Schizophrenie und Arbeit

Der Sinn von Arbeit

Arbeiten ist ein wichtiger Teil im Leben eines erwachsenen Menschen. Auch Menschen mit Schizophrenie. Wir brauchen Arbeit nicht nur um Geld zu verdienen um unsere Rechnungen zu bezahlen, sondern sie strukturiert auch den Tag, sorgt für Erfolgserlebnisse, schafft Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit.

Auch für psychoseerfahrene Menschen ist Arbeit wichtig um gesund zu bleiben. Es gelten aber etwas andere Regeln als für ganz gesunde Menschen.

Überlastung vermeiden (Nein sagen)

Im Laufe meiner beruflichen Laufbahn habe ich mehr sehr viel zugemutet. In meinem ersten Job als Softwareentwickler waren 11 Stunden Arbeit täglich und Schaffen am Wochenende keine Seltenheit. Wir hatten einen wichtigen Kunden dem es die Chefetage recht machen wollte und es herrschte großer Termindruck. Ich habe mir diese Belastung über Jahre zugemutet weil ich dachte “das ist einfach so” und ich MUSS (Siehe Artikel Perfektionismus).

Rückblickend ist es kein Wunder dass ich nach 3 Jahren intensiver Überforderung im Krankenhaus landete und 1,5 Jahre pausieren musste. Im Anschluss versuchte ich wieder in dieser Firma Fuß zu fassen, wurde aber kurz nach meiner Ankunft gefeuert.

In meinen späteren Jobs war Überforderung am Arbeitsplatz immer wieder ein Thema. Die letzten 4 Jobs, die ich die letzten 2 Jahre hatte bin ich jedes mal in der Probezeit rausgeflogen. Ich gab mir sehr große Mühe aber durch meine starken Ängste war ich den Anforderungen einfach nicht gewachsen. Ich hatte versucht 80% zu arbeiten und wollte einfach nicht einsehen dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin wie früher.

Im Sommer 2023 nach einem Aufenthalt in der Tagesklinik bin ich wieder in den nächsten Job und in die nächste Überforderung gerannt. Meine Therapeutin versuchte mich zu warnen aber ich wollte nicht hören und dachte ich MUSS arbeiten und etwas leisten. Ich war die ersten 2 Tage zur Einarbeitung in Augsburg. Ich quälte mich durch und versuchte die Ängste wegzudrücken und zu funktionieren weil ich dache ICH MUSS. Es gab keine Möglichkeit sich zurückzuziehen, ich war in einer fremden Stadt weit weg von zuhause.

Die zwei Tage gingen vorbei und ich begann mit wenig Erfolg meine Arbeit im Homeoffice. Nicht nur war die Arbeitszeit viel zu lang, auch inhaltlich war der Job nicht das richtige für mich und ich hatte nicht die geforderten Skills. Nach 4 Wochen flog ich raus und eine weitere Krankenhausphase im Herbst 2023 begann.

Heutzutage würde ich mir diese Überforderung nicht mehr antun. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und eingesehen dass ich einfach nicht mehr so belastbar bin. Ich habe gelernt “nein” zu sagen und mich vor Überforderung und crunch time (intensive zeiten der Programmierung auch bei Nacht) ist einfach nicht mehr drin. Ich habe gelernt Rücksicht auf mich zu nehmen.

In meinen Homeoffice Tagen habe ich mich immer wieder an den Laptop gequält, hatte große Ängste vor Meetings und etwas falsch zu machen. Und Fehler habe ich so auch viele gemacht. Wenn es gar nicht mehr ging, habe ich mich stundenlang gequält ob ich mich für den Rest des Tages krankschreiben lasse oder mich weiter quäle. Warum habe ich mir das angetan?

Wenn ich wieder in eine solche Situation komme, ich kann einfach schreiben “Sorry, mir geht’s nicht gut. Tschüß bis morgen.” und fertig. Egal, was die Chefs und Kollegen denken. Meine Gesundheit hat Priorität!

Die Berufung finden

Wenn Sie einen Beruf haben, stellen Sie sich die Frage: Macht mir die Arbeit eigentlich Spaß? Würde ich sie auch machen wenn ich kein Geld dafür bekommen würde? Haben Sie einen Traum, wären gerne selbstständig, haben eine gute Geschäftsidee oder würden gerne ein Hobby zum Beruf machen, aber sie müssen Ihre Rechnungen bezahlen und wagen den Schritt nicht?

Finden Sie Ihre Berufung und die Arbeit und Ihr Leben werden Ihnen wesentlich leichter fallen.

Ich glaube dass ich 13 Jahre im falschen Job gearbeitet habe. Ich mag meine Programmier und Designskills und manchmal macht es immer noch Spaß (und ich brauche das Geld), aber meine wahre Berufung ist es Menschen mit Schizophrenie zu helfen und ihnen Mut zu machen. Deswegen betreibe ich diesen Blog und möchte mittelfristig eins zu eins Coaching anbieten und Workshops durchführen. Das ist mein Auftrag und meine Berufung, von der ich irgendwann mal leben will.

Sind sie überfordert und desinteressiert an ihrem Job? Dann müssen Sie sich beruflich verändern! Das Leben ist viel zu kurz um ein Drittel des Tages mit etwas zu verbringen was keine Freude macht.

Wenn man das WARUM hat dann ist das WIE deutlich leichter zu tragen.

Das Thema Krankheit bei der Jobsuche

Ein wichtiger Rat: Gehen Sie nur auf Jobsuche wenn Sie sich ausreichend stabil und belastbar fühlen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten darüber.

Wenn Sie dann auf Jobsuche sind stellt sich immer die Frage “Wie kommuniziere ich meine Krankheitsgeschichte?”. Ich habe mich in den letzten Jahren immer wieder erfolgreich beworben. (Den Job dann zu “behalten”, war das Problem).

Dabei bin ich in den ersten Bewerbungsgesprächen offen mit meiner Geschichte umgegangen. (im Anschreiben noch nicht) Ich berichtete den Gesprächspartnern mit Bezug auf meinen Lebenslauf dass ich einen Burnout hatte weil ich mich überfordert hatte. Dabei ist es wichtig, den alten Arbeitgeber nicht schlecht zu reden, sondern zu loben was positiv war.

Ich berichtete weiter dass ich aus dieser Zeit viel über mich gelernt habe, dass ich mich stabilisiert habe und dass ich Tools und Methoden zum Stressmanagement erlernt habe, die mir helfen langfristig gesund zu bleiben. Das Wort “Schizophrenie” habe ich erst mal vermieden, da viele Menschen damit nichts anfangen können und zum Beispiel an “gespaltene Persönlichkeiten” denken.

Die Gesprächspartner freuen sich in der Regel wenn man ehrlich ist und seine Krankheitsgeschichte offen anspricht. Sie wollen wissen ob der Kandidat JETZT in der Lage ist die geforderte Leistung zu erbringen. Sie wollen einen NUTZEN vom Kandidaten haben. Der Lebenslauf muss daher nicht perfekt sein und darf Lücken haben, argumentieren Sie so, dass die Lücke im Lebenslauf rückblickend ein Erfolg ist weil Sie ihre Grenzen bewusster wahrnehmen und sich als Mensch weiterentwickelt haben.

Schizophrenie und Vorgesetzte

Je nachdem welches Vertrauensverhältnis Sie zu Ihrem Chef haben, eröffnen Sie ihm im Gespräch dass Sie nicht so leistungsfähig wie ihre gesunden Kollegen sind und bitten Sie ihn in der täglichen Arbeit Rücksicht zu nehmen. Informieren Sie ihn dass es manchmal schlechte Tage gibt, damit sie ein gutes Gewissen haben können auch mal früher Schluss zu machen.

Vereinbaren Sie ein wöchentliches Meeting mit Ihrem Chef, wo besprochen wird wie es gerade gesundheitlich läuft.

Den richtigen Job finden

Seit etwa einer Woche habe ich einen neuen Nebenjob als Webentwickler und arbeite für einen Freund der eine Webdesignfirma hat und mir erste Aufgaben gegeben hat. Der Job ist ein 6er im Lotto. Ich arbeite in der Regel morgens zwischen 6:00 Uhr und 8:30 Uhr. Die Arbeit ist fachlich mit meiner Berufserfahrung ein Kinderspiel, die Zeit geht im Handumdrehen vorbei und macht mir große Freude. Es ist das gute Gefühl etwas zu leisten und gute Arbeit zu machen. Mein Freund ist mit meiner Arbeit bisher sehr zufrieden. Die Arbeitszeit ist meiner aktuellen Leistungsfähigkeit angemessen und ist genau “richtig”. Ich verdiene auch ganz gut, worüber sich mein überlastetes Bankkonto freut.

Wenn Sie auf Jobsuche sind oder schon einen Job haben, versuchen Sie in Teilzeit zu arbeiten. Zwischen 2 und 4 Stunden. Wenn Sie sich nach einer Weile richtig gut bei der Arbeit fühlen können Sie versuchen Ihre Stunden langsam zu steigern. Nehmen Sie dabei immer Rücksicht auf ihre aktuelle Belastbarkeit und muten sich nicht zu viel zu.

Erwerbsminderungsrente

Wenn Sie zwischen 3 und 6 Stunden arbeitsfähig sind haben Sie Anspruch auf Teilerwerbsminderungsrente. Dieses Geld ist dafür gedacht den Nachteil durch die eingeschränkte Belastungsfähigkeit auszugleichen.

Bei unter 3 Stunden Erwerbsfähigkeit haben Sie Anspruch auf “volle Erwerbsminderungsrente”, dass ist dann noch etwas mehr.

Die Erwerbsminderungsrente ist in der Regel befristet.

Reden Sie mit Ihrer Rentenversicherung

Berufliche Reha

Wenn Sie schon eine Weile auf Grund der Krankheit aus dem Job draußen sind und wieder langsam einsteigen wollen und gerade keinen Job haben könnte eine Maßnahme zur beruflichen Reha sinnvoll sein. Bei der Rentenversicherung läuft das unter dem Thema “Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben” und die RV ist der Träger und zahlt Ihnen während der Maßnahme Übergangsgeld.

Wenn Sie in Stuttgart und Umgebung wohnen, werfen Sie einen Blick auf die Angebote des “beruflichen Trainingszentrums” in Bad Cannstatt (Link BTZ).

Dort beginnt Mitte September meine 3-monatige “First Steps” Maßnahme zur beruflichen Reha.

Ich war bereits zwei mal im BTZ in den letzten 8 Jahren und habe dort sehr gute Erfahrungen gemacht und kam wieder in Arbeit.

Niederlagen und Kündigungen

Im Berufsleben eines schizophreniekranken Menschen kann es immer mal wieder zu Rückschlägen kommen.

Vor 3 Wochen hatte ich einen lukrativen Webseitenauftrag in den ich schon viel Arbeit gesteckt habe. Leider habe ich mit der Zeit sehr schlecht kommuniziert und der Kunde war sehr verärgert. Wenig später hat er die Geschäftsbeziehung beendet. Ich hätte das Geld dringend gebraucht. Ich habe mich sehr über mich geärgert und es war eine große Niederlage.

Dann habe ich es versucht zu akzeptieren. Manche Projekte scheitern einfach, das hätte jedem passieren können. Ich hab das mittlerweile verkraftet und schaue nach vorne.

Auch die vielen Kündigungen die ich im Laufe meines Berufslebens bekommen habe nahm ich nicht persönlich und machte mich bald darauf wieder auf Jobsuche.

Schwerbehindertenausweis

Denken Sie darüber nach einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Es ist verständlich dass man sich mit dem Gedanken erst mal nicht so wohl fühlt. Wer hat schon gerne den Stempel “schwerbehindert”?.

Es gibt bei so einem Ausweis aber viele Vorteile. Wenn Sie über 50% schwerbehindert sind haben sie Anspruch auf mehr Urlaub und genießen einen besonderen Kündigungsschutz. Arbeitgeber die schwerbehinderte Menschen einstellen haben auch Vorteile, da sie verpflichtet sind einen Teil ihrer Arbeitsplätze behinderten Menschen zur Verfügung zu stellen.

Radikale Zuversicht

Ich denke zur Zeit häufig daran, wie unbeschreiblich geil es ist , einfach am Leben zu sein. Die Psychose klingt ab und der Genuss der Realität beginnt. Ich habe mein Leben im Griff.

Das Leben ist ein Mysterium, niemand weiß mit Sicherheit, warum wir es haben und was wir damit tun sollen. Es ist ein Geschenk und es ist kein Zufall. Wir haben Chancen, wir machen Erfahrungen, die Zeit ist begrenzt und das macht das Leben nur umso wertvoller und kostbarer. Wir sind auf der Reise durch diese wundervolle Welt mit ihrer Perfektion und Schönheit. Wir sind acht Milliarden Menschen, alle verschieden, einzigartig und wertvoll. Wir versuchen diese begrenzte Zeit mit allen möglichen positiven Erlebnissen zu füllen, aber manchmal erleben wir auch Rückschläge und Enttäuschungen und Schmerzen. Wir werden alt, krank und müssen irgendwann sterben. Das ist auch ein Teil des Lebens, es gehört dazu. Die Zeit verrinnt und wir gehen unseren Weg weiter. Wir machen das Beste daraus.

Ich habe radikale Zuversicht. Egal was mir mein Verstand und mein Unterbewusstsein auf meinem inneren Bildschirm präsentieren, ich hole mich immer wieder freundlich in die Realität zurück, das mache ich, bis ich gesund werde.

Egal wie blasphemisch, sexuell, verstörend, agressiv und furchteinflößend, schwarz gemalte Zukunft und Erinnerungen an persönliche Misserfolge,  ich weiß es sind nur Gedanken: nicht mehr, nicht real. Trugbilder, Illusionen, gesprochene Worte im Kopf, unwichtig.

Was stattdessen wichtig ist: Ich handle so, wie es meinen Werten entspricht und habe die felsenfeste Gewissheit, dass sich alles zum Guten wendet. Ich vertraue ins Leben. Unsere Seele will wachsen, gedeihen und gesund werden. Das Leben möchte sich entwickeln und wachsen.

Ich bin radikal zuversichtlich. Wo stehen Sie auf dem Weg in die geistige Gesundheit? Ich will Ihnen Mut machen. Freuen Sie sich über kleine Dinge wie den ersten Morgenkaffee oder einen Spaziergang an der frischen Luft, über ein leckeres Mittagessen. Das Leben hat Ihnen so viel zu bieten. Beginnen Sie, dieses Leben einfach zu genießen und seien Sie fröhlich. Seien Sie mutig, seien Sie geduldig.

Die Schatten werden vorüberziehen und es wird besser, versprochen. Der Körper verfügt über unvorstellbare Selbstheilungskräfte und das Gehirn kann sich bis an unser Lebensende neu vernetzen und ein Leben in Zufriedenheit und Glück ermöglichen, wenn wir es entsprechend trainieren. Ist das nicht eine gute Nachricht und ein Wunder? Das erfordert viel Zeit und Ausdauer. Es ist kein Sprint, sondern ein Marathonlauf und irgendwann kommen wir an unserem Ziel an.

Für mich als Christ ist dieses Ziel die Gemeinschaft mit Gott und die Gewissheit, das Beste aus meinem Leben gemacht zu haben, wenn ich einmal sterbe. Dann werde ich staunen und verstehen, dass alles seinen Sinn hatte: jeder Rückschlag, jede seelische Narbe und jedes Scheitern. Ich musste das alles erleben, damit ich als Mensch wachse und mir klar darüber werde, wer ich bin und was ich will. Ich mache mir Gedanken über die Ewigkeit, die Sterblichkeit und ich habe keine Angst vor dem Tod, denn Jesus hat den Tod besiegt. Ich bin von guten Mächten beschützt und geborgen. Die Schatten gehen vorbei und ich bin in Sicherheit.

Mit meiner Arbeit und diesem Blog möchte ich Menschen helfen, sie begleiten und Ihnen Mut machen. Das ist mein Auftrag. 

Die Inspiration kommt nicht durch mich, sondern durch den heiligen Geist. Ich will Gottes Werkzeug der Liebe sein.

Die Seele will gesund werden.

Tipps für Angehörige

Begleiten Sie einen Menschen, mit paranoider Schizophrenie? Einen Partner, ein Elternteil, ein Kind oder eine Freundin oder Bekannte?

Schizophrenie ist für das gesamte soziale Netzwerk des Betroffenen eine große Herausforderung. Gleichzeitig ist dieses Netzwerk für die Genesung des Betroffenen sehr wichtig. Wer einsam ist und keine Freunde und Familie hat, hat es viel schwerer einen Ausweg aus der Krankheit herauszufinden.

Schizophrenie ist eine hinterhältige, hartnäckige Erkrankung welche die Lebensqualität massiv einschränkt. Ihr geliebter Mensch leidet und es ist schwer ihm/ihr zu helfen, was zu Hilflosigkeit und Schuldgefühlen führen kann: Was habe ich falsch gemacht?

Vorwürfe und Hilflosigkeit

Eine wichtige Botschaft wenn Sie ein Elternteil sind, sie haben nichts falsch gemacht! Schuldgefühle haben keinen Nutzen, also quälen Sie sich nicht damit. Schizophrenie ist eine multifaktorielle Erkrankung und ist ein Gemisch aus Genetik, Umwelteinflüssen und der individuellen Biografie des erkrankten Menschen. Etwa 1% der Menschen auf der Welt “erwischt” es einfach, das gilt es erst mal zu akzeptieren und sich auf die Lösungen zu konzentrieren statt in der Vergangenheit zu graben was alles schief gelaufen ist.

Meine Mutter hat sich im Verlaufe meiner 20-jährigen Psychoseerfahrung viele Vorwürfe gemacht, was sie hätte anders machen sollen, ich habe versucht sie zu überzeugen dass das weder hilfreich, noch sinnvoll ist. Weiterhin hat sich meine Mutter sehr hilflos gefühlt. Sie musste mit ansehen wie ihr geliebtes Kind leidet und war machtlos. Das hat sie frustriert und teilweise wütend gemacht. Sie hat viel emotional reagiert und mir Vorwürfe gemacht warum “ich mir das antue” und warum “ich die Gedanken nicht einfach wegklicke” und dass “es doch vorbei geht”.

Sie konnte einfach nicht nachvollziehen, dass ich in meiner Gedankenwelt so versunken war und dass ich so sehr an meinen Gedanken litt dass ich mich mit extremen Gefühlszuständen konfrontiert sah – so dass ich einfach keinen Ausweg sehen konnte. Ich konnte nichts dafür und hatte keine Kontrolle darüber. Ich gab mein Bestes und versuchte mit meiner Situation so gut umzugehen wie es eben ging. Meine Schwester machte mir auch Vorwürfe und kommentierte manchmal nach dem Tenor: man müsse “sich einfach zusammenreißen”. Diese Gedanken helfen schizophrenen Menschen gar nicht, weil es manchmal einfach nicht geht. Sie würden auch niemanden mit einem gebrochenen Bein animieren wollen, einen 100 Meter Lauf zu machen.

High expressed emotions

Problematisch sind die sogenannten “high expressed emotions”. Also hoch emotionale Kommunikation und Gefühlsausbrüche mit Wut, Ärger, Sorge oder Angst. Für Menschen mit Schizophrenie, die in der Regel sehr sensibel und verletzlich sind, sind diese emotionalen Ausbrüche ein großes Problem und eine Zusatzbelastung zu den schon vorhandenen, psychotischen Symptomen.

Versuchen Sie wohlwollend, empathisch und gelassen mit Ihrem Angehörigen zu kommunizieren.

Beziehungen und Krisen

Vor etwa 8 Jahren hatte ich eine sehr schöne, liebevolle Beziehung innerhalb derer eine neue Krankheitsepisode stattfand. Zu dieser Zeit zog ich mit meiner damaligen Freundin zusammen – welche noch studierte und wir verbrachten viel Zeit in unserer gemeinsamen Wohnung, welche meine Freundin sehr schön eingerichtet hatte, sie ist ein sehr kreativer Mensch und hat ein Händchen für Innenraumgestaltung.

Meine erwähnte Krankheitsphase war für uns beide sehr schwierig. Meine Freundin kümmerte sich um Haushalt und Essen, während ich die meiste Zeit auf der Couch verbrachte und mit meinen Gedanken kämpfte. Sie rutschte in eine Art “Mama-Rolle” und das war für unsere Beziehung nicht gut. Aber, sie hatte schon vor meiner Erkrankung versprochen (sie kannte meine Geschichte) “wenn dir nochmal sowas passiert, hole ich dich da raus!”. Und genau das hat sie auch gemacht. Viele Ihrer Freunde fragten, ob ihr dass nicht zu stressig wäre mit mir. Aber sie sagte darauf hin: “Ich bin erwachsen und weiß was ich tue”.

Meine Freundin war mir eine große Hilfe und sie verhielt sich ideal um zu meiner Gesundheit beizutragen und durch diese schwierige Phase zu navigieren. Wie hat sie das geschafft? Sie sagte immer wieder, es gehe darum “gelassen zu begleiten”. Sie hörte mir geduldig zu, wenn ich mal wieder Wahnideen hatte und von meinem Innenleben berichtete. Sie gab mir ein Gefühl von Wärme, Mitgefühl und Vertrauen. So konnten wir die Belastung gemeinsam schultern und sie war für mich ein Anker in dieser schwierigen Zeit. Wir haben viel geredet, waren gemeinsam spazieren und sind oft Essen gegangen. Die Psychose war hartnäckig, aber Schritt für Schritt kehrte ich, begleitet von meiner Freundin, ins Leben zurück und konnte wieder einem Beruf nachgehen.

Doch, in dieser Phase ist etwas zwischen uns kaputt gegangen und zwei Jahre später, ich war wieder gesund, trennte sich meine damalige Freundin von mir. Wir sind aber immer noch Freunde. Sie hatte viel Verantwortung für mich übernommen und mir durch diese schwierige Phase meines Lebens geholfen, mit Gelassenheit, Empathie und Kommunikation.

Tipps zum Umgang mit psychisch kranken Menschen

Versuchen Sie für Ihren Angehörigen einfach “da zu sein”, versichern Sie ihm immer wieder dass alles in Ordnung ist, das alles gut wird, bieten Sie einen “safe space”, einen sicheren Ort und Rahmen innerhalb dessen der schizophrene Mensch an sich arbeiten und gesund werden kann. Hören Sie zu, bleiben Sie gelassen und bieten Sie immer wieder Hilfe und Angebote zu gemeinsamen Aktivitäten an, wie Spaziergänge, gemeinsamer Sport, gemeinsames Kochen. Machen Sie Ihrem Angehörigen klar dass Sie für ihn da sind, dass sie ihn in seinem Leid annehmen und dass er Ihnen vertrauen kann. Vermeiden Sie Vorwürfe und “high expressed emotions”. Die Gedankenwelt eines Schizophreniekranken kann fremdartig und verstörend sein. Bleiben Sie cool und helfen Sie Ihrem Nächsten indem Sie ihn in seiner Erlebniswelt zwar ernst nehmen aber Wahnideen geduldig entkräften und ihm/ihr so immer wieder helfen den Weg zurück in die Realität zu finden. Dafür brauchen Sie Engelsgeduld und viel Zeit.

Verantwortung

Eines müssen Sie sich aber auch klar machen (wenn Ihr Angehöriger erwachsen ist), er/sie ist erwachsen und für sein Glück und seine Gesundheit selbst verantwortlich. Es ist sein/ihr Leben.

Natürlich würden Sie alles dafür tun diesem Menschen zu helfen, aber wichtig: Sie können ihn/sie nur begleiten, nicht heilen. Ihr geliebter Mensch muss seinen eigenen Weg gehen und, ich sage es nochmal, er ist für sich selbst, seine Gesundheit, sein Glück verantwortlich. Es ist wichtig dass sie Ihre Grenzen achten und sich nicht überfordern. Es bringt nichts wenn alle gemeinsam in den Abgrund stürzen, wenn Sie selbst ausbrennen, können Sie niemandem helfen und niemand hat etwas davon.

Wenn Sie in einer Hausgemeinschaft leben, versuchen Sie Ihrem Angehörigen einfache Aufgaben zuzuteilen, wie Staubsaugen, Aufräumen, Wäsche und Abwasch machen, Medikamente richten oder einkaufen. Das wird ihn/sie etwas von der Fixierung auf das Seelenleben ablenken und sorgt für etwas mehr Selbstwirksamkeit.

Alte Muster

In einer Eltern/Kind Beziehung rutscht man sehr oft in alte Muster.

Als meine Mutter Anfang 2024 für zwei Monate zu Besuch war, ist genau das passiert. Mein Mutter nahm mir alles ab und kümmerte sich um Essen und Haushalt. Ich war sehr unordentlich und schlampig und immer wieder ermahnte mich meine Mutter darüber was ich anziehen soll, wie ich mich beim Essen verhalte, wenn ich Flecken auf der Kleidung hatte und so weiter. Weiterhin hatte Sie kein Verständnis für meine psychotischen Symptome und mein Ruhebedürfnis. Ich rutschte in eine Kleinkindrolle und dass frustrierte mich sehr. Ich wollte als Erwachsender akzeptiert und angenommen und begleitet werden, andererseits “verhielt” ich mich wie ein Kind und wurde deswegen auch so behandelt. Mir, als 42-jährigen erwachsenen Mann war dass einfach nur peinlich und ich schluckte meinen Ärger herunter.

Ein gescheiterter Abend

In einer Situation, an die ich mich gut erinnere, wollten wir einen schönen Abend in der Stadt erleben. Ich suchte als Veranstaltung einen “poetry slam” aus, kaufte die Tickets und plante die Reise. Abendveranstaltungen stellten für mich ein großes Problem dar hinsichtlich meiner psychotischen Ängste. Bereits zwei Stunden´ bevor wir in den Bus stiegen um in die Stadt zu fahren wurde ich sehr nervös, ich äußerte dass gegenüber meiner Mutter aber Sie nahm mich nicht ernst und dachte “ich spinne mal wieder”. Wir waren eine Stunde zu früh, suchten uns einen Platz und bestellten uns was zu trinken. Meine Mutter war voller Vorfreude, aber mir ging es immer schlechter und ich wurde immer stiller. Gedanken prasselten auf mich ein wie ich so da saß und auf mein Getränk starrte. Ich sagte meiner Mutter dass ich das nicht schaffe und dass es mir nicht gut geht. Ich hatte psychotische Zwangsgedanken, Erinnerungen, Ängste und da baute sich immer mehr psychischer Druck auf der nicht auszuhalten war. Das Warten auf den Auftritt wurde zur Qual. Ich ging mehrmals nach draußen zum Rauchen und meine Mutter überredete mich, mir was zu Essen zu bestellen, das schien mir viel zu anstrengend und aufwändig, aber ich gab nach und schaufelte das Essen lustlos in mich hinein.

Ich äußerte immer wieder mein Unbehagen und meine Mutter konnte einfach nicht nachvollziehen warum es mir nicht gut geht und sie wurde wütend dass ich ihr den schönen Abend ruiniere. Irgendwann war es nicht mehr auszuhalten und ich bat meine Mutter kurz vor Beginn der Veranstaltung dass wir doch bitte nach hause gehen sollen. Meine Mutter stimmte zu und wir machten uns auf den Weg, wobei ich heftige Zwangsgedanken hatte und sehr von mir enttäuscht war.

Das sind Situationen, wo ich mir einfach mehr Mitgefühl, Rücksicht und Verständnis von meiner Mutter gewünscht hätte. Ich hatte so schon genug Probleme, als dass ich noch Energie für die Vorwürfe meiner Mutter gehabt hätte.

Reizabschirmung

Insbesondere während der Negativsymptomatik haben schizophrene Menschen ein hohes Bedürfnis nach Ruhe und Reizabschirmung. Sie brauchen viel Zeit für sich um die vielen Reize des Lebens zu verarbeiten. Das gilt es zu akzeptieren. Andererseits ist ein “zuviel” an hinlegen und ausruhen nicht so gut. Bieten Sie immer wieder gemeinsame Aktivitäten an und versuchen Ihren Angehörigen zum Sport zu motivieren (Sie Artikel Kraft der Bewegung)

Mahlzeiten

Mit einer gesunden Gestaltung Ihrer gemeinsamen Mahlzeiten können Sie positiv auf die psychische Gesundheit Ihres Angehörigen einwirken. Dass Gehirn braucht ausreichend Nährstoffe und Vitamine damit es zuverlässig funktioniert. Beachten Sie hierzu meinen Artikel: Nahrung für die Seele.

Experte für die Krankheit werden

Informieren Sie sich im Internet, Foren, Büchern und Seiten wie diesem Blog über das Thema Schizophrenie, Therapieansätze und Medikamente. Werden Sie (und Ihr Angehöriger) zum Experten für die Krankheit. Sie können Ihren Angehörigen auch beim Besuch beim Psychiater begleiten oder wenn Ihr Angehöriger in einem Krankenhaus ist, das gemeinsame Gespräch mit dem behandelnden Arzt suchen. Diese Gespräche helfen dabei, das weitere Voranschreiten der Genesung im Blick zu behalten. Werden Sie ein Team mit Ärzten und Betreuern welche zum Ziel die Genesung Ihres Angehörigen hat.

Es gibt sehr viele Stellschrauben an denen man drehen kann um die psychische Gesundheit zu fördern (viele Tipps zu Schizophrenie finden Sie in diesem Blog), dazu gehören Medikamente, Freizeitgestaltung, Hobbies, Sport, Entspannungstechniken, Tagebuch führen, Tagespläne, Spiritualität, Beschäftigung, Arbeit und Ernährung. Die mentale Gesundheit besteht aus einem Mosaik konsequenter sinnvoller Aktivitäten, Einstellungen, Handlungen, Mut und Geduld.

Es gibt Hilfe und Unterstützung durch Profis – sie müssen diesen Weg nicht alleine gehen. Beziehen Sie Freunde, Familie, Bekannte und Gemeinde in die Genesung Ihres Angehörigen mit ein.

Klinikaufenthalte und Gefährdung

Sie können versuchen die Krankheit ihres Mitmenschen möglichst von zuhause aus zu managen. In manchen Situationen kommt man aber an eine Grenze. Zum Beispiel wenn Ihr Angehöriger die Medikamente verweigert, nicht mehr schlafen kann, fremdaggressiv reagiert (über verbales hinaus) oder konkrete Pläne äußert sich etwas anztun. Problematisch ist auch eine fehlende Krankheitsansicht und wenn das Vertrauen in die Angehörigen verloren geht und die Symptome so überhand nehmen dass ein erträgliches Miteinander nicht mehr funktioniert. Wenn auch der gemeinsame Besuch beim Psychiater keine Verbesserung der Lage bringt wird es Zeit sich Hilfe zu holen.

Versuchen Sie Ihren Angehörigen zu überzeugen dass er Hilfe braucht und denken Sie über einen Klinikaufenthalt nach. Dort bekommt er/sie Hilfe. Die Psychiatrie ist kein schöner Ort und im deutschen Psychiatriesystem ist nicht alles so wie es sein sollte aber etwas besseres haben wir nicht.

Wenn die Gefährdung zu massiv wird und Ihr Angehöriger gar nicht mehr zugänglich ist müssen Sie auch über eine Zwangseinweisung nachdenken. Niemand will seinem Kind oder Partner so etwas freiwillig antun aber wenn es keine Alternative gibt, ist dass immer noch besser als das etwas passiert, was hätte vermieden werden können.

Im Krankenhaus arbeiten Profis, die schon vielen Menschen geholfen haben, suchen Sie das Gespräch mit den behandelnden Ärzten, besuchen Sie (und ihr soziales Netz) den Angehörigen im Krankenhaus und bleiben Sie in Kontakt. Wenn Sie mögen geben Sie Ihrem Angehörigen diesen Blogartikel zu lesen: (Psychiatrieaufenthalte meistern). Das könnte ihm/ihr auch einige Ängste nehmen, insbesondere wenn es der erste Besuch in einer Psychiatrie ist.

Tagesstruktur etablieren

Man hat es sicher schon 100 mal gehört, eine Tagesstruktur ist wichtig für die psychische Gesundheit. Sie reduziert Stress, sorgt für Orientierung, gibt Halt und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Sie hilft, unsere richtigen, werteorientierten Handlungen auszuführen und wir müssen uns weniger Gedanken machen und Energie verschwenden wie wir unseren Tag gestalten. Durch das konkrete, schriftliche commitment kann ich es schaffen Widerstände zu überwinden und den Aktivitäten nachzugehen von denen ich weiß dass sie mir gut tun, es unterstützt die Disziplin die ich brauche um gesund zu werden.

Wenn Sie gerade berufstätig sind, so wird das ihren Tag automatisch etwas strukturieren. Wenn nicht, schnappen Sie sich einen Zettel oder legen eine Datei auf Ihrem Computer an und erstellen einen konkreten, flexiblen Tagesablauf und versuchen Sie sich an ihn zu halten.

Beispiel

Hier ist meine Struktur die ich für Wochentage etabliert habe und die mich durch meinen Alltag trägt

  • 5 Uhr aufstehen, Kaffee, Tagebuch, Youtube
  • 6 Uhr 30 Morgenroutine (Spaziergang, duschen, Frühsport, meditieren, beten, frühstücken)
  • einkaufen
  • Lesen
  • 11 Uhr 30 kochen und essen
  • ausruhen
  • 14 Uhr Sport
  • 30 Minuten singen
  • 30 Minuten Gitarre spielen
  • Computerspiel spielen
  • 17 Uhr ausruhen
  • Freizeit (lesen, fernsehen, spielen)
  • 21 Uhr schlafen

Früh aufstehen

Am Morgen ist mein Geist am klarsten und ich bin am produktivsten. Am Liebsten blogge ich in den frühen Morgenstunden. Ich genieße den ersten Morgenkaffee, schreibe Tagebuch und fülle meinen Kopf mit meinen liebsten, positiven Youtubevideos. Probieren Sie es aus!

Dann beginnt meine Morgenroutine, die ich immer gleich ausführe und die in der Regel um 6 Uhr 30 beginnt: Spaziergang, duschen, Frühsport, meditieren, beten, frühstücken. Sie gibt mir Halt um in den Tag zu starten und ich muss mir keine Gedanken machen was ich mit meiner Zeit anfangen will.

Flexibilität

Mein Tagesplan ist flexibel und er muss nicht perfekt ausgeführt werden. Manche Tagespunkte haben eine feste Uhrzeit, andere folgen frei aufeinander und der Ablauf ist flexibel. Das macht ihn erfolgreich und realistisch.

Pausen

Zuviel auf der couch liegen und grübeln sollten Sie vermeiden, aber Pausen sind wichtig. Ich mache eine größere Pause (1h) nach dem Mittagessen und eine abend/nachmittagspause um 17 Uhr. Beachten Sie die Tipps aus diesem Artikel (Richtig entspannen). Setzen Sie sich einen Timer, damit die Liegezeit begrenzt bleibt und Sie sich danach wieder einer Aktivität zuwenden.

commitment

Geben Sie sich selbst das Versprechen, sich an Ihren Tagesablauf zu halten, mit dem Ziel dass es Ihnen langfristig psychisch besser geht. Bleiben Sie realistisch, freuen Sie sich über Ihre Erfolge, versuchen Sie 80% richtig zu machen. Belohnen Sie sich nach einem erfolgreichen Tag, zum Beispiel mit einer Tafel Schokolade oder einem alkoholfreien Bier.

Drucken Sie sich Ihren Plan aus und kleben Sie es an eine Wand wo Sie ihn gut sehen können.

Überprüfen Sie Ihren Plan regelmäßig und nehmen Veränderungen vor, wenn nötig.

Viel Erfolg mit Ihrem Tagesplan!

Akzeptanz– und Commitment–Therapie (ACT)

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (Acceptance and Commitment Therapy, ACT) wurde in den 1980er Jahren von Steven C. Hayes, einem amerikanischen Psychologen, entwickelt. Die Entwicklung von ACT war Teil einer größeren Bewegung innerhalb der Verhaltenstherapie, die als „dritte Welle“ der Verhaltenstherapien bezeichnet wird. 

ACT basiert auf der Relational Frame Theory (RFT), einer umfassenden Theorie der menschlichen Sprache und Kognition, die ebenfalls von Steven C. Hayes und seinen Kollegen entwickelt wurde. ACT kombiniert traditionelle behaviorale Therapieansätze mit Achtsamkeitsstrategien und Techniken zur Steigerung der psychischen Flexibilität, die uns helfen kann ein höheres Maß an geistiger Gesundheit zu erlangen und psychische Probleme zu bewältigen.

Was ist ein Relational Frame (RFT)?

In der Therapie wird RFT verwendet, um Menschen zu helfen, ihre sprachlichen und kognitiven Prozesse zu verstehen und zu verändern. Dies kann helfen, maladaptive Denkmuster zu durchbrechen und flexibler auf innere und äußere Erfahrungen zu reagieren. 

RFT bietet somit eine tiefere Einsicht in die Mechanismen der menschlichen Sprache und Kognition und deren Einfluss auf das Verhalten. Es bildet die theoretische Grundlage für viele der Techniken, die in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) verwendet werden. 

Ein Beispiel von mir (Angst vor der Angst)

Ich hatte früher sehr große Ängste vor sozialen Situationen. Insbesondere wenn ich nicht zu jeder Zeit “flüchten” konnte, beispielsweise bei einem Restaurantbesuch mit einem Freund. Es hat sich eine Verbindung zwischen der Situation und dem “Angst erleben” entwickelt. Diese Verbindung wird durch die Relation „Wenn ich in diese Situation gehe, werde ich Angst haben“ verstärkt. Das ist ein relational frame.

Mit ACT kann es gelingen, ein neues relational frame zu schaffen. Durch die Anwendung der RFT konnte ich lernen, die Angst vor der Angst besser zu verstehen und zu managen. Indem ich meine Gedanken distanziert betrachte und neue, positivere Relationen zwischen Situationen und emotionaler Reaktion schaffe, konnte ich meine Lebensqualität verbessern und mich wieder an Aktivitäten beteiligen, die ich zuvor gemieden habe, oder die große Angst in mir auslösten. Mein letzter Restaurantbesuch war ein voller Erfolg und ich habe mich schon gewundert, wo denn die Angst heute Abend bleibt.

Kognitive Defusion

Ein zentrales Anliegen von ACT sind die Techniken der kognitiven Defusion. Es geht darum, dass wir nicht mit unseren Gedanken “fusioniert”, das heißt, verschmolzen sind. 

In unserem Kopf gibt es eine Denkmaschine, die pausenlos damit beschäftigt ist, zu analysieren, Probleme zu lösen, in der Vergangenheit zu graben, Vorhersagen zu treffen, sich die Zukunft auszumalen und Gefühlspolizei zu spielen.

Wir brauchen unsere Denkmaschinen, denn sie ermöglichen es uns Menschen hervorragende Leistungen abzuliefern und Probleme zu lösen. So haben wir beispielsweise die Elektrizität entdeckt, das Internet erfunden oder sind in der Lage, Flugzeuge zu bauen. Das Problem ist, dass unsere Denkmaschinen arrogant sind und sich für alles zuständig fühlen, auch für unser emotionales Erleben und das ist ein Problem.

Wir können lernen, uns von unseren Gedanken zu distanzieren, sie in der Rolle des stillen Beobachters wahrzunehmen und vorbeiziehen zu lassen. Hierfür kennt ACT die sogenannten “Defusionstechniken”. 

Ein Beispiel ist die Mickymaus Methode. Wir verschieben die Gedanken, gesprochene Worte in unserem Kopf, in eine piepsige Mickymausstimme. Vor dieser Stimme ist es weniger möglich, sich zu fürchten und es kann besser gelingen, sich von den Gedanken zu distanzieren. Ein weiteres Beispiel ist die “BEBE” Sprache, eine Geheimsprache wie sie Kinder gerne mögen. Aus “Ich habe solche Angst durchzudrehen” wird “Ibich hababe sobolche Abangst duburchzubedrebehen”.

Oder ich bin bei einem Spaziergang und denke “Ich kann jetzt nicht spazieren” oder “Ich spaziere nicht”.

Betrachten Sie folgendes Bild

Quelle: Das Leben annehmen (Matthias Wengenroth 2016)

Es geht darum, wie wir auf das, was in unserem inneren Bildschirm auftaucht, reagieren. Die linke Figur ist mit dem Gedanken verschmolzen und hat keine Distanz, so entsteht das psychische Leiden. Die rechte Figur ist gelassen und entspannt, egal was der Verstand da einem auf dem inneren Bildschirm präsentiert. Diese Einstellung gilt es zu kultivieren.

Unangenehme Gefühle

Unser Verstand versucht oft, uns vor unangenehmen Gefühlen zu schützen, indem er uns dazu bringt, diese Gefühle zu vermeiden. Diese Vermeidungsstrategien können kurzfristig Erleichterung bringen, führen aber langfristig oft zu einer Vergrößerung der Probleme und Einschränkung unseres Lebens.

Es gibt in unserem Kopf einen Angsttiger und je mehr wir ihn füttern, desto größer wird er. Am Anfang ist er noch klein wie eine Hauskatze. Doch es kann dazu kommen dass wir immer mehr angstauslösende Situationen vermeiden wollen (Der Verstand versucht, uns damit zu schützen). “Ok, dieser Restaurantbesuch macht mir Angst? Na gut, ich bleibe lieber zuhause, da bin ich sicher, ich will dieses Angstgefühl nicht haben”. 

Der Angsttiger wird gefüttert und er wird immer hungriger. In manchen Fällen kann es dazu führen, dass immer mehr Situationen, die angstbesetzt sind, vermieden werden. Ich gehe nicht mehr einkaufen, ich kann nicht mit dem Bus fahren, ich kann nicht spazieren gehen. 

Als ich etwa 2006 in Ulm studierte, lebte ich in einer WG und es ging mir sehr schlecht. Ich sammelte meinen Urin in Plastikflaschen in meinem Zimmer, weil ich Angst davor hatte, auf dem Weg zum Klo einem Mitbewohner zu begegnen. Solche Blüten kann die Vermeidungsstrategie treiben und deswegen ist es ist sehr wichtig gegenzusteuern, indem man Exposition betreibt, das heißt “sich den angstbesetzten Situationen zu stellen” und zu beobachten wie der Angstlevel sich von alleine wieder senkt, das nennt man “Habituation”. Ein neues relational frame entsteht. Ich schaffe eine neue Beziehung zwischen der “Situation” und dem Gedanken, dass ich sie meistern kann. So lerne ich mit der Zeit, immer herausforderndere Situationen zu meistern, ohne dass die gefürchtete Angst eintritt und das stärkt mein neues relational frame.

Die gute Nachricht ist: dieses Gegensteuern kann gelingen, egal wie sehr sich die Angst schon ausgebreitet hat, indem die ACT-Konzepte konsequent umgesetzt werden. Aus der Sicht von ACT gibt es keine kaputten Menschen und hoffnungslosen Fälle.

Durch die Anwendung der RFT kann ich lernen, die Angst vor der Angst besser zu verstehen und zu managen. Indem ich Gedanken distanziert betrachte und neue, positivere Relationen zwischen Situationen und ihrer emotionalen Reaktion schaffe, kann ich meine Lebensqualität verbessern und mich wieder an Aktivitäten beteiligen, die ich zuvor gemieden habe. Die Techniken der kognitiven Defusion und das Schaffen neuer Relational Frames sind zentrale Werkzeuge in diesem Prozess.

ACT zielt darauf ab, problematische Denkweisen zu erkennen und neue Wege des Umgangs mit ihnen zu finden. Anstatt Gedanken und Gefühle zu vermeiden oder zu bekämpfen, lehrt ACT, sie zu akzeptieren und sich auf die Werte und Handlungen zu konzentrieren, die ein erfülltes und bedeutungsvolles Leben fördern. Durch die Steigerung der psychischen Flexibilität kann man lernen, den Verstand als nützliches Werkzeug zu nutzen, anstatt von ihm beherrscht zu werden. 

Bereitschaft

Stellen Sie sich Ihren Angstlevel als Gerät zur Einstellung der Temperatur vor. Nehmen wir an der Angstlevel steht auf einer 8. Sie können versuchen das Gerät auf 0 einzustellen, Sie werden bald darauf feststellen, dass sich dieses Level bald wieder auf seiner gewohnten 8 einpendelt.

Anders sieht es aus, wenn Sie Ihren “Bereitschafts”-Thermostat einstellen. Seien Sie “bereit”, alles zu denken und zu fühlen, was Sie denken und fühlen wollen. Alle Gedanken sind erlaubt. Es sind nur Gedanken. Wenn der Bereitschaftsthermostat hoch eingestellt ist werden Sie feststellen dass sich Ihr Angstlevel-Gerät automatisch niedriger einstellt und dass ist die Kraft der “Bereitschaft” im Sinne von ACT. 

Versuchen Sie nicht, die negativen Gedanken und Gefühle zu vermeiden oder zu kontrollieren, sondern lassen Sie sie konsequent zu. Es geht darum, schwierige innere Erlebnisse zu akzeptieren, anstatt vor ihnen wegzulaufen oder sie zu bekämpfen. 

Metaphern

ACT arbeitet gerne bildhaft und mit Metaphern um die zugrunde liegenden Konzepte zu verdeutlichen und verständlicher zu machen

Aquarium

Stellen Sie sich die Gedankenwelt wie ein Aquarium vor. In diesem Aquarium schwimmen die verschiedensten Fische, manche hübsch, manche hässlich. Wir beobachten die Fische (Gedanken) einfach, ohne nach ihnen zu greifen.

Es geht darum Gedanken als das zu erkennen was sie sind, gesprochene Worte in unserem Kopf, nicht mehr und nicht weniger.

Tauziehen

Oft fühlt sich unser inneres Erleben wie ein Tauziehen an. Negative gegen gute Gedanken. Das kostet viel Energie und Mühe. Je mehr man auf eine Seite zerrt, desto mehr Widerstand bildet sich. Es gilt zu verstehen: dieser Kampf ist nicht zu gewinnen. Das bedeutet nicht, dass sie resigniert aufgeben, im Gegenteil: Es geht darum, mit dem ewigen Kampf aufzuhören, zu beginnen, sich auf die Werte und Ziele zu fokussieren.

Monster auf dem Weg

Nehmen wir an, Sie gehen Ihren Lebensweg und möchten eine bestimmte Situation erleben. Nun stellt sich da ein großes Monster in den Weg, welches Ihnen den Weg versperrt. Sie könnten gegen das Monster kämpfen, aber es ist sehr groß und kräftig – das scheint keine Option. Sie haben die Möglichkeit, einen anderen Weg einzuschlagen, um die Konfrontation zu vermeiden. Dann könnte es aber passieren dass sie nicht dort landen wo Sie eigentlich hin wollten (in eine angenehme, positive Lebensrealtität)

Was würde ACT raten? Haken Sie das Monster unter und nehmen es ein Stück mit. Akzeptieren Sie, dass das Monster ein Stück mit Ihnen geht, auch wenn es etwas knurrt und vielleicht nicht gut riecht. Es könnte passieren, dass das Monster irgendwann sagt: “Ok, jetzt wird es Zeit, dass ich dich verlasse – mach alleine weiter, tschüss machs gut”.

wilde Pferde

Haben Sie akut mit drängenden, negativen Gedanken und Sorgen zu kämpfen? Stellen Sie sich Ihre Gedanken wie eine Herde wildgewordener Pferde vor. Die Pferde sind sehr aufgebracht und rennen auf der Weide herum. Es würde nichts bringen den Pferden hinterherzujagen. Stattdessen lassen sie sich austoben und zur Ruhe kommen. Wenn Sie sie in Ruhe lassen, werden sie sich bald beruhigen und anfangen zu grasen. Seien Sie geduldig mit Ihren Pferden.

Ein Beispiel aus meinem Leben, das ich gestern erst erlebt habe. Ich hatte früher alle drei bis vier Tage einen psychischen Zusammenbruch, der sich darin äußerte, dass ich auf der Couch liege und heftige Zwangsgedanken erleide. Egal wie ich versuchte, die Gedanken zu ignorieren oder dagegen anzukämpfen, die Gedanken wurden immer mächtiger, drängender und machten mir Angst. Ich lag stundenlang auf der Couch und litt an meinen Gedanken, bis ich irgendwann vor Erschöpfung einschlief. Wenn sich so ein Abend ankündigte, empfand ich, dass es nun wieder losgeht, da braute sich was zusammen und ich lande in meiner schwarzen Kiste und habe einen Rückfall.

Aber gestern war es anders. Ich legte mich eine Weile hin und dachte an die wildgewordenen Pferde. Ich ließ locker und versuchte, nichts, was da vor meinem inneren Bildschirm auftauchte, ernst zu nehmen und einfach nur zu beobachten. Ich ließ die Gedanken los und ließ sie über mich hinweggehen wie Wellen auf einem Meer. Ich machte mir immer wieder klar, dass es vorbei geht, dass Gedanken nicht real sind und ich nicht in Gefahr bin. Es hat funktioniert und ich konnte mit der richtigen Einstellung die drängenden Gedanken viel besser verarbeiten als früher. Ich wusste, dass ich solche Situationen schon über 100 mal erlebt habe und es wurde jedes mal wieder besser. Später konnte ich sogar noch ein paar Folgen meiner Lieblingsserie anschauen und bin bald darauf eingeschlafen.

Schachbrett

Stellen Sie sich Ihre Gedanken als Figuren auf einem Schachbrett vor. Die weißen Figuren bekämpfen die schwarzen Figuren. Die weißen stehen für positive, die schwarzen für negative Gedanken. Sie führen einen ewigen Kampf.  Mit welchem Teil des Schachspiels identifizieren Sie sich? Mit den weißen Figuren? Sind sie die Figuren, sind Sie der Spieler, der die Figuren bewegt und gewinnen will?

Stellen Sie sich doch einfach vor, Sie seien das Schachbrett. Das Schachbrett ist immer neutral und kümmert sich nicht darum, welche Figuren gerade gewinnen. Das Schachbrett steht sinnbildlich für den neutralen, stillen Beobachter, der jederzeit präsent ist.

Mit dieser Metapher kann es uns gelingen, uns weiter von unseren Gedanken zu distanzieren.

Achtsamkeit

Unser Verstand neigt dazu, sich auf die Vergangenheit zu konzentrieren (was zu Bedauern und Schuldgefühlen führen kann) oder sich auf die Zukunft zu fokussieren (was zu Sorgen und Angst führen kann). Dies hindert uns daran, im gegenwärtigen Moment zu leben und diesen voll zu erleben. Ein weiteres zentrales Thema von ACT ist daher die Achtsamkeit.

Achtsamkeit in ACT wird genutzt, um psychische Flexibilität zu fördern und den Umgang mit Gedanken und Gefühlen zu verbessern. 

Achtsamkeit hilft den Klienten, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, anstatt sich auf die Vergangenheit oder die Zukunft zu fokussieren. Dies fördert die Bewusstheit und das Erleben des aktuellen Augenblicks, was die Grundlage für Veränderungen und Wachstum bildet.

Achtsamkeit lehrt die Akzeptanz von Gedanken und Gefühlen, anstatt diese zu vermeiden oder zu bekämpfen. Durch die Akzeptanz können Klienten lernen, unangenehme Emotionen und Gedanken zu tolerieren, ohne dass diese ihr Verhalten bestimmen.

Achtsamkeit kann mit formalen Methoden geübt werden. Beispielsweise durch Mediation. Ich meditiere jeden Morgen 30 Minuten als Teil meiner Morgenroutine. Meditation ist simpel, aber nicht einfach und es braucht etwas Übung, bis sich die positiven Effekte einstellen. Achtsamkeit geht aber weit über die formale Praxis hinaus und manifestiert sich im Alltag. Wir können achtsam essen, achtsam putzen, achtsam aufräumen und achtsam spazieren. Wir sind vollkommen präsent und bei der Sache. Je mehr wir Achtsamkeit üben, desto mehr öffnen wir uns dem Leben, welches hier und jetzt in diesem Moment stattfindet, statt in der Vergangenheit zu graben oder uns die Zukunft auszumalen, wie es unsere Denkmaschine am liebsten tut.

Werte

Werte spielen in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) eine entscheidende Rolle. Sie dienen als zentraler Kompass für das Handeln und die Lebensführung der Klienten. 

Werte bieten eine Orientierung und Richtung, welche sinnerfüllte Handlungen begünstigen, um ein werteorientiertes, sinnerfülltes, zufriedenes Leben zu leben. 

Meine zentralen Werte sind

  • mental und physisch stark sein
  • gute Beziehungen zu anderen Menschen
  • Kreativität

Wenn ich mir über meine Werte im Klaren bin so kann ich aus diesen Ziele ableiten die ich verfolge, zum Beispiel

  • ins Fitnessstudio gehen
  • mein soziales Netzwerk pflegen und mich verabreden
  • regelmäßig singen üben

Sinnvolle Ziele zu verfolgen kann sich im ersten Moment unangenehm anfühlen, aber unsere Werte helfen uns dabei, genau diese sinnvollen Handlungen zu verfolgen und zu trainieren, um unsere Ziele zu erreichen.

ACT ermutigt Klienten zur regelmäßigen Selbstreflexion, um ihre Werte klar zu identifizieren und zu überprüfen, ob ihr aktuelles Verhalten mit diesen Werten im Einklang steht. Diese Reflexion hilft, Klarheit über die eigenen Lebensziele und Prioritäten zu gewinnen.

Indem Klienten ihre Werte klar definieren und danach handeln, können sie trotz Herausforderungen ein Leben führen, das ihren tiefsten Überzeugungen und Wünschen entspricht.

Lassen Sich auf verbindliches, werteorientiertes Handeln ein (commitment)  trotz Widerständen und Schwierigkeiten.

Schnappen Sie sich Ihr Tagebuch oder einen Zettel und formulieren Sie Ihren Wertekompass. Weitere Infos gibt es in diesem Artikel: Der Wertekompass

commitment

Commitment im Sinne von ACT bezieht sich auf das feste und entschlossene Engagement, ein Leben in Übereinstimmung mit den eigenen Werten zu führen. Es geht darum, aktiv Schritte zu unternehmen und sich zu verpflichten, trotz möglicher Schwierigkeiten und unangenehmer innerer Erfahrungen werteorientierte Handlungen zu verfolgen. 

Formulieren Sie “Implementierungsabsichten”, das bedeutet dass Sie sinnvolle, wertorientierte Aktivitäten konkret planen und sich das Versprechen geben diese auszuführen. Zu Beispiel: schnappen Sie sich Ihren Kalender und notieren: “28.6.2024 14 Uhr 20 Minuten joggen”.

Manchmal werden commitments aus verschiedenen Gründen nicht eingehalten bzw. gebrochen. Das kann passieren, ist aber nicht weiter tragisch. Erneuern Sie einfach ihr commitment und versuchen es weiter. Es wird mit der Zeit immer leichter und die Verhaltensänderung wird bald Ihre Früchte tragen indem Sie am Ball bleiben commitments im Sinne Ihrer Werte zu formulieren.

Das waren die Grundlagen der Acceptance Commitment Therapy, welche mir auf meinem Lebensweg sehr geholfen hat.

Literaturempfehlung

Wer mehr über ACT erfahren will, dem empfehle ich das Buch

“Das Leben annehmen – so hilft die Acceptance Commitment Therapy” von Matthias Wengenroth.

Die Inhalte dieses Artikels basieren wesentlich auf diesem Werk, das ich wärmstens empfehlen kann.

Heilung durch Hypnose

Hypnose ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode um Verbesserung im psychischen Wohlbefinden zu erreichen. Machen Sie es sich bequem auf der Couch oder ihrem Bett und nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit um den positiven Suggestionen zu lauschen, die ich in diesem Audiobeitrag für Sie aufgezeichnet habe.

Entspannen Sie sich, lauschen Sie meiner Stimme und genießen Sie den Audiotrack.

Emotional Freedom Technique

Emotional Freedom Technique

Heute zeige ich euch die sog. Emotional Freedom Technique, auch Klopfakupressur oder Tapping genannt.

Es ist eine alternative Therapiemethode die 1990 entwickelt wurde und die sich bei Therapeuten und Klienten großer Beliebtheit erfreut. Sie wird wissenschaftlich noch untersucht aber ihr Effekt wird in zahlreichen Berichten bestätigt.

Sie kann helfen bei Angstzuständen, innerer Unruhe, schlechten Gedanken, Sorgen und allgemeinem Unwohlsein. 

Die Theorie dahinter ist dass unser Körper von Energiebahnen, den Meridianen durchzogen ist (ein konzept aus der chinesischen Medizin) welche blockiert sein können und so das psychische Leiden verursachen.

Durch das Tapping an 8 Akupressur bzw. Klopfpunkten können diese Blockaden in wenigen Minuten aufgelöst werden. Ich habe es ausprobiert und es funktioniert. Wenn die zu bearbeitenden Gedanken hartnäckig sind, kann man die Methode auch mehrmals hintereinander ausführen.

Es ist ein weiteres, hilfreiches Werkzeug in Ihrem Methodenkoffer der Bewältigungsstrategien.

Nun zeige ich euch die 8 Klopfpunkte:

  • am scheitel
  • über den augen
  • neben den augen
  • auf den wangen
  • über der lippe
  • unter der lippe
  • an den schlüsselbeinen
  • an den flanken

Und jetzt geht es los. Wir beginnen mit einem Satz der uns Angst macht. Zum Beispiel:

  • Ich habe solche Angst das ich heute abend eine Panikattacke bekomme, oder
  • ich habe solche Angst wahnsinnig zu werden, oder
  • ich habe solche Angst das ich meinen Job verlieren könnte
  • ich habe Angst dass ich nie wieder gesund werde
  • ich habe angst dass ich nie wieder schlafen kann
  • ich habe angst vor dem Job Interview
  • ich habe Angst vor dem Vortrag
  • ich habe solche Angst einkaufen zugehen
  • ich habe Angst ich bekomme einen Herzinfarkt

Wie fühlt sich dieser Satz an? Wie hoch ist die Angstintensität auf einer Skala von 1 bis 10?

Wir beginnen damit, den satz 3 mal zu wiederholen und dabei an unserer Handkante zu klopfen.

  1. Auch wenn ich Angst habe wahnsinnig zu werden, ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin.
  2. Auch wenn ich Angst habe wahnsinnig zu werden, ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin.
  3. Auch wenn ich Angst habe wahnsinnig zu werden, ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin.

Dann gehen wir die Klopfpunkte durch und tappen 7 – 8 mal.

  1. Wahnsinn
  2. Psychose
  3. Krankheit
  4. Krankenhaus
  5. psychisch krank
  6. Wahnsinn
  7. Verrücktheit
  8. Wahnsinn

Wir atmen einmal tief durch. Kraftig ein und kräftig aus. Pause. Wie ist die Intensität jetzt auf einer Skala von eins bis zehn? Hat es sich etwas verändert? Nehmen Sie die Veränderung wahr.

Wiederholen Sie die Übung

Wir beginnen damit, den satz 3 mal zu wiederholen und dabei an unserer Handkante zu klopfen.

  1. Auch wenn ich Angst habe wahnsinnig zu werden, ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin.
  2. Auch wenn ich Angst habe wahnsinnig zu werden, ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin.
  3. Auch wenn ich Angst habe wahnsinnig zu werden, ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin.

Dann gehen wir die Klopfpunkte durch und tappen 7 – 8 mal.

  1. Wahnsinn
  2. Psychose
  3. Krankheit
  4. Krankenhaus
  5. psychisch krank
  6. Wahnsinn
  7. Verrücktheit
  8. Wahnsinn

Wir atmen einmal tief durch. Kräftig ein und kräftig aus. Pause. Wie ist die Intensität jetzt auf einer Skala von eins bis zehn? Hat es sich etwas verändert? Nehmen Sie die Veränderung wahr.

Nun haben Sie die Emotional Freedom Technique kennengelernt. Wenn das nächste mal belastende Gedanken und Gefühle bekommen, probieren Sie es aus – weiterhin viel Erfolg für Ihre mentale Gesundheit.

Einsame Entscheidung

Triggerwarnung: In diesem Blogartikel geht es um das Thema Suizid.

Ich sage es in aller Deutlichkeit: Finger weg von Ihrem Leben. Ihr Leben gehört nicht Ihnen.

Selbstmord ist für alle Beteiligten eine unfassbare Tragödie. Für die Geschwister, die Freunde, die Eltern, die Kollegen, für alle Menschen die man jemals gekannt hat und noch jemals in seinem Leben zu einem späteren Zeitpunkt gekannt hätte, für die Gesellschaft und für Gott.

Muss man die Entscheidung eines Menschen sich das Leben zu nehmen als letzten Ausweg akzeptieren? Nein. Man kann es nicht.

Vor 2 Jahren war ich bei meiner Familie in Kroatien. Ich war hochpsychotisch und war ganz tief in meinen Gedanken gefangen. Ich hatte Schreikrämpfe und eine starke Angst in die Hölle zu kommen. Ich war in meiner eigenen Welt versunken. Ich wusste nicht mehr weiter und es schien mir als gäbe es keinen Ausweg. Ich dachte ich komme da nie wieder raus.

Ich setzte mich an den PC und schrieb einen Abschiedsbrief. Ich war am Ende. Aber dann fühlte ich einen Funken Hoffnung. Was wenn ich doch weitermache, was wenn ich es doch nochmal versuche. Ich ließ mich ins Krankenhaus bringen. Kroatische Krankenhäuser sind eine Katastrofe. Es war keine schöne Zeit, aber nach 3 Wochen wurde ich nach hause entlassen und es ging mir etwas besser, mit der Zeit erholte ich mich.

Heute bin ich gottfroh darüber dass ich diesem Überlebensinstinkt, diesem Senfkorn Hoffnung gefolgt bin. Vielleicht hatte ich einen Schutzengel?

Es ist so, das Menschen notorisch schlecht darin sind, zukünftige Zustände Ihres Gefühlslebens zu antizipieren. Das heißt sie wissen nicht wie sie sich später einmal fühlen werden. Wenn wir in unserer schwarzen Kiste der negativen Gedanken gefangen sind dann “scheint” es so, als würde es nie wieder besser – aber das ist ein fataler Irrtum.

Wer sich das Leben nimmt, tut nicht nur seinen Mitmenschen etwas unfassbares an, er betrügt sich auch um die einmalige Chance dass sich doch noch alles zum guten gewendet hätte.

Denken Sie dran, selbst wenn Sie einsam sind und niemanden in Ihrem Leben haben, was ist mit all den Mitmenschen und Freunden die sie “in Zukunft” noch kennenlernen könnten? Diese Menschen können nicht auf Sie verzichten! Die Welt kann nicht auf Sie verzichten!

Wenn Sie vor der Entscheidung stehen sich was anzutun oder nicht, dann wählen die einzig richtige Entscheidung: weiter zu machen. Wählen Sie im Zweifelsfalle die 112 und lassen sich in ein Krankenhaus bringen. Das könnte vielleicht eine schwierige Zeit werden, aber die geht vorbei! So haben sie zumindest noch eine Chance dass sich in Ihrem Leben doch alles zum Guten wendet so wie es mir passiert ist, nutzen Sie diese Chance und passen Sie gut auf sich auf!

Ich persönlich bin Christ und als Christ KÖNNTE ich mir gar nichts antun, ich weiß dass ich dieses einmalige Geschenk Leben nicht wegwerfen darf, dass ich geliebt bin, dass ich geborgen bin und dass ich noch wichtige Aufgaben auf dieser Welt habe. Diese Zusicherung, diese Verheißung trägt mich durch die finstersten Zeiten. Hierzu noch ein Bibelzitat, welches schon unzähligen Menschen durch die Jahrhunderte getröstet hat

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Zum Abschluss noch eine kleine Geschichte:

Ein Professor kommt in den Hörsal und begrüßt die Studenten im vollen Auditorium. Anschließend holt er aus seiner Tasche einen 50€-Schein. Er fragt wer von den Studenten den Schein gerne hätte. Alle heben die Hand. Daraufhin zerknüllt der Professor den Schein kräftig. Er fragt wieder wer den Schein noch haben möchte. Alle heben die Hand. Der Professor wirft den Schein auf den Boden und trampelt eine Minute darauf herum. Wieder die Frage, wer will den Schein? Alle heben die Hand.

Was kann man aus dieser Geschichte mitnehmen? Egal wie sehr Sie das Schicksal gebeutelt hat, egal was Sie auch immer schlimmes erlebt haben und durch wie viele schwierigen Zeiten sie gegangen sind: Ihr Wert als Mensch ist und bleibt bestehen!

Passen Sie gut auf sich auf.

Es wird besser

Wie läuft es zur Zeit mit Ihrer mentalen Gesundheit?

Eine Sache kann ich Ihnen versprechen: wenn sie sich konsequent an die Ratschläge in diesem Blog halten, wird sich mit der Zeit Erfolg in Form eines besseren Lebens mit Schizophrenie einstellen. Ich habe es selbst ausprobiert und nach einer monatelangen Krankheitsphase mit häufigen Krankenhausaufenthalten führe ich jetzt wieder ein Leben, das mit meinen Werten in Einklang ist und mir Freude macht. Die Psychose klingt ab und ich kann das Leben wieder genießen. Die Monster sind gezähmt

Aber: Sie brauchen neben dem Wissen aus diesem Blog auch Disziplin und Geduld. Es kostet etwas Anstrengung und geht nicht über Nacht. 

“Kung Fu” bedeutet: Harte Arbeit an dir selbst. 

Investieren Sie diese Energie und haben Mut zur Veränderung. Entwickeln Sie sich weiter. Gehen Sie die ersten wichtigen Schritte in ein wertorientiertes, erfolgreiches Leben. Sie können jetzt schon glücklich sein, wenn Sie sich dazu entscheiden. Verlassen Sie das unsichtbare Gefängnis aus Gewohnheiten und Gedanken und kommen Sie in die Aktivität, das ist das Entscheidende. Wollen Sie den Rest ihres Lebens auf der Couch liegen und schlechte Gedanken haben? Oder lieber ein sinnerfülltes Leben führen, das Ihnen Freude macht? Machen Sie sich klar: Es ist Ihre Entscheidung!

Tun Sie die Dinge, die Ihnen gut tun und die Ihnen Freude machen, auch wenn es sich erst mal nicht gut anfühlt. Bleiben Sie am Ball. Disziplin hilft Ihnen dabei. Denken Sie daran, dass Sie sich manchmal zu positiven Aktivitäten zwingen müssen und meistens wird es dann doch besser, als man gedacht hat. Legen Sie den Schalter um. Finden Sie den Knopf und drücken Sie ihn.

Achten Sie auf regelmäßige sportliche Aktivitäten, lassen Sie negative Gedanken konsequent zu, ignorieren Sie Ihre Wahnideen, die Ihnen Angst machen, formulieren Sie Ihren Wertekompass, nutzen Sie die Bewältigungsstrategien aus diesem Artikel. Seien Sie achtsam, so viel es geht, halten Sie Ihre Wohnung in Ordnung. Holen Sie sich immer wieder in die Realität zurück. Immer wieder freundlich ins Hier und Jetzt. Bis Sie gesund werden. Der Erfolg wird sich automatisch einstellen. 

Pflegen Sie Ihr soziales Netzwerk und wenn Sie wenige Freunde haben, versuchen Sie, neue zu finden. Verabreden Sie sich zum Kaffee, zum gemeinsamen Kochen, zum Sport oder zu einem Bierchen in einer Bar.

Das Gehirn ist plastisch und kann sich bis ans Lebensende neu vernetzen und zum Positiven verändern, ist das nicht eine gute Nachricht und ein Wunder? Es kann sich verändern, egal wie schlecht es Ihnen gerade zu gehen scheint. Es gibt keine kaputten Menschen und hoffnungslose Fälle, jeder Mensch kann gesund werden, mit Wissen, Mut, Geduld und Disziplin. Was bleibt Ihnen anderes übrig, als nach vorne zu gehen und Ihr Leben in die Hand zu nehmen? Zu verzweifeln ist keine Alternative, und auch wenn Sie doch mal verzweifeln, es geht vorbei!

Nehmen Sie Ihr Instrument in die Hand, greifen Sie zum Buch, schnappen Sie sich Ihre Laufschuhe, setzen Sie sich an Ihr Tagebuch, greifen Sie zum Stift und fangen ein Bild an, starten Sie Ihr Computerspiel, oder was auch immer Ihnen Freude macht, oder früher Freude gemacht hat.

Machen Sie sich klar: schlechte Gedanken und Gefühle sind absolut unnötig (das wissen Sie schon) und absolut ungefährlich. Sie sind nicht in Gefahr. Sie sind in Sicherheit. Das Leben geht weiter. Es wird besser – versprochen.

Wenn Sie mögen, nehmen Sie Gottes Zusage in Anspruch, dass Sie durch Jesus Christus gerettet und ein Kind Gottes sind. Sie sind beschützt und geborgen. Gott sieht Ihr Leiden und hilft Ihnen in den dunkelsten Stunden. Darauf können Sie hoffen und sich verlassen. Sie müssen diesen Weg nicht alleine gehen.

Ja, es wird Rückschläge geben, ja es wird Hürden und Schwierigkeiten geben, ja es ist nicht einfach, aber es lohnt sich diesen Weg zu gehen.Eine glückliche Zukunft erwartet Sie, Sie können jetzt schon glücklich sein. Denken Sie daran, dass Sie langfristig gesund werden und es Umwege geben wird. Verfolgen Sie ihre Werte, Träume und Ziele.

Die Seele will gesund werden.

Zwangsstörungen überwinden

Was ist eine Zwangsstörung?

Eine Zwangsstörung liegt vor wenn unangenehme wiederkehrende Gedanken aufkommen oder wenn bestimmte Handlungen zwanghaft immer wieder ausgeführt werden müssen, zum Beispiel zwanghaftes Händewaschen aus Angst vor Keimen und Bakterien.

  1. Zwangsgedanken (Obsessions):
    • Unerwünschte, eindringliche Gedanken, Bilder oder Impulse, die wiederholt auftreten.
    • Diese Gedanken verursachen starke Angst oder Unbehagen.
    • Häufige Themen sind Angst vor Schmutz oder Kontamination, aggressives oder schreckliches Verhalten, Zweifel oder die Notwendigkeit von Symmetrie und Ordnung.
  2. Zwangshandlungen (Compulsions):
    • Wiederholte Verhaltensweisen oder mentale Handlungen, die die betroffene Person als Reaktion auf einen Zwangsgedanken ausführt.
    • Diese Handlungen sollen Angst oder Unbehagen reduzieren oder ein befürchtetes Ereignis verhindern.
    • Beispiele sind übermäßiges Händewaschen, Kontrollieren, Zählen, Ordnen oder mentale Rituale wie Beten oder Wiederholen bestimmter Worte.

Meine Zwangsstörung

Ich hatte früher eine übermäßige Angst meinen Schlüssel oder meine Wertsachen zu verlieren. Was ist wenn mein Geldbeutel plötzlich weg ist? Was ist wenn ich meine Brille nicht finden kann? Ich fürchtete mich vor ein unlösbares Problem zu stehen. Der Kontrollzwang gab mir unbewusst ein Gefühl von Kontrolle. Ich musste vor allem wenn ich unterwegs war, alle 10 Sekunden ob alle Sachen noch an ihrem Platz sind. Wenn ich zuhause war musste ich oft kontrollieren ob alle Sachen noch da sind.

Zwangsgedanken überwinden

Ein typisches Beispiel. Ich bin in der Stadt und ich kontrolliere ob mein Personalausweis noch da ist. Tatsächlich fehlt er. Mir fällt ein dass ich ihn herausgeholt hatte weil ich ihn für einen Behördengang fotografieren musste. Eigentlich müsste er auf dem Wohnzimmertisch liegen. Aber, jetzt kommt die Angst “was ist wenn ich ihn verloren habe”. Der Gedanke quälte mich. Dann dachte ich: “Ok, es gibt keine Garantie dafür dass ich ihn nicht verlegt habe, aber das ist sehr sehr unwahrscheinlich. Ich muss diese Unsicherheit jetzt aushalten.”

Es spricht nichts dagegen sorgfältig mit seinen Sachen umzugehen, aber wenn die Gedanken überhand nehmen leiden wir daran und die Lebensqualität ist eingeschränkt. Lernen Sie, die Unsicherheit auszuhalten.

Ein weiteres typisches Beispiel: Sie verlassen das Haus und fragen sich:”Habe ich den Herd ausgemacht? Was ist wenn er Feuer fängt und ich komme nach hause und alles brennt?”. Gibt es eine Garantie dass ihre Wohnung nicht abbrennt? Nein, aber es ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Wenn es brennt, dann brennt es eben, Ihr Leben ist dadurch nicht in Gefahr. Also halten Sie die Unsicherheiten aus und bauen ihre Zwänge Schritt für Schritt mit kleinen Übungen ab

Literaturempfehlung

Wer mehr über die Bewältigung von Zwangsstörungen erfahren will, dem empfehle ich das Buch

Zwänge und Zwangsgedanken loswerden: Zwangsstörungen ohne Medikamente und Konfrontation schnell und dauerhaft überwinden von Klaus Bernhardt.

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