Ich habe den Gro´ßteil meiner Kindheit und Jugend mit Videospielen verbracht, die mir große Freude gemacht haben. Spiele wie Zelda, Super Mario, X-Com, Secret of Mana, Diablo, Warcraft, Starcraft und später viele Ego Shooter wie Counterstrike, Half-Life und Quake welche ich exzessiv gespielt habe. In den letzten 10 Jahren spielte ich eher selten und beschäftigte mich mit anderen Dingen.
Nun habe ich in letzter Zeit das Videospielen neu für mich entdeckt. Ein Kumpel hat seine X-Box bei mir stehen lassen um einige Updates und Spiele zu installieren. Er zeigte mir unter anderem Forza Motorsport und ich war begeistert wie wahnsinnig gut die Grafik von modernen Videospielen auf NextGen Konsolen ist. Da bekam ich Lust es auch noch mal mit Videospielen zu versuchen.
Zur Zeit habe ich immer noch Probleme in die Aktivität zu kommen da ich nach der letzten Psychose vergangenes Jahr eine ausgeprägte Negativsymptomatik habe. Zudem habe ich gerade keine Arbeit, hocke zuhause und ich habe zu viel Zeit und kaum Verpflichtungen.
Ich habe mir das Spiel “Visions of Mana” geholt und es ist ein Volltreffer. Es kostet mich oft ein bisschen Überwindung den Controller in die Hand zu nehmen und zu spielen, aber wenn ich es dann doch tue kann ich mich stundenlang mit dem Spielen beschäftigen und die nervösen und ängstlichen Stimmen (Gedanken) verstummen. Ich komme richtig in den Flow und tauche in die Spielwelt mit ihrer fesselnden Story und liebevoll gestalteten Charaktere ein. Da ich diese tolle Ressource (wieder) entdeckt habe, habe ich mir Gedanken über Videospiele als Therapie bei Schizophrenie gemacht.
Videospiele bieten eine einzigartige Kombination aus kognitiver Stimulation, emotionaler Unterstützung und sozialer Interaktion, die Menschen mit Schizophrenie in ihrer Therapie unterstützen können.
Kognitive Stimulation und Training
Schizophrenie ist oft mit Beeinträchtigungen in Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Problemlösungsfähigkeit verbunden. Speziell entwickelte Spiele oder kognitiv anspruchsvolle Spiele wie Puzzle- oder Strategiespiele können diese Funktionen gezielt trainieren.
Emotionale Regulation und Stressabbau
Flucht in eine sichere Umgebung: Videospiele bieten eine Möglichkeit, in eine kontrollierte und stressfreie Welt einzutauchen. Dies kann helfen, die mit Schizophrenie verbundenen negativen Emotionen wie Angst oder Paranoia vorübergehend zu lindern.
Gefühl von Kontrolle: Viele Menschen mit Schizophrenie erleben ein Gefühl des Kontrollverlusts. Videospiele bieten eine Struktur, in der Spieler:innen Entscheidungen treffen und die Ergebnisse direkt erleben können, was das Gefühl der Kontrolle stärkt.
Förderung positiver Emotionen: Spiele, die Erfolgserlebnisse und Fortschritte belohnen, können dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu stärken und depressive Symptome zu lindern.
Soziale Interaktion
Virtuelle Gemeinschaften: Multiplayer- und Online-Spiele wie „Minecraft“ oder „Animal Crossing“ können Menschen mit Schizophrenie helfen, soziale Kontakte in einer weniger bedrohlichen Umgebung aufzubauen. Das Gefühl von Akzeptanz in einer virtuellen Gemeinschaft kann soziale Isolation reduzieren.
Bewältigung von Symptomen
Ablenkung von psychotischen Symptomen: Videospiele können helfen, belastende Symptome wie Stimmenhören oder Wahnvorstellungen zu mindern, indem sie die Aufmerksamkeit auf das Spiel lenken und die Gedankenwelt beruhigen.
Expositionstherapie in virtuellen Umgebungen: Virtual Reality (VR) kann verwendet werden, um Patient:innen in einer sicheren Umgebung mit spezifischen Ängsten oder paranoiden Gedanken zu konfrontieren, wodurch sie schrittweise desensibilisiert werden.
Therapeutische Spiele speziell für Schizophrenie
Avatar Therapy: Einige Spiele und VR-Anwendungen lassen Betroffene Avatare erstellen, die ihre inneren Stimmen repräsentieren. In diesen Spielen können sie mit diesen Stimmen interagieren und lernen, die Kontrolle über sie zu übernehmen.
„GameChange“ VR-Therapie: Dieses Spiel wurde speziell entwickelt, um Menschen mit Schizophrenie zu helfen, ihre Angst vor sozialen Situationen zu überwinden, indem sie virtuelle Szenarien durchlaufen und dabei therapeutische Unterstützung erhalten.
Struktur und Routine
Alltagsorganisation: Videospiele, die auf Belohnungen und Fortschritt basieren, können dabei helfen, eine Struktur in den Alltag der Betroffenen zu bringen. Das Einhalten von Spielzeiten und das Erreichen von Zielen kann ein Gefühl von Normalität und Routine fördern.
Förderung der Selbstdisziplin: Durch die Spielmechanik lernen Betroffene, geduldig zu sein, sich auf langfristige Ziele zu konzentrieren und ihre Emotionen zu regulieren.
Abgeschlossene Aufgaben: Das Gehirn liebt abgeschlossene Aufgaben und die Struktur des Belohnungssystems von Videospielen kann ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Zufriedenheit fördern
Ästhetik und positive Emotionen
Moderne Videospiele sind Kunstwerke und die Freude an der schöne Grafik und eine fesselnde Story helfen in eine andere Welt einzutauchen, die weit weg ist von den bekannten Ängsten und Sorgen unter welchen Schizophrene im Alltag leiden.
Suchtpotenzial und Pausen
In die Aktivität zu kommen ist für Menschen mit Schizophrenie sehr wichtig, man sollte es aber nicht übertreiben, da Videospiele auch ein gewisses Suchtpotenzial haben können. Hier gilt es das richtige Maß zu wahren. Eine tägliche Spielzeit von 1 bis 3 Stunden ist in der Regel unproblematisch und kann sogar therapeutisch wirksam sein. Wichtig ist jedoch, dass das Spielen bewusst und mit einer klaren Zielsetzung erfolgt, um Übernutzung zu vermeiden und eine gesunde Balance im Alltag zu wahren.
Zudem sollte jede Stunde Spielzeit mit einer 5 bis 10 minütigen Pause unterbrochen werden um Überstimulation zu vermeiden.
Es ist auch zu beachten das Spiele mit gewalttätigen und angsteinflößenden Inhalten vermieden werden sollten.
10 Beispiele für therapeutisch relevante Videospiele
Hier ein paar Beispiele für Videospiele die gut zu therapeutischen Zwecken geeignet sind.
Animal Crossing (Nintendo Switch) ist ein Spiel, das für psychisch kranke Menschen besonders geeignet ist, da es eine ruhige, stressfreie Umgebung bietet, in der sie ihre eigene kleine Welt gestalten können. Die Spieler:innen kümmern sich um ihre Insel, bauen Häuser, pflanzen Blumen, angeln oder sammeln Fossilien – all das in einem entspannten Tempo ohne Druck oder Zeitlimits. Diese Freiheit und Kreativität können helfen, Stress abzubauen und ein Gefühl der Kontrolle und Selbstwirksamkeit zu stärken.
The Sims (PS4, PC) ist ein beliebtes Simulationsspiel, das sich durch seine offenen, kreativen Spielmechanismen auszeichnet. Es ermöglicht den Spielern, virtuelle Leben zu erschaffen und zu steuern, indem sie Charaktere (Simoleons) in verschiedenen Lebensbereichen wie Beziehungen, Karriere und Freizeit gestalten. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen bietet The Sims einen sicheren Raum, um Stress abzubauen und ihre Kreativität auszuleben. Das Spiel fördert eine entspannende Flucht aus der Realität, ohne die Dringlichkeit von leistungsbezogenen Zielen. Durch das Setzen und Erreichen von kleinen Zielen, wie das Einrichten eines Hauses oder das Pflegen von Beziehungen, können Spieler ein Gefühl der Kontrolle und Zufriedenheit erleben
Anno 1800 (PS5, PC, X-Box) ist ein Aufbau-Strategiespiel, das in der industriellen Revolution spielt und es den Spielern ermöglicht, Städte zu bauen, Ressourcen zu verwalten und Handelsimperien zu errichten. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen kann Anno 1800 eine wertvolle Möglichkeit bieten, in eine strukturierte, aber nicht hektische Welt einzutauchen. Das Spiel fordert die Spieler heraus, langfristige Strategien zu entwickeln und die Balance zwischen verschiedenen Ressourcen und Bedürfnissen zu halten, was eine beruhigende, fast meditative Wirkung haben kann. Es bietet eine Form von mentaler Stimulation, die dabei hilft, den Geist zu beschäftigen und gleichzeitig die Kontrolle über die eigene virtuelle Welt zu übernehmen, was besonders hilfreich ist, um das Gefühl der Hilflosigkeit, das bei psychischen Erkrankungen auftreten kann, zu überwinden. Die Freude an der schönen Grafik und liebevoll gestalteter, lebendiger Spielwelt mit Wuselfaktor kann positive Emotionen fördern.
Visions of Mana (PS5, X-Box) ist ein Rollenspiel, das in einer fantasievollen Welt spielt und den Spielern die Möglichkeit gibt, eine tiefgründige Geschichte zu erleben, während sie die Welt erkunden und Quests erfüllen. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen kann dieses Spiel eine therapeutische Wirkung haben, da es einen sicheren Raum für emotionale und mentale Erlebnisse bietet. Die interaktive Geschichte und die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und die Handlung zu beeinflussen, können das Gefühl der Kontrolle stärken, während die visuelle und narrative Gestaltung des Spiels ein beruhigendes Eintauchen in eine andere Realität ermöglicht. Das Spiel fördert die Entspannung und hilft, den Fokus auf positive, fantasievolle Elemente zu lenken, was besonders für Menschen, die mit Ängsten oder Depressionen kämpfen, hilfreich sein kann.
Minecraft (alle Plattformen) – Ein Open-World-Spiel, das es den Spielern ermöglicht, kreativ zu sein und in einer offenen Welt ohne Zeitdruck oder festgelegte Ziele zu bauen und zu erkunden.
Journey(Playstation) – Ein emotionales und visuell beeindruckendes Spiel, das den Spieler durch eine ruhige, meditativ gestaltete Welt führt. Es fördert die Selbstreflexion und das Gefühl von Verbundenheit.
Stardew Valley (Nintendo Switch) – Ein entspannendes Bauernhofspiel, das kreative Aktivitäten und den Aufbau eines eigenen Lebens fördert. Es bietet auch soziale Interaktionen und einfache Ziele, die das Selbstvertrauen stärken können.
Gems of War (mobile, PC) ist ein Puzzle-RPG, das das klassische „Match-3“-Spielprinzip mit strategischen Elementen kombiniert. In diesem Spiel müssen die Spieler Edelsteine in Reihen anordnen, um Punkte zu sammeln und gegen Gegner zu kämpfen. Es fördert eine Mischung aus Problemlösungsfähigkeiten und strategischem Denken, was eine beruhigende und fokussierende Wirkung auf den Geist haben kann. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen bietet Gems of War eine Möglichkeit, den Kopf zu beschäftigen und sich auf einfache, aber herausfordernde Aufgaben zu konzentrieren, die ohne großen Zeitdruck abgeschlossen werden können. Das monotone Anordnen der Edelsteine hat einen meditativen Charakter welche dem Spieler helfen können in einen Flowzustand zu kommen und so die mentale Belastung durch Ängste und Sorgen zu vermindern.
Bubble Witch Saga 3(mobile) ist ein charmantes und fesselndes Puzzle-Spiel, das auf dem beliebten Prinzip des “Bubble Shooters” basiert. In diesem Spiel müssen Spieler bunte Blasen abfeuern, um Gruppen gleicher Farbe zu bilden und so das Spielfeld zu räumen. Die Kombination aus strategischem Denken und den visuellen, fröhlichen Animationen schafft eine entspannte Atmosphäre, die den Geist beschäftigen und gleichzeitig beruhigen kann.
Plants vs. Zombies 2 (mobile) ist ein humorvolles und gleichzeitig strategisches Tower-Defense-Spiel, bei dem Spieler ihre Pflanzen einsetzen, um ihr Zuhause vor einer Armee von Zombies zu verteidigen. Die Spieler müssen verschiedene Pflanzensorten geschickt anordnen, um die Zombies abzuwehren, wobei jede Pflanze besondere Fähigkeiten hat, die für unterschiedliche Herausforderungen benötigt werden. Die Mischung aus Strategie, leichtem Humor und kreativen Gameplay-Mechaniken sorgt für eine entspannte und unterhaltsame Erfahrung. Das Spiel ist besonders geeignet für Menschen, die eine angenehme, aber dennoch fordernde Aufgabe suchen, bei der sie ihre Denkfähigkeiten trainieren können, ohne sich übermäßig gestresst zu fühlen. Die einfache, aber fesselnde Struktur des Spiels ermöglicht es, dass es zu einer beruhigenden und gleichzeitig spannenden Ablenkung wird, die in kurzen, aber zufriedenstellenden Spielsitzungen genossen werden kann.
Fazit
Videospiele können in der Therapie eine wertvolle Unterstützung bieten, insbesondere wenn sie gezielt ausgewählt werden, um bestimmte psychische Herausforderungen anzugehen. Sie bieten eine sichere Umgebung, in der Menschen ihre Kreativität ausleben, ihre Problemlösungsfähigkeiten verbessern und positive Erfahrungen sammeln können.
Die Wiederholung von Aufgaben und das Erreichen kleiner Ziele kann Selbstvertrauen aufbauen und eine meditative Wirkung haben, die den Spielern hilft, sich zu entspannen und aus der Überwältigung des Alltags auszubrechen. Das Eintauchen in interaktive Geschichten und liebevoll gestalteten Spielwelten kann positive Emotionen und wertvolle Flowmomente fördern.
Damit sind Videospiele mehr als nur Unterhaltung und können als Therapie für an Schizophrenie erkrankte Menschen gezielt eingesetzt werden. Dabei ist ein gesundes Maß (nicht mehr als 3 Stunden pro Tag) einzuhalten und auf regelmäßige Pausen zu achten.
Welche Videospiele finden Sie besonders entspannend und hilfreich? Schreiben Sie in die Kommentare oder senden mir eine E-Mail.
Viel Spaß am Videospielen und alles gute für Ihre psychische Gesundheit.
Wäre es nicht schön wenn es eine einfache, kostenlose Methode gäbe, Ängste und Negativität dauerhaft zu beseitigen und das glückliche Leben zu führen nach dem man sich aus dem Tiefsten sehnt? Ja die gibt es! Die Rede ist vom sogenannten “Zukunftstagebuch”, ein bewährtes Werkzeug in meinem Arsenal an Bewältigungsstrategien im Umgang mit paranoider Schizophrenie. Es ist eng verwandt mit der 10-Satz-Methode welche ich hier vorgestellt habe. Und eigentlich ist es hilfreich für alle Menschen, die ihre Ziele leichter erreichen wollen, nicht nur für Menschen mit mentalen Problemen.
Es ist sehr simpel und erfordert etwas Kreativität, Fantasie und Freude am Schreiben. Warum plagen uns oft Stress, Ängste und katastophisierende Gedanken? Alles was wir denken schleift sich in die Neuronen ein und je öfter wir einen Gedanken denken desto stärker wird die Prägung in unserem Gehirn. Also, je öfter wir etwas denken desto mehr Verknüpfungen bilden sich und desto mehr denken wir es. Unser Bewusstsein präsentiert uns immer wieder Denkinhalte aus seinem “Gedankenlager” welche es in der Vergangenheit ein mal abgespeichert hat, manche passen uns, manche sind unangebracht und manche machen uns sogar Angst. Es ist unser persönliches “Denkrepertoire”
Das Gehirn denkt also am Liebsten das was es am häufigsten denkt und gewohnt ist (neuronale Autobahn). Deswegen brauchen wir neue Denkstrukturen auf die unser Gehirn in seiner Eigenschaft als Denkorgan zurückgreifen kann, auch und gerade dann wenn es gerade nichts besseres zu tun hat.
Zum Glück ist unser Gehirn plastisch und kann sich bis an unser Lebensende neu vernetzen. Wir müssen unser Gehirn neu programmieren, weg von Negativität, Katastrophen und Angst und hin zu Leichtigkeit und Freude, die alten, kranken Muster sind für unser Leben nun unnötig geworden. Vielleicht hatten sie zu einer anderen Zeit einen Sinn, aber wir leben im heute, im hier und jetzt und wollen ein Leben nach unseren Werten und Träumen leben!
Das Gehirn ist in der Lage vor seinem “inneren Auge” etwas zu visualisieren, also so zu tun als sei etwas real was unserer Fantasie entspringt, mit der wir als Menschen ausgestattet sind. Nun ist es so, das Gehirn weiß nicht ob etwas Fantasie ist und reagiert so als würde der Inhalt unserer Vorstellung jetzt und im Moment passieren und real sein. Wenn wir an etwas schönes denken, dann fühlen wir uns besser. Ganz einfach. Es geht also darum unser Denkrepertoire zu erweitern.
Die Idee des Zukunftstagebuches ist es nun sich Situationen eines ideales Lebens vorzustellen und dieses durch Wiederholung Wirklichkeit werden zu lassen. Wir alle erschaffen uns die Zukunft die wir uns vorstellen und wir können die bewusste Entscheidung treffen uns eine positive Zukunft auszumalen. Das geht besonders gut schriftlich. Legen Sie eine Datei auf Ihrem PC an und geben ihr die Überschrift “Zukunftstagebuch”. Wenn Sie sich ein Notizbuch kaufen wollen und es handschriftlich machen ist es sogar noch besser.
Die alten, kranken Muster verschwinden nicht, sie können nicht direkt gelöscht werden, aber wir bieten dem Gehirn positive Alternativen an, an die wir denken wollen, statt die altbekannten Probleme zu wälzen.
Haben Sie eine Idee was sie sich innerhalb der nächsten 2 Monate vorgenommen haben und schönes erleben könnten? Eine Reise machen, eine Theatervorstellung besuchen, eine Reha machen, einen neuen Job oder ein Studium anfangen oder sonst etwas? Zerlegen Sie das Vorhaben in alle einzelnen Schritte und schreiben sie alles auf so als würde es jetzt in diesem Moment stattfinden. Schreiben Sie 4-6 Absätze wie positiv und erfolgreich Sie diese Situation erleben so als würde Sie jetzt stattfinden, wichtig sind dabei Details. Schmücken Sie alles aus so viel es geht, wenn Sie einen Restaurant Besuch in Ihrem Urlaub planen, stellen Sie sich ganz genau vor was Sie zu Essen und Trinken bestellen, wie schmeckt es Ihnen? Wie ist das Restaurant eingerichtet? Wie ist der Hin und Rückweg mit dem Auto? Malen Sie sich aus wie die Speise auf der Zunge zergeht und wie der Wein schmeckt. Mit wem sind sie dort? Über was reden Sie?
Haben Sie ein paar Absätze geschrieben? Dann lesen Sie sie 4 bis 6 mal durch. Markieren Sie Gedanken die besonders stark und positiv sind mit Fettschrift oder einem farbigen Hintergrund. Bei Papier können Sie dafür einen Textmarker benutzen. Lesen Sie die Absätze weitere male durch, so dass sich immer mehr neuronale Verknüpfungen bilden. Der Fokus wird weggelenkt von Ängsten und Sorgen und stattdessen manifestieren sich positive Gedanken und werden Realität. Sie werden sich schon beim Schreiben besser fühlen.
Moment mal, Wunschdenken erschafft die Realität? Das kann doch nicht sein, könnten Sie einwenden. Doch kann es! Es klappt vielleicht nicht sofort und kommt nicht genau so wie man es erwartet hat. Doch die Wahrscheinlichkeit dass der Traum wahr wird steigt deutlich. Es ist eine Frage des Fokus, das worauf ich mich fokussiere das ziehe ich tendenziell in mein Leben. Das ist ein Naturgesetz.
Einfach deswegen weil sich durch das mentale Training unsere Wahrnehmung, unser Denken und unsere Einstellung zum Leben verändern. Wo wir früher Probleme sahen und Dinge versäumt haben da zeigen sich nun Möglichkeiten und Lösungen die uns unserem idealisierten Selbst Schritt für Schritt näherbringen.
Vielleicht habe Sie schon mal davon gehört, dass wer sich für einen neuen Porsche interessiert plötzlich über all auf den Straßen nur noch Porsche Fahrzeuge wahrnimmt? Oder, dass wenn jemand aus dem Bekanntenkreis schwanger wird und man überall nur noch Schwangere oder Menschen die Babys tragen sieht?
Es ist eine andere Wahrnehmung. Um genau diesen Effekt geht es! Und weiter: Dadurch dass sie die positiven Verknüpfungen haben, hat ihr Gehirn mehr positives “Futter” in seinem Denkrepertoire welches es Ihnen auf Ihrem inneren Bildschirm präsentiert. Aber auch unbewusst, ist in Ihrer Gedankenwelt mehr positives “Material” vorhanden dass Ihre Denkmaschine beackern kann und deswegen werden Sie sich immer besser fühlen je öfter Sie dieses Werkzeug anwenden.
Das ganze funktioniert auch mit größeren, langfristigen Plänen
Ein Beispiel aus meinem Zukunftstagebuch von heute morgen, ich habe mir vorgenommen im Februar 2025 etwas Zeit bei meiner Schwester in Kroatien zu verbringen und von dort aus zu arbeiten und an meinem Buch zu schreiben.
Zukunftstagebuch 12.1.2025
Ich buche die Flüge und freue mich auf die Reise. Ich kaufe ein Lego Ninjago Set und ein “My little pony” Stickeralbum für die Kinder meiner Cousine. Ich hole ausreichend Medis. Ich bestelle Cupper Tee für meine Schwester bei Amazon.
Der Reisetag kommt Mitte Februar. Ich packe meinen Koffer und habe genügend Medis dabei. Ich packe den Laptop, mein Kindle und meine Kleidung ein. Mein Freund Johann bringt mich zum Flughafen und wir sind rechtzeitig da. Wir essen was beim Burger King. Ich gebe mein Gepäck ab und verabschiede mich von Johann. Zwei Monate Kroatien kommen in mein Leben. Ich gehe durch die Security, bestelle mir ein Wasser oder einen Kaffee und rauche eine Zigarette. Ich gehe zum Gate und höre Musik, während ich warte. Wir steigen ins Flugzeug und der Flug macht mir Freude, wir kommen sicher in Zagreb an, ich steige aus dem Flugzeug und hole mein Gepäck ab. Meine Cousine Svetlana wartet am Ausgang auf mich und begrüßt mich freundlich. Wir fahren nach Samobor und die Kinder freuen sich, mich zu sehen. Ich gebe ihnen die Geschenke. Vera und Biljana und Joso begrüßen mich und freuen sich, mich zu sehen.
Am Abend gehe ich mit Svetlana zum Imbiss in der Innenstadt. Ich bestelle mir einen Cheeseburger (ich male mir aus wie gut der Burger schmeckt) und eine Cola und rede mit Svetlana, ich erzähle vom Buch und vom Praktikum und wie es mir geht. Wir kommen nach Hause und ich schaue mir einen Film auf dem Laptop an. Dann gehe ich schlafen auf Veras Couch. Am nächsten Morgen mache ich mir Kaffee und rauche eine Zigarette. Dann gehe ich mit Svetlana in den Wald, um mit den Hunden zu spazieren, danach gibt es Frühstück, dann habe ich Zeit und schreibe am Buch oder arbeite für Steffen. Vera kocht leckeres Essen für uns und ich trinke alkoholfreies Bier und mache mir Kaffee. Ich denke daran wie gut der Kaffee schmeckt.
Ich bleibe 3 Tage in Samobor, danach wird es Zeit weiter zu reisen. Svetlana bringt mich morgens zum Bus und die 3,5 h Fahrt gehen schnell vorbei. Ich höre das Sherlock Holmes Hörbuch und genieße die Reise. Ich bin bald zuhause.
Ich steige in Filip i Jakov aus und laufe zu meiner Schwester Lucija nach Hause. Heimat. Ich bin angekommen, eine schöne Zeit in Kroatien beginnt.
Ich wache in Lucijas Apartment auf und rauche eine erste Zigarette und blicke vom Balkon aus auf das noch schlafende Dorf. Ich frühstücke Quark mit Äpfeln und Birnen und Leinsamen. Ich liebe den Geschmack der Speise auf meiner Zunhe
Dann lauf ich gemütlich runter zu Buza (unserem Stammcafé), es ist 7 Uhr. Ich genieße den Spaziergang. Ich komme in Buza an und bestell mir einen Kaffee. Ich habe genügend Geld.
Ich genieße den Kaffee und rauche eine Zigarette. Ich schaue aufs Meer und atme tief durch. Ich bin zuhause, ich bin in meiner Heimat. Lucija oder Zeljka kommen vorbei und wir unterhalten uns. Ich bestelle noch einen Kaffee. Ich komme zurück in Lucijas Apartment und öffne den Laptop und schreibe, vielleicht habe ich auch Lust in Buza zu schreiben. Ich schreibe 2 Stunden am Buch, ich habe Fachbücher dabei und mache mir wichtige Notizen fürs Buch. Ich bin im engen Austausch mit meinem Co-Autor und er lobt mich für meine Zwischenstände. Er schreibt gute Kapitel für Schizophrenie und ICD-11
Vielleicht führe ich den Hund spazieren und kaufe ein fürs Mittagessen. Um 12 macht Lucija leckeres Essen und ich helfe ihr. Sie kocht gesund low carb für mich und wir achten auf eine gesunde Ernährung. Was wird sie alles tolles kochen? Nach dem Mittagessen lege ich mich für eine Stunde hin. Das wird mir gut tun. Dann setze ich mich in Lucijas Wohnzimmer an den Tisch und öffne meinen Laptop. Ich habe das tägliche Meeting mit Steffen per video chat. Wir besprechen, wie es mir gerade geht und was die Aufgaben für den heutigen Tag sind. Das sind interessante Aufgaben, die ich schaffe und die mir Freude machen. Ich arbeite 3 Stunden an meinen Aufgaben mit Hilfe der Pomodoro Technik, ich schicke Steffen meine Arbeitsergebnisse und er ist sehr zufrieden mit meiner Arbeit. Wenn ich mal nicht weiterkomme, kann ich jederzeit bei ihm nachfragen. Ich koste ihn nichts und er beschäftigt mich gerne. Ich bekomme Lob und schaffe auch technisch anspruchsvollere Aufgaben. Ich mache viel Figma und Elementor und erziele gute Arbeitsergebnisse. Die Arbeit macht mir viel Freude!
Am Abend gehe ich am Meer joggen oder mache Tai-Chi am Strand. Vielleicht hol ich mir ein Fahrrad und fahre ins Fitness. Ich spiele die rote Jackson Gitarre, schaue Serien und spiele am PC. Mit Lucija unternehme ich was, wir machen Ausflüge, es gibt Konzerte, wir gehen ins Restaurant (stari most oder Harbor, denk an das leckere Essen und an das alkoholfreie Bier) oder wenn es einen guten Film gibt, gehe ich ins Kino. Am Abend bin ich in Buza und finde neue Freunde, wenn Christina da ist oder Cvita spreche ich sie an.
Vielleicht lerne ich eine Frau kennen, warum nicht? Ich spreche mit Vedran und helfe ihm mit seinen Depressionen.
Gegen 21 Uhr ist es Schlafenszeit.
Ich bleibe ein bis zwei Monate in Kroatien und erlebe eine wunderschöne Zeit mit Lucija und meinen Aufgaben und meinem Buch Manuskript. Der Kaffee in Buza wird mir schmecken. Mein Leben ist einfach wunderbar. Ich führe das Leben, dass ich mir so sehr erträumt habe und das ich schon immer führen wollte.
Werden sie zum Designer ihres Lebens und führen Sie das Leben nach dem Sie sich sehnen und das Sie letzen Endes verdient haben. Viel Erfolg mit Ihrem neuen Tool, dem Zukunftstagebuch!
Ich stelle ihnen hier eine wirksame Methode vor um ihr Gehirn auf Erfolg und Freiheit von Ängsten und schlechten Gedanken zu programmieren. Grundlage dafür ist die sogenannte “Neuroplastizität”, also die Tatsache dass das Gehirn neue neuronale Verbindungen schaffen kann und das bis an unser Lebensende. D.h. das Gehirn kann mit den richtigen Gedanken “programmiert werden”. Was wir denken schleift sich in diese Verknüpfungen ein, je häufiger wir etwas denken desto mehr neuronale Verknüpfungen bilden sich und aus einem ursprünglichen Trampelpfad wird eine Straße und irgendwann eine Autobahn.
Wenn wir noch sehr ängstlich sind, haben diese Angstgedanken so eine neuronale “Autobahn” und kommen somit sehr häufig in unser Bewusstsein (machen Sie sich in diesem Zusammenhang noch einmal klar: Solche Gedanken sind nicht gefährlich, nur unangenehm). Es gilt nun also neue Verbindungen zu schaffen, die uns auf Glück und Erfolg programmieren.
Wenn wir uns darauf fokussieren was wir NICHT wollen, werden wir keinen Erfolg haben. Unser Unterbewusstsein kann mit einer Negation nichts anfangen und je mehr wir uns auf das fokussieren was wir NICHT wollen, desto mehr bekommen wir leider davon in unserem Leben.
Die 10-Satz Methode geht einen anderen Weg. Mit dieser Methode programmieren wir unser Gehirn und damit unser Leben auf das was wir uns wünschen und wonach wir uns sehnen. Wozu wir bestimmt sind. Wenn wir uns darauf fokussieren, wird sich nicht nur unsere Wahrnehmung und unser Denken verändern, es gibt eine gute Chance dass einige dieser Wünsche und Gedanken Realität werden (sofern diese Ziele realistisch sind)
10-Satz Methode. So funktioniert es
Zu Beginn noch eine wichtige Anmerkung: Wenn Sie wirklich gesund werden wollen, dann müssen Sie die praktischen Übungen in diesem Artikel absolvieren. Oft ist es beim Lesen von Büchern und Artikeln so (kenne ich von mir selbst) dass schriftliche Übungen gerne übersprungen werden, was sehr schade ist. Das sollte Ihnen in diesem Fall nicht passieren. Denn nur wenn Sie die Übung auch machen können Sie sich verändern und davon profitieren. Nun zur Übung:
Schritt 1: Schnappen Sie sich Stift und Papier oder legen eine Datei auf Ihrem PC an und geben Sie ihm die Überschrift “Meine 10 Sätze”
Schritt 2: Verfassen Sie 10 Sätze in der Gegenwart, wie ihr Leben wäre wenn es so richtig klasse wäre. Die Sätze sollten positiv, realistisch und “selbst erreichbar” sein, also nicht von äußeren Umständen abhängen. (Will heißen “Mein Chef ist weniger cholerisch” ist kein selbst erreichbares Ziel, denn es hängt von Ihrem Chef ab)
Hier sind meine 10 Sätze für 2025
Ich bin ein erfolgreicher Genesungsbegleiter und helfe vielen Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Fortbildung bewältige ich mutig und gelassen
Ich habe eine hübsche, intelligente, spirituelle, humorvolle Freundin, die mir große Freude macht und mit der ich viel unternehme
Ich bin ein erfolgreicher, begabter Improschauspieler und habe hervorragende Auftritte mit einer neuen Gruppe
Ich mache 3 Stunden täglich Praktikum bei meinem Geschäftspartner
Ich schreibe und veröffentliche ein erfolgreiches Buch “Die Seele will gesund werden”
Ich mache jeden Tag Jogging und alle 2 Tage Krafttraining. Ich nehme ab und bekomme einen athletischen Körper
Ich ernähre mich gesund
Ich produziere mit meinem Kumpel Tobias den Song “No Place in Heaven” und wir erschaffen ein geiles YouTube Video.
Ich höre mit Rauchen auf und erfreue mich an einem langen, gesunden Leben
Ich halte einen erfolgreichen Workshop auf dem Holistic Health Weekend
Schritt 3: Wenn Sie einen Text am PC geschrieben haben drucken Sie ihn sich aus
Schritt 4: Nehmen Sie sich morgens und abends jeweils 15 Minuten Zeit, stellen Sie sich einen Timer. Suchen Sie sich einen Ort wo sie für diese Zeit nicht gestört werden und nehmen Sie sich Ihre “10 Sätze” zur Hand. Ich nutze dafür das Wohnzimmer und mein Meditationskissen
Schritt 5: Suchen Sie sich einen der Sätze aus und lesen ihn bewusst ein paar mal laut oder leise durch. Fokussieren Sie sich auf den Satz und horchen Sie in sich hinein. Welche Emotionen erzeugt dieser Satz?
Schritt 6 (5-Kanal-Technik): Nutzen Sie alle Sinnneskanäle um den Satz zu reflektieren. Beginnen Sie zu visualisieren, malen Sie sich aus wie es wäre wenn der Satz JETZT Realität wäre. Wenn wir das Beispiel mit der neuen Partnerin nehmen, stellen Sie sich vor wie Sie beim gemeinsamen Abendessen sitzen, wie sieht Ihre Partnerin aus, in welcher Umgebung befinden Sie sich, wie sieht das Essen aus? Dann wechseln Sie zum “Hören-Kanal”. Was sagt Ihre Partnerin, was sagen Sie? Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Als nächstes, wie schmeckt das Essen? Wie riecht der Wein und die Duftkerzen? Nehmen Sie sich die ganzen 15 Minuten Zeit bis der Timer klingelt um Ihr Gehirn neu zu vernetzen und auf ein ideales Leben hin zu programmieren.
Schritt 7: Aktualisieren Sie Ihre 10 Sätze. Ist etwas auf Ihrer Liste bereits Realität geworden? Super, dann streichen Sie diesen Satz und formulieren Sie einen Neuen.
Ihre 10 Sätze werden So zu Ihrem treuen Begleiter, ein Werkzeug welches Sie auf dem Weg in eine glückliche Zukunft begleitet.
Warum funktioniert das?
Negative Denk- und Verhaltensmuster, die durch Angst oder Stress entstanden sind, können überschrieben werden, indem man gezielt positive Gedanken trainiert.
Das Gehirn verarbeitet bevorzugt die Inhalte, auf die wir unsere Aufmerksamkeit richten. Indem man sich auf die positiven Sätze konzentriert, wird der Fokus weg von negativen Gedanken und Ängsten hin zu positiven Zielen gelenkt.
Die Sätze wirken besonders stark, wenn sie mit positiven Emotionen verknüpft werden. Emotionen spielen eine Schlüsselrolle bei der Speicherung von Informationen im Gehirn.
Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen realen Erlebnissen und lebhaften Vorstellungen. Wenn die Sätze in der Gegenwartsform formuliert werden („Ich fühle mich sicher und stark“), erlebt das Gehirn diese positiven Zustände, als würden sie bereits existieren.
Wenn sich unsere Gedanken und Einstellungen mit Hilfe der 10-Satzmethode verändern, nehmen wir unsere Umgebung und das was uns das Leben bietet anders wahr, wir sehen Chancen statt Risiken, wir verhalten uns anders, wir ziehen das in unser Leben was wir haben wollen, wir begegnen der Welt mit einem neuen Mind-Set statt uns auf die alten Ängste und Probleme zu konzentrieren. Auf dieser Grundlage sind verblüffende Fortschritte und nachhaltige Veränderung möglich.
Fazit
Die 10-Satz-Methode funktioniert, weil sie gezielt die Funktionsweise des Gehirns nutzt, um negative Gedankenmuster zu überschreiben und neue, positive Denkgewohnheiten zu etablieren. Durch die Kombination aus Wiederholung, emotionaler Verankerung und positiver Fokussierung nähern Sie sich schrittweise immer mehr einem neuen, erfolgreichen Selbst.
Viel Freude und Erfolg mit Ihrer neuen Strategie für mentale Gesundheit, der 10-Satz Methode.
Manchmal habe ich das Gefühl mein Leben ist ein Kampf. Seit bald einem Jahr ist es immer das selbe Schema. Ich habe einen Krisentag mit heftigen Zwangsgedanken, dann kommt ein guter, erfolgreicher Tag und dann kommen 3 Faulenztage an denen ich viel auf der Couch bin. Dann kommt die nächste Krise. Ich wurschtel mich “irgendwie” durchs Leben und fühle mich manchmal hilflos und meinen Gedanken ausgeliefert, die auf mich einprasseln sobald ich morgens die Augen öffne. Ich stehe am Anfang des langen Tages und weiß nicht was er bringt.
Ich muss Ihnen, lieber Leser, etwas beichten. Ich habe auf diesem Blog sehr viele Ratschläge für ein erfolgreiches Leben mit Schizophrenie gegeben und bin nach wie vor überzeugt das jede Krise eine Chance ist. Leider schaffe ich es manchmal selbst nicht mich an meine eigenen Tipps zu halten. Es ist einfach so verdammt schwer sich zu verändern! Ich liege zur Zeit viel auf der Couch und folge meinen guten Impulsen nicht. Ich hatte das Gefühl dass meine Alltagsstrukturen zunehmend wegbrechen und mir mein Leben entgleitet. Ich mache seit einiger Zeit keine Morgenroutine, keinen Sport und kein Singen mehr. Nur das Lesen macht mir etwas Freude und lenkte mich ab.
Ich weiß ich könnte jetzt joggen gehen, ich weiß ich könnte jetzt singen, ich weiß ich sollte das Wohnzimmer putzen und den Abwasch machen, aber ich tue es nicht. Ich bleibe liegen und warte dass es “leichter” wird und dass die Zeit irgendwie vorbei geht, hoffend dass ich irgendwann wieder glücklich sein werde und das Leben endlich beginnt.
Ich habe eine Depression, ich habe Negativsymptomatik und das Gehirn erholt sich vom Sturm der psychotischen Episode. Es sind Gewohnheiten die sich jahrelang eingeschliffen haben und ich fühle eine innere Barriere denen Dingen gegenüber von denen ich weiß dass sie mir gut tun würden. Ich bin gefangen.
Wie soll ich damit umgehen? Wie schaffe ich es mich zu verändern?
Ich glaube das ist normal. Viele Menschen haben das und es ist einfach so verdammt schwer den Schalter umzulegen, in die Aktivität zu kommen, sich zum Positiven zu verändern. Es ist ein Gefängnis aus Gewohnheiten und Gedanken die uns gefangen halten und in Ketten legen. Es hindert uns daran, das Leben zu führen das wir eigentlich führen wollen und zu dem wir bestimmt sind.
Ich lag diese Woche stundenlang auf der Couch und wenn die Krise wiederkam dachte ich ich müsse mich “ausruhen” und betete dass es vielleicht diesmal nicht ganz zu schlimm wird. Leider funktioniert diese Strategie einfach nicht.
Gestern war wieder diese wohlbekannte Situation. Ich habe morgens gelesen, dann lag ich viel rum und um die Mittagszeit fühlte ich ganz genau wie sich wieder was zusammenbraut. Das habe ich schon über 100 mal erlebt. Ich antizipierte dass ich wieder auf der Couch liegen und mich schlecht fühlen werde. Ich legte mich hin um mich “auszuruhen”, zu irgendwas anderem hatte ich keine Kraft – und war innerlich sehr aufgebracht und die gewohnten schlechten Gedanken klopften an meine Tür. Ohje, es geht wieder los. Ich pack das nicht schon wieder, muss ich ins Krankenhaus?
Ich dachte: “Kein Ausweg, kein Entrinnen, es hat einfach keinen Sinn. Ich schaffe das nicht.”
Am Mittag hatte ich einen Termin in der psychiatrischen Institutsambulanz um meine Depot-Spritze zu bekommen und hatte starke Sorgen und Ängste. Ich hatte Angst dass ich in der PIA durchdrehe und weglaufe, dass die Ärzte merken wie schlecht es mir geht, das ich Panik bekomme und sie mich einfangen und in die geschlossene Abteilung stecken. Vor dem Termin nahm ich eine Diazepam um mich zu beruhigen.
Natürlich ist nichts von dem was ich mir da ausgemalt hatte passiert und die Spritze war schnell erledigt.
Ich lief nach hause und war immer noch überlastet und nahe am Wahnsinn. Das stundenlange Couch-liegen und Leiden wartete auf mich. Wieder sexuelle, blasphemische, aggressive Zwangsgedanken, wie soll ich das nur schaffen? Wieder stundenlanges Liegen und aushalten? Wie lang soll das noch gut gehen? Geht dass nun immer so weiter und geht nicht mehr weg?
Soll ich nicht doch lieber ins Krankenhaus? Sind das meine eigenen Gedanken, oder Gedanken vom Teufel? Wie gehe ich damit um? Wie komme ich nochmal davon? Ich würde am liebsten einfach einschlafen und nichts mehr vom Tag wissen wollen, aber es war erst 13 Uhr, was soll ich nur tun? Ich war gelähmt und blockiert.
Dann dachte ich, ok, ich versuche es diesmal anders zu machen und mit einem Krisentagebuch zu arbeiten. Das ist eine Taktik die früher schon einmal erfolgreich war und ich beschloss es nochmal zu versuchen. Ich setzte mich an den PC und fing an zu schreiben. Seite um Seite füllten sich und ich ließ alles raus was mir durch den Kopf ging, hier ist ein Auszug (Triggerwarnung, es könnten schockierende Inhalte sein):
Heute ist wieder ein schlechter Tag. Ich weiß nicht was ich tun soll. Der Teufelskreis ist da. Teufel. Es entgleitet mir alles. Ich hatte gestern die Chance in die Aktivität zu kommen, aber war den halben Tag auf der Couch. Ich habe keine Struktur, keinen Rythmus, alles vermischt sich. Das kleine Ich, tief in meinem Inneren ist immernoch da und will nicht aufgeben. Ich weiß das es vorbeigeht. Ich habe Angst dass ich in der PIA heute durchdrehe und sie mich in die geschlossene stecken. Dort gehen mir die Zigaretten aus und ich drehe durch. Ich komme in die Geschlossene, die Rechnungen werden nicht bezahlt, die Kündigung kommt, alles entgleitet, Gleitmittel, Sex, einschießende Gedanken. Mordgedanken, ich brauche ein Sexopfer. Hatte das schon 100 mal, wurde jedes mal besser. Was kann ich heute noch tun damit es weniger schlimm wird. SATAN KOMMT IN DEINEN ARSCH. Agressive Gedanken, verlorene Gedanken, unterdrücken funktioniert nicht mehr, Gedanken werden immer stärker, Ende der Fahnenstange, du hast versagt, du schaffst es nicht, Gott hasst dich. LÜGEN! Deine Mutter ist in der Hölle und bald wirst du auch dort sein, du hast dich missbraucht, immer wieder hast du deine Seele verletzt, deine Seel ist schon längst tot Niko Es wird Zeit. Zeit, Ewigkeit. Wir fliegen hier unten. Highway to hell. Ende. Kein Ausweg. Kein Sinn. Verlorene, einsame Zeilen. Rammstein. Ein Kind stirbt. Kinder werden vergewaltigt. Mach mit mir was du willst. Ordentlich durchficken. Du hast es ihr nicht besorgt und jetzt musst du sterben. Du musst VERZWEIFELN, DU MUSST DU MUSST DU MUSST … Sterben!
Alles entgleitet dir, gleite Penis in mein Arschloch. Du hast mich vergewaltigt und vergessen. Sei still und halte es aus. Immer wieder Penetration des Gehirns, immer mehr, trink immer mehr vom Salzwasser, rauch eine, Selbstmord auf Raten. Alles finster, pure Verzweiflung. Alles ist schwarz, alles ist schlecht. JESUS RETTE MICH.
Woher weiß ich dass der Islam nicht die einzig wahre Religion ist! Habe ich eine religiöse Psychose? Was ist die Wahrheit?
Bin ich besessen oder ist das die Psychose? Ich kann mich nicht entscheiden was die Wahrheit ist. Eins oder Null. Leben oder sterben. Mein Verstand funktioniert aber die Emotionen sind tot. Die Seele ist tot. Ich will nichts mehr fühlen. Ich will einfach nur sterben. Kommt bald der Krebs, damit ich endlich sterben kann?
Der Religionsquatsch hat dir nur Unglück gebracht. Du kannst die Spaltung nicht überwinden. Es hat keinen Sinn, Niko. Es wird nie wieder gut.
So schrieb ich eine halbe Stunde lang und ließ alles raus was mir in den Sinn kam, egal wie schockierend und verstörend die Gedanken waren. Ich merkte wie sich die Gedanken langsam sortierten. Ich begann positiv zu schreiben:
Herr Jesus Christus, bist du da? Hörst du mich? Siehst du mein Elend? Kannst du mir helfen? Ich habe ein geteiltes Herz. Die beiden Teile bekämpfen sich, habe ich eine gespaltene Identität? Herr Jesus Christus, ich flehe dich an wie nie zuvor, bitte rette meine Seele, ich will an dich glauben!
Du bist ein guter Mensch, Niko, du hast Zeit. Ja, du hast es schwer, aber du kannst lernen damit umzugehen. Es scheint nur dramatisch. Es gibt einen Weg in eine glückliche Zukunft und den Weg will ich gehen. Du schaffst das, Niko. Alle glauben an dich. Ja, ich habe es sehr, sehr schwer. Aber anderen geht es noch schlechter. Ich bin gesegnet. Ich bin begabt. Ich kann meine Probleme lösen. Ich bin nicht allein.
Es ist nie zu spät Niko. Glaub nicht den Lügen. Hab Vertrauen ins Leben. Mama beschützt dich. Mama ist im Himmel, sie sieht wie du kämpfst. Mama, ich kämpfe. Mama du bist immernoch da. Mama verlass mich nicht. Ich habe Angst und fühle mich ganz allein. Bitte Mama und Jesus Christus bitte helft mir.
An diesem Punkt war ich schon 100 mal und es ging jedes mal weiter. Ich gestalte den Tag so gut ich kann. Zur Not habe ich Diazepam. Wenn das auch nicht hilft, kann ich jederzeit ins Krankenhaus. Um 13 Uhr habe ich PIA und bekomme die Spritze. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt etwas an der Medikation zu ändern. Ich muss mich erst mal stabilisieren. Ich akzeptiere die Schatten. Ich gebe zu dass ich es schwer habe und manchmal alles aussichtslos scheint. Aber das ist der Knackpunkt: Es SCHEINT nur so.
Ich bin ein guter Mensch und gebe mein Bestes. Ich will kämpfen, ich will weitermachen, ich will gesund werden. Die Website wird fertig, ich mache Praktikum oder RPK. Ich steck in der Klemme aber es geht vorbei. Es ist nur Software, für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Wie komme ich da wieder raus? Schreib dir alles von der Seele Niko, rede mit jemandem. Du darfst jederzeit ins Krankenhaus, aber vielleicht gibt es noch einen anderen Weg. Ich war schon so oft an diesem Punkt. Ich kann meine Probleme lösen.
Du hast wichtige Aufgaben Niko, du kannst deine Probleme lösen. Es geht weiter. Die Welt dreht sich weiter und du bist ein Teil davon. Du bist das Universum dass sich selbst erkennt. Das Leben ist schön, Niko! Dein Leben ist wunderbar. Es sind nur Gedanken niko, sie sind nicht real. Komm zur Vernunft, du brauchst das Spaltungsthema und das Geldthema heute nicht lösen. Du bist aufgebracht, komm zur Ruhe. Es führt ein Weg hier raus. Es ist kein leichter Weg, aber ich gehe ihn gerne. Es ist mein Leben, niemand kann es mir wegnehmen. Egal wie schwierig es scheint. Ich gebe nicht auf. Es scheint nur dramatisch und vielleicht kann ich morgen wieder eine neue Chance bekommen und mein Leben auf die Reihe bekommen. Ich darf jederzeit ins KH. Vielleicht geht es auch ohne.
Ok, die Welt ist wie sie ist und sie hat mir noch so viel zu bieten! Ich werde auftreten, ich werde ins Fitness gehen, ich werde Praktikum machen oder die RPK. Ich habe eine Perspektive. Ich bin jung, gesund und gesegnet.
So schrieb ich Seite um Seite und war wie in einem Rausch. Einem positiven Rausch. Und was soll ich sagen, es hat funktioniert. Mir ging es danach wesentlich besser, nicht perfekt – aber besser. Ich konnte sogar noch einkaufen und mir etwas zu essen machen.
Ich habe erlebt wie kraftvoll therapeutisches Schreiben und wie gut es für die Psyche ist. Mit dieser Taktik kann man sehr gut mit schwierigen, inneren Erlebnissen umgehen. Wichtig dabei ist es im ersten Schritt alles rauszulassen. Egal wie verstörend und schockierend, seien Sie schonungslos und externalisieren alles was in ihrem Kopf herumspukt. Dann fangen Sie an sich “positiv” reinzusteigern, bis sich die Gedanken sortiert und beruhigt haben. Machen Sie sich schriftlich immer wieder klar dass es vorbei geht, dass Sie gesund werden, dass sie geborgen und beschützt sind. Wenn Sie mögen, bitten Sie Jesus Christus Ihnen zu helfen. Der positive Teil des Tagebucheintrages sollte am Ende deutlich überwiegen, wenn er das noch nicht tut lassen Sie weiteren negativen Gedanken freien Lauf und setzen immer wieder neu an und formulieren positiv. Nehmen Sie sich viel Zeit für Ihr Krisentagebuch, in der Gewissheit dass es Ihnen helfen wird.
So wie ich es gestern erlebt habe, möchte ich Ihnen mit dieser Strategie folgendes ans Herz legen. Egal wie schlimm und auswegslos manche Situationen “scheinen”, es sind nur Trugbilder! Es sind nur Gedanken, sie sind nicht real!
Halten Sie durch! Es geht vorbei und es wird besser!
Es ist so das wir Menschen notorisch schlecht darin sind unsere zukünftigen Gemütszustände zu antizipieren. Das heißt, wir wissen nicht wie wir uns zu einem späteren Zeitpunkt fühlen werden. Wenn es mal wieder so richtig rund geht im Kopf und die Schatten uns gefangen nehmen, wir in der “schwarzen Kiste” sind, dann “glauben” wir, es wird nie wieder besser und es “scheint” dramatisch und aussichtslos, aber das ist es nicht! Fallen Sie nicht auf die Lügen herein und gehen ihren Weg mutig weiter. Schatten werden kommen und gehen.
Mit dem Krisentagebuch dass ich Ihnen in diesem Artikel gezeigt habe, haben Sie ein wirksames Werkzeug kennengelernt, etwas gegen schlechte Gedanken und Gefühle zu unternehmen. Probieren Sie es im nächsten Krisenmoment (und der wird sicher kommen) einfach aus, es funktioniert! Haben Sie es ausprobiert und gute Erfahrungen gemacht? Schreiben Sie in die Kommentare oder schreiben Sie mir eine E-Mail was sie erlebt haben.
Zu Ihrer Inspiration und zur Veranschaulichung hier noch eine kleine Geschichte:
Es war einmal ein Gärtner, der einen Traum hatte: Er wollte einen prachtvollen Bambusgarten anlegen, der Menschen Trost und Inspiration schenken würde. Mit großer Hingabe bereitete er den Boden vor, pflanzte die zarten Bambussamen und begann, sie täglich zu gießen.
Die Zeit verging, doch zu seiner Überraschung geschah nichts. Kein einziges grünes Blatt, kein Spross brach durch die Erde. Trotzdem hörte der Gärtner nicht auf. Er kümmerte sich weiterhin um den Boden, goss die Samen und sorgte dafür, dass sie genug Licht und Wärme bekamen.
Ein Jahr verging. Die Nachbarn begannen, ihn auszulachen. „Warum verschwendest du deine Zeit mit diesen Samen? Sie sind tot!“ Doch der Gärtner lächelte nur und sagte: „Ich vertraue darauf, dass sie wachsen werden. Alles braucht seine Zeit.“
Noch ein Jahr verging, und wieder zeigte sich kein Zeichen von Wachstum. Der Gärtner hatte manchmal Zweifel, doch tief in seinem Herzen wusste er: Der Bambus arbeitet im Verborgenen.
Dann, im fünften Jahr, geschah das Wunder. Innerhalb weniger Wochen wuchsen die Bambuspflanzen meterhoch in den Himmel. Ihre Stärke und Anmut waren überwältigend. Die Nachbarn staunten und fragten: „Wie ist das möglich? So plötzlich und so schnell?“
Der Gärtner antwortete: „Es war nicht plötzlich. Fünf Jahre lang hat der Bambus im Verborgenen gearbeitet. Er hat starke Wurzeln gebildet, um die Höhe zu tragen, die ihr jetzt seht. Ohne diese unsichtbare Arbeit hätte er niemals so wachsen können.“
Die Lektion für die geistige Gesundheit
Wie der Bambus brauchen auch wir Zeit, um im Inneren Wurzeln zu schlagen. Manchmal sehen wir keine unmittelbaren Ergebnisse unserer Bemühungen – ob es Therapie, Medikamente oder Selbstfürsorge ist. Doch tief in uns geschieht Wachstum. Wir entwickeln Stärke, Resilienz und Stabilität.
Wenn die Zeit reif ist, werden wir aufblühen, unser Potenzial entfalten und unser Leben mit Freude und Gesundheit erfüllen. Bis dahin dürfen wir geduldig und liebevoll mit uns selbst sein – so wie der Gärtner mit seinem Bambus. 🌱
Passend dazu noch ein Song der mir schon oft durch schwierige Zeiten geholfen und mir Mut gemacht hat:
Hier ist der Text
When I feel the fear come, I won’t run away Even in valleys, Your presence is enough When I feel the shaking, oh I will stand my ground Oh Your presence is enough
You are with me Father You’re for me Fear will never conquer me Oh I belong to Jesus I’m never alone I’m never abandoned Oh fear you’ll never conquer me I belong to Jesus
When I feel the pressure, I won’t run away Even in tension, Your presence is enough When I’m in the mystery, oh I will stand my ground My God You are enough
Oh You are with me Father You’re for me And fear will never conquer me ‘Cause I belong to Jesus I’m never alone I’m never abandoned Oh fear you’ll never conquer me I belong to Jesus
Oh I belong, I belong
When the rain fell, when the floods came When the wind blew, I was ok ‘Cause You were right there, You’re in every step I take When the night falls, when my heart aches If I stumble, I will not break You’ll be right there, You’re in every step I take Come on, sing that again
When the rain fell, when the floods came When the wind blew, I was ok You were right there, You’re in every step I take When the night falls, when my heart aches If I stumble, I will not break You’ll be right there, You’re in every step I take
You’re my shepherd, You’re my keeper My provider, my protector You surround me, You’re in every step I take, I believe You’re the goodness, You’re the constant You’re my first love, and my future You surround me, You’re in every step I take
Oh You are with me Father You’re for me Oh fear will never conquer me ‘Cause I belong to Jesus I’m never alone I’m never abandoned Oh fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to Jesus
You’re my shepherd, You’re my keeper My provider, my protector You surround me, You’re in every step I take Oh sing it out, You are You’re the goodness, You’re the constant You’re my first love, my whole future You surround me, You’re in every step I take
Oh You are with me Father You’re for me, You are Fear will never conquer me ‘Cause I belong to Jesus, hey I’m never alone I’m never abandoned Oh fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to Jesus
Oh fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to Jesus Oh fear you’ll never conquer me Yes I belong to Jesus Oh fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to Jesus Oh fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong, come on, speak to that giant in front of you tonight (To Jesus) Oh fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to Jesus, I know whose I am Fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to, oh fear you won’t (Jesus) Fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to Jesus Oh fear you’ll never con- (Conquer me) ‘Cause I belong to Jesus
And even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil Even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil Even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil Even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil (Come on, sing it) Even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil Even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil Even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil Even though I walk through the valley Of the shadow of death I will fear no evil
You’re my shepherd, You’re my keeper My provider, my protector You surround me, You’re in every step I take Oh You are the goodness You’re the goodness, You’re the constant You’re my first love, my whole future You surround me, You’re in every step I take
Oh You are with me Father You’re for me And fear will never conquer me I belong to Jesus I’m never alone I’m never abandoned Oh fear you’ll never conquer me ‘Cause I belong to Jesus
Viel Erfolg mit Ihrer neuen Strategie, dem Krisentagebuch. Für Ihren weiteren Weg in die mentale Gesundheit, alles gute!
Als schizophrene Menschen neigen wir dazu uns in Gedankengebäuden und Systemen zu verlieren und abzudriften. Wir verlieren manchmal die Bodenhaftung und den Bezug zu dem was man “Konsensrealität” nennt. Das Wort “Konsens” bedeutet “Übereinkunft”. Philosophen durch die Jahrtausende haben sich den Kopf darüber zerbrochen was die Natur der Realität sei und eine eindeutige, endgültige Antwort und Gewissheit wird es (vermutlich) niemals geben. In ihrem Lied “schön ist der morgen” singt Nana Mouskuri an einer Stelle: “Kommen und gehen, können die Stunden, alles verstehen kann der Mensch nie.”.
Wir alle konstruieren uns unsere eigene Realität, in jedem Moment aufs Neue, unser Gehirn stützt sich auf die Informationen die es durch die Sinneseindrücke bekommt, diese werden von unseren grauen Zellen weiterverarbeitet. Das Gehirn sammelt und verarbeitet also sensorische Daten aus der Umwelt, kombiniert sie mit Erinnerungen, Emotionen und Kontext, um ein zusammenhängendes Bild der Wirklichkeit zu schaffen. Hinzu kommen Vorhersagemodelle und der Abgleich von Sinneseindrücken mit gespeicherten Erinnerungen.
Unterschiedliche Gehirne erzeugen unterschiedliche Wahrnehmungen derselben Umwelt. Dies zeigt, dass Realität eine Mischung aus externen Reizen und interner Verarbeitung ist.
Diese Verarbeitung kann in einer Psychose eine ungewollte Dynamik entwickeln so dass wir mental abdriften und in einer “persönlichen Realität” gefangen sind in der eine Diskrepanz zur Konsensrealität herrscht. Wir sehen, fühlen, hören, denken Dinge die die Allgemeinheit nicht denkt oder empfindet. Symptome einer paranoiden Psychose, wie Wahn, Derealisation, Halluzinationen und Stimmen hören können entstehen. Das hat weitreichende Folgen und kann je nach dem was man sich “zusammenspinnt” eine ernste Gefahr für die mentale Gesundheit, das eigene Leib und Leben oder das anderer Menschen sein. Denken Sie nur an die Amokläufe wie den auf der Insel Utøya in Norwegen im Jahr 2011 durch Anders Breivik, die leider immer mal wieder auf der Welt stattfinden.
Paranoia
Paranoide Wahnvorstellungen können sehr beängstigend sein und oft real wirken.
Wahngebäude sind zudem sehr vielfältig. Es fällt aber auf das es ein paar Klassiker an Wahnvorstellungen gibt. Hier eine Auswahl:
Ich bin die Reinkarnation einer historischen Persönlichkeit
Ich bin der Messias
der Geheimdienst verfolgt mich
ich lebe in der Matrix
die Kollegen reden über mich
mein Nachbar will mich vergiften
jemand will mich umbringen
ich werde von einer höheren Macht bestraft
Eine dunkle Macht will mich vernichten
Getarnte Außerirdische leben unter uns
„Mein Handy wird abgehört.“
„Die Regierung hat einen Chip in meinen Körper implantiert.“
„Kameras in meiner Wohnung überwachen mich heimlich.“
„Ich bin Teil eines apokalyptischen Plans.“
„Engel oder Dämonen kommunizieren direkt mit mir.“
„Das Universum hat mich für eine besondere Mission ausgewählt.“
Dieses Lied im Radio hat etwas mit meinem Leben zu tun
Kommt ihnen das bekannt vor? Herzlichen Glückwunsch und willkommen im Club der Psychotiker!
Haben sie Angst verrückt zu werden? Keine Sorge, wenn sie denken sie seien verrückt ist das ein gesundes Zeichen für Selbstreflektion. Denn wenn sie wirklich in einen Wahn abdriften würden, es wäre ein unbewusster Prozess und Sie würden es nicht mitbekommen.
Natürlich sind diese Gedanken irrational und schädlich, aber sie haben eine starke mentale Sogwirkung und wir müssen uns dessen bewusst werden damit wir normal und gesund in dieser Welt agieren können. Denn der Wahn hindert uns daran das erfolgreiche und werteorientierte Leben zu führen dass wir eigentlich führen wollen. Wir verlieren wertvolle Zeit in der wir unseren Beruf verfolgen, einem Hobby nachgehen oder das Zusammensein mit unseren Liebsten genießen könnten.
Paranoia ist Zeitverschwendung und wir müssen uns von ihr lösen und lernen damit umzugehen.
Eine psychotische Episode aus meinem Leben.
2020 habe ich die Sommerferien mit ein paar Freunden in Kroatien am Meer im Haus meiner Mutter verbracht. Wir hatten eine schöne Zeit, sind an den Strand gegangen, haben Ausflüge gemacht, zusammen gegessen und getrunken und haben eine Bootstour auf dem Meer gemacht.
Leider begann ich zunehmend abzudriften und versank in meiner Gedankenwelt. Am Abend vor dem Rückflug nach Stuttgart driftete ich komplett in meine private Realität ab und schlief die ganze nacht nicht.
Am nächsten Tag befand ich mich in einer Traumwelt und alles war unheimlich, bedeutungsschwanger und fremdartig. Ich hatte eine schwere Psychose. Ich schaffte mit letzter Kraft den Flug und die Reise. Auf dem Weg vom Bahnhof nach hause wurde es zunehmend schlimmer. Ich war auf dem Heimweg und jedes Schild und jede Wahrnehmung hatte eine Botschaft an mich. Ich hatte den Gedanken ich müsse jetzt zu hause stundenlang Tai-Chi machen um wieder zu mir zu kommen. Ich versuchte es 5 Minuten dann war ich erschöpft und verlor mich in weiteren psychotischen Gedanken. Ich hängte den Fernseher ab, weil ich Angst hatte das google mich überwacht. Dann hatte ich den Gedanken ich sei Gott und das Äon sei zu Ende und ich muss das Universum neu erschaffen. Ich versuchte mit meinen Händen die Planeten des Sonnensystems zu formen um so ein neues Universum zu schaffen. Ich hatte den Gedanken ich sei mit negativer Energie aufgeladen und ich versuchte diese Energie gegen ein Auto zu lenken, dabei stand die Marke “Mercedes-Benz” für eine finstere Macht die ich bekämpfen muss.
Ich hatte den Gedanken ich sei tot und ein Geist. Ich legte mich hin und hatte den Gedanken “so fühlt es sich an, wennn man in die Hölle kommt”. Dann hatte ich den Gedanken die einzige Möglichkeit meine Seele zu retten wenn ich eine Mission annehme. Die Aufgabe solle darin bestehen dass ich mich bei google als Informatiker einschleiche und dann eine große Enthüllung über digitale Überwachung mache die die Welt revolutioniert.
Das ging eine ganze Weile so und ich stürzte von einem instabilen Wahngebäude ins nächste. Um es abzukürzen: Zum Glück tat ich dann das einzig richtige und startete einen Chat mit einer Freundin, welche sofort erkannte dass ich eine schwere Psychose habe. Sie schrieb mir “Schau was real ist. Was kannst du anfassen?”. Später kamen meine Freunde die sie zusammengetrommelt hat und brachten mich ins Klinikum Ludwigsburg, wo ich dann langsam zur Ruhe kam. Irgendwann klang die Psychose ab und ich konnte wieder nach hause.
Eine solche Dramatik können psychotische Episoden entwickeln und es ist mir ein Herzensanliegen das es in der Lebenswelt anderer Menschen gar nicht erst zu solchen Auswüchsen kommt. Mit dem richtigen Wissen und der richtigen Einstellung.
Wahn erkennen
Als schizophrene Menschen brauchen wir einen eingebauten Warnblinker der aufleuchtet sobald wir paranoide Gedanken erkennen. Dieses Erkennen können wir lernen wenn wir es üben.
Das Erkennen (“ah, hallo Wahngedanke”) ist der erste entscheidende Schritt. Dann kommt die Konsensrealität ins Spiel. Natürlich dürfen wir über uns und unsere Gefühlswelt nachdenken, aber es nicht übertreiben. Entscheidend ist es, dass wir uns immer wieder freundlich und gebetsmühlenartig ins hier und jetzt zurück holen. Was ist “Jetzt”, was ist “jetzt” wichtig, was tue ich “jetzt” gerade, was kann ich sehen, was kann ich anfassen, wie sehen die anderen Menschen im Bus oder im Büro aus, was ist real?
Was ist die Übereinkunft der Menschen über die Realität und wie komme ich dort hin? Realität ist wie bereits sehr beschrieben sehr subjektiv aber wir MÜSSEN uns immer wieder an der Konsensrealität orientieren wenn wir ein erfolgreiches Leben mit Schizophrenie leben und frei von psychotischen Ängsten sein wollen. Wir wollen glücklich sein und in dieser Welt “funktionieren” und unsere Ziele verfolgen!
In der Konsensrealität gibt es kein Gefühl einer dunklen Bedrohung die uns schaden will weil der “Konsens” ist: Wir sind nicht in Gefahr durch finstere Mächte. Es ist alles “stinknormal”.
Ich habe beispielsweise oft den Gedanken “irgendwas stimmt nicht” oder “ist das eine Verführung des Satans?” oder “hat dieses Plakat etwas mit mir zu tun”, oder “bin ich im Fegefeuer”, oder “ist das alles nur ein Test?”. Ich bin mir meiner Neigung zu Paranoia bewusst und deswegen hat sie keine Macht über mich denn ich beobachte interessiert und neutral meine Gedanken und hole mich immer wieder freundlich in die Konsensrealität zurück und das können Sie auch tun!
Es gilt sanft zu hinterfragen: „Welche Beweise habe ich dafür?“ oder „Könnte es auch eine andere Erklärung geben?“ Denken Sie: “Hallo Wahn, schön das du da bist. Danke aber dich brauche ich gerade nicht”, oder “Stopp, Psychose”, oder “danke, kenn ich schon”, oder “das kann man auch anders sehen”, oder “was würde mein Therapeut dazu sagen?”.
Es gibt für jedes Phänomen eine rationale Erklärung und eine Konsensrealität. Das muss uns jederzeit bewusst sein.
Wahngebäude überwinden
Mit der Zeit werden wir immer vertrauter mit unserem Wahn und lernen ihn zu erkennen als das was er ist: Private Realität der irrationalen, beängstigenden Gedanken. Sie sind nicht real!
Als wichtige Faustregel gilt: “Wenn es dir Angst macht, ignorier es!”. Fühlt sich dieser Gedanke wie eine dunkle Bedrohung an? Erkennen Sie die Qualität eines solchen Gedankens und Sie können lernen solche zu beobachten statt mit ihnen zu fusionieren (d.h. verschmolzen sein, siehe Artikel Acceptance Commitment Therapy)
Holen Sie sich immer wieder zurück in die Realität und wenden Sie sich SOFORT wieder dem zu was real ist, was JETZT wichtig ist, was Sie JETZT gerade tun. Es gibt eine Lebensrealität in der alles leicht und schön und einfach und gesund ist und wir müssen die erforderlichen Schritte gehen um in diese Realität zu gelangen.
Die gute Nachricht ist: Unser Gehirn ist plastisch und kann sich bis an unserer Lebensende neuronal neu vernetzen. Wir können unser Gehirn hin zur Konsensrealtät “erziehen” und unsere “Software” neu programmieren so dass wir besser in dieser aufregenden, spannenden Welt besser zurecht kommen und können anfangen das was das Leben uns bietet zu genießen.
Perspektive für die Gesellschaft
Ein Prozent aller Menschen auf der Welt haben mindestens eine psychotische Episode in ihrem Leben. Das sind 80 Millionen Menschen auf der Welt. 80-Millionen dramatische Einzelschicksale und (unnötiges) Leid in der Psychoseerfahrung.
Ich möchte das Bewusstsein dafür schärfen was eine Psychose ist und wie sie in das Leben von Menschen eingreift. Jeder Mensch sollte sich zumindest bewusst sein das es so etwas wie “Psychosen” gibt, wie man sie erkennt und damit umgeht. So könnte man viel unnötiges Leid vermeiden. Schon in der Schule sollte jeder junge Mensch zumindest einmal davon gehört haben und vorgewarnt sein, dass so etwas auch in seinem oder ihren Leben passieren könnte und wie man Hilfe bekommt. Alles andere wäre grob fahrlässig!
Als ich 2006 meine erste Psychose an meinem Studienort in Ulm hatte, hat es ein Jahr gedauert bis ich professionelle Hilfe und eine Diagnose und Medikamente bekam. Denn: Ich wusste gar nicht was eine Psychose überhaupt ist (!) und so geht es auch vielen anderen neu erkrankten Menschen.
Psychosen werden zudem oft missverstanden und stigmatisiert, was die Betroffenen zusätzlich belastet. Ein häufiges Missverständnis besteht darin, das Schizophrenie mit “gespaltener Persönlichkeit” in Verbindung gebracht wird, was ein völlig anderes Krankheitsbild ist.
Schizophrene Menschen werden nicht nur mit ihren Symptomen allein gelassen, sondern erfahren häufig auch soziale Ausgrenzung, Gewalt (in Psychiatrien) und Diskriminierung. Dieses mangelnde Verständnis führt dazu, dass viele Menschen erst spät oder gar keine Hilfe erhalten. Manchmal sogar mit tödlichen Folgen!
Wir alle können dazu beitragen, indem wir Vorurteile abbauen, offen darüber sprechen und die Betroffenen als Teil unserer Gemeinschaft anerkennen. Dazu möchte ich mit diesem Blog einen Beitrag leisten.
Wie künstliche Intelligenz (KI) unser Leben verändert
Wir leben in spannenden Zeiten, vielleicht befinden wir uns sogar an der Schwelle zu einer so tiefgreifenden Veränderung der Gesellschaft wie etwa bei der Entdeckung der Elektrizität oder die Erfindung des Internets. Viele Jobs werden wegfallen und Prozesse werden sich automatisieren lassen. Die Rede ist von künstlicher Intelligenz.
Dies ist eine sehr leistungsfähige künstliche Intelligenz die verblüffende Ergebnisse liefert. Ich nutze es zum Programmieren, der Recherche für neue Artikel und bei allgemeinen Fragen, Inspiration für Liedtexte und Gedichte, Verwaltungsaufgaben sowie Behördenschreiben, Übersetzungen, sogar in Glaubensfragen.
KI erschließt sich immer größeren Lebensbereichen von uns Menschen und man entdeckt immer weitere Anwendungsbereiche. Das hat mich neugierig gemacht und ich wollte die Grenzen dieser Leistungsfähigkeit austesten.
Nun beschäftige ich mich seit einer Weile mit meinen Träumen. Ich habe ein sehr intensives und reiches Traumleben und finde es spannend sich Gedanken darüber zu machen um einen tieferen Einblick in die Mechanismen der Seele zu gewinnen und mein Leben im Wachzustand besser zu reflektieren
Als internetaffiner Medieninformatiker bin ich stets interessiert an den Anwendungen neuer Technologien und habe – aus reiner Neugier – das Experiment gewagt, mir nun auch meine Träume von KI deuten und transformieren zu lassen.
Aber zunächst muss ich etwas weiter ausholen um den richtigen Kontext für dieses spannende Thema zu setzen
Wozu Traumdeutung`?
Träume sind ein Ausdruck des Unbewussten, jener tieferen Schichten der Psyche, die im Alltag oft verborgen bleiben. Sie können:
Verdrängte Gefühle ans Licht bringen.
Unbewusste Wünsche oder Ängste symbolisch darstellen.
Hinweise auf innere Konflikte oder ungelöste Themen geben. Die Traumdeutung hilft, diese Botschaften zu entschlüsseln und bewusster mit sich selbst in Kontakt zu treten.
Damit können sie einen Beitrag zu unserer Selbstreflektion und damit der Persönlichkeitsentwicklung leisten.
Das Nachdenken über Träume ermöglicht es, die eigene Gefühlswelt, Denkweisen und Verhaltensmuster besser zu verstehen. Die Symbolik der Träume kann:
Neue Perspektiven auf Probleme oder Entscheidungen im Wachleben eröffnen.
Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur Selbstreflexion stärken.
Den Zugang zu kreativen Lösungsansätzen fördern.
Das Erkennen von wiederkehrenden Albtraumthemen oder angstauslösenden Symbolen kann helfen, diese Themen aktiv anzugehen und ihre emotionale Belastung zu reduzieren. Techniken wie die Traumtransformation (z. B. das Herbeiführen eines „Happy Ends“, siehe später) sind hierbei besonders hilfreich.
Die Auseinandersetzung mit Träumen kann uns helfen, die verborgenen Facetten unserer Seele zu ergründen
Die Geschichte der Traumdeutung
Jeder von uns kennt Träume, wir haben Sie jede Nacht während des REM-Schlafs, auch wenn wir uns nicht immer an sie erinnern können und Philosophen und Psychologen haben sich durch die Jahrhunderte mit diesem Thema auseinandergesetzt.
Diese Geschichte der Traumdeutung reicht also weit in die Menschheitsgeschichte zurück und spiegelt die kulturellen, spirituellen und wissenschaftlichen Entwicklungen der jeweiligen Zeit wider. Sie zeigt, wie Menschen immer wieder versucht haben, den geheimnisvollen und oft rätselhaften Botschaften ihrer Träume Bedeutung zu verleihen.
Mesopotamien und Ägypten
Die frühesten schriftlichen Zeugnisse über Traumdeutung stammen aus Mesopotamien (ca. 3000 v. Chr.). In Keilschrifttexten wurden Träume als Botschaften der Götter gedeutet. Priester und Traumdeuter interpretierten sie, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen oder Warnungen zu verstehen.
Antikes Griechenland
In Griechenland waren Träume eng mit Heilung und Religion verbunden. In den Tempeln des Asklepios suchten Kranke durch “Tempelschlaf” (Inkubation) Visionen, die von Priestern gedeutet wurden. Philosophen wie Aristoteles betrachteten Träume rationaler. Er sah sie als natürliche Phänomene, die durch körperliche Zustände und das Denken während des Tages beeinflusst werden.
Traumdeutung im Mittelalter
Im christlich geprägten Europa wurden Träume oft als göttliche Zeichen oder als Versuchungen des Teufels angesehen. Religiöse Autoritäten interpretierten Träume als moralische Botschaften. Gleichzeitig gab es eine starke Skepsis gegenüber nicht-christlichen Traumdeutungen, da diese als heidnisch galten.
In anderen Kulturen, wie der islamischen Welt, erlebte die Traumdeutung hingegen eine Blütezeit. Muslimische Gelehrte wie Ibn Sirin (8. Jahrhundert) schrieben ausführliche Werke über die symbolische Bedeutung von Träumen, die häufig auf religiösen Texten basierten.
Die Renaissance und die Aufklärung
Mit der Renaissance (15./16. Jahrhundert) kehrte ein neues Interesse an antiken Ideen zurück. Träume wurden wieder als potenziell bedeutungsvoll betrachtet, aber die wissenschaftliche Revolution im 17. und 18. Jahrhundert führte zu einer Entmystifizierung der Träume. Viele Gelehrte betrachteten Träume als Zufallsprodukte des Gehirns, ohne tiefere Bedeutung.
Die moderne Traumdeutung: Freud und Jung
Ein entscheidender Wendepunkt kam mit Sigmund Freud, der 1899 Die Traumdeutung veröffentlichte. Freud betrachtete Träume als Ausdruck unbewusster Wünsche, insbesondere sexueller oder aggressiver Natur, die durch Symbole verschlüsselt sind. Er prägte die Idee, dass Träume die “Königsstraße” zum Unbewussten seien.
Carl Gustav Jung, ein Schüler Freuds, erweiterte die Theorie. Er sah Träume nicht nur als Ausdruck persönlicher Konflikte, sondern auch als Zugang zu archetypischen Symbolen und zum kollektiven Unbewussten. Jung betonte die heilende und integrative Funktion von Träumen.
Traumdeutung in der Neuzeit
Im 20. und 21. Jahrhundert wurde die Traumdeutung durch psychologische, kulturelle und neurowissenschaftliche Ansätze weiterentwickelt:
Psychoanalyse und Traumtherapie: Träume werden weiterhin in psychotherapeutischen Kontexten genutzt, um unbewusste Konflikte aufzudecken.
Neurowissenschaften: Die Entdeckung des REM-Schlafs (1953) und weitere Forschungen zeigten, dass Träume mit bestimmten Schlafphasen zusammenhängen. Viele Forscher betrachten Träume heute als eine Art kognitive Verarbeitung von Erinnerungen, Emotionen und Erfahrungen.
Populärkultur und Esoterik: Träume sind ein wiederkehrendes Thema in Kunst, Literatur und spirituellen Bewegungen. Traumdeutung bleibt ein beliebtes Werkzeug zur Selbsterkenntnis.
Traumdeutung in indigenen Kulturen
In indigenen Kulturen spielt die Traumdeutung traditionell eine zentrale Rolle im spirituellen, sozialen und persönlichen Leben, daher lohnt an dieser Stelle ein etwas genauerer Einblick. Träume werden in diesen Kulturen oft als bedeutungsvoll und verbindend zwischen der physischen und spirituellen Welt betrachtet. Anders als in westlichen Gesellschaften, wo Träume häufig als subjektives Phänomen gelten, sehen indigene Gemeinschaften Träume als kollektive Botschaften oder als Verbindung zu übernatürlichen Kräften. Gerade die spirituelle Dimension kommt uns in der westlichen Welt, mit dem sinkenden Interesse an etablierten Religionen zunehmend abhanden. Hier ist ein spirituelles Vakuum entstanden. Als Gegentrend ist das große Interesse an fernöstlichen Philosophien und Praktiken wie dem Zen, dem Buddhismus, dem Qi-Gong und dem Yoga zu beobachten. Auch die Esoterik (welche ich sehr kritisch sehe) wie Reyki, Heilsteine und Lichtarbeit bekommt regen Zulauf.
Auch die Traumwelt indigener Stämme mit seinen zahlreichen Facetten könnte uns hier zu einem neuen Umgang mit unseren Träumen inspirieren und ihnen in unserer Lebenswelt eine höhere Relevanz zukommen lassen.
Verbindung zur spirituellen Welt
In vielen indigenen Kulturen gelten Träume als Kommunikationsweg mit Ahnen, Geistern oder Göttern. Schamanen oder spirituelle Führer interpretieren Träume, um Einsichten über das Leben, die Natur oder das Universum zu gewinnen.
Beispiel
Die Ojibwe in Nordamerika glauben, dass Träume Visionen von Geistern oder Schutzwesen offenbaren, die den Träumenden leiten und stärken.
Persönliche Entwicklung und Identitätsfindung
Träume helfen dem Individuum, seinen Platz in der Gemeinschaft zu verstehen. Initiationsriten, die oft in Verbindung mit Visionen oder Traumreisen stehen, ermöglichen es jungen Menschen, ihre Rolle und Verantwortung zu entdecken.
Beispiel
Lakota-Sioux: Während der Vision-Suche (hanbleceya) fasten und beten junge Menschen, um in Träumen oder Visionen ihre Lebensaufgabe und spirituellen Führer zu erkennen.
Heilung und Gesundheit
In indigenen Kulturen sind Träume oft eng mit Heilungsritualen verbunden. Schamanen nutzen Träume, um die Ursachen von Krankheiten zu identifizieren, sei es durch spirituelle Störungen oder symbolische Hinweise.
Beispiel
Südamerikanische Stämme: Schamanen, die mit Pflanzenmedizin wie Ayahuasca arbeiten, deuten Träume als Zugang zu den Heilkräften der Natur und zur Diagnose von körperlichen und seelischen Beschwerden.
Gemeinschaftliche Bedeutung von Träumen
Träume werden oft als kollektive Botschaften betrachtet, die nicht nur für den Träumenden, sondern für die gesamte Gemeinschaft von Bedeutung sind.
Beispiel
Amazonas-Stämme: Gemeinschaftliche Traumdeutung dient dazu, die Harmonie innerhalb der Gruppe aufrechtzuerhalten und Warnungen oder Prophezeiungen zu erkennen.
Bedeutung der Träume bei den Senoi
Ein indigener Stamm, für den das Traumleben eine zentrale Rolle spielt, sind die Senoi aus Malaysia. Die Senoi, ein indigenes Volk, das in den Regenwäldern der malaysischen Halbinsel lebt, sind bekannt für ihre intensive Beschäftigung mit Träumen und ihre Überzeugung, dass Träume direkt das Wachleben beeinflussen und gestalten.
Träume als Lebensführer: Die Senoi glauben, dass Träume eine Verbindung zu tieferen Wahrheiten herstellen und Weisheit oder Warnungen bieten, die im Wachleben umgesetzt werden sollten.
Gemeinschaftliche Traumdeutung: Jeden Morgen teilen die Mitglieder der Gemeinschaft ihre Träume und analysieren sie gemeinsam. Die Stammesältesten oder spirituellen Führer geben Ratschläge, wie man die Botschaften der Träume interpretieren und im Alltag anwenden kann.
Konfliktlösung: Träume werden als Mittel angesehen, um persönliche Konflikte zu lösen. Beispielsweise könnten Albträume dazu ermutigen, Ängste zu überwinden oder sich imaginären Feinden im Traum zu stellen.
Kreative Inspiration: Träume inspirieren Kunst, Musik und Problemlösungen. Die Senoi glauben, dass neue Ideen aus den Traumerfahrungen stammen.
Für die Senoi hat das Traumleben nicht weniger Bedeutung als das Wachleben, wenn nicht sogar mehr. Das Traumleben wird als eine Dimension angesehen, in der man frei von äußeren Einschränkungen agieren und spirituelle Einsichten gewinnen kann. Es dient als eine Art Übungsfeld für Herausforderungen und Wachstum im Wachleben.
Die starke Einbindung von Träumen in das tägliche Leben der Senoi trägt zu einer friedvollen und harmonischen Gesellschaft bei. Die Senoi kennen so gut wie keine Gewalttätigkeit in ihrem Alltag.
Durch die kollektive Traumdeutung werden individuelle Ängste und Wünsche offen besprochen, wodurch ein tiefes Gemeinschaftsgefühl entsteht.
Die Senoi-Perspektive auf Träume hat auch westliche Psychologen und Traumforscher inspiriert, insbesondere durch die Arbeit von Anthropologen wie Kilton Stewart.
Unterschied zu westlichen Ansätzen
Im Gegensatz zu westlichen psychoanalytischen oder neurologischen Ansätzen sehen indigene Kulturen Träume also weniger als Ausdruck innerer Konflikte, sondern als Botschaften von außen, die im Einklang mit der Gemeinschaft und der spirituellen Welt stehen. Die kollektive und spirituelle Bedeutung steht über der individuellen Interpretation.
Traumdeutung im Wandel der Zeit
Das Wissen über die Traumdeutung ist in der Neuzeit nicht verloren gegangen, sondern hat sich vielmehr gewandelt und weiterentwickelt. Während also in der Antike und im Mittelalter Träume oft spirituell oder religiös interpretiert wurden, hat sich in der Neuzeit ein stärker wissenschaftlicher und psychologischer Fokus entwickelt. Dennoch führte diese Entwicklung dazu, dass traditionelle, spirituelle Deutungsmethoden in manchen Gesellschaften an Bedeutung verloren haben.
Das Wissen über Traumdeutung hat sich also in der Neuzeit von spirituellen zu wissenschaftlichen und psychologischen Perspektiven verschoben. Zwar mag das traditionelle Verständnis von Träumen in westlichen Gesellschaften an Einfluss verloren haben, doch insgesamt hat sich die Traumdeutung weiterentwickelt und in neuen Kontexten etabliert. Der Traum bleibt ein faszinierendes Phänomen, das uns sowohl über unser Inneres als auch über kulturelle und wissenschaftliche Veränderungen lehrt.
Allerdings: Im täglichen Leben des durchschnittlichen, westlichen Bürgers spielt die Fähigkeit und das Interesse an Traumdeutung kaum eine Rolle, was ich sehr schade finde. Hier haben uns die genannten indigenen Kulturen also einiges voraus.
Zeit für eine Renaissance der Traumdeutung mit moderner Technologie!
Ein Beispiel für Traumdeutung mit KI
Ich:
Ich bin an einem Bahnhof und finde den Zug nach hause nicht, die Linien auf dem Plan verstehe ich nicht.
Ich habe Angst dass ich nicht nach hause komme und fühle mich verloren. Dannwache ich auf
Chat GPT:
Ein Traum, in dem du dich an einem Bahnhof befindest und den Zug nach Hause nicht finden kannst, während dir die Linien auf dem Plan unverständlich sind, kann eine starke Symbolik für ein Gefühl des Verlorenseins im Wachleben haben.
Bahnhöfe stehen oft für Übergänge, Entscheidungen oder sogar für das Finden des richtigen „Weges“ im Leben. Der Zug, der dich nach Hause bringen soll, repräsentiert dabei möglicherweise deine Suche nach einem Zustand von Sicherheit, Geborgenheit oder einem Gefühl des Ankommens. Dass du den Zug nicht finden kannst und den Plan nicht verstehst, kann auf Unsicherheiten hindeuten, vielleicht auch darauf, dass du gerade Orientierung oder eine klare Richtung in deinem Leben vermisst.
Die Angst, nicht nach Hause zu kommen und sich verloren zu fühlen, zeigt mögliche Sorgen oder Zweifel, ob du auf dem richtigen Weg bist. Es könnte auch Ausdruck einer tieferen Sehnsucht nach „Zuhause“ sein, nicht nur im physischen Sinne, sondern auch im übertragenen Sinne – nach einem Ort oder Zustand, wo du dich selbst sicher und geborgen fühlst.
Einige Fragen, die du dir stellen könntest:
Gibt es aktuelle Situationen, in denen ich unsicher bin, wohin mein Weg mich führt?
Fühle ich mich innerlich orientierungslos oder habe ich das Gefühl, nicht „zuhause“ in mir selbst zu sein?
Gibt es Entscheidungen oder Herausforderungen, bei denen ich mir wünsche, mehr Klarheit oder Anleitung zu haben?
Dieser Traum könnte dir einen Hinweis darauf geben, dass du vielleicht Unterstützung, Ruhe oder eine neue Perspektive brauchst, um deinen „Weg nach Hause“ wieder klar zu sehen – sei es im metaphorischen oder im tatsächlichen Sinne.
Die Vorteile von Traumdeutung mit KI
ChatGPT bietet einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Informationen über Traumdeutung, ohne dass man umfangreiche Bücher lesen oder Experten aufsuchen muss. Viele Menschen möchten eine erste Orientierung oder Anregung, um die Symbole und Bedeutungen ihrer Träume zu verstehen.
ChatGPT kann aus einer Vielzahl von Traumdeutungsansätzen schöpfen – von antiken Symbolen und kulturellen Interpretationen bis hin zu modernen psychologischen Theorien (z. B. Freud, Jung oder Neurowissenschaften). Diese Bandbreite macht es attraktiv für Nutzer, die unterschiedliche Perspektiven ausprobieren möchten.
Die KI urteilt nicht und behandelt alle Träume mit der gleichen Neutralität. Das kann besonders bei sensiblen oder ungewöhnlichen Träumen hilfreich sein, da Menschen manchmal Hemmungen haben, solche Themen mit anderen zu teilen.
Viele Menschen träumen von Symbolen oder Szenarien, die sie nicht sofort einordnen können. ChatGPT kann dabei helfen, allgemeine Bedeutungen von Symbolen zu erläutern und so einen ersten Schritt zur Interpretation zu bieten
Für manche Nutzer ist es einfacher, ihre Träume anonym mit einer KI zu teilen, als sich einem Therapeuten oder einer anderen Person zu öffnen. Das Gefühl, nicht bewertet oder bloßgestellt zu werden, kann ermutigend wirken.
KI kann alternative Deutungen oder kreative Ideen für die Traumverarbeitung vorschlagen. Diese können als Ausgangspunkt für die eigene Reflexion oder als Grundlage für Traumtransformationen (z. B. Happy Ends) dienen.
Zudem ist der Zugang zu KI wie bei Chat GTP kostenlos und leicht zugänglich.
Grenzen der Traumdeutung mit KI
Während KI wie ChatGPT eine interessante Unterstützung bei der Traumdeutung bieten kann, gibt es klare Grenzen, die sowohl durch die Technologie selbst als auch durch die Natur von Träumen bedingt sind. Diese Einschränkungen zu kennen, hilft, die Erwartungen realistisch zu halten und KI als Werkzeug sinnvoll zu nutzen.
Hier sind einige Gedanken dazu
Keine persönliche Intuition: Träume sind oft stark individuell geprägt und hängen mit einzigartigen Erfahrungen, Gefühlen und kulturellen Hintergründen zusammen. Eine KI kann diese tief persönliche Ebene nicht vollständig erfassen.
Mangel an emotionaler Resonanz: KI kann keine echte Empathie zeigen oder die emotionale Tiefe eines Traums nachempfinden, was bei der Interpretation eine wichtige Rolle spielt.
Subjektive Deutung: Die Bedeutung eines Symbols kann von Person zu Person variieren. KI kann nur wahrscheinliche Bedeutungen vorschlagen, aber keine personalisierte oder intuitive Deutung bieten.
Kein Zugang zum Unbewussten: KI kann auf Basis der eingegebenen Informationen arbeiten, hat jedoch keinen echten Zugang zu den tieferen Schichten des Unbewussten, wie ein Psychotherapeut dies in einer Sitzung durch gezielte Fragen oder Beobachtungen entwickeln könnte.
Keine Therapie möglich: Bei belastenden oder traumatischen Träumen fehlt KI die Fähigkeit, gezielt auf emotionale oder psychologische Bedürfnisse einzugehen, wie es ein geschulter Therapeut könnte.
Ganz allgemein lässt sich sagen dass den Texterzeugnissen von Chat GPT das gewisse “geniale” Element fehlt, die entscheidende Inspiration von echten Menschen, die letzten 5% die eine Idee prägnant, innovativ und interessant machen. Die Texte wirken oft sehr generisch, allgemein und manchmal schlicht und ergreifend “langweilig”.
Zwar liefert KI verblüffende Ergebnisse, auch im künstlerischen Bereich, aber einen Mozart oder Van Gogh wird sie nicht ersetzen können, ebenso wenig wie bereits erwähnt, im Kontext der Traumdeutung, einen erfahrenen, einfühlsamen und empathischen Therapeuten. KI kann also spannende Denkanstöße liefern, aber keine therapeutische Begleitung ersetzen. Es fehlt die menschliche Dimension. Insbesondere bei schwerwiegenden psychischen Problemen wie Trauma kann man sich zwar Impulse holen sollte aber nicht auf psychotherapeutische Begleitung verzichten. Denn viel Heilung in der Therapie kann nur durch die menschliche Beziehung von Klient und Therapeut entstehen und genau hier ist die Grenze der Möglichkeiten von Traumdeutung mit KI erreicht.
Die KI hat im Vergleich zu uns Menschen ein entscheidendes Defizit: Sie hat keine Emotionen und damit auch keine Triebfeder für autonomes, wertorientertes Verhalten. Sie hat auch keinen freien Willen und keine Identität. Sie möchte (und kann) uns keine Botschaft vermitteln wie es ein Schriftsteller, Sänger, Maler oder Komponist tun kann! Sie hat keine Ziele, keine Ambitionen und Freude. Das haben nur wir Menschen!
Macht KI uns dumm?
Trotz meiner Begeisterung: die Gefahr könnte m.E. darin liegen dass wir, vielleicht aus Faulheit, aufhören selbst zu denken, zu reflektieren und uns selbst eine fundierte Meinung auf Grund der verfügbaren Informationen zu bilden.
Dieses Problem ist schon länger offensichtlich seit Google und Smartphones unser Leben bestimmen und sie gilt für KI umso mehr. Die Aufmerksamkeitsspanne und die Fähigkeit und Bereitschaft sich in längere Texte und komplexere Sachverhalte zu vertiefen hat sich zweifellos deutlich vermindert. Das merke ich auch an mir selbst.
Kinder und Jugendliche heutzutage werden gerne alle als smartphonesüchtige Autisten diffamiert. Natürlich ist das polemisch und zu kurz gegriffen, denn die jungen können vieles was ältere nicht können, aber einen Funken Wahrheit hat es dennoch, das müssen wir im gesellschaftlichen Diskurs und in der Bildungspolitik und in unserem ganz allgemeinen Umgang mit den neuen Medien berücksichtigen.
Entscheidungen und Kreativität
Hier gibt es noch eine weitere Gefahr:
Wenn wir zu sehr darauf vertrauen, dass eine KI Entscheidungen für uns trifft oder unsere Gedanken lenkt, wenn wir also unser Denken, unsere Urteilskraft und Kreativität vollständig an die KI auslagern, kann es zu einer Verringerung der eigenen Selbstständigkeit, Inspiration und Entscheidungsfähigkeit führen. Das ständige Überlassen von Überlegungen und Handlungen an die KI könnte das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das Urteilsvermögen untergraben, was langfristig zu einem Verlust an persönlicher Autonomie und Kreativität führen könnte. Wir sollten uns nicht das menschliche Privileg rauben lassen uns auf unsere eigenen grauen Zellen verlassen zu können und diese zu gebrauchen. Der Mensch sollte nicht zum bloßen Informationskonsumenten degradiert werden. Wir Menschen sollten die KI beherrschen (als Werkzeug) und nicht umgekehrt. Sie würden sich auch nicht von einem Schraubenzieher sagen lassen wo es in ihrem Leben lang geht, oder?
Eine KI könnte zudem Ratschläge oder Informationen geben, die rational erscheinen, aber emotional unpassend oder schädlich sind.
Informationelle Selbstbestimmung
Ein weiterer kritischer Punkt: Wollen wir einer Software in der cloud “wirklich” Informationen über unser innerstes Seelenleben überlassen? Ein Aspekt der in der heutigen Zeit der digitalen Überwachung, vgl. insbesondere die Enthüllungen Edward Snowden, eine große Rolle spielt.
Dabei stießen diese Enthüllungen auf eine erstaunliche Gleichgültigkeit in unserer Gesellschaft, die große Empörung blieb, an der Dimension des Skandals gemessen, weitestgehend aus und ist sehr schnell in der Versenkung verschwunden. Dem gewöhnlichen Internetnutzer scheint es völlig egal zu sein, oder er verdrängt einfach, wieviel Google, Facebook und Co. von ihm oder ihr weiß. So ist der Zeitgeist.
Ich beispielsweise nehme mit der Nutzung von Chat GPT auch das Risiko in Kauf dass die Maschine sehr viel über mein innerstes bescheid weiß und sehe es eher umkritisch. Ich schließe aber nicht aus dass sich das in Zukunft als eine Gefahr für die informationelle Selbstbestimmung entpuppen könnte. Hier gilt es, wachsam zu bleiben was die technische und gesellschaftliche Entwicklung betrifft und jeder soll für sich eine persönliche Entscheidung treffen, wieviel er preisgeben und mit welchem Risiko er leben will.
KI hat keinen Humor
KI-Systeme, wie ChatGPT, sind rein rational und basieren auf Algorithmen und Datenmengen, ohne emotionale Intelligenz, Ethik, Sinn für Kontext und feine Nuancen. Ganz zu schweigen von Humor, eine zutiefst menschliche Eigenschaft, welcher aus Kontext, Emotionen, sozialen Dynamiken und oft auch aus persönlicher Lebenserfahrung entsteht. KI könnte Witze wiedergeben oder konstruieren, aber nicht “fühlen”, ob sie wirklich lustig sind. Humor erfordert oft ein tiefes Verständnis von Kontext und Subtext. Wortspiele, Sarkasmus oder doppeldeutige Aussagen können schwer zu interpretieren sein, weil sie oft auf Nuancen beruhen, die eine KI nicht immer erfassen kann. Aber wer weiß was zukünftige Entwicklungen noch bringen?
Fazit
Meiner persönlichen Auffassung nach ist Traumdeutung mit KI ein interessantes und spannendes Werkzeug auf der Reise in die geistige Gesundheit und mehr als eine nette Spielerei. Aber unser (kritisches) Denken, unsere Freude an Kreativem Schaffen und wichtige Entscheidungen sollten wir keiner Software überlassen. Denn die KI kann den vollen Umfang der menschlichen Dimension nicht erfassen und “tut nur so als ob”. KI hat zudem kein Bewusstsein, keine Motivation, keine Empathie und wird uns Menschen als Ganzes zwar in Zukunft verstärkt begleiten aber (vermutlich) niemals ersetzen.
Traumdeutungen von Chat GPT (weitere Beispiele)
Ich:
Ein wiederkehrender Alptraum: Ich bin in einer fremden Stadt und finde den Bahnhof nicht um nach hause zu fahren
Chat GPT:
Wiederkehrende Träume, in denen man sich verirrt oder den Weg zurück nicht findet, können sehr bedeutungsvoll sein. Wenn Sie in einer fremden Stadt nach dem Bahnhof suchen, um nach Hause zu fahren, spiegelt das oft ein Gefühl der Unsicherheit oder Orientierungslosigkeit wider – möglicherweise auch eine tiefe Sehnsucht nach Klarheit oder Sicherheit.
Hier sind einige mögliche Interpretationen:
´´´´Orientierung im Leben: Dieser Traum könnte darauf hinweisen, dass Sie sich in einer Lebenssituation befinden, in der Sie den „richtigen Weg“ oder das Ziel aus den Augen verloren haben. Vielleicht sind Sie sich unsicher, welche Entscheidungen Ihnen helfen, „nach Hause“ zu finden, also zurück zu einem Zustand von Stabilität und Wohlbefinden.
Angst vor Kontrollverlust: Die Tatsache, dass Sie den Bahnhof – ein Symbol für Rückkehr, Reisen oder Fortschritt – nicht finden können, könnte Ihre Angst widerspiegeln, die Kontrolle über bestimmte Aspekte Ihres Lebens zu verlieren.
Unbewältigte Herausforderungen: Eine fremde Stadt kann auch für unbekannte Herausforderungen oder Veränderungen stehen, die Sie gerade erleben. Der Wunsch, nach Hause zurückzukehren, könnte symbolisieren, dass Sie sich nach einer vertrauten, stabilen Umgebung sehnen und Schwierigkeiten haben, sich in einer neuen Situation zurechtzufinden.
Selbstfindung und Identität: Ein Bahnhof ist oft ein Symbol für Übergänge und Veränderungen. Es könnte sein, dass Sie sich in einem Prozess der Selbstfindung oder -veränderung befinden und nach einer Richtung suchen, um mit diesen Veränderungen umzugehen.
Haben Sie den Traum in bestimmten Stressphasen öfter, oder gibt es in Ihrem Leben momentan Veränderungen, die Sie beschäftigen? Manchmal kann es helfen, über aktuelle Lebensfragen und Wünsche nachzudenken, um die Verbindung zu solchen Träumen herzustellen.
Ich:
Was kann ich aus diesem Traum schließen, wie soll ich mich verhalten?
Chat GPT:
Aus diesem Traum können Sie wertvolle Hinweise auf Ihre aktuellen Gefühle, Bedürfnisse und vielleicht sogar unterbewussten Ängste ableiten. Solche Träume laden oft dazu ein, innezuhalten und sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die in Ihrem Inneren auf Resonanz stoßen. Hier sind ein paar Ansatzpunkte für den Umgang damit:
Selbstreflexion über aktuelle Unsicherheiten: Fragen Sie sich, ob es gerade in Ihrem Leben Bereiche gibt, in denen Sie sich orientierungslos oder unsicher fühlen. Dies kann in beruflicher, persönlicher oder emotionaler Hinsicht sein. Eine ehrliche Reflexion über Ihre aktuellen Lebensumstände kann helfen, Klarheit zu schaffen und Lösungen zu finden.
Ziele und Werte klären: Wenn der Traum von einer Suche nach „Zuhause“ handelt, kann das auch darauf hinweisen, dass Sie eine tiefere Verbindung zu Ihren eigenen Werten und Zielen brauchen. Sie könnten sich die Frage stellen: „Was ist mir wirklich wichtig?“ und „Wo möchte ich langfristig ankommen?“. Wenn Sie das beantworten können, fällt es oft leichter, den Weg dorthin zu sehen.
Struktur und Kontrolle stärken: Wenn der Traum ein Gefühl von Kontrollverlust widerspiegelt, kann es hilfreich sein, in Ihrem Alltag mehr Struktur und Ordnung zu schaffen. Kleine Routinen und klare Prioritäten können eine starke Basis sein, um den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern und das Gefühl von Kontrolle zurückzugewinnen.
Vertrauen in neue Situationen entwickeln: Da Sie in einer fremden Stadt sind, könnte der Traum auch bedeuten, dass Sie sich in neuen oder unbekannten Situationen entspannen lernen sollten. Statt den Druck zu verspüren, sofort „zurück nach Hause“ zu müssen, könnten Sie sich fragen: „Wie kann ich die aktuelle Situation so annehmen, wie sie ist?“ und das Vertrauen aufbauen, dass Sie auch in unbekannten Umgebungen zurechtkommen können.
Beruhigende Visualisierungen: Eine Möglichkeit, die Traumangst zu reduzieren, kann sein, sich vor dem Schlafengehen einen positiven Ausgang der Traumsituation vorzustellen. Denken Sie sich beispielsweise in eine Szene, in der Sie den Bahnhof finden und die Heimreise entspannt antreten. Das gibt Ihrem Unterbewusstsein eine Orientierung und kann die Traumstimmung positiv beeinflussen.
Manchmal sind Träume wie diese auch eine Einladung, sich Zeit für Ruhe und Selbstfürsorge zu nehmen – eine Art “Innere Heimkehr” zu dem, was Sie erfüllt und stabilisiert.
Ich:
Ich bin in einer großen Halle, dort sind kämpfende Maschinen. Eine Mauer wird von einem automatischen Maschinengewehr bewacht welches eindringende Zombies abschießt, die Leichen stapeln sich vor der Mauer so dass sie schon bald darüber klettern können.
Chat GPT:
Dein Traum lässt sich in mehrere interessante Elemente aufschlüsseln: die Halle, die kämpfenden Maschinen, die Mauer, das Maschinengewehr und die Zombies. Träume, die solche intensiven Bilder enthalten, können auf Ängste oder Stress hinweisen und möglicherweise auf ein Gefühl des Überwältigtseins. Hier sind einige mögliche Interpretationen der Symbole:
Große Halle: Dieser weite, offene Raum könnte dein Gefühl der Verletzlichkeit oder das Gefühl darstellen, in einer herausfordernden Situation alleine zu stehen, in der du nicht so viel Kontrolle hast, wie du gerne hättest.
Kämpfende Maschinen: Maschinen, die kämpfen, könnten symbolisieren, dass es in deinem Leben gerade einen „mechanischen“, nicht-menschlichen Konflikt gibt. Vielleicht erlebst du eine Art innere Distanz oder findest dich in einer konfliktreichen Umgebung wieder, in der Dinge mechanisch oder unpersönlich ablaufen.
Mauer und Maschinengewehr: Die Mauer könnte für Abgrenzung stehen, für den Versuch, sich vor dem zu schützen, was dir Angst macht oder dich belastet. Ein automatisches Maschinengewehr symbolisiert oft eine sehr defensive Haltung und ein Bedürfnis, dich stark und unnachgiebig zu schützen. Es könnte auch sein, dass du dich emotional abgrenzt und dich versuchst zu schützen.
Zombies: Zombies symbolisieren oft unausgesprochene oder verdrängte Ängste oder Probleme, die „wieder zum Leben erweckt“ wurden und sich auf dich zubewegen. Dass die Leichen sich anhäufen, bis sie die Mauer überwinden können, könnte darauf hinweisen, dass sich eine Stresssituation aufbaut und es dir schwer fällt, sie weiterhin „im Zaum“ zu halten.
Insgesamt zeigt der Traum möglicherweise, dass du dich in einer Situation fühlst, die außerhalb deiner Kontrolle liegt, und dass du hart daran arbeitest, Probleme fernzuhalten. Wenn das über längere Zeit belastend wird, könnte es hilfreich sein, in deinem Wachleben nach konkreten Auslösern zu suchen und zu überlegen, wie du diesen Dingen auf eine menschlichere Weise begegnen könntest, um sie weniger „mechanisch“ abwehren zu müssen.
Ich:
Ich sitze im Bus und fahre ins Ferienlager. Die Fahrt wird viele Stunden dauern und ich bin nervös weil ich nicht weiß ob ich durchhalte.
Chat GPT:
Ein Traum von einer langen Busfahrt ins Ferienlager deutet oft auf eine Reise zu einem neuen Lebensabschnitt oder zu einer Erfahrung hin, die sowohl Vorfreude als auch Nervosität auslöst. Hier sind einige mögliche Deutungen der verschiedenen Traumelemente:
Busfahrt: Der Bus repräsentiert oft den Lebensweg, besonders wenn man auf eine Gruppe von Menschen angewiesen ist oder sich in einem größeren System bewegt. Die Tatsache, dass du nicht selbst am Steuer sitzt, kann darauf hinweisen, dass du in dieser Situation nicht völlig die Kontrolle hast und von äußeren Umständen (oder anderen Menschen) abhängig bist.
Ferienlager: Ein Ferienlager steht oft für eine neue, vielleicht aufregende oder auch herausfordernde Erfahrung, die mit persönlichem Wachstum verbunden ist. Es könnte für eine Umgebung stehen, in der du neue Dinge lernst, dich anpasst oder auf ungewohnte Weise interagierst.
Lange Fahrt und Nervosität: Deine Nervosität und die Sorge, „ob du durchhältst“, könnten auf Zweifel an deiner eigenen Belastbarkeit oder Unsicherheit darüber hindeuten, ob du für das, was auf dich zukommt, bereit bist. Du könntest dich in einer Lebensphase befinden, in der du Veränderungen spürst, aber auch den Druck, den Erwartungen gerecht zu werden.
Dieser Traum könnte also ausdrücken, dass du einer bevorstehenden Herausforderung mit gemischten Gefühlen gegenüberstehst – einerseits neugierig und gespannt, andererseits etwas unsicher, ob du dem gewachsen bist. Es könnte hilfreich sein, im Wachleben darüber nachzudenken, wie du dich auf neue oder ungewisse Situationen vorbereiten kannst und dir selbst zu vertrauen, dass du genug innere Stärke hast, um durchzuhalten.
Ich:
Ich bin auf einem großen Parkplatz und kann mein Auto nicht finden
Chat GPT:
Ein Traum, in dem du auf einem großen Parkplatz bist und dein Auto nicht finden kannst, lässt sich häufig als Ausdruck von Orientierungslosigkeit oder einem Verlust an Selbstbestimmung interpretieren. Die Symbole könnten für verschiedene Aspekte deiner aktuellen Gefühlslage stehen:
Großer Parkplatz: Der weite, offene Parkplatz symbolisiert oft eine Situation, in der viele Optionen oder Möglichkeiten vorhanden sind. Gleichzeitig kann er eine gewisse Anonymität und Orientierungslosigkeit verkörpern – eine Umgebung, in der man sich leicht verloren oder unwichtig fühlt.
Auto: Das Auto steht in der Traumdeutung oft für das eigene Leben, die Unabhängigkeit und die Kontrolle über die eigene Richtung und Ziele. Ein verlorenes Auto könnte darauf hinweisen, dass du dich momentan etwas unsicher fühlst, wie es in einem bestimmten Lebensbereich weitergeht, oder dass du Schwierigkeiten hast, dich zu orientieren.
Nicht finden können: Dieses Gefühl des Suchens und nicht Findens könnte ein Hinweis darauf sein, dass du auf der Suche nach deinem Platz oder deiner Richtung bist, aber gerade nicht genau weißt, wie du dort hinkommst. Es kann auch das Gefühl sein, dass du momentan deinen Antrieb oder deine Motivation nicht klar spüren kannst.
Insgesamt kann der Traum darauf hindeuten, dass du dich in einer Phase des Übergangs befindest und dich vielleicht nach mehr Orientierung und Klarheit sehnst. Es könnte hilfreich sein, zu überlegen, in welchen Bereichen du dich derzeit „verloren“ fühlst und wie du vielleicht konkreter herausfinden kannst, was dir Orientierung und Sicherheit geben würde.
Traumtransformationen mit Chat GPT
Die Traumtransformation, insbesondere das bewusste Herbeiführen eines „Happy Ends“ in belastenden oder wiederkehrenden Träumen, ist eine Methode, die psychologisch als „Imagery Rehearsal Therapy“ (IRT) bekannt ist. Diese Technik wird häufig bei Albträumen oder traumatischen Träumen angewandt, um deren emotionale Belastung zu verringern, quasi “Ihre Träume im Directors Cut”.
Dies kann sehr hilfreich sein um mit Alpträumen umzugehen und sich so besser zu fühlen. Sie können Ihrer Fantasie freien Lauf lassen, aber sie können sich auch bzw. zusätzlich eine Transformation von der KI geben lassen.
Hier ist ein sehr schönes Beispiel von heute Nacht:
Ich:
Traum: Ich bin in einem Hotelzimmer und da ist ein böser Mann. Er schließt das Zimmer ab und kommt auf mich zu. Ich flehe ihn an dass er mich in Ruhe lässt und ich versuche zu entkommen. Ich bin am Telefon und will Hilfe rufen aber entscheide mich dann es so zu versuchen. Ich gerate in Panik und wache auf
Chat GPT
Solche Träume können sehr eindringlich und beunruhigend sein. Der böse Mann und das abgeschlossene Zimmer könnten Symbole für Gefühle des Eingeschlossenseins oder der Bedrohung sein, vielleicht im Zusammenhang mit deiner aktuellen Lebenssituation, die dir herausfordernd erscheint. Es ist interessant, dass du dich entscheidest, ohne Hilfe zu entkommen, was darauf hindeuten könnte, dass du das Gefühl hast, bestimmte Probleme alleine bewältigen zu müssen. Diese Unabhängigkeit kann viel Mut zeigen, aber wenn sie sich wie ein Zwang anfühlt, könnte das auch ein Hinweis sein, dass du möglicherweise Unterstützung in Betracht ziehen könntest.
Vielleicht verarbeitet dein Unterbewusstsein hier einen Teil des Drucks, den du aktuell fühlst – sei es durch die berufliche Rehabilitation oder durch die anderen Veränderungen in deinem Leben.
Ich
schreibe den traum um so dass er ein happy end hat
chat GPT
Ich bin in einem Hotelzimmer, und ein Mann ist da, der mir zunächst unheimlich erscheint. Als er auf mich zukommt und die Tür abschließt, spüre ich Panik aufsteigen. Doch plötzlich sehe ich etwas in seinen Augen, ein Moment der Unsicherheit. Anstatt zu fliehen, atme ich tief durch und frage ruhig: “Warum bist du hier?”
Der Mann bleibt stehen und sein Gesichtsausdruck verändert sich – von bedrohlich zu nachdenklich. Er sagt, dass er eigentlich selbst Hilfe braucht, dass er sich gefangen fühlt und keinen anderen Ausweg sieht. Mitfühlend biete ich ihm an, gemeinsam eine Lösung zu finden, und plötzlich fühlt sich der Raum heller an, fast wie bei Sonnenaufgang.
Gemeinsam öffnen wir das Fenster und lassen frische Luft herein. Die Angst verschwindet, und der Mann verlässt das Zimmer, erleichtert und dankbar. Ich fühle mich gestärkt und frei, wie neu geboren, und gehe mit einem sicheren, befreiten Gefühl hinaus ins Leben.
In dieser Version hast du die Kontrolle über die Situation zurückgewonnen und die Bedrohung in etwas Positives verwandelt. Solche positive Umdeutungen können manchmal auch Einfluss auf deine Träume haben und dir ein Gefühl von innerer Stärke geben.
Fazit
Seine Träume von KI deuten und transformieren zu lassen macht richtig Spaß. Probieren Sie es doch auch einmal aus!
P.S.
Natürlich sollten Sie es sich nicht nehmen lassen auch ihre eigenen Deutungen und Transformationen in Ihr Traumtagebuch zu schreiben!
Als schizophrener Mensch haben Sie ein sehr empfindliches und stressanfälliges Gehirn. Darauf gilt es Rücksicht zu nehmen und mit Hilfe einiger Taktiken in diesem Artikel, die ich selbst erfolgreich ausprobiert habe, kann es gelingen Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren und entspannt und erfolgreich zu arbeiten.
Ich bin aktuell nach einer 3-wöchigen Pause seit einer Woche wieder in beruflicher Reha. Die Pause war notwendig weil ich im Büroalltag sehr gestresst, mental überlastet und überfordert war. Ich musste oft früher nach hause und es ging mir nicht gut.
Meine berufliche Trainerin war der Meinung ich erledige meine Aufgaben viel zu schnell und setze mich zu sehr unter Druck. Ich solle “den Fuß vom Gas nehmen”
Ich hatte oft ein tiefes Gefühl von Erschöpfung, Zwangsgedanken und Stress. Wenn es zu viel wurde starrte ich auf den Monitor auf meine Aufgabe und war total blockiert und konnte nicht mehr. In diesen Situationen, vor denen ich dann begann mich schon am morgen zu fürchten, bin ich dann nach hause.
Ich wollte die Rückmeldung meiner Trainerin bisher nicht annehmen und wahr haben, da ich der Meinung war die Bearbeitung der Aufgaben lenke mich ab von meinen schlechten Gedanken. Nun habe ich die erste Arbeitswoche nach dem Neustart erfolgreich bewältigt, denn ich habe, nach einiger Reflexion und durch Anregungen meiner Psychologin, meine Strategien zur Stressbewältigung angepasst.
Mit Erfolg. Wie ich das gemacht habe will ich Ihnen nun berichten.
Prophylaktische Entspannung und Pausen
Der Trick besteht darin eine gute Balance zwischen Fokus auf Arbeit und Entspannung zu finden. Pausen sind essenziell.
Dabei ist eine Struktur wichtig. Es gilt, nicht erst entspannen zu wollen wenn man schon überlastet und blockiert ist und Angst bekommt. Dann ist es schon zu spät. Stattdessen sollten regelmäßige Pausen nach einem festgelegten Zeitplan gemacht werden und zwar vorbeugend, auch wenn (noch) keine Überlastung spürbar ist. So kann man dafür sorgen dass die Überbeanspruchung gar nicht erst auftritt und kommt gelassen und entspannt über den Tag.
Pomodoro Technik
Eine Strategie mit der ich schon seit Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht habe ist die Pomodorotechnik. Es ist ein Fokus Tool welches die Arbeits und Pausenzeiten strukturiert und so für mehr Produktivität und weniger Stress sorgt.
Der Pomodoro-Technik ist eine beliebte Methode zum Zeitmanagement, die in den 1980er Jahren vom italienischen Entwickler und Unternehmer Francesco Cirillo erfunden wurde
Die Idee ist simpel. Es gibt 4 Zeitspannen (Pomodoros) von 25 Minuten und dann 5 Minuten Pause. Nach 4 Pomodoros kommt eine 20-minütige Pause. Während der Arbeitszeit bin ich hochkonzentriert bei meiner Aufgabe und lasse mich nicht von Internet oder Smartphone ablenken.
Die 25-Minuten-Intervalle (Pomodori) sind lange genug, um produktiv an einer Aufgabe zu arbeiten, aber kurz genug, um die Konzentration aufrechtzuerhalten. Dadurch weiß das Gehirn, dass es sich für eine überschaubare Zeit anstrengen muss, und kann sich gezielt auf eine einzige Aufgabe konzentrieren.
Die Pomodoro-Technik sieht vor, dass man während eines Pomodoro alle Ablenkungen konsequent ignoriert (z. B. Benachrichtigungen ausschaltet oder Anrufe ablehnt) und sich erst in der Pause diesen Dingen zuwendet.
Hier ist ein Link zu einem Pomodoro Tool im Internet.
Pausen
Die Pausen gestalte ich folgendermaßen. In der 5-Minuten Pause mache ich mir Entspannungsmusik auf die Ohren, schließe die Augen, beobachte meinen Atem und entspanne mich auf meinem Bürostuhl, so als würde ich meditieren. Zudem setze ich auch Atemtechniken ein wenn ich mich überlastet fühle (siehe Artikel Atemtechniken). Entspannungsmusik finden Sie bei Youtube oder Spotify.
Alternativ können Sie auch eine Einheit Bürogymnastik einschieben (siehe unten).
In der 20 Minutenpause male ich in meinem Malbuch. Hierfür habe ich ein Malbuch für Erwachsene und einen Satz Buntstifte. Malbücher mit Mandalas auszumalen ist eine hervorragende Taktik um Stress abzubauen, weil sie eine beruhigende und achtsame Aktivität bieten, die den Geist auf einfache, repetitive Aufgaben konzentriert. Malen hat eine ähnliche Wirkung wie Meditation, da es einen meditativen Flow-Zustand fördern kann. Probieren Sie es doch mal aus!
Hier gibt es einen Link zu einem guten Malbuch welches mir große Freude macht
Hier gibt es die passenden Stifte in einer praktischen Transporttasche
Emotional Freedom Technique
Manchmal wende ich zwischendurch die EFT Methode an um Stress abzubauen und mich wieder neu zu fokussieren. Eine Beschreibung zur Durchführung dieser Methode finden Sie hier: Emotional Freedom Technique.
Igelball
Ein Igelball kann bei Stress helfen, weil er durch seine Struktur und den sanften Druck, den er auf die Hände oder andere Körperteile ausübt, entspannend wirkt.
Für mich ist es ein hervorragender Skill für Meetings und Gesprächsgruppen, welche für viele Menschen sehr anstrengend sein können. Es beschäftigt die Hände und hilft sehr gut bei Stress und Nervosität.
Eine Variante davon ist der “Akkupunkturball”. Probieren Sie aus welcher Ball Ihnen am besten gefällt.
Bürogymnastik
Bürogymnastik ist eine Reihe von Übungen, die speziell für Menschen entwickelt wurden, die viel Zeit im Sitzen verbringen, um Verspannungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und die allgemeine Fitness zu verbessern.
1. Nacken-Dehnung
So geht’s: Setze dich aufrecht. Neige deinen Kopf langsam zur Seite, sodass dein Ohr in Richtung Schulter geht. Halte die Dehnung für 15-30 Sekunden und wechsle dann die Seite.
2. Schulterkreisen
So geht’s: Setze dich oder stehe aufrecht. Hebe deine Schultern zu den Ohren, ziehe sie nach hinten und lasse sie dann wieder sinken. Wiederhole dies 10 Mal.
3. Handgelenk-Dehnung
So geht’s: Strecke einen Arm vor dir aus, Handfläche nach oben. Ziehe mit der anderen Hand sanft an den Fingern, um die Handgelenke zu dehnen. Halte 15-30 Sekunden und wechsle die Seite.
4. Sitzende Beinheber
So geht’s: Setze dich aufrecht. Hebe ein Bein bis zur Hüfthöhe und halte es für einige Sekunden. Senke es dann wieder ab und wechsle das Bein. Wiederhole dies 10 Mal pro Bein.
5. Rückenstrecker
So geht’s: Setze dich aufrecht und verschränke die Hände hinter deinem Kopf. Beuge dich sanft nach hinten, während du die Schultern zurückziehst. Halte diese Position für einige Sekunden.
6. Stehen und Dehnen
So geht’s: Stehe auf und strecke deine Arme über den Kopf. Beuge dich dann zur Seite, um die seitlichen Muskeln zu dehnen. Halte für einige Sekunden und wechsle die Seite.
7. Wadenheben
So geht’s: Stelle dich hinter deinen Stuhl und halte dich fest. Hebe deine Fersen vom Boden, sodass du auf den Zehenspitzen stehst. Senke dich dann wieder ab. Wiederhole dies 10-15 Mal.
Hier ein interessantes Video zum Thema Bürogymnastik
Mittagsschlaf, Powernap
Nach dem Essen in der Mittagspause empfehle ich eine 30-minütige Pause bzw. wenn Sie tagsüber schlafen können einen Mittagsschlaf oder Powernap. Wenn es in Ihrem Büro einen Ruheraum oder eine Chillout Lounge gibt nutzen Sie diese. Ansonsten legen Sie sich einfach auf den Boden in Ihrem Büro. Informieren Sie Ihre Kollegen dass sie auf dem Boden liegen werden und entspannen, damit sich niemand wundert. In der Regel sollte das niemanden stören. Bringen Sie sich eine Yogamatte und ein Kopfkissen ins Büro mit, ggf. eine Kuscheldecke. Setzen Sie Ihren Timer zwischen 30 und 60 Minuten, machen Sie sich wenn Sie wollen Entspannungsmusik auf die Ohren und erholen sich in Ihrem wohltuenden Mittagsschlaf.
Danach werden Sie erfrischt und energiegeladen sein.
Grenzen setzen und Nein sagen
Nein sagen ist wichtig, um sich nicht mit zu vielen Aufgaben zu überlasten. Setze klare Grenzen und sprich offen darüber, wenn du dich bereits ausgelastet fühlst.
Klare Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit: Besonders im Homeoffice ist es wichtig, feste Zeiten für Arbeitsbeginn und Feierabend festzulegen und nicht ständig erreichbar zu sein.
Gesunde Ernährung und Hydration
Regelmäßiges Essen und Trinken gibt Energie und unterstützt die Konzentration. Kleine, gesunde Snacks wie Nüsse oder Obst sowie viel Wasser helfen dabei, Stress und Erschöpfung vorzubeugen.
Koffein einschränken: Übermäßiger Koffeinkonsum kann Nervosität und Stress verstärken.
Nach der Arbeit
Nach der Arbeit zu hause empfehle ich eine 30-minütige Ruhepause auf der Couch um runterzufahren. 3-mal die Woche ist es ratsam sich danach zu bewegen. Das könnte joggen sein, ins Fitnessstudio gehen, Fahrrad fahren oder ein sonstiger Sport. Wenn das nicht geht, können Sie einen Spaziergang machen.
Bewegung ist neben allen hier genannten Techniken das wirksamste Mittel Stress vorzubeugen und abzubauen. Es ist sehr wichtig für Ihr psychisches und körperliches Wohlbefinden. (siehe Artikel Kraft der Bewegung)
Fazit
Ein erfolgreiches Stressmanagement hilft Ihnen IHRE Tage entspannt und erfolgreich zu gestalten und sorgt für ein höheres Maß an Lebensqualität.
Welche Techniken wirken bei Ihnen? Was tun Sie um Stress zu managen? Schreiben Sie einen Kommentar oder schreiben mir eine E-Mail!
Viel Erfolg beim Umgang mit Stress am Arbeitsplatz.
Die Progressive Muskelentspannung (PMR), entwickelt von Edmund Jacobson, ist eine wissenschaftlich fundierte Entspannungsmethode, die darauf abzielt, durch gezielte Anspannung und Entspannung bestimmter Muskelgruppen eine tiefe körperliche und geistige Entspannung zu erreichen. Der Grundgedanke ist, dass körperliche Entspannung zu mentaler Ruhe führt. Je häufiger du PMR praktizierst, desto besser wirst du in der Lage sein, die Muskeln bewusst zu entspannen und Stress abzubauen.
Hier ist eine sehr ausführliche Anleitung zur Progressiven Muskelentspannung (PMR), die dir Schritt für Schritt durch die gesamte Methode führt:
Vorbereitung:
Ruhiger Ort: Wähle einen ruhigen, ungestörten Ort, an dem du bequem sitzen oder liegen kannst. Ideal ist ein Raum, in dem du dich wohlfühlst.
Bequeme Kleidung: Trage lockere Kleidung, die dich nicht einengt. Entferne Schuhe und enge Accessoires.
Dauer: Plane 20 bis 30 Minuten für die gesamte Übung ein, ohne gestört zu werden.
Atmung: Atme ruhig und gleichmäßig ein und aus. Die Atmung sollte während der gesamten Übung tief und entspannt sein. Du kannst vor Beginn einige tiefe Atemzüge nehmen, um dich auf die Übung vorzubereiten.
1. Start in die Entspannung
Lege dich bequem hin oder setze dich auf einen Stuhl. Schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Atme tief ein, halte den Atem für einen Moment an und atme dann langsam aus. Lasse mit jedem Ausatmen mehr Spannung aus deinem Körper entweichen.
2. Grundprinzipien der PMR
Die PMR basiert auf dem Wechsel von Anspannung und Entspannung. Jede Muskelgruppe wird für ca. 5-7 Sekunden angespannt und danach für 20-30 Sekunden bewusst entspannt. Wichtig ist, dass du den Kontrast zwischen Anspannung und Entspannung spürst. Versuche, die Anspannung nicht zu stark und nicht zu schwach durchzuführen, gerade so, dass du die Spannung deutlich wahrnimmst, aber nicht verkrampfst.
3. Anleitung zur PMR Schritt für Schritt
Kopf- und Gesichtsmuskulatur
Stirn
Anspannen: Ziehe deine Augenbrauen so weit wie möglich nach oben, als würdest du erstaunt schauen. Spüre die Spannung in der Stirn.
Entspannen: Lasse die Augenbrauen langsam sinken und spüre, wie die Spannung verschwindet. Achte auf das Gefühl der Entspannung in der Stirn.
Augen und Nasenbereich
Anspannen: Drücke die Augen fest zusammen, als würdest du stark blinzeln, und runzle die Nase.
Entspannen: Löse die Anspannung und lasse Augen und Nase weich und entspannt werden.
Mund, Kiefer und Zunge
Anspannen: Beiß die Zähne leicht zusammen und drücke die Zunge gegen den Gaumen. Spüre die Spannung im Kiefer.
Entspannen: Öffne den Mund leicht, lasse den Kiefer locker und spüre, wie die Spannung nachlässt.
Nacken und Schultern
Nacken
Anspannen: Drücke den Kopf sanft in das Kissen oder die Rückenlehne des Stuhls, als wolltest du den Kopf nach hinten schieben.
Entspannen: Lasse den Kopf locker und spüre, wie die Nackenmuskulatur sich entspannt.
Schultern
Anspannen: Ziehe beide Schultern so weit wie möglich in Richtung Ohren hoch. Spüre die Anspannung in den Schultern.
Entspannen: Lasse die Schultern fallen und spüre, wie sie sich immer tiefer entspannen.
Arme und Hände
Rechter Oberarm
Anspannen: Spanne den rechten Oberarm an, indem du den Arm leicht beugst und die Faust ballst.
Entspannen: Öffne die Hand und lasse den Arm locker werden. Spüre, wie die Anspannung aus dem Arm entweicht.
Rechter Unterarm und Hand
Anspannen: Balle die rechte Hand zu einer Faust und spanne den Unterarm fest an.
Entspannen: Löse die Faust und lasse die Finger und den Unterarm entspannen.
Linker Oberarm
Anspannen: Spanne den linken Oberarm auf gleiche Weise an, beuge den Arm leicht und balle die Faust.
Entspannen: Öffne die Hand, lasse den Arm locker werden.
Linker Unterarm und Hand
Anspannen: Balle die linke Hand zu einer Faust und spanne den Unterarm fest an.
Entspannen: Löse die Faust und lasse die Finger und den Unterarm entspannt liegen.
Brust- und Bauchbereich
Brust
Anspannen: Atme tief ein und halte die Luft an. Spüre die Spannung in der Brust.
Entspannen: Atme langsam aus und lasse die Brustmuskulatur sich entspannen.
Bauch
Anspannen: Spanne die Bauchmuskeln an, als würdest du den Bauch einziehen.
Entspannen: Lasse den Bauch locker und spüre die Entspannung.
Rücken
Oberer Rücken
Anspannen: Ziehe die Schulterblätter zusammen, als wolltest du sie in der Mitte des Rückens berühren.
Entspannen: Lasse die Schulterblätter sinken und spüre, wie sich der obere Rücken entspannt.
Unterer Rücken
Anspannen: Drücke den unteren Rücken leicht in die Unterlage, indem du das Becken leicht anhebst.
Entspannen: Lasse das Becken sinken und entspanne den unteren Rücken.
Beine und Füße
Rechter Oberschenkel
Anspannen: Spanne den rechten Oberschenkel an, indem du das Bein leicht hebst.
Entspannen: Lasse das Bein wieder locker liegen und spüre die Entspannung.
Rechter Unterschenkel und Fuß
Anspannen: Ziehe die Zehen des rechten Fußes zu dir hin und spanne die Wadenmuskulatur an.
Entspannen: Lasse die Zehen los und entspanne den Unterschenkel.
Linker Oberschenkel
Anspannen: Spanne den linken Oberschenkel auf gleiche Weise an.
Entspannen: Lasse das Bein wieder locker.
Linker Unterschenkel und Fuß
Anspannen: Ziehe die Zehen des linken Fußes zu dir hin und spanne die Wadenmuskulatur an.
Entspannen: Lasse die Zehen los und entspanne den Unterschenkel.
4. Nach der Entspannung
Nachdem du alle Muskelgruppen durchgegangen bist, nimm dir noch ein paar Minuten Zeit, um die vollständige Entspannung zu genießen. Atme ruhig und gleichmäßig und spüre, wie dein ganzer Körper angenehm entspannt ist. Stelle dir vor, wie jede Anspannung mit jedem Ausatmen deinen Körper verlässt.
Bleibe ruhig liegen oder sitzen, ohne dich direkt zu bewegen. Genieße das Gefühl von innerer Ruhe und Gelöstheit.
Öffne langsam die Augen, wenn du dich bereit fühlst, und komme sanft in die Realität zurück.
5. Regelmäßige Praxis
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, PMR regelmäßig zu praktizieren, idealerweise täglich oder mehrmals pro Woche. Mit der Zeit wirst du lernen, schneller und tiefer zu entspannen, und du wirst in der Lage sein, auch in stressigen Momenten gezielt einzelne Muskelgruppen zu entspannen.
Tipps für eine effektive PMR:
Achtsamkeit: Achte während der Übungen immer auf den Kontrast zwischen Anspannung und Entspannung.
Regelmäßigkeit: Übe regelmäßig, um schneller Fortschritte zu machen.
Geduld: Wenn du zu Beginn Schwierigkeiten hast, Muskelgruppen gezielt zu entspannen, sei geduldig. Mit Übung wird es leichter.
Atemtechniken sind ein simples aber effektives Hilfsmittel um Stress abzubauen und Emotionen zu regulieren. Sie können in jeder Situation angewendet werden, ob beim Spaziergang, zuhause, in Bus und Bahn, vor einem wichtigen Gespräch oder allgemein bei Stress und Unruhe.
Hintergrund
Der Parasympathikus und der Sympathikus sind zwei wichtige Teile des autonomen Nervensystems, das unbewusste Körperfunktionen steuert. Beide Systeme arbeiten gegensätzlich und regulieren viele körperliche Prozesse, darunter die Atmung, den Herzschlag und die Verdauung.
Sympathikus (“Kampf-oder-Flucht-Modus”)
Der Sympathikus wird aktiviert, wenn der Körper auf Stress, Gefahr oder intensive körperliche Aktivität reagiert. Seine Aktivierung löst eine Reihe von Reaktionen aus:
Erhöhter Herzschlag: Das Herz pumpt schneller, um mehr Blut (und damit Sauerstoff) zu den Muskeln zu transportieren.
Schnelle, flache Atmung: Um die Sauerstoffzufuhr zu steigern und auf körperliche Anforderungen zu reagieren.
Erhöhter Blutdruck und Adrenalinausschüttung: Dies bereitet den Körper auf die Flucht oder den Kampf vor.
Verminderte Verdauung: Nicht überlebenswichtige Funktionen wie die Verdauung werden verlangsamt.
Parasympathikus (“Ruhen-und-Verdauen-Modus”)
Der Parasympathikus wirkt beruhigend und hilft dem Körper, sich zu erholen und in den Normalzustand zurückzukehren:
Verlangsamter Herzschlag: Der Blutdruck sinkt, das Herz schlägt ruhiger.
Tiefe, langsame Atmung: Die Atmung wird ruhiger und tiefer, wodurch der Sauerstoffaustausch effizienter wird.
Aktivierung der Verdauung: Der Körper konzentriert sich auf Regeneration und Energieaufnahme.
Beruhigung und Entspannung: Der Geist wird klarer, und das Stressgefühl nimmt ab.
Die simple Atemtechnik zur Stress-Reduktion
Diese Technik ist sehr simpel aber effektiv
Anleitung:
2 mal scharf durch die Nase einatmen
4 Sekunden Luft anhalten
8 Sekunden langsam und bewusst durch den Mund ausatmen
wiederhole so oft du willst.
4-7-8 Atemtechnik (Quelle: Chat GTP)
Eine der effektivsten Atemtechniken zur Beruhigung bei Ängsten ist die 4-7-8 Atemtechnik. Sie ist besonders wirkungsvoll, weil sie das Nervensystem beruhigt, den Herzschlag verlangsamt und ein Gefühl der Ruhe und Kontrolle vermittelt.
Beschreibung: Diese Technik, die vom Arzt Dr. Andrew Weil entwickelt wurde, nutzt langsame, bewusste Atemzüge, um den Körper in einen entspannteren Zustand zu versetzen. Sie hilft dabei, die physiologischen Reaktionen, die mit Angstzuständen einhergehen, zu dämpfen, indem sie das autonome Nervensystem reguliert und Stresshormone senkt.
Wie man es macht:
Setze dich bequem hin oder lege dich flach auf den Rücken, achte darauf, dass deine Wirbelsäule gerade ist.
Atme vollständig aus, durch den Mund, so dass du die gesamte Luft aus deinen Lungen entlässt.
Schließe den Mund und atme leise durch die Nase ein, während du bis 4 zählst.
Halte den Atem für eine Zählung von 7 Sekunden an.
Atme langsam durch den Mund aus, zähle dabei bis 8. Lass den Atem dabei sanft ausströmen.
Wiederhole diesen Zyklus 4-6 Mal oder so lange, bis du merkst, dass sich dein Körper entspannt.
Warum ist sie bei Ängsten so effektiv?
Verlangsamte Atmung: Ängste gehen oft mit schneller, flacher Atmung einher, was den Stress noch verstärkt. Diese Technik zwingt den Körper, langsamer und tiefer zu atmen, was den Sauerstoffaustausch verbessert und den Herzschlag beruhigt.
Atemanhalt-Phase: Das Halten des Atems für 7 Sekunden erhöht den Kohlendioxidgehalt im Blut, was den Atemreflex und die innere Ruhe stimuliert. Diese Pause gibt dem Körper Zeit, den Atemrhythmus zu regulieren.
Atemkontrolle: Angstgefühle lassen den Betroffenen oft das Gefühl verlieren, die Kontrolle zu haben. Diese Technik hilft, die Atmung bewusst zu steuern, was dem Gehirn signalisiert, dass keine akute Bedrohung besteht.
Vorteile dieser Atemtechnik bei Ängsten:
Schnelle Beruhigung des Körpers und des Geistes.
Kann in stressigen Momenten diskret und überall praktiziert werden.
Fördert einen ruhigeren Herzschlag und senkt Blutdruck und Cortisolspiegel.
Hilft, den Geist von angstauslösenden Gedanken abzulenken und schafft einen mentalen Fokus.
Die 4-7-8 Atemtechnik ist einfach zu erlernen, benötigt keine Hilfsmittel und kann sowohl kurzfristig als auch bei regelmäßiger Anwendung langfristig helfen, Angstzustände zu lindern.
Der Body Scan ist eine intensive und zugleich beruhigende Achtsamkeitsübung, die den Körper systematisch von Kopf bis Fuß durchwandert. Sie hilft, Spannungen zu erkennen und loszulassen, und fördert die Verbindung zwischen Körper und Geist. Hier ist eine detailliertere Anleitung, die dir Schritt für Schritt durch diese Praxis führt.
Vorbereitung:
Ort und Zeit wählen: Wähle einen ruhigen Ort, an dem du nicht gestört wirst. Es sollte eine Umgebung sein, in der du dich wohlfühlst, z. B. ein abgedunkelter Raum oder ein Platz mit sanftem Licht. Du kannst beruhigende Musik oder Naturgeräusche abspielen, wenn dir das hilft, dich zu entspannen.
Bequeme Position einnehmen: Du kannst den Body Scan im Sitzen oder im Liegen ausführen. Im Liegen bietet sich eine Yogamatte oder eine Decke an, auf der du dich flach auf den Rücken legst. Falls du sitzt, stelle sicher, dass du bequem und aufrecht sitzt, ohne zu verkrampfen. Lasse die Arme entspannt neben dem Körper liegen, die Beine ausgestreckt oder leicht angewinkelt.
Augen schließen oder halb offen lassen: Viele Menschen schließen die Augen, um Ablenkungen zu minimieren, aber du kannst sie auch sanft geöffnet lassen und deinen Blick entspannt auf einen Punkt richten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Body Scan:
1. Ankommen und Atmung beruhigen
Finde zur Ruhe: Beginne damit, deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem zu richten. Atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Achte darauf, wie sich dein Brustkorb oder Bauch hebt und senkt. Lass den Atem natürlich fließen, ohne ihn zu kontrollieren.
Lass den Alltag los: Wenn Gedanken aufkommen, nimm sie wahr, ohne auf sie zu reagieren. Lenke deinen Fokus immer wieder sanft zurück auf die Atmung.
2. Körperbewusstsein aktivieren
Körper als Ganzes spüren: Bevor du den Körper abschnittsweise durchgehst, nimm einen Moment, um deinen gesamten Körper wahrzunehmen. Spüre die Auflagepunkte, z. B. wie dein Rücken auf der Unterlage ruht, oder wie deine Füße den Boden berühren. Achte auf das Gewicht und die Schwerkraft, die auf deinen Körper wirkt.
Erlaube dir, loszulassen: Versuche, mit jeder Ausatmung jegliche Anspannung oder Unruhe abzugeben. Dies wird dich darauf vorbereiten, tiefer in den Scan einzutauchen.
3. Schrittweiser Body Scan
a. Kopf und Gesicht
Kopfhaut und Stirn: Beginne am Scheitel deines Kopfes und spüre die Empfindungen. Achte darauf, ob sich Spannung in deiner Kopfhaut, Stirn oder um die Augenpartie aufgebaut hat.
Augen, Nase und Mund: Wandere zu deinen Augen. Lasse jegliche Anspannung im Augenbereich los, die sich eventuell durch Überanstrengung gebildet hat. Achte auf den Bereich um deine Nase, deinen Mund und deinen Kiefer. Viele Menschen halten unbewusst Spannung in ihrem Kiefer; lasse diesen mit der Ausatmung bewusst locker.
b. Nacken, Hals und Schultern
Nacken und Hals: Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Nacken und Hals. Spüre, ob sich hier Verspannungen, Steifheit oder Wärme zeigen. Atme in diesen Bereich hinein und stelle dir vor, wie du mit jedem Ausatmen Spannung abgibst.
Schultern: Gehe dann weiter zu deinen Schultern. Dieser Bereich speichert oft viel Anspannung durch Stress oder schlechte Haltung. Mit jedem Ausatmen, lasse die Schultern schwerer und entspannter werden.
c. Arme und Hände
Oberarme und Ellenbogen: Lenke nun deine Aufmerksamkeit zu deinen Oberarmen, hinunter zu den Ellenbogen und den Unterarmen. Nimm jede Empfindung wahr, sei es ein Kribbeln, Wärme oder Kälte.
Handgelenke und Hände: Gehe weiter zu den Handgelenken, Handflächen und Fingern. Spüre den Kontakt deiner Hände mit dem Boden oder deinem Körper, und entspanne jeden Finger einzeln. Lass auch hier jegliche Anspannung los.
d. Brust und Herzbereich
Brustkorb: Lenke deine Achtsamkeit auf deinen Brustkorb. Nimm das Heben und Senken mit jedem Atemzug wahr. Spüre das Schlagen deines Herzens, den Rhythmus deiner Atmung. Achte darauf, ob hier Spannung oder Engegefühle vorhanden sind, und lasse diese los.
Herzraum: Stelle dir vor, dass dein Atem Leichtigkeit und Ruhe in deinen Herzbereich bringt. Fühle, wie sich dein Brustraum mit jeder Ausatmung weiter öffnet.
e. Bauch und Solarplexus
Bauchraum: Wandere mit deiner Achtsamkeit zum Bauch. Nimm wahr, wie sich der Bauch bei der Atmung ausdehnt und zusammenzieht. Der Bauch ist oft ein Speicher für Emotionen und Stress. Lasse mit jeder Ausatmung Anspannung los.
Solarplexus: Spüre den Bereich oberhalb des Bauchnabels, den Solarplexus. Hier ist das Zentrum deiner Energie. Entspanne bewusst diesen Bereich und spüre, wie sich Wärme und Gelassenheit ausbreiten.
f. Rücken und Wirbelsäule
Oberer und mittlerer Rücken: Lenke deine Aufmerksamkeit zum oberen Rücken. Spüre, wie dieser Kontakt mit der Unterlage hat, falls du liegst. Wandere dann langsam den Rücken hinunter zur Mitte und nimm hier die Empfindungen wahr.
Lendenwirbelsäule und Kreuzbein: Gehe mit deiner Achtsamkeit tiefer in den unteren Rückenbereich. Spüre den Kontakt deines Rückens mit der Unterlage. Falls hier Verspannungen sitzen, versuche, diese loszulassen, indem du bewusst in diesen Bereich hinein atmest.
g. Becken und Hüften
Beckenboden: Lenke deine Aufmerksamkeit auf dein Becken und den Beckenboden. Nimm die Empfindungen in dieser Region wahr, ohne sie zu bewerten.
Hüften: Wandere zu den Hüften. Achte darauf, ob hier Anspannungen oder Steifheit spürbar sind. Viele Menschen halten in den Hüften emotionale Spannungen; lasse sie mit dem Ausatmen los.
h. Beine und Füße
Oberschenkel und Knie: Gehe langsam über deine Oberschenkel und Knie. Spüre die Schwere oder Leichtigkeit deiner Beine. Erlaube ihnen, sich zu entspannen und schwerer in den Boden zu sinken.
Waden, Knöchel und Füße: Wandere weiter zu den Waden, Knöcheln, bis hin zu den Füßen. Spüre den Kontakt deiner Füße mit der Unterlage oder den Boden. Lass auch hier jegliche Anspannung los und spüre jede Empfindung, die in deinen Füßen präsent ist.
4. Ganzkörperbewusstsein und Abschluss
Körper als Ganzes spüren: Sobald du den gesamten Körper durchgegangen bist, nimm einen Moment, um das Bewusstsein für deinen ganzen Körper zu integrieren. Spüre, wie sich dein Körper als Ganzes anfühlt – entspannt, warm und schwer. Nimm den Fluss des Atems durch den Körper wahr und fühle die Leichtigkeit.
Ruhe genießen: Bleibe noch für einige Momente in dieser Ruhe und genieße das Gefühl der Entspannung. Wenn du bereit bist, beginne langsam, deine Finger und Zehen zu bewegen, und öffne sanft deine Augen.
Langsam aufstehen: Wenn du dich bereit fühlst, richte dich langsam auf, und kehre ohne Hektik in deinen Alltag zurück.
Tipps für den Body Scan:
Geduld haben: Es ist normal, dass Gedanken aufkommen oder du dich manchmal abgelenkt fühlst. Das Ziel ist nicht, den Geist komplett zu leeren, sondern sanft immer wieder zur Körperwahrnehmung zurückzukehren.
Übung macht den Meister: Der Body Scan wird effektiver, je häufiger du ihn praktizierst. Auch kurze Sessions von 10-15 Minuten können hilfreich sein.
Sei freundlich zu dir selbst: Es ist wichtig, die Übung mit einer Haltung der Freundlichkeit und Akzeptanz zu machen, ohne sich selbst zu verurteilen, falls der Geist wandert.