprechen, dann wird uns das Leben mit Freude und Erfolg belohnen. Wir haben Zeit. Zeit langfristig gesund zu werden. Wir brauchen Geduld, Geduld Rückschritte und Umwege zu meistern. Das kämpfen ist nicht umsonst. Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Wir schlagen Wurzeln. Wir sind fest verankert in der Realität. Im hier und jetzt. Jeden Moment entfaltet sich das Leben aufs Neue.

Verlassen Sie den Krisenmodus und beginnen Sie das Leben zu genießen. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Glück und irgendwann beginnt der Genuss. Ganz von selbst und ohne Druck. Mit Leichtigkeit und Freude.

Die Seele will gesund werden.

Mach was dir gut tut

Hier kommt ein sehr wichtiger Artikel (ich benutze in diesem Artikel das „du“).

Warum ist es manchmal so schwierig positiven Handlungsimpulsen zu folgen? Vielleicht kennst du das. Du liegst auf der Couch und denkst „Eine Tasse Tee würde mir jetzt gut tun, oder ein Spaziergang oder ich könnte singen oder ein Bild anfangen“. Dann ist da aber eine innere Barriere, ein Widerstand. Dieser wird auch oft als der „innere Schweinehund“ bezeichnet. Ich habe einfach „keine Lust“ und stecke in einem Glasgefängnis und bleibe lieber liegen obwohl ich genau weiß das es besser für mich wäre etwas zu tun. Bei sportlichen Ambitionen merkt man das auch sehr deutlich. Viele Menschen haben Probleme sich zum Sport zu motivieren, dabei weiß jedes Kind wie gut es für die Psyche ist sich zu bewegen.

Was steckt dahinter? Wahrscheinlich liegt der Barriere eine tief sitzende Angst zu scheitern zu Grunde, Angst vor Veränderung, Angst wir könnten uns in der Aktivität unwohl fühlen, manchmal auch Angst vor Erfolg (so seltsam das klingt). Erfolg führt nämlich fast immer zu Veränderungen. Wir müssten unsere Komfortzone verlassen. Das Gehirn liebt Bekanntes und Sicherheit, selbst wenn der aktuelle Zustand unbefriedigend ist. Das Unbekannte, das der Erfolg mit sich bringt, wird als Bedrohung empfunden und genau das ist das Problem. Wir sabotieren uns selbst.

Was hindert uns daran die positive Aktivität zu beginnen? Wenn es keinen Spaß macht und wir die Aktivität abbrechen, wir wären genauso dran wie vorher, aber hätten es zumindest versucht. Wichtig: du darfst jederzeit die Erfahrung machen dass Abbrechen erlaubt ist. „Scheiter heiter“, sagen wir im Impro. Diese Einstellung wird die Hürde zur Aktivität schon mal etwas senken. Die Erlaubnis zu scheitern und merken es passiert nichts schlimmes kultiviert eine bessere Einstellung gegenüber den Dingen die dir gut tun.

Was uns die Veränderung auch schwer macht sind unrealistische Ziele, zum Beispiel „Ich werde mein Leben jetzt radikal ändern, jeden Tag Sport machen, mich gesund ernähren und und und“. Damit türmen wir uns eine Riesen Todo Liste auf und die Wahrscheinlichkeit ist groß dass wir am Ende nichts davon erreichen, aufgeben und auf der Couch liegen bleiben wie wir es gewohnt sind.

Manchmal machen wir auch einen Entscheidungskampf daraus. „Heute MUSS ich Sport machen, mein Leben hängt davon ab, ich DARF nicht im Bett bleiben. Mein Leben hängt davon ab“. Dann denke ich „ach, ist doch zu schwer, ich bleibe zuhause, ich schaff das nicht“. Ich führe einen inneren Kampf und genau dieser ist das Problem.

Treffe richtige Entscheidungen mit Leichtigkeit und Freude! Dafür brauchst du die richtige Einstellung.

Es sind kleine Schritte die zum Ziel führen. Babyschritte. Der Erfolg kommt nach und nach mit der Zeit. Erobere dir deinen Alltag zurück, jeden Tag wirst du nur ein kleines bisschen besser. Es ist die langfristige Veränderung und Entwicklung die wir anstreben. Wir müssen nicht perfekt sein und dürfen nachsichtig mit uns sein wenn es nicht klappt.

Mach was dir gut tut. Mach dir klar dass du deinem Schweinehund und deinen Gedanken nicht ausgeliefert bist, denn: „Es ist deine Entscheidung“. Ich komme in letzter Zeit gut in meine Aktivität und in meinen Tagesplan mit Morgenroutine, Malstunde, Pausenstruktur, Sport und Musik machen. Ich bin realistische commitments (Handlungsverpflichtungen) eingegangen und gehe zum Beispiel 3 mal die Woche ins Fitness gehen. Ich halte mich größtenteils an meine Morgenroutine und meinen Tagesplan. Es gibt aber auch Faulenztage wo ich die Struktur verlasse, das ist völlig OK!

Wenn wir ein „commitment“ haben ersparen wir uns die stundenlange innere Diskussion darüber ob wir die Aktivität nun machen wollen oder nicht. Wir vermeiden den Kampf, den struggle, das innere Tauziehen. Vor allem: Wir sparen sehr viel Energie, welche wir sinnvoller einsetzen können um unsere Ziele zu verfolgen.

Wir machen sie einfach, denn, wir haben uns uns selbst ein Versprechen gegeben die Dinge zu tun von denen wir wissen dass sie uns gut tun, wie zum Beispiel Sport treiben oder einem kreativen Hobby nachgehen.

Am Beispiel Fitness: wenn du mal eine ruhige Minute hast visualisiere vor deinem inneren Auge, wie du zur Sporttasche greifst und dich auf den Weg machst, spiele die Situation im Fitness immer wieder mental durch und stell dir vor wie du dort bist und die Geräte bearbeitest und wie die Zeit auf der Uhr des Ergometers vergeht. Stell dir vor wie du dich die ersten 5 Minuten durchbeißt, wie leicht es sich dann anfühlt, stell dir deine brennenden Muskeln anfühlen und freue dich darüber, stell dir vor wie du glücklich dein Trainingsziel erreichst und erschöpft und zufrieden nach hause trabst. Je öfter du dieses Szenario, dieses Mentaltraining absolvierst desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit dass es Realität wird, wir erschaffen uns mit unserer Vorstellungskraft unsere Realität.

Der Moment, der innere Mechanismus, der mentale shift von „ich bleibe liegen“ hin zu „ich gehe in die Aktivität“ fasziniert mich und als ich damit anfing, war ich verblüfft wie leicht es plötzlich ist das richtige zu tun, wenn man das richtige mindset hat. Diese Erfahrung kannst du auch machen!

Ich schaffe nun immer öfter meine Tagesstruktur und gehe wichtige Schritte in die mentale Gesundheit. Ich merke wie leicht es ist das richtige zu tun. Ich denke: Ok, ich darf mich jederzeit von meinem Plan entfernen und darf rumliegen so viel ich will. Kein Problem, mein Leben ist nicht in Gefahr und ich mache mir keinen Druck.

Ich habe aber die Wahl. Ich kann mich auch entscheiden stattdessen in die Aktivität zu gehen. Es ist meine Entscheidung! Ich bin kein Sklave meiner inneren Widerstände und Ängste mehr. Ich verlasse das Glasgefängnis. Ich hatte früher oft Widerstände vor dem singen und habe es lange vernachlässigt. Gestern habe ich abends eine Stunde gesungen und es hat sich sehr gut angefühlt. Keine blöden Gedanken. Wenn wir das richtige tun dann sind wir stolz auf uns, es kann sich zwischendurch etwas unangenehm anfühlen. Das ist normal!

Auch Sport kann sich unangehm anfühlen. Mein Tipp: Genieße das unangenehme Gefühl! JETZT tust du was für deine Gesundheit! Ein bisschen Quälerei ist gut für dich! Danach wirst du dich gut fühlen und stolz auf dich sein und bekommst die Belohnung in Form eines besseren psychischen Wohlbefindens, einem Erfolgserlebnis und mehr Selbstwirksamkeit. Hol dir die Belohnung!

Was auch immer die Aktivität die dir gut tut (oder erledigt werden muss) ist, sei es Aufräumen, Papierkram machen, Essen machen, Zähne putzen, duschen, ein Bild malen, musizieren, basteln, häkeln, Sport machen, Tee kochen – mach dir klar: „Es ist deine Entscheidung“, entscheide dich richtig.

Ganz am Anfang müssen wir uns vielleicht ein bisschen Zwingen, aber das lohnt sich! Das schöne ist, dass sich diszipliniertes Verhalten sehr gut erlernen lässt, je öfter wir innere Barrieren überwinden desto leichter wird es. Das gilt in allen Lebensbereichen. Mit der Zeit führen wir weniger innere Kämpfe und Diskussionen und wenden uns immer leichter und selbstverständlicher unseren Aktivitäten und Zielen zu. Das widerum führt uns in eine positive, angenehme, stinknormale Lebensrealität und zu einem lebenswerten Alltag. Ohne Aktivität geht es nicht.

Wir merken wir haben Erfolg, wir merken dass wir selbstwirksam sind und unser Leben in die Hand nehmen können. Wir kriegen unser Leben auf die Reihe. Wir merken dass wir gesund werden, langfristig. Wir haben Zeit, alle Zeit der Welt um gesund zu werden und wenn es mal nicht klappt dürfen wir nachsichtig und selbstfürsorglich mit uns umgehen.

Manchmal können sich Aktivitäten zwischendurch unangenehm anfühlen, das geht mit der Zeit vorbei, das gilt es erst mal auszuhalten. Dein Gehirn lernt nach und nach dass es in der Aktivität weniger Energie verbraucht als beim Rumliegen auf der Couch und grübeln.

Wage den Shift. Habe Mut zur Veränderung. Das Leben wird dich belohnen. Raff dich auf, tritt dir in den Hintern, in der Gewissheit dass dir die Aktivität langfristig gut tun wird. Treffe jeden Tag kleine, wichtige Entscheidungen. In der Summe werden Sie dich in eine gesunde Lebensrealität führen. Es ist realistisch, es ist im Rahmen deiner Möglichkeiten. Du verdienst ein Leben in Glück, Aktivität und Freude, hol es dir und lege den Schalter um. Stell dir die Frage „Willst du wirklich gesund werden?“. Wenn ja, dann entscheide dich dafür etwas dafür zu tun und dich weiterzuentwickeln. Zu wachsen. Übernehme Verantwortung für dein Leben, denn du bist für dein Glück selbst verantwortlich. Die Belohnung für diesen Prozess ist Gesundheit und Lebensfreude. Betrachte jeden dieser kleinen Schritte als einen Sieg.

Die Seele will gesund werden.

Da gibt es eine positive, glückliche, werteorienterte Lebensrealität die leicht und schön ist. In diese wollen wir gelangen. Es wird ein langer Weg, aber dieser Weg lohnt sich! Mach dich auf die Reise. Mach was dir gut tut. Du hast die Kraft dazu! Du packst das!

Ziele formulieren mit der SMART Methode

Ziele zu haben ist für unsere Reise in die mentale Gesundheit sehr wichtig. Wer Ziele hat ist motiviert morgens aufzustehen und hat Energie und Fokus die Dinge zu tun, die ihm/ihr wirklich wichtig sind und auf was es im Leben ankommt. Ziele zu erreichen schafft Selbstvertrauen, Erfüllung und gibt dem Leben einen Sinn. Jedes erreichte Ziel gibt uns ein Gefühl des Erfolgs und wir sind motiviert weiter zu machen. Wir bemerken dass wir als Person uns weiterentwickeln und nach einem glücklichen, erfolgreichen Leben streben

Ziele leiten sich aus Werten ab. Meine Werte sind zum Beispiel:

  • Mental und physisch stark sein
  • Gute Beziehungen zu anderen Menschen
  • Kreativität

Aus dem ersten Wert leite ich bsp. das Ziel ab: Ich gehe 3 mal die Woche für eine Stunde ins Fitnessstudio.

Die SMART Methode

Es ist bei der Formulierung von Zielen entscheidend einige Kriterien anzulegen, damit wir Erfolg haben. Hierbei hilft die SMART Methode. Smart ist hierbei ein Akronym welches bedeutet

S (spezifisch) – Ist es spezifisch? Machen Sie es konkret: zum Beispiel, diese Woche gehe ich 3 mal für 30 Minuten joggen

M (messbar) – Kann ich den Fortschritt messen? Wenn ich 3 mal joggen war kann ich messen dass das Ziel erreicht ist.

A (attraktiv) – Ist das Ziel attraktiv für mich? Entspricht das Ziel meinen Werten?

R (realistisch) – Ist es realistisch erreichbar? Ein realistisches Ziel ist herausfordernd, aber nicht entmutigend. Es sollte in Ihrer Macht liegen, es zu beeinflussen.

T (terminiert) – Gibt es ein festes Enddatum? Ein terminiertes Ziel wäre: „Ich schreibe bis zum 31. Dezember 2025 den ersten Entwurf meines Romans.“ Ein klarer Zeitrahmen schafft Dringlichkeit und verhindert, dass du dein Ziel immer wieder aufschiebst.

Ziele sind der Motor unseres Lebens. Sie treiben uns an, geben uns Orientierung und ermöglichen es uns, unser volles Potenzial auszuschöpfen und ein sinnvolles Leben zu führen.

Legen Sie sich ein Dokument auf dem PC an oder schnappen sich einen Zettel und formulieren Sie Ihre persönlichen Ziele. Sie können die Ziele in zeitlichen Kategorien einteilen

Beispiel

Hier ist meine Zieleliste von heute morgen

Tagesziele

  • Morgenroutine und Malstunde schaffen
  • ins Fitness gehen, Geräte schaffen und eine Stunde Fahrrad
  • einen Blogartikel über Ziele veröffentlichen
  • Mit meinem Kumpel Schach spielen

Wochenziele

  • Jeden Werktag Morgenroutine schaffen
  • 3 mal ins Fitness (mit Geräten)
  • keine Schokolade, Chips und Cola. Omlette und Reis essen
  • ein mal in die Bibliothek gehen und neue Comics holen

Mittelfristige Ziele

  • rauchfrei-info account erstellen
  • Buchmanuskript abschließen
  • ICF-Kirche Worship Audition vorbereiten
  • in der Kirchenband im Gottesdienst singen
  • Eine Theatervorstellung besuchen
  • 100 Insta Follower bekommen
  • 10 E-Mailadressen für Newsletter sammeln

Langfristige Ziele

  • Flyersets machen und an Psychiater schicken (2026)
  • Therapeutikum Langzeittherape in Heilbronn machen (2026)
  • Homerecording Projekt fertig machen und youtube Video produzieren (2026)
  • Nach Kroatien reisen (2027)
  • einen Job als UX Designer finden (Praktikum)
  • Ex-In machen (2027)
  • einen Coaching Kurs machen
  • Mental Health Coach werden und eigene Website erstellen (2027)
  • in die Musikschule gehen
  • Schulden zurückzahlen (2026)
  • mit meiner Schwester Lucija nach Thailand reisen
  • eine Freundin finden
  • ins Karate beim MTV gehen

Ziele zu formulieren ist für psychisch Kranke Menschen sehr wichtig, das gilt aber natürlich auch für gesunde Menschen.

Viel Erfolg beim formulieren und erreichen Ihrer persönlichen Lebensziele mit der SMART Methode.

Die Zauberstab-Methode

Auf unserer Reise in die geistige Gesundheit sehen wir uns oft mit festgefahrenen Denkmustern und Verletzungen der Vergangenheit konfrontiert. Wir wollen unsere Ziele verfolgen, aber wenn wir immer wieder zwanghaft in der Vergangenheit graben oder uns Sorgen um die Zukunft machen ist das gar nicht so einfach. Wir landen auf der Couch, wir grübeln, wir versuchen mit Ängsten und seelischen Schmerzen so gut umzugehen wie es eben geht, aber der Blick auf das Wesentliche, dass was uns wirklich im Leben weiterbringt (das werteorientierte Leben) ist uns oft verstellt. Wir sind fixiert auf unser inneres Erleben und werden mut- und kraftlos. Wir denken über das alles nach was NICHT gut läuft.

Hier kann für einen schnellen Perspektivwechsel und das Ausbrechen aus unserem Denk-Tunnel die Zauberstabmethode Erleichterung verschaffen. Die Idee ist ganz einfach: Wie würde ich mich fühlen und was würde ich denken wenn ich plötzlich ganz gesund wäre? Was wäre wenn mich der Zauberstab berührt und im Handumdrehen alles in Ordnung wäre? Welche Ziele würde ich verfolgen und wie? Was wären die nächsten Schritte um nach meinen Werten zu leben? Wie würde ich über diesen Schritt nachdenken? Wie würde ich mich fühlen? Wie würde ich nachsichtig und fürsorglich mit mir selbst umgehen?

Was würde ich im Alltag tun damit es mir besser geht? Wozu hätte ich jetzt neuen Mut und neue Kraft? Wie würden meine sozialen Beziehungen aussehen und wie würden sie ggf. heilen? Stellen Sie sich vor wie sich das anfühlen würde. Wie begegne ich der Realität`? Wie würde sich eine gesunde Verbindung mit der Realität anfühlen? Wie denken Sie über diese damit sie sich normal anfühlt?

Wie denken Sie über Ihren Körper wenn Sie ganz gesund sind? Können Sie ihn akzeptieren, ihn wertschätzen oder sich einfach nur freuen darüber ihn geschenkt bekommen zu haben? Was würden Sie positives für Ihren Körper in Angriff nehmen (zum Beispiel rauchen aufhören, ins Fitness gehen, sich gesünder ernähren)

Wie wäre Ihre Beziehung zu Gott oder dem Universum? Wie würden Sie über Ihre Arbeit denken, wie sähe eine gute Selbstfürsorge aus? Welche positiven Denkmuster würden sich bilden, die Ihnen den Alltag erleichtern? Wie würden Sie auf Stress und Misserfolge besser reagieren? Wie würden Sie alte Wunden und ungelöste Probleme besser akzeptieren? Wie wäre Ihre Einstellung zum Thema Geld?

Wie würde sich mehr Achtsamkeit in deinem Leben anfühlen, was würden Sie über sich als Mensch denken? Wie würden Sie den Himmel betrachten und was würden Sie dabei denken? Ist da Freude und Geborgenheit? Ein Verbindung zu allen Menschen auf der Welt? Ist da Wertschätzung und eine positive Zukunftsperspektive?

Wie würde es sich anfühlen wenn Sie diese Dinge hätten

  • Hoffung
  • Gelassenheit
  • Frieden
  • Mut
  • Geduld
  • Nachsichtigkeit
  • Freude am Leben und an der Arbeit
  • Langmut
  • Disziplin
  • Freude
  • eine Perspektive für die Zukunft
  • Krankheitsakzeptanz
  • die Fähigkeit innere schmerzliche Erlebnisse zu beobachten und vorbeiziehen zu lassen.

Alles was uns von unseren eingeschleiften, negativen Denkmustern weglockt, hin in eine leichte, angenehme Lebensrealität, ist erst mal positiv. Die Zauberstab-Methode kann helfen einen neuen Weg in Richtung Gesundheit zu schlagen und die nächsten positiven Schritte in diese Richtung klarer zu greifen. Sie gibt uns Orientierung und hilft uns in stürmischen Zeiten den Weg der vor uns liegt klarer zu sehen und die Zukunft mit einem guten Gefühl anzugehen. Jeder Mensch hat positive und negative Denkmuster die sich im Laufe des Lebens angesammelt haben. Ihr gesundes „Ich“, ist immer da auch wenn Sie es manchmal nicht spüren können, jedoch können wir dieses gesunde „ich“ stets aktivieren, wann immer wir es wollen und die Zauberstabmethode kann uns dabei helfen. Sie wird nicht über Nacht alle Ihre Probleme lösen, aber sie kann uns einen Impuls in die richtige Richtung geben. Weg vom Grübeln und analysieren und hin zu Leichtigkeit und Freude.

Es geht nicht unbedingt darum realistische Lösungen zu finden sondern die Blockaden die wir in unserem Kopf haben zu überwinden. Kranke, alte, unnötige Denkmuster zu lockern und eine neue, gesunde Perspektive zu entwickeln.

Ich habe in diesem Blog schon mehrmals die Themen Werte und Ziele genannt. Diese sind ausschlaggebend dafür dass unsere Reise in die geistige Gesundheit vorangeht. Wenn ich keine Ziele habe dümpel ich durch den Tag und fühle mich oft kraft- mut- und orientierungslos. Ich weiß nicht was ich mit meiner Zeit anfangen will. Ich kann mich aber entscheiden aus meinen persönlichen Werten (siehe der Wertekompass) Ziele abzuleiten. Ziele für den Alltag, die Gesundheit und meine berufliche Perspektive. Ziele zu verfolgen und zu erreichen ist der beste Weg um das Leben zu meistern und erfolgreich mit Schizophrenie zu leben (gilt aber auch genauso für gesunde Menschen). Es macht uns klar was uns wirklich wichtig ist im Leben und wie wir im Alltag handeln sollen. Werte und Ziele sind das Fundament eines glücklichen Lebens!

Selbstversuch mit der Zauberstabmethode

Wie würde ich mich heute fühlen und was würde ich tun wenn ich ganz gesund wäre? Zunächst würde ich mich darüber freuen dass ich so gut schlafen kann. Ich würde mich freuen dass ich diese Woche super hinbekommen habe und 3 mal im Sport war. Ich würde mich freuen über mein Buchprojekt. Heute habe ich 2 Termine, ein Testcoaching und den Ex-Wirte Treff im Studentenclub, diese lasse ich locker auf mich zukommen und freue mich darüber. Ich werde Spaß haben und wieder etwas erleben und Freunde treffen. Ängste und Sorgen klingen ab und die Vorfreude überwiegt! Ich brauche mich nicht zu fürchten. Ich denke daran wie gut mir der Sport diese Woche getan hat und gehe das commitment ein ab nächster Woche das Krafttraining dazu zu nehmen. Da halte ich mich daran und freue mich darüber das es gelingen wird. Krafttraining ist gut für meine Gesundheit und mein Gehirn. Ich gehe heute den ersten Schritt in ein rauchfreies Leben und melde mich bei der Infoseite an und erstelle einen Account. Ich denke über meinen Kontostand nach und entscheide mich ab jetzt fleißig zu sparen und nichts mehr zu bestellen. So komm ich mit dem Geld besser klar und habe genug für diesen Monat. Ich freue mich auf das Wochenende und werde wieder Freude am Lesen haben. Ich fühle mich frisch, mutig, gelassen und energiegeladen. Schatten dürfen kommen und gehen, ich habe die richtige Einstellung und gehe nachsichtig und fürsorglich mit mir um. Ich akzeptiere alle schwierigen, inneren Erlebnisse und gehe achtsam durch den heutigen Tag. Ein tiefes Gefühl der Relaxtheit und der Gelassenheit macht sich in mir breit und ich fühle dass ich auf lange Sicht gesund werde. Die Seele will gesund werden.

Viel Erfolg mit der Zauberstab Methode! Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Schreiben Sie gerne in die Kommentare oder schreiben mir eine E-Mail. Ich freue mich darüber.

Seelischen Schmerz zulassen

Ich habe die letzten 2 Jahre und vielleicht auch noch lange davor sehr viel Energie damit verschwendet schwierige innere Erlebnisse zu vermeiden und unterdrücken zu wollen. Ich habe mittlerweile verstanden dass das nicht so gut funktioniert. Ich wollte einfach nicht wahr haben das ich psychisch eingeschränkt bin und solche Gedanken habe. Ich war ständig dabei mich zu beobachten, war auf mein Seelenleben fixiert, habe versucht schlechte Gedanken und Gefühle auszumerzen und war immer wieder enttäuscht dass die Gedanken doch wieder kommen, das hat mich entmutigt und erschöpft und den Fokus auf „ich habe schlechte Gedanken, ich bin immer noch krank“ gelegt. Ich dachte „oh nein wieder ein unwohl-fühlen. Was für ein Alptraum“. Ich hatte eine „man kann alles schaffen wenn man es nur will“-Einstellung, die mich nicht weitergebracht hat. Diese Einstellung habe ich auch in meinem Blog und im Gespräch mit Klienten propagiert. Das war ein Fehler, wie ich nun einsehe. Psychische Erkrankung und Genesung lässt sich nicht auf die reine Willenskraft und positives Denken reduzieren. Es ist wesentlich komplexer.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen meine schwierigen inneren Erlebnisse konsequent zuzulassen, was mein psychisches Wohlbefinden sehr verbessert hat. Ich denke „ah, hallo schlechtes Gefühl! Du darfst jetzt da sein. Passiert nichts schlimmes“. Ich denke oft „Ich bin nicht in Gefahr“. Wir können die Welle der Emotion nicht aufhalten, aber wir können lernen auf ihr zu surfen. Das ist eine Frage der inneren Einstellung und der Akzeptanz. Wir können schlechte Gedanken nicht vermeiden, die Frage ist – wie gehe ich damit um? Wie reagiere ich auf den Gedanken? Wie gehe ich auf Distanz und in die Rolle des gelassenen Beobachters?

In der Acceptance Commitment Therapie (ACT) gibt es dazu eine sehr schöne Metapher. Stellen Sie sich vor sie haben einen „Angst Thermostat“ mit einer Skala von 1 bist 10 (10 ist sehr große Angst). Nehmen wir an er steht auf einer 8. Ich kann versuchen ihn auf eine 2 einzustellen (unterdrücken). Dann wird sich das Gerät sehr schnell wieder auf einer 8 einpendeln.

Anders sieht es aus wenn wir unseren „Bereitschafts-Thermostat“ einstellen. Also unsere Bereitschaft und Fähigkeit alles zuzulassen und zu akzeptieren was wir denken und fühlen. Wenn wir das tun, dann können wir bemerken dass sich der Angstlevel auf einem niedrigen Niveau einpendelt.

Ich habe es ausprobiert und es funktioniert! Mit dieser Einstellung lässt sich sehr viel (unnötiges) psychisches Leid vermeiden und ich empfehle wärmstens sich weiter mit ACT zu beschäftigen, der aktuell modernsten Therapieform. Hier mein Artikel dazu.

Lassen Sie ihre schmerzlichen inneren Erlebnisse zu, während sie durch den Tag gehen und Ihre Ziele verfolgen, sie werden sich mit der Zeit deutlich besser fühlen. Akzeptieren Sie das Ängste und Sorgen (noch) zu Ihrem Leben dazugehören und versuchen nicht Sie auzumerzen, zu vertreiben oder kontrollieren zu wollen. Unsere Denkmaschine im Kopf spielt gerne „Gefühlspolizei“: Dieser Gedanke ist ok, dieser Gedanke ist verboten. Nehmen Sie stattdessen einfach freundlich und interessiert wahr was vor Ihrem inneren Bildschirm auftaucht und wenden sich dann weiter Ihrer Aktivität zu.

Lassen Sie auch die Gedanken darüber was der Tag oder die Zukunft bringt alle zu. Sie wissen nicht, wie Sie sich später fühlen werden. Vielleicht wird es besser als erwartet?

Auch beim Umgang mit Zwangsgedanken hilft diese Akzeptanz sehr gut wie ich feststelle. Schatten dürfen kommen und gehen. Psychische Stärke gewinnt man nicht mit Stress und Druck, sondern durch Zulassen und Loslassen. Deswegen habe ich sehr oft den Gedanken „Lass es los“.

Zufriedener sein

Ich versuche zufriedener zu sein. Manchmal ertappe ich mich dabei dass ich in einem Gefühl des Mangels lebe. Ich habe keine Freundin, ich habe nicht viel Geld auf dem Konto, ich habe schlechte Gedanken, ich fühle mich unwohl, ich habe kein Haus, keinen Garten, keine Arbeit, keinen durchtrainierten Körper, kein Auto und so weiter. Das Gefühl des Mangels ist eine Frage der Einstellung, das versuche ich nun zu erkennen. Nana Mouskouri singt in ihrem Lied “schön ist der Morgen”:

Schön ist der Morgen, singen die Lerchen;

ganz ohne Sorgen freuen sie sich nur.

Nimm dir ein Beispiel: Sei mehr zufrieden.

Oft willst du zu viel, frag mal warum.

Dieses Mangelgefühl macht unglücklich! Wenn wir so auf den Mangel und das, was uns alles vermeintlich zum Glücklichsein fehlt, fokussiert sind, dann verstellt uns das den Blick auf das, was wir alles haben und wofür wir dankbar sein können. Wir denken, hätte ich doch nur x, y – dann könnte ich glücklich sein. Glück findet im JETZT statt, mit einer bewussten Entscheidung. Man kann ihm nicht hinterherjagen und an Bedingungen knüpfen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Jedenfalls nicht ohne zu scheitern. Es ist OK Wünsche zu haben. Aber besser sie leiten aus den Wünschen realistische Ziele ab die sie verfolgen (zum Beispiel ins Fitnessstudio gehen um Ihren Körper in Ordnung zu bringen) und lassen Sie das los was Sie nicht ändern können und worüber Sie keine Kontrolle haben, oder haben Sie die Geduld auf etwas zu warten was noch etwas Zeit braucht.

Wir leben in einem sehr reichen Land. Wir leben in Frieden und müssen keinen Krieg, Vertreibung, oder Folter ertragen. Wir leben in Wohlstand. Wir können unseren Glauben frei leben. Wir leben nicht in einer Diktatur oder Repressionsstaat wo uns ein fremder Wille eines Systems aufgezwungen wird. Wir sind völlig frei. Unser Staat ist nicht perfekt aber im großen und ganzen können wir tun und lassen was wir wollen und uns entfalten. Für diese Freiheit und um sie zu bewahren sind Millionen von Menschen in den Tod gegangen. Denken Sie nur an die Landung in der Normandie 1944 durch die Amerikaner und seine mutigen Soldaten die für Freiheit in Europa gekämpft haben.

Ich bekomme jeden Monat meine Erwerbsminderungsrente und mein Wohngeld, einfach so geschenkt – das Geld ist knapp aber ich kann gut damit leben. In anderen Ländern wie den USA wäre ich schon längst auf der Straße gelandet mit dieser Krankheit. Für das Geld kann ich sehr dankbar sein. Ich bekomme teure Rehas und Kuren von der Rentenversicherung finanziert. Ich habe eine Pflegestufe von der Krankenkasse bewilligt bekommen und ein mal die Woche kommt jemand zum Putzen vorbei – so ist meine Wohnung sauber und ich habe den Kopf frei für den Alltag. Noch ein Grund dankbar zu sein.

Ich habe Technik die zuverlässig funktioniert. Ich kann singen und Keyboard und Gitarre spielen und bald trete ich wieder mit der Kirchenband im Gottesdienst auf um Gott zu ehren.

Ganz wichtig: Identifizieren Sie sich nicht mit der Krankheit.

Wenn ich mich mit meiner Krankheit identifiziere und denke, “Ach warum habe ich nur diese Schizophrenie, hätte ich die nicht dann hätte ich x,y – ich wäre glücklich”, dann verpasse ich die Wertschätzung all dessen was ich schönes erlebt habe, erlebe und noch erleben werde. Wenn ich das tue bin ich gefangen. Ich fokussiere mich auf Mangel. Aber das Leben bietet uns Fülle, wenn wir sie nur suchen und zulassen. Wir finden den größten Schatz in uns selbst, in unserer Seele, wir können die Truhe jederzeit öffnen und ihn genießen. Es ist unser Wert als Mensch, den jeder Mensch hat der auf der Erde lebt. Wir sind 8 Milliarden Menschen. Jeder von uns einzigartig und wertvoll.

Manchmal vergesse ich, was ich alles Tolles in meinem Leben habe. Ich habe keine tödlichen Krankheiten und keine Schmerzen. Ich bin frei. Ich bin von Naturkatastrophen und Krieg verschont, ich habe Essen und Trinken und Tabak. Ich bin nicht alleine, ich habe Freunde, Familie und Gemeinde, ich habe meinen Glauben. Ich habe so viel großartiges in meinem Leben. Wenn es mir das nächste mal schlecht geht und ich denke “Oh je, wann hat dieser Alptraum ein Ende” will ich mich daran erinnern. Ich will zufriedener sein mit dem was ich alles habe.

Ich will meinen Blick auf die Fülle richten und auf das was ich alles kann: Programmieren, Designen, Gitarre spielen, singen, Keyboard spielen, schreiben und Improvisationstheater. Ich denke an die tollen Auftritte die ich hatte – das kommt alles wieder zurück in mein Leben und es wird noch viele weitere Auftritte geben. Diese sind Meilensteine in meiner Geschichte auf die ich sehr stolz bin. Das macht mich zufrieden. Ich denke an meinen Blog und mein Buchprojekt. Ich denke an das Therapeutikum wo ich 2026 hingehe zur Langzeittherapie und ich denke daran wie ich dass Meer in Kroatien wieder sehe und mit meiner Schwester im Café am Meer sitzen werde und meinen Espresso Macchiato trinke.

Ich habe sehr viel schönes erlebt. Auch mit der jahrelangen Liebesbeziehung zu meiner Ex-Freundin, unsere Urlaube und Restaurantbesuche und die Zeit mit ihrer Familie. Ich denke an die vielen tollen Freunde die ich in meinem Leben hatte und habe. Einige haben sich abgewandt, aber das ist ok. Ich behalte die schönen Zeiten in der Erinnerung und bin: zufrieden.

Den Schalter umlegen (In die Aktivität kommen)

Kennen Sie das? Sie liegen mal wieder auf der Couch rum und sind kraft und Lustlos. „Eigentlich“ wäre jetzt Zeit für eine Runde joggen oder ein Bild anzufangen oder zum Musikinstrument zu greifen. „Hm, das würde mir gut tun, aber ich kann nicht, ich fühl mich nicht gut, ich habe keine Lust. Ich muss mich ausruhen“. So ging es mir mal wieder am Samstag letzte Woche und letzen Endes lag ich den halben Tag nur rum und habe aus dem Fenster gestarrt. Ich hatte einfach „keine Kraft und keine Lust“. Ich hatte den Gedanken, „ok, wenn ich jetzt spazieren gehe oder singe, was ist wenn ich mich unwohl fühle und abbreche? Dann geht es mir NOCH schlechter“.

Mir wurde klar wie dumm es ist so zu denken!

Es reifte in mir der Entschluss dass es so nicht weitergehen kann. Das ist nicht das Leben dass ich mir wünsche! Natürlich sind Pausen wichtig und notwendig und es darf auch mal Faulenztage geben, aber insgesamt ist zu viel liegen und grübeln einfach nicht gut für mich und ich verpasse das Leben!

Mein Vater war 25 Jahre im Heim und lag den ganzen Tag im Bett und sprach kaum ein Wort. Er hat aufgegeben, sich in die Krankheit geflüchtet und er hat einen hohen Preis dafür bezahlt, er hat sein Leben nicht auf die Reihe bekommen und hatte eine schlimme Zeit in jahrzehntelanger Depression und Einsamkeit bis er irgendwann starb. Da habe ich gesehen was es bedeutet aufzugeben und „liegen zu bleiben“, das will ich für mein Leben auf keinen Fall! Er wollte sich „ausruhen“ und es war ihm alles „zu anstrengend“. Dieses Spiel kann man jahrzehntelang so weiter spielen und sich vom Leben und der Gesundheit verabschieden.

Und das ist der Grund warum ich mir jeden Tag aufs neue die größte Mühe gebe gesund zu werden! Es ist MEIN Leben und MEINE Zukunft in Gesundheit, niemand kann mir es wegnehmen!

Ok, es gibt psychische Situationen, da kann man wirklich nichts machen. Dann ist es so wie mit dem berühmten 100 Meter Lauf mit dem gebrochenen Bein, was unmöglich ist. Wenn es in unserem Kopf so richtig rund geht, dann sind wir in unserer schwarzen Kiste und müssen die Gedanken aushalten und notfalls Bedarfsmedikation nehmen und abwarten. Aber seien wir ehrlich, es ist nicht „immer“ ganz schlecht, manchmal fühlen wir uns auch normal oder zumindest neutral, oder zumindest ein bisschen weniger schlecht. Und dann wird es Zeit den Spielraum zu nutzen und in die Aktivität zu kommen!

Das hier habe ich gestern in mein Tagebuch geschrieben:

Es wird höchste Eisenbahn den Schalter umzulegen und in die Aktivität zu kommen. Es ist DEINE Entscheidung, Niko! Tu das was dir gut tut und trete dir in den Arsch! Du schaffst das!

Ok, es ist entschieden. Heute trete ich mir in den Hintern und mach was! Es ist meine Entscheidung! Ich will gesund werden.

Niko, willst du wirklich gesund werden?

JA

Tust du auch alles dafür?

JA


Sehr gut, dann ist es HEUTE an der Zeit sich zu verändern. Krieg dein Leben auf die Reihe und du wirst ein glückliches Leben leben dass deinen Werten entspricht! Du hast Zeit, du hast alle Ressourcen die du brauchst, du hast Mut, Kraft und die richtige Einstellung, dein Leben wird gelingen! Eine glückliche, erfolgreiche Zukunft erwartet dich!

Mir ist klar geworden: Es ist meine Entscheidung! Raus aus dem Kopf, rein ins Leben! Raus aus dem Sumpf, rein in die Zukunft, Scheiße raus, Liebe rein!

Ihr Gehirn muss lernen dass es in der Aktivität viel weniger Energie verbraucht als mit Grübeln im Bett. Tun Sie sich das nicht länger an. Sie müssen den Schalter umlegen und sich ganz bewusst entscheiden: „Ich kriege mein Leben auf die Reihe. Ich komme in die Aktivität. Ich werde gesund. Die Seele will gesund werden“.

Gestern hat es geklappt. Ich habe gemerkt wie leicht es ist was anzufangen, auch wenn man sich anfangs dabei etwas unwohl fühlen könnte. Das ist normal! Bleiben Sie dran, es wird jetzt sehr bald sehr viel leichter in Ihrem Leben. Ich habe gestern meine Morgenroutine geschafft (nicht denken, abspulen) und war im Gottesdienst, dann hatte ich Freude am kochen, am lesen, hab mit einem Freund telefoniert, hatte Besuch und am abend bin ich gejoggt und habe ich mit einem Freund Schach gespielt. Am Abend habe ich Serie geschaut. Ich war den ganzen Tag aktiv und habe meine festen Pausenzeiten eingehalten und am abend beim schlafen gehen war ich stolz auf mich!

Also, Schluss mit dem Sumpf und dem Glasgefängnis. Sie brauchen den berühmt berüchtigten „Arschtritt“. Greifen Sie zur Gitarre, zum Blatt Papier, zum Tagebuch, zur Serie, zum PC Spiel, zum Buch, zu den Laufschuhen, was immer es ist. Hauptsache: Sie „machen“ was! Welche eine Sache die Ihnen gut tut könnten Sie heute schaffen?

Ich habe gemerkt, wie leicht es ist das richtige zu tun wenn man den „ersten“ Schritt wagt. Wenn man erst einmal anfängt merkt man wie gut es eigentlich tut, besser als man gedacht hätte. Ich will Ihnen Mut machen: Wagen Sie diesen ersten Schritt und kommen Sie in die Aktivität. Es gilt, das unangenehme Gefühl im Vorfeld der Aktivität auszuhalten und es trotzdem zu machen. Manchmal müssen Sie sich „zwingen“.

Eine neue Woche beginnt. Ich bin top motiviert und energiegeladen. Ich freue mich darauf, dass ich mein Leben auf die Reihe bekomme und ich tue alles dafür gesund zu werden. Ich bin auf der Reise. Schatten werden kommen und gehen, ich bin vorbereitet.

Tun Sie etwas für Ihre mentale Gesundheit, leben Sie das Leben Ihrer Träume! (wie das aussehen kann, siehe 10-Satz Methode). Es ist viel leichter als sie denken! Sie schaffen das!

Fangen Sie mit Babyschritten an, möglichst kleine, erreichbare Ziele: 10 Minuten Gitarre, 15 Minuten joggen, 20 Minuten malen und so weiter, das schafft schnell Erfolgserlebnisse und dann werden Sie mehr davon haben wollen. Gehen Sie über die Hemmschwelle, mit einer bewussten Entscheidung für „Ihre“ mentale Gesundheit und Zukunft.

Wenn Sie Sport machen darf sich das ruhig auch anstrengend und unangenehm anfühlen, das ist normal! Quälen Sie sich ein bisschen, es ist gut für Sie! Danach werden Sie stolz auf sich sein! Visualisieren Sie in einer ruhigen Minute und malen sich aus wie Sie zu den Laufschuhen greifen und denken „JA! Sehr gut“, wie Sie loslaufen, sich durchbeißen und wie gut Sie sich fühlen werden wenn die Strecke geschafft ist.

Was können Sie heute tun um gesund zu werden? Es ist ihre Entscheidung! Entscheiden Sie sich richtig!

Wenn es heute nicht klappt und Sie wieder im Bett landen, seien Sie nicht böse mit sich, vielleicht klappt es morgen. Sie haben Zeit. Zeit gesund zu werden, langfristig. Die Seele will gesund werden. Sie haben jeden Tag eine neue Chance die Sie nutzen können! Seien Sie geduldig und nachsichtig mit sich. Es kommt alles in Ordnung.

Wie werden Sie sich entscheiden?

Krankheit akzeptieren

Die letzten Jahre bin ich berufsmäßig immer wieder in die Überforderung gerannt und wollte die Berufsfähigkeit mit Gewalt erzwingen. Ohne Erfolg. Die letzten 4 Jobs bin ich jedes mal in der Probezeit rausgeflogen, obwohl ich mir größte Mühe gegeben habe. Aber wofür? Im Grunde habe ich mich nur sinnlos gequält. Ich wollte einfach nicht einsehen dass ich die geforderte Leistung die die Arbeitswelt einem abverlangt nicht mehr bringen kann. Auch mit Privatprojekten und großen Plänen habe ich mich überfordert.

Sobald es mir besser geht fange ich an Pläne zu schmieden was ich alles tolles tun könnte und renne immer wieder gegen die Wand.

Seit 3 Jahren ist es so dass ich regelmäßig psychische Zusammenbrüche mit heftigen Zwangsgedanken habe. Auch heute noch. In Notfällen hilft mir mein Notfallmedikament Diazepam. Aber lange Zeit habe wollte ich diese Zustände einfach nicht wahrhaben und habe hartnäckig verdrängt dass ich eine schwerwiegende psychische Beeinträchtigung habe. Wenn es mir besser ging (nach einem schlimmen kommt immer ein guter Tag) dachte ich immer JETZT bin ich ganz gesund! Ich habe es geschafft! Der Alptraum ist vorbei.

Leider geht es in der Praxis nicht so schnell wie wir es gerne hätten. Im Leben mit Schizophrenie gehören psychische Krisen und Rückschläge leider dazu und das müssen wir berücksichtigen. Wir brauchen Krankheitsakzeptanz.

Ich weiß ja schon und ich habe es in diesem Blog mehrmals erwähnt wie wichtig Geduld ist. Engelsgeduld mit uns selbst und liebevolle, nachsichtige Selbstfürsorge.

Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Ich „akzeptiere“ das Rückschläge auf dem Weg der Genesung leider dazugehören. Egal wie unangenehm sie sich auch anfühlen, ich weiß „Ich bin nicht in Gefahr“. Es fällt mir zwar schwer aber ich „darf“ mich auch mal schlecht fühlen, es ist nicht „immer“ schlecht und es gibt auch gute Phasen. In diesen gilt es, den Spielraum zu nutzen und schönen Aktivitäten nachzugehen, von denen wir wissen dass sie uns gut tun. Joggen, musizieren, Spazieren gehen und vieles mehr.

Ich gehe durch eine harte Lebensschule, ich bin auf der Reise und Schatten werden kommen und gehen, ich weiß sie gehen vorbei, es ist nur in meinem Kopf, ich bin in Sicherheit.

Die Welt ist schön und perfekt und wir dürfen uns darin entfalten, ist das nicht wunderbar? Alter, Krankheit und Tod sind ein ganz natürlicher Teil des Lebens. Das will ich akzeptieren und ich WILL mein Leben meistern und all die schönen Dinge erleben die da noch auf mich warten. Auch die Krankheit Schizophrenie ist Teil meines Lebens und meiner Geschichte.

Ich muss nun einsehen dass ich nicht alles das leisten kann was ich gerne würde. Ich muss kleinere Brötchen backen, in Zukunft weniger arbeiten und bei meinen persönlichen Projekten deutlich auf die Bremse treten, so werde ich langfristig gesund, daran habe ich keinen Zweifel.

Auch wenn die Krisen kommen und gehen, das Leben mit Schizophrenie ist immer noch schön und lebenswert, mit der richtigen Einstellung und den richtigen Tools, und gut eingestellter Medikamente. Es sind oft die kleinen Dinge, welche den Unterschied machen. Zum Beispiel eine Kanne grüner Tee, ein alkoholfreies Bier oder ein Spaziergang bei schönem Wetter, ein gutes Gespräch mit einem Freund.

Und wir können üben dankbar zu sein darüber was wir alles schönes in unserem Leben haben! Leckeres Essen und Trinken, Sicherheit, Wohlstand, Freiheit, Freunde, Familie und Gemeinde. Und noch vieles mehr. Kultivieren Sie diese Dankbarkeit und gehen Sie fürsorglich und geduldig mit Ihren Symptomen um, sie sind ein Teil Ihres Lebens und Ihrer Existenz. Und das ist OK.

Hoffnung in schwierigen Zeiten

Die letzten Wochen und Monate waren eine große Herausforderung. Ich kämpfe mit einer ausgeprägten Negativsymptomatik die sich darin äußert dass ich viel auf der Couch liege und meinen Arsch nicht hochbekomme um etwas zu machen. (ist in den letzten Tagen etwas besser geworden). Zudem habe ich immer noch alle 3 bis 4 Tage einen Denkanfall – heftige Attacken von Zwangsgedanken mit den schockierendsten Gedanken die sich mein Gehirn nur ausdenken kann, liege stundenlang wie festgenagelt im Bett, kann nichts machen und bete dass es diesmal nicht so schlimm wird. Zum Glück hilft mir in solchen Situationen mein Notfallmedikament Diazepam und das Schreiben im Krisentagebuch. Das funktioniert etwas besser als früher und ich kann so das gröbste an Krisenmomenten abfangen.

Oft habe ich aber Gedanken die ich „Abgrundgedanken“ nenne, ein Unwohlsein, ein Gefühl von Bedrohung als würde mir etwas Schlimmes passieren. Manchmal ist es kaum auszuhalten, ich verliere den Mut und denke „Ich kann nicht mehr. Wann hat dieser Alptraum ein Ende? Muss ich ins Krankenhaus?“

Aber das Leben geht weiter! Die Welt dreht sich weiter, diese Welt ist schön und perfekt und wir dürfen darin leben und unsere Träume und Ziele verfolgen. Wir können sie erreichen! Die Zeit geht vorbei, selbst wenn es uns nicht gut geht und selbst der schlimmste Tag hat nur 24 Stunden.

Ja, das Leben mit Schizophrenie kann sehr schwierig sein und mein Leben ist manchmal ein Kampf. Aber den kämpfe ich gerne! Es ist mein Leben und niemand kann es mir wegnehmen.

God gives his hardest battles to his strongest soldiers.

Ich habe diese Bürde, diese Aufgabe, dieses Joch in meinem Leben damit ich daran wachse, mich entfalte, lerne damit umzugehen und anderen Menschen zu helfen. Das ist mein Auftrag. Das Leben prüft mich hart. Das kann ich akzeptieren und mutig vorangehen. Was bleibt mir anderes übrig? Aufgeben ist keine Option!

Matthäus 11,29-30,“Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“

Ich würde mit niemandem tauschen wollen trotz der großen Probleme. Ich bin auf dem Weg. Ich bin auf der Reise. Ich bin frei und kann tun und lassen was ich will. Ich bin jung, gesund und gesegnet. Dafür bin ich dankbar. Ich habe ein Dach über dem Kopf, ich muss nicht in den Krieg ziehen, ich lebe in Wohlstand und Frieden, werde nicht verfolgt, gefoltert, ich muss nicht flüchten, ich bin von Naturkatastrophen verschont. Ich habe Freunde, Familie, Bekannte und Gemeinde. Ich habe Technik, die zuverlässig funktioniert. Ich habe genug Geld. Ich freue mich an kleinen Dingen wie den ersten Morgenkaffee, ein leckeres Frühstück oder über ein Spaziergang bei schönem Wetter. Ich habe meinen Glauben der mir hilft durchzuhalten. Ich weiß dass keine Macht der Welt mich Gottes Liebe entreißen kann, denn ich bin ein geliebtes Kind Gottes und ER sorgt für mich und macht dass mein Leben gelingt.

Trotz allem, ich habe das wichtigste überhaupt: Hoffnung. Ich weiß einfach tief in meinem Herzen dass ich gesund werde und auf dem richtigen Weg bin. Ich bin so fest davon überzeugt das ich alle Schatten ertragen kann, weil ich weiß:“Es wird besser“ und „es geht vorbei“.

Das Leben und die Seele wollen wachsen und sich entwickeln. Die Seele will gesund werden.

Es ist nicht immer alles schlecht. Ich habe Phasen in denen ich in die Aktivität und den Flow komme und fühle mich gesund. In solchen Momenten freue ich mich und denke „genieße die Normalität“ oder „Jetzt beginnt der Genuss“. Vor allem habe ich in letzter Zeit viel Freude am kochen, lesen, malen, Videospielen. Zudem gelingt mir meine tägliche Morgenroutine und ich habe mein Leben im großen und ganzen im Griff, ich bin jung, gesund und gesegnet, das ist doch die Hauptsache.

Es gibt also auch Lichtblicke, an diese sollten wir uns erinnern wenn es mal wieder schlechter wird. Diese wertvollen Momente zusammen mit einem positiven Selbstgespräch tragen uns durch die schwierigen Zeiten und Schatten.

Ich will Ihnen Mut machen durchzuhalten, es lohnt sich! Freuen Sie sich über kleine Erfolge wie einen Spaziergang, eine Dusche, eine Sporteinheit oder Zeit für kreatives Schaffen. Die Schatten werden vorbeigehen. Lassen Sie sich von meiner Hoffnung und Motivation anstecken. An diesen mangelt es mir nicht. Ich weiß ich werde (langfristig gesehen) gesund, daran habe ich keinen Zweifel. Ich ertrage die schlechten Gedanken geduldig und bin in der Beobachter Rolle und reagiere nicht. Ein weiteres wichtiges Element in der Krise ist die Akzeptanz. Also zu sagen: „Ok, es geht mir jetzt Scheiße. Aber das ist ok, ich DARF mich schlecht fühlen, das ist jetzt einfach so. Was kann ich dagegen tun? Welche Strategie könnte mir jetzt helfen? Welche eine Sache die mich Überwindung kostet kann ich heute noch erledigen bevor ich mich den Rest des Tages hinlege?

Römer 12,12: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ 

 Jakobus 1,12: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben.“

Irgendwann werden Sie innehalten, zurückblicken und denken „Ich habe es geschafft. Ich bin angekommen. Ich habe durchgehalten. Es hatte alles seinen Sinn. Ich bin frei“. Bis dahin, seien Sie geduldig und zuversichtlich. Freuen Sie sich einfach über das Geschenk leben. Seien Sie zufrieden und fröhlich. Das Leben ist schön!

Wir sind auf der Reise. Wir sind auf dem Weg in eine glückliche Zukunft. Machen Sie sich klar was Ihre Werte, Ziele und Träume sind und geben Sie ihr Bestes sie zu erreichen. Jeden Tag aufs neue mit frischem Mut und Gelassenheit. Mit jeder richtigen Entscheidung, mit jedem kleinen Schritt. Es ist Ihre Entscheidung glücklich zu sein! Handeln Sie danach.

Krisen und schwierige Zeiten gehören zum Leben dazu. Es sind Grundbedingungen des Menschseins und alle Menschen müssen sie durchleben damit sie wachsen und sich entfalten. Daher, akzeptieren Sie diese Bürde und seien sie sogar dankbar dafür. Denn aus diesen schwierigen Zeiten werden sie gestärkt und mit einer neuen Perspektive herauskommen. Die Grundvoraussetzung dafür ist die Hoffnung. Halten Sie durch. Es wird besser, versprochen!