Kraft der Bewegung

Gibt es eine Methode die Ängste und Stress erwiesenermaßen deutlich reduziert und mit der Sie sich einfach todsicher besser fühlen werden? Ja. Jedes Kind weiß es, Sport ist gut für die Psyche. Besonders Kampfsport. Aber aller Anfang ist schwer. Wir denken, „ach ich kann grad nicht, ich bin zu müde“, oder „ich habe keine Lust, ich habe Schizophrenie ich kann das nicht“. Oder ich habe keine Zeit.

Werden Sie süchtig nach Sport und Ihr Leben wird deutlich leichter und entspannter. Sie leben länger, sind vitaler und gesünder. Holen Sie sich die körpereigenen Endorphine und lernen Sie sich dich daran zu berauschen. Glauben Sie mir – der Stress den Sie erleben wird sich deutlich reduzieren. Was hindert Sie daran heute mit Sport anzufangen? Einem Lauftreff beizutreten oder im Fitnessstudio anzumelden. Nur Sie selbst stehen sich im Weg. Lassen Sie nicht Angst und Faulheit Ihr Verhalten diktieren und holen Sie sich eine ordentliche Dosis körpereigener Glückshormone ganz ohne Nebenwirkungen. Danach noch eine heiße Dusche oder ein Saunagang und der Tag ist gerettet.

Update 02.03.2024

Ich bin nun seit 2 Wochen im Fitness Studio und gehe fast jeden Tag. Dabei habe ich seit Monaten kein Sport gemacht obwohl ich genau weiß wie gut es tut. Früher hat mir Fitness überhaupt keinen Spaß gemacht, insbesondere Gerätetraining fand ich langweilig. Aber jetzt gehe ich regelmäßig hin. Was hat sich verändert?

Ich gehe jeden Tag hin, die Hemmschwelle wird immer geringer. In der Anfangszeit habe ich nicht ernsthaft trainiert und manchmal schon nach 5 Minuten aufgegeben, aber ich bin immerhin jeden Tag dort und ich konnte meine Leistung auf dem Fahrrad schrittweise steigern, erst auf 15 Minuten, dann eine halbe Stunde, dann 45 Minuten. Gestern habe ich es geschafft das komplette Programm mit Fahrrad und Gerätetraining zu absolvieren. Ich bin sehr stolz auf mich. Es wird immer leichter.

In der japanischen Ökonomie kennt man diese Methode unter dem Namen „KAIZEN“

Kaizen kann auf verschiedene Bereiche angewendet werden, einschließlich Produktion, Verwaltung, Serviceleistungen und sogar im persönlichen Leben. Es geht darum, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen, die darauf abzielt, langfristig nachhaltige Erfolge zu erzielen.

Mein Patenonkel, der in vielerlei Hinsicht kein gutes Vorbild ist, ist mit 87 Jahren so fit und vital wie manche 40-jährige. Was Gesundheit und Disziplin angeht macht ihm niemand was vor. Auf die Frage ob er täglich Lust auf sein Training hat sagt er „Wenig Lust, bis gar keine Lust“.

Ich denke mittlerweile Fitness ist wie Zähne putzen. Es macht keinen Spaß aber muss erledigt werden, wir putzen uns jeden Abend die Zähne weil wir sie gesund haben wollen, ganz automatisch und selbstverständlich.

In der Anfangszeit brauchen wir viel Disziplin. Wir dachten „Ich würde gerne Sport machen, ABER ich habe keine Lust, ich bleibe lieber auf der Couch“. Machen Sie aus dem ABER ein UND, sie sagen sich: „Ich habe keine Lust UND gehe trainieren.“ Am Anfang müssen wir uns noch zu unserem Glück zwingen, aber wenn wir jeden Tag hingehen wird es mit der Zeit immer leichter.

Was mir dabei geholfen hat ist, mein Training in manchen ruhigen Minuten immer wieder vor meinem eigenen, inneren Auge zu imaginieren, eine Taktik aus dem „Mentaltraining“ Ich stelle mir immer wieder vor wie ich zur Sporttasche greife, mich auf den Weg mache, durch die Tür des Fitness Studios gehe, mich einchecke, umziehe und and den Geräten arbeite. Ich stelle mir das Display auf dem Fahrrad vor wie die Minuten verstreichen. Dabei denke ich „JA NIKO, SEHR GUT, DU MACHST DAS SUPER“. Oder ich denke an einen schönen, athletischen Körper.

Ich stelle mir vor wie ich erschöpft und zufrieden nach dem Sport in der Sauna sitze, ich imaginiere dass herrlich entspannte Gefühl auf dem Heimweg. Ich freue mich auf eine Belohnung, zum Beispiel ein alkoholfreies Bier oder einen Bananen/Avocado Smoothie.

Update 23.3.20204

Ich gehe immer noch jeden Tag (außer sonntags) ins Fitness Studio und ich bin begeistert. Es ist wirklich eine Wunderwaffe gegen schlechte Gedanken und Gefühle. Ich könnte mittlerweile nicht mehr ohne und ich ärgere mich dass ich die letzten 2 Jahre nichts gemacht habe.

Auf dem Weg denke ich oft: „Ich habe wenig Lust, bis gar keine Lust“. Aber ich gehe trotzdem denn mein Gehirn hat abgespeichert: „Sport tut mir gut, ich will mehr davon, ich hole mir die Belohnung“. Ich genieße das herrlich enstpannte Gefühl in der Sauna und auf dem Heimweg. Daheim bin ich dann motiviert was zu machen.

Wer noch keinen Sport für sich entdeckt hat oder Motivationsprobleme hat, ich kann es wirklich jeden sehr wärmstens empfehlen.

Bewältigungsstrategien

Denken Sie: Ich muss damit leben, ich kann damit leben, ich WILL damit leben

Schmerzhafte Gedanken zähmen

Bebesprache.

Oft fühlen wir den Gedanken der gerade entsteht bevor er ins Bewusstsein als gesprochenes Wort dringt. Wie eine Luftblase die an die Oberfläche blubbert. Wir können schon in diesem Stadium des Gedankens erkennen ob er uns ängstigen wird. Mein “Lieblings”-gedanke war zum Beispiel: „Satan komm in mein Herz“ oder „Jetzt hilft nur noch Selbstmord“. Wenn wir den Gedanken angeflogen fühlen können wir ihn in Kauderwelsch verwandeln (Bebe Sprache) Aus „Satan komm in mein Herz“ wird: „Sabataban kobom ibin meibein Heberrz“. Diesen Kauderwelschsatz können Sie so oft wiederholen bis er langweilig wird und sich wieder der Realität zuwenden. Sie haben sich erfolgreich vom Gedanken defusioniert. Das können Sie so oft üben wie Sie wollen – bis Sie sich besser fühlen. Das funktioniert auch wunderbar mit befehlenden Zwangsgedanken.

Die Micky Maus Technik

Eine simple und effektive Variante davon ist die Micky Maus Technik. Der Gedanke oder die innere Stimme kommt wieder hoch und Sie verwandeln sie in eine piepsige Micky Maus Stimmte die den Satz quakt. Diese ist so lächerlich und lustig dass Sie sie gar nicht ernst nehmen können und sie kann ihnen so auch keine Angst machen. Sie können sich auch eine Micky Maus Figur im Internet bestellen und in der Hosen- oder Handtasche mitnehmen. Wenn der Kopf mal wieder einen schmerzhaften Gedanken produzieren will holen sie die Figur heraus und lassen sie sie ein wenig Text quieken. Kein Mensch würde sich vor der Micky Maus fürchten.

Erst mal Verdrängen

Verdrängen muss nicht unbedingt etwas schlechtes sein. Es ist eine natürliche Funktion des Geistes um sich zu schützen. Insbesonderen in frühen Traumata sind Erlebnisse einfach zu viel für uns und wir schließen sie ein wie eine virusbeladene Datei in Quarantäne kommt um keinen Schaden anzurichten. Wenn wir uns erholen und besser fühlen kann es sich aber lohnen diese Dateien nochmal anzuschauen. Wenn wir uns stark genug fühlen können wir ergründen was uns verletzt hat und können heilen – am Besten geht das im engen Kontakt mit einem erfahrenen Therapeuten der Sie auffangen kann wenn es doch zuviel wird.

Stopptechnik

Wenn wir beispielsweise uns entspannen oder spazieren gehen oder meditieren kann man schlechte Gedanken gut bemerken und vorbeiziehen lassen. Manchmal wenn wir anfangen zu spinnen und ein Wahngebäude zu bauen das uns in seinen Bann zieht kann es auch mal gut tun zu sagen „Stopp! Schluss damit!“, oder „Stopp! Psychose!

Oder experimentieren Sie mal mit folgenden Sätzen wenn Sie mit einem Gedanken konfrontiert werden der sie stutzig macht:

  • Das habe ich in einem Film gesehen
  • Das habe ich irgendwo aufgeschnappt
  • Das ist sehr unwahrscheinlich
  • Das habe ich mal irgendwo gelesen
  • Das hat nichts mit mir zu tun
  • Das kann man auch anders sehen
  • Dafür gibt es keine Beweise
  • Das war früher
  • Da mache ich mir später Gedanken
  • Da mache ich mir morgen Gedanken
  • Da mache ich mir Gedanken wenn es soweit ist
  • Da kümmert sich Gott drum
  • Stopp! Psychose
  • Vorsicht! Das könnte ein Wahn sein
  • Danke, aber da fall ich nicht darauf rein
  • was ist JETZT?
    Was ist real, was kann ich anfassen?
  • Ich habe schon Schlimmeres durchlebt
  • das ist Zufall
  • das ist Psychoquatsch

Raus aus der Isolation

Das schlimmste ist wenn wir mit unserer Gedankenspirale alleine bleiben. Isolation ist Gift für uns Menschen. Wenn es wieder mal rund geht in Ihrem Kopf und auch Schreiben oder Ablenken nicht hilft, dann müssen Sie unbedingt mit jemandem reden und es rauslassen. Wenn kein guter Freund oder Psychiater zur Hand ist rufen Sie die Telefonseelsorge an und texte Sie sie zu. Das sind Profis, die vertragen das.

Die Nummer der Telefonseelsorge: 08 00 / 11 10 11 1

Wenn Sie sich an Freunde und Familie wenden übertreiben Sie es nicht – Sie könnten sie überfordern. Fragen Sie im Zweifelsfall nach ob sie gerade in der Lage sind Ihnen zu helfen oder ob Sie sich lieber an jemand anderen wenden. Manche Menschen wollen auch keine Verantwortung für Sie übernehmen und schützen ihre Grenzen. Das müssen Sie dann akzeptieren.

Die Staubsaugertechnik

Stellen Sie sich vor jemand klingelt an ihrer Tür und will ihnen einen Staubsauger verkaufen. Sie brauchen aber keinen Staubsauger. Sie haben schon einen. Also was tun Sie? Sie bedanken sich für das Angebot und sagen höflich aber bestimmt dass Sie keinen Staubsauger kaufen wollen. Der Vertreter könnte aufdringlich werden und sagen “Aber sehen Sie nur” oder “Wollen sie nicht doch…” “Ich mache ihnen ein einmaliges Angebot” Sie sagen  “Nein, vielen dank das ist sehr nett aber das brauche ich nicht, vielen dank”. Sie schließen die Tür. Vielleicht klingelt er wieder an der Tür und dann brauchen Sie sie nicht mal mehr öffnen, sie wissen ja schon wer da klingelt. Irgendwann wird der Vertreter enttäuscht aufgeben und nicht mehr klingeln, da er weiß das er bei Ihnen keinen Staubsauger an den Mann bringen wird.

Entscheidend ist dabei das sie höflich aber bestimmt reagieren. Bedanken Sie sich. Danke lieber Vertreter. Aber ich brauche das gerade nicht, auf Wiedersehen. Und so können wir mit schmerzhaften Gedanken und Wahnideen umgehen. „Aha, ein Gedanke, das ist ja interessant. Ist das wahr? Ist das hilfreich? Hm, danke aber ich brauche das gerade nicht“. Und dann: Was ist JETZT? Zurück zur Realität, zurück zu dem was gerade ansteht. Zurück zu dem was real ist: der Baum, das Auto, der Tisch. Wenn Sie wütend werden oder sich gegen den Gedanken wehren und ihn unterdrücken wird er nur stärker, gehen sie liebevoll und mit Akzeptanz und Achtsamkeit mit Ihren Gedanken um. Würden Sie die Tür zuknallen oder den Vertreter anschreien und auf ihn losgehen? Vermutlich nicht. Er könnte wütend werden und zurückschlagen, in ihr Haus eindringen und die Möbel beginnen zu zerstören” In solchen Situationen greift unser sozialer Autopilot und mit hartnäckiger Höflichkeit werden sie den Vertreter auf eine Weise los so das er irgendwann nicht mehr klingelt und sie haben Ihre Ruhe. Und wenn er nach einer Weile doch wieder klingelt, können Sie sich freuen und sagen “Ah! Mein Lieblingsvertreter – Wie geht es Ihnen? Lang nicht gesehen”, “danke und sie wissen ja – ich will immer noch keinen Staubsauger” Auf wiedersehen.

Stellen sie sich vor ihrem inneren Auge vor wie sie die Türe schließen. Stellen sie sich dann vor wie die Tür immer kleiner wird und sich von Ihnen entfernt bis sie plötzlich ganz verschwindet

Positives Selbstgespräch

Ein positives Selbstgespräch trägt uns durch schwierige Zeiten. Hier sind einige Beispiele für positive Gedanken:

das schaffe ich

das habe ich schon mal geschafft

ich hab schon schlimmeres überstanden

ich bin körperlich gesund

es ist einfach geil am Leben zu sein

kein Problem

das war früher

das geht vorbei

ich werde ganz, komplett zu 100% gesund

möge ich glücklich sein, möge ich fröhlich sein, möge ich mit Leichtigkeit geben

das ist stinknormal

die tun mir nichts

das hat nichts mit mir zu tun

die Seele will gesund werden

Wenn Sie anfangen positiv zu denken gleichen die Synapsen im Gehirn einem Trampelpfad. Je öfter Sie positives Selbstgespräch üben, desto mehr wird aus dem Pfad dann eine Straße und schließlich eine Autobahn

Und wie lernen wir etwas Neues? Wie lernten Sie Englisch in der Schule? Durch Wiederholung. Prägen Sie sich die Informationen immer mehr in Ihr Gedächtnis ein um sie im Bedarfsfall abzurufen.

Seien Sie nicht böse mit sich wenn Sie noch keine positiven Gedanken haben, das kommt mit der Zeit und der Übung.

In der Geisterbahn

Wenn wir unser Inneres auf die Außenwelt projizieren und uns so durch die Welt bewegen kann das ziemlich unheimlich sein. Viele Menschen berichten von verzerrten Gesichtern. Aber ist dass denn wirklich so schlimm? Ignorieren Sie es einfach und machen weiter mit dem was Sie gerade tun. Sie sind nicht in Gefahr. Betrachten Sie es wie eine Fahrt in der Geisterbahn auf einem Jahrmarkt. Sie sitzen in einem sicheren Waggon und bewegen Sich durch die Bahn. Sie sehen gruslige Dinge die Angst machen. Aber es ist nicht real. Sie sind nicht in Gefahr und das wissen Sie. Ihnen kann nichts passieren. Irgendwann ist auch diese Fahrt vorbei und Sie können zum Süßigkeitenstand des Jahrmarkts gehen und sich eine leckere Portion gebrannte Mandeln kaufen.

Der innere Therapeut

Stellen Sie sich einen idealen Therapeuten vor der es gut Ihnen meint, fachlich kompetent und vernünftig ist. Wenn Sie mal wieder eine Idee haben oder etwas erleben was sie stutzig macht – überlegen Sie was ihr innerer Therapeut dazu sagen würde. Wenn Sie vor der Entscheidung stehen “soll ich eine Runde Laufen gehen”? Soll ich die Gitarre etwas in die Hand nehmen” “soll ich diesen fettigen Burger essen?” Was würde der Therapeut sagen. Oder was würden Sie einem guten Freund raten? So gesehen wissen wir eigentlich ganz genau was gut für uns ist, aber manchmal brauchen wir einen kleinen Denkanstoß und eine andere Perspektive. Sie glauben jemand hat schlecht über Sie geredet? Sie machen sich Sorgen jemanden verärgert zu haben? Was würde ihr Therapeut sagen? Hat diese Sendung im Fernsehen etwas mit mir zu tun? Fragen Sie Ihren inneren Therapeuten

Danke, kenn ich schon

Viele unnötige Gedanken die uns quälen kommen immer wieder und wir kennen sie schon auswändig.

Wenn mal wieder ein schmerzhafter Gedanke angeflogen kommt, wie zum Beispel „ab mit dir in die Geschlossene“, oder „Der Geheimdienst ist hinter mir her“, oder „mein Nachbar will mich vergiften“, oder „Wir sind die Dämonen und kommen dich holen“, bedanken Sie sich dafür. Das klingt erst mal unsinnig aber probieren Sie es aus.

Sagen sie sich einfach in Ihrem Kopf: „Danke, kenn ich schon“ oder „Danke, das kenne ich schon, das brauche ich nicht (mehr)“ und wenden Sie sich im nächsten Augenblick dem hier und jetzt zu. Zu dem was Sie sehen und anfassen können, zu dem was gerade wichtig ist.

Die richtige Einstellung

Ein Freund von mir kämpft seit Jahren mit Depressionen, die er versucht mit Computerspielsucht erträglicher zu machen. Er formuliert oft den Gedanken: “Ach das sind MEINE Depressionen” oder “Ich kann mich nicht überwinden Sport zu machen, wegen MEINEN Depressionen” Das ist von der Einstellung her nicht sehr hilfreich. Wenn wir so denken identifizieren wir uns mit der Krankheit und machen es uns mit unserer Diagnose bequem. Das erstickt den Mut zur Veränderung im Keim. Auch wenn Sie nichts dafür können sich in eine solche Situation hineinmanövriert zu haben, der Weg zur Besserung ist eine bewusste Entscheidung und die beginnt jeden Tag neu und mit einem ersten Schritt. Jeder ist für sein Glück verantwortlich und wir haben viel mehr Spielraum als wir in unserem Realitätstunnel glauben. Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand. Ja, es erfordert Disziplin und Engelsgeduld aber es ist möglich. Nick Vujicic ist ein weltbekannter Speaker. Er wurde ohne Beine und Arme geboren, hat 4 Kinder, bereist die ganze Welt, motiviert Millionen von Menschen und ist glücklich. Wenn ein Mensch ohne Arme und Beine das kann, warum sollen sie es nicht können? Kennen Sie das Locked in Syndrom? Menschen mit dieser diagnose sind vollkommen gelähmt und bewegungsunfähig. Ihr Geist jedoch funktioniert ganz normal. Sie sind quasi in ihrem Körper eingeschlossen. Interessanterweise berichten Menschen mit dieser Krankheit, dass sie mit ihrem Leben ganz zufrieden sind. (dabei nutzen Sie nur ihre Augenlidbewegung zur Kommunikation) Moment mal wie ist das möglich? Dieser Mensch ist völlig bewegungsunfähig – das muss doch der Horror sein. Aber nein, diese Menschen sind tatsächlich glücklich und zufrieden. Machen sie sich klar wie geil es ist einfach am Leben zu sein.

Sie können mit Ihrem Leben machen was sie wollen. Sie werden (in der Regel) nicht gefoltert, nicht verfolgt sie können gehen wohin sie wollen und tun und lassen was sie wollen. Sie sind erwachsen und können sich wenn Sie wollen 10 Kugeln Schokoladeneis bestellen oder so lange aufbleiben wie Sie wollen. Niemand hindert sie daran. Sie können noch so viele tolle Erfahrungen machen, Länder bereisen, Kulinarisches genießen einen Partner finden und und und. Sie sind absolut frei und Freiheit ist neben Gesundheit das wichtigste Gut das wir haben. Niemand kann Ihnen diese Freiheit wegnehmen, auch eine psychische Erkrankung nicht wenn sie es nicht dazu kommen lassen. Selbst wenn Ihr Leben stark von der Psychose gezeichnet ist, Sie können immer noch ein produktives, erfolgreiches Leben führen und sich auch an kleinen Dingen erfreuen, wie dem ersten Morgenkaffee oder einem Spaziergang bei schönem Wetter. Millionen von Schizophrenen können es, warum sollten Sie es nicht können? Ich habe schon lange in meinem Leben entschieden: Egal wir verstörend und beunruhigend die Eindrücke sind die da auf mich einprasseln – ich mache trotzdem weiter und lasse mich nicht davon beeindrucken. Ich spiele meine Karten so gut ich kann und hole das beste aus der Runde heraus auch wenn die Karten nicht gut sind. Ich kämpfe wenn es sein muss, denn es gibt für mich keine Alternative.

Jeder ist seines Glückes Schmied

42 Tipps für den Umgang mit Schizophrenie

Ich habe in den letzten 17 Jahren viel gelernt und aufgeschnappt was mir hilft. Hier eine Liste mit Tipps die mir geholfen haben, vielleicht könnt ihr damit was anfangen. Hätte ich einiges davon früher gewusst hätte ich mir sehr viel Leid ersparen können. Sich zu verändern kann beängstigend sein. Man denkt man müsse sein Leben radikal ändern, sich brutal anstrengen und eine lange Liste kann einschüchternd wirken. Suche dir das aus was dir am meisten als hilfreich erscheint und probiere es einfach aus. Veränderung kann ganz leicht sein. Schrittchen für Schrittchen. Seid geduldig.

Hier sind meine Tipps für psychische Gesundheit:

1) Schaue keine Nachrichten und keine gewalttätigen Filme und Serien. Das Leid und die Katastrophen und Angstmacherei ziehen dich nur runter. Achte darauf was und wen du in dein Herz lässt. Es hinterlässt Spuren. Vermeide Pornografie.

2) Sei achtsam. Übe Achtsamkeit so oft es geht. Beim Essen, spazieren gehen und Geschirr spülen. Sei immer im Augenblick so gut du kannst. Abschweifen ist normal. Hole dich immer freundlich in die Realität, ins Hier und jetzt zurück. Achte auf deinen Atem, deinen Körper und das was du sehen und anfassen kannst

3) Geh in die Natur und beobachte die Bäume und höre den Vögeln zu

4) Meine Powersätze gegen Wahn: “Das hat nichts mit mir zu tun”, “Das kann auch andere Gründe haben”, “Das hat eine logische Erklärung”, “Dafür gibt es keine Beweise”, “Das kann man auch anders sehen”

5) vermeide das googlen von Medikamenten und Symptomen, das verwirrt dich nur (dr. google Effekt). Mach dich nicht verrückt darüber wieviel milligram dies oder jenes du nimmst

6) Übe Vergebung. Vergib den Menschen die dir Unrecht getan haben. Sie wussten es nicht besser. Lass sie los, dann haben sie keine Macht mehr über dich

7) Du kannst die Vergangenheit nicht ändern aber die Zukunft. Schau nicht zurück sondern nach vorne

8) wenn du die Verbindung zu deinem Körper verlierst und mal wieder in deinem Kopf rotierst mache eine 15-minütige abwechselnd heiss-kalte Dusche. Das wird dir helfen deinen Körper wieder zu spüren. Das kannst du mehrmals am Tag machen

9) Übe Imagination. Stelle die dein ideales Leben vor und wie du dich dabei fühlen wirst. Stell dir vor wie dich strahlendes Licht durchströmt und du immer gesünder wirst

10) Vertraue auf eine höhere Macht. Das heißt nicht dass du religiös werden musst, es kann aber helfen. Du kannst auch an das Universum, die Liebe oder das Leben glauben. Vertraue darauf das du beschützt wirst, das alles gut wird und du nicht alles alleine machen musst. Gib die Kontrolle auf über Dinge die du nicht beeinflussen kannst. Das Universum kümmert sich darum. Wenn du magst finde einen spirituellen Führer. Glaube nie daran dass du bestraft wirst. Wenn du es mit beten versuchen willst, bete nicht „Lieber Gott mach das die Schmerzen weggehen“ oder „Gott ich will diese Schmerzen nicht“, sondern besser „Lieber Gott ich danke dir für die Gesundheit. Du gibst mir die Kraft die ich brauche“. Dein Unterbewusstsein kann mit einer Negation nichts anfangen.

11) mache Sport

12) übe Meditation

13) Lass Zwangsgedanken zu und versuche nicht sie zu verdrängen. Beobachte interessiert – egal wie gewalttätig oder blasphemisch oder sexuell sie sind. Es sind nur Gedanken. Nimm wahr und kümmere dich nicht weiter darum. Es sagt nichts über deinen Charakter aus. Gewalttätige Handlungsimpulse sind völlig ungefährlich. Den Gedanken kannst du nicht kontrollieren, aber dein Handeln schon. Du wirst nichts davon wahrmachen. Es ist das letzte was du tun würdest.

14) Bevor du Blödsinn machst und dir was antust, geh lieber für eine Weile ins Krankenhaus. Ruf deinen Therapeuten oder Psychiater an. Das ist keine Schande

15) Respektiere die Grenzen der Menschen die dir nahe stehen und dass diese sich auch um sich kümmern müssen. Mute ihnen nicht zuviel zu. Du bist für dein Glück und deine Gesundheit verantwortlich. Sie können dich nur begleiten und fühlen sich manchmal hilflos. Nimm Rücksicht

16) wenn dich andere Leute runterziehen mit ihren Gesprächen verlasse die Situation. Schütze dich, du musst es nicht allen recht machen. Entwickle ein gesundes Ego. Wenn dich jemand zutextet, sage “Danke dir, aber ich brauch mal ne Pause vom Reden, ist das ok für dich?” oder wenn sein muss: “Du es tut mir leid aber du textest mich gerade zu, ich bräuchte mal kurz etwas Ruhe”. Trau dich ruhig andere Menschen zu enttäuschen oder zu verärgern. Deine Gesundheit hat Priorität. Es muss dich nicht jeder mögen.

17) Der Mensch ist für die Gemeinschaft geschaffen. Kommuniziere so viel es geht. Tausche dich mit Freunden und Familie aus. Wenn du magst besuche eine Gemeinde, oder gehe in einen Verein. Höre gut zu und sei für andere da. Melde dich nicht nur wenn es dir schlecht geht und du Hilfe brauchst sondern entwickle ernsthaftes Interesse für ihr Leben. Auch eine Selbsthilfegruppe kann gut tun.

18) Finde einen Beruf der deinem Leben Sinn verleiht

19) Finde ein kreatives Hobby oder reaktiviere ein altes – wie musizieren oder malen. Finde etwas worin du richtig in den Flow kommst und alles um dich herum vergisst, vollkommen in der Aktivität aufgehst. Diese Momente sind sehr wertvoll

20) mach kleine Schritte, aller Anfang ist schwer. Du musst nur den ersten Schritt machen. Zum Beispiel: Ich jogge täglich 5 Minuten, wenn ich dann keine Lust mehr habe nicht schlimm, dafür mache es jeden Tag. Oder: Ich nehme die Gitarre für 10 Minuten in die Hand und wenn es keinen Spaß macht, mach ich was anderes. Letzten Endes machst du das dann von alleine viel länger weil es Spaß macht. Mache den ersten Schritt, auch wenn du dich überwinden musst. Lass Faulheit oder Angst nicht dein Verhalten diktieren!

21) Führe Tagebuch. Schreibe dir von der Seele was dich bedrückt und werde dir beim Schreiben über deine Gefühle im Klaren. Hauptsache raus aus dem Kopf. Danach schreibe positiv. Versichere dir immer wieder schriftlich das alles in Ordnung ist und du auf dem richtigen Weg bist. Beschreibe in allen Einzelheiten was du tolles erleben wirst, so als findet es in diesem Moment statt

22) Das auf was du dich fokussierst tritt in dein Leben. Je mehr du grübelst was alles schief geht, desto mehr wirst du davon bekommen. Fokussiere dich auf deine Träume und Ziele

23) Lese alle Lebensratgeber und Mental Health Blogs die du kriegen kannst. Wichtig: Mach dir Notizen zu wichtigen Sätzen in denen du deine Situation wiedererkennst und die dir helfen könnten. Ich empfehle die Bücher: “Das Leben Annehmen”, “Life without Limits” und “Dying to be me”. Bücher nutzen dir nur was wenn du die Inhalte auch übst und anwendest. Das Lesen allein reicht nicht.

24) Mache eine Liste mit 25 Dingen die gut in deinem Leben sind

25) Mache eine Liste mit 10 Dingen die du dir in deinem Leben wünschst und für die du jetzt schon dankbar bist

26) Sei dankbar für das was du hast soviel es geht. Schlägt dein Herz? Bist du schmerzfrei? Hast du ein Dach über dem Kopf, genug Geld? Hast du Freunde und Familie? Lebst du in Frieden und wirst nicht verfolgt oder musst über das Meer flüchten? Wenn du etwas davon hast, geht es dir bereits viel besser als Millionen anderer Menschen auf der Welt

27) Lass Ängste und negative Gedanken zu. Gedanken und Gefühle sind nicht real. Wo spürst du die Angst im Körper? Lass sie über dich weggehen wie die Welle eines Ozeans. Du bist in absoluter SIcherheit. Dir kann nichts passieren. Angst ist nur unangenehm. Wenn du sie Weghaben willst und unterdrückst werden sie nur stärker. Lass alles zu wie es kommt und spüre in deinen Körper.

28) Mache dir Angst zum Verbündeten indem du die Energie in eine Sportart wie joggen oder Krafttraining lenkst. Kampfsport ist sehr gut aber auch jede andere Sportart die dich körperlich fordert. Der Mensch braucht das.

29) Konfrontiere deine Angst. Gib dich bewusst in Situationen die dir noch Angst machen. Sei mutig, es lohnt sich. Je mehr du dich traust desto mehr Türen gehen in deinem Leben auf und es wird immer leichter. Beobachte wie die Angst langsam abklingt wenn du in der Situation bleibst ohne zu flüchten. Sei nicht böse mit dir wenn es mal nicht klappt. Versuche es wieder und wieder. Wenn du mal absagst oder flüchtest sei nicht böse mit dir.

30) Nimm Kontakt zu Menschen auf die ähnliche Krisen gemeistert haben, halte dich fern von Menschen die dir nicht gut tun und dir Energie entziehen. Akzeptiere wenn jemand keinen Kontakt zu dir möchte

31) Mache dir klar das es mehrere Arten gibt die Welt zu sehen. Die reale Welt der Fakten und des Verstands und eine emotionale, magische Welt in der alles miteinander verwoben ist. Es sind meiner Meinung nach unterschiedliche Blickwinkel auf unsere Welt und beide sind real. Deine Aufgabe ist es deine Intuition zu nutzen ohne dich in der anderen Welt zu verlieren. Der Mensch ist ein spirituelles Wesen. Es ist ein Bedürfnis. Meiner (persönlichen) Auffassung nach sind Psychosen verwandt mit spirituellem Erwachen. Nur, wenn du noch nicht gelernt hast dich zu erden und in der Lage bist die krassen Erfahrungen und Empfindungen zu integrieren kann Spiritualität gefährlich für dich sein. Wenn du dir nicht sicher bist, lass das Thema lieber bis du bereit dafür bist und idealerweise einen spirituellen Führer hast der dich durch diese andere Welt führt und die Gefahren kennt. Wenn du spirituelle Bücher liest, behalte einen klaren Kopf und sei kritisch. Du kannst jeder Zeit aus der spirituellen Welt aussteigen, wenn es dir nicht gut tut. Wenn du mit Spiritualität gar nichts anfangen kannst, dann ist das auch völlig in Ordnung. 

32) Ein ganz wichtiger Tipp für Menschen die zu Wahnvorstellungen neigen: Hüte dich vor Epiphanien, wie “ja, das ist die Wahrheit”, “ja jetzt habe ich alles verstanden” “JETZT ergibt alles einen Sinn”, “Da steckt doch dies oder jenes dahinter”. Das könnte ein Wahn sein. Bleib lieber auf der Erde und verbinde dich mit deinem Körper. Erkenne wenn du dabei bist in ein „System“ abzudriften und hol dich zur Realität zurück.

33) Schreibe deine Werte und Ziele auf. Das ist ein sehr wirksames Mittel um langfristig Veränderung herbeizuführen. Versuche im Alltag so zu handeln das es dich deinen Zielen näher bringt

34) Entwickle ein positives MIndset und positives Selbstgespräch, mache dir aber gleichzeitig klar dass Gedanken nicht wichtig sind. Sie sind nicht real. Nehme IMMER die Haltung eines interessierten, neutralen Beobachters ein. Je mehr du etwas denkst desto mehr Synapsen bilden sich in deinem Gehirn und die Gedanken schleifen sich ein. Wenn du anfängst positiv zu denken sind die Bahnen vielleicht noch ein Trampelpfad, doch mit der Zeit je mehr du die positiven Gedanken wiederholst wird aus dem Pfad eine Straße und schließlich eine Autobahn. Du kannst positives Denken trainieren wie einen Muskel. Sei aber nicht böse mit dir wenn deine Gedanken noch negativ sind. Fürchte dich nicht vor deinen eigenen Gedanken. Sie sind nicht real

35) Höre  entspannende Musik und tauche in angenehme Klangwelten ein die du noch nicht kennst. Spotify ist ideal für das Entdecken neuer Künstler

36) Wenn du eine Beziehungsidee hast, der Gedanke das ein Lied im Radio oder ein Ereignis etwas mit dir zu tun hat – nimm es interessiert wahr und kümmere dich nicht weiter darum. Mach mit dem weiter was du gerade tust und was gerade wichtig ist

37) Sei nicht so hart zu dir, sondern nachgiebig. Was würdest du einem guten Freund in dieser Situation raten?

38) Du kannst auch über dich lachen 🙂 Nimm das alles nicht so todernst

39) Deine schwierigen Zeiten und was du durchmachen musst sind Lebenslektionen. Sie helfen dir zu wachsen und ein besserer Mensch zu werden. Vergiss nicht: Krisen gehören zum menschlichen Erleben dazu und in jeder Krise steckt eine Chance. Du wirst nie mehr der alte sein. Du wirst besser sein. Glaube ganz fest daran. Hör auf sich selbst zu bemitleiden oder jemandem die Schuld zu geben und übernehme die Verantwortung für dein Leben.

41) Die Welt braucht dich und du bist unendlich wertvoll. Lerne dich zu lieben und dir zu vergeben. Dein Leben wird besser sein als du es dir jetzt noch vorstellen kannst

42) Gib nie, nie, niemals auf. Alle glauben an dich. Du schaffst das!

Das waren meine Tipps. Gerne diskutiere ich mit euch über einzelne Punkte. 

Habt einen schönen Tag 🙂

Niko