Gibt es eine Methode die Ängste und Stress erwiesenermaßen deutlich reduziert und mit der Sie sich einfach todsicher besser fühlen werden? Ja. Jedes Kind weiß es, Sport ist gut für die Psyche. Besonders Kampfsport. Aber aller Anfang ist schwer. Wir denken, „ach ich kann grad nicht, ich bin zu müde“, oder „ich habe keine Lust, ich habe Schizophrenie ich kann das nicht“. Oder ich habe keine Zeit.
Werden Sie süchtig nach Sport und Ihr Leben wird deutlich leichter und entspannter. Sie leben länger, sind vitaler und gesünder. Holen Sie sich die körpereigenen Endorphine und lernen Sie sich dich daran zu berauschen. Glauben Sie mir – der Stress den Sie erleben wird sich deutlich reduzieren. Was hindert Sie daran heute mit Sport anzufangen? Einem Lauftreff beizutreten oder im Fitnessstudio anzumelden. Nur Sie selbst stehen sich im Weg. Lassen Sie nicht Angst und Faulheit Ihr Verhalten diktieren und holen Sie sich eine ordentliche Dosis körpereigener Glückshormone ganz ohne Nebenwirkungen. Danach noch eine heiße Dusche oder ein Saunagang und der Tag ist gerettet.
Update 02.03.2024
Ich bin nun seit 2 Wochen im Fitness Studio und gehe fast jeden Tag. Dabei habe ich seit Monaten kein Sport gemacht obwohl ich genau weiß wie gut es tut. Früher hat mir Fitness überhaupt keinen Spaß gemacht, insbesondere Gerätetraining fand ich langweilig. Aber jetzt gehe ich regelmäßig hin. Was hat sich verändert?
Ich gehe jeden Tag hin, die Hemmschwelle wird immer geringer. In der Anfangszeit habe ich nicht ernsthaft trainiert und manchmal schon nach 5 Minuten aufgegeben, aber ich bin immerhin jeden Tag dort und ich konnte meine Leistung auf dem Fahrrad schrittweise steigern, erst auf 15 Minuten, dann eine halbe Stunde, dann 45 Minuten. Gestern habe ich es geschafft das komplette Programm mit Fahrrad und Gerätetraining zu absolvieren. Ich bin sehr stolz auf mich. Es wird immer leichter.
In der japanischen Ökonomie kennt man diese Methode unter dem Namen „KAIZEN“
Kaizen kann auf verschiedene Bereiche angewendet werden, einschließlich Produktion, Verwaltung, Serviceleistungen und sogar im persönlichen Leben. Es geht darum, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen, die darauf abzielt, langfristig nachhaltige Erfolge zu erzielen.
Mein Patenonkel, der in vielerlei Hinsicht kein gutes Vorbild ist, ist mit 87 Jahren so fit und vital wie manche 40-jährige. Was Gesundheit und Disziplin angeht macht ihm niemand was vor. Auf die Frage ob er täglich Lust auf sein Training hat sagt er „Wenig Lust, bis gar keine Lust“.
Ich denke mittlerweile Fitness ist wie Zähne putzen. Es macht keinen Spaß aber muss erledigt werden, wir putzen uns jeden Abend die Zähne weil wir sie gesund haben wollen, ganz automatisch und selbstverständlich.
In der Anfangszeit brauchen wir viel Disziplin. Wir dachten „Ich würde gerne Sport machen, ABER ich habe keine Lust, ich bleibe lieber auf der Couch“. Machen Sie aus dem ABER ein UND, sie sagen sich: „Ich habe keine Lust UND gehe trainieren.“ Am Anfang müssen wir uns noch zu unserem Glück zwingen, aber wenn wir jeden Tag hingehen wird es mit der Zeit immer leichter.
Was mir dabei geholfen hat ist, mein Training in manchen ruhigen Minuten immer wieder vor meinem eigenen, inneren Auge zu imaginieren, eine Taktik aus dem „Mentaltraining“ Ich stelle mir immer wieder vor wie ich zur Sporttasche greife, mich auf den Weg mache, durch die Tür des Fitness Studios gehe, mich einchecke, umziehe und and den Geräten arbeite. Ich stelle mir das Display auf dem Fahrrad vor wie die Minuten verstreichen. Dabei denke ich „JA NIKO, SEHR GUT, DU MACHST DAS SUPER“. Oder ich denke an einen schönen, athletischen Körper.
Ich stelle mir vor wie ich erschöpft und zufrieden nach dem Sport in der Sauna sitze, ich imaginiere dass herrlich entspannte Gefühl auf dem Heimweg. Ich freue mich auf eine Belohnung, zum Beispiel ein alkoholfreies Bier oder einen Bananen/Avocado Smoothie.
Update 23.3.20204
Ich gehe immer noch jeden Tag (außer sonntags) ins Fitness Studio und ich bin begeistert. Es ist wirklich eine Wunderwaffe gegen schlechte Gedanken und Gefühle. Ich könnte mittlerweile nicht mehr ohne und ich ärgere mich dass ich die letzten 2 Jahre nichts gemacht habe.
Auf dem Weg denke ich oft: „Ich habe wenig Lust, bis gar keine Lust“. Aber ich gehe trotzdem denn mein Gehirn hat abgespeichert: „Sport tut mir gut, ich will mehr davon, ich hole mir die Belohnung“. Ich genieße das herrlich enstpannte Gefühl in der Sauna und auf dem Heimweg. Daheim bin ich dann motiviert was zu machen.
Wer noch keinen Sport für sich entdeckt hat oder Motivationsprobleme hat, ich kann es wirklich jeden sehr wärmstens empfehlen.
Denken Sie: Ich muss damit leben, ich kann damit leben, ich WILL damit leben
Schmerzhafte Gedanken zähmen
Bebesprache.
Oft fühlen wir den Gedanken der gerade entsteht bevor er ins Bewusstsein als gesprochenes Wort dringt. Wie eine Luftblase die an die Oberfläche blubbert. Wir können schon in diesem Stadium des Gedankens erkennen ob er uns ängstigen wird. Mein “Lieblings”-gedanke war zum Beispiel: „Satan komm in mein Herz“ oder „Jetzt hilft nur noch Selbstmord“. Wenn wir den Gedanken angeflogen fühlen können wir ihn in Kauderwelsch verwandeln (Bebe Sprache) Aus „Satan komm in mein Herz“ wird: „Sabataban kobom ibin meibein Heberrz“. Diesen Kauderwelschsatz können Sie so oft wiederholen bis er langweilig wird und sich wieder der Realität zuwenden. Sie haben sich erfolgreich vom Gedanken defusioniert. Das können Sie so oft üben wie Sie wollen – bis Sie sich besser fühlen. Das funktioniert auch wunderbar mit befehlenden Zwangsgedanken.
Die Micky Maus Technik
Eine simple und effektive Variante davon ist die Micky Maus Technik. Der Gedanke oder die innere Stimme kommt wieder hoch und Sie verwandeln sie in eine piepsige Micky Maus Stimmte die den Satz quakt. Diese ist so lächerlich und lustig dass Sie sie gar nicht ernst nehmen können und sie kann ihnen so auch keine Angst machen. Sie können sich auch eine Micky Maus Figur im Internet bestellen und in der Hosen- oder Handtasche mitnehmen. Wenn der Kopf mal wieder einen schmerzhaften Gedanken produzieren will holen sie die Figur heraus und lassen sie sie ein wenig Text quieken. Kein Mensch würde sich vor der Micky Maus fürchten.
Erst mal Verdrängen
Verdrängen muss nicht unbedingt etwas schlechtes sein. Es ist eine natürliche Funktion des Geistes um sich zu schützen. Insbesonderen in frühen Traumata sind Erlebnisse einfach zu viel für uns und wir schließen sie ein wie eine virusbeladene Datei in Quarantäne kommt um keinen Schaden anzurichten. Wenn wir uns erholen und besser fühlen kann es sich aber lohnen diese Dateien nochmal anzuschauen. Wenn wir uns stark genug fühlen können wir ergründen was uns verletzt hat und können heilen – am Besten geht das im engen Kontakt mit einem erfahrenen Therapeuten der Sie auffangen kann wenn es doch zuviel wird.
Stopptechnik
Wenn wir beispielsweise uns entspannen oder spazieren gehen oder meditieren kann man schlechte Gedanken gut bemerken und vorbeiziehen lassen. Manchmal wenn wir anfangen zu spinnen und ein Wahngebäude zu bauen das uns in seinen Bann zieht kann es auch mal gut tun zu sagen „Stopp! Schluss damit!“, oder „Stopp! Psychose!
Oder experimentieren Sie mal mit folgenden Sätzen wenn Sie mit einem Gedanken konfrontiert werden der sie stutzig macht:
Das habe ich in einem Film gesehen
Das habe ich irgendwo aufgeschnappt
Das ist sehr unwahrscheinlich
Das habe ich mal irgendwo gelesen
Das hat nichts mit mir zu tun
Das kann man auch anders sehen
Dafür gibt es keine Beweise
Das war früher
Da mache ich mir später Gedanken
Da mache ich mir morgen Gedanken
Da mache ich mir Gedanken wenn es soweit ist
Da kümmert sich Gott drum
Stopp! Psychose
Vorsicht! Das könnte ein Wahn sein
Danke, aber da fall ich nicht darauf rein
was ist JETZT? Was ist real, was kann ich anfassen?
Ich habe schon Schlimmeres durchlebt
das ist Zufall
das ist Psychoquatsch
Raus aus der Isolation
Das schlimmste ist wenn wir mit unserer Gedankenspirale alleine bleiben. Isolation ist Gift für uns Menschen. Wenn es wieder mal rund geht in Ihrem Kopf und auch Schreiben oder Ablenken nicht hilft, dann müssen Sie unbedingt mit jemandem reden und es rauslassen. Wenn kein guter Freund oder Psychiater zur Hand ist rufen Sie die Telefonseelsorge an und texte Sie sie zu. Das sind Profis, die vertragen das.
Die Nummer der Telefonseelsorge: 08 00 / 11 10 11 1
Wenn Sie sich an Freunde und Familie wenden übertreiben Sie es nicht – Sie könnten sie überfordern. Fragen Sie im Zweifelsfall nach ob sie gerade in der Lage sind Ihnen zu helfen oder ob Sie sich lieber an jemand anderen wenden. Manche Menschen wollen auch keine Verantwortung für Sie übernehmen und schützen ihre Grenzen. Das müssen Sie dann akzeptieren.
Die Staubsaugertechnik
Stellen Sie sich vor jemand klingelt an ihrer Tür und will ihnen einen Staubsauger verkaufen. Sie brauchen aber keinen Staubsauger. Sie haben schon einen. Also was tun Sie? Sie bedanken sich für das Angebot und sagen höflich aber bestimmt dass Sie keinen Staubsauger kaufen wollen. Der Vertreter könnte aufdringlich werden und sagen “Aber sehen Sie nur” oder “Wollen sie nicht doch…” “Ich mache ihnen ein einmaliges Angebot” Sie sagen “Nein, vielen dank das ist sehr nett aber das brauche ich nicht, vielen dank”. Sie schließen die Tür. Vielleicht klingelt er wieder an der Tür und dann brauchen Sie sie nicht mal mehr öffnen, sie wissen ja schon wer da klingelt. Irgendwann wird der Vertreter enttäuscht aufgeben und nicht mehr klingeln, da er weiß das er bei Ihnen keinen Staubsauger an den Mann bringen wird.
Entscheidend ist dabei das sie höflich aber bestimmt reagieren. Bedanken Sie sich. Danke lieber Vertreter. Aber ich brauche das gerade nicht, auf Wiedersehen. Und so können wir mit schmerzhaften Gedanken und Wahnideen umgehen. „Aha, ein Gedanke, das ist ja interessant. Ist das wahr? Ist das hilfreich? Hm, danke aber ich brauche das gerade nicht“. Und dann: Was ist JETZT? Zurück zur Realität, zurück zu dem was gerade ansteht. Zurück zu dem was real ist: der Baum, das Auto, der Tisch. Wenn Sie wütend werden oder sich gegen den Gedanken wehren und ihn unterdrücken wird er nur stärker, gehen sie liebevoll und mit Akzeptanz und Achtsamkeit mit Ihren Gedanken um. Würden Sie die Tür zuknallen oder den Vertreter anschreien und auf ihn losgehen? Vermutlich nicht. Er könnte wütend werden und zurückschlagen, in ihr Haus eindringen und die Möbel beginnen zu zerstören” In solchen Situationen greift unser sozialer Autopilot und mit hartnäckiger Höflichkeit werden sie den Vertreter auf eine Weise los so das er irgendwann nicht mehr klingelt und sie haben Ihre Ruhe. Und wenn er nach einer Weile doch wieder klingelt, können Sie sich freuen und sagen “Ah! Mein Lieblingsvertreter – Wie geht es Ihnen? Lang nicht gesehen”, “danke und sie wissen ja – ich will immer noch keinen Staubsauger” Auf wiedersehen.
Stellen sie sich vor ihrem inneren Auge vor wie sie die Türe schließen. Stellen sie sich dann vor wie die Tür immer kleiner wird und sich von Ihnen entfernt bis sie plötzlich ganz verschwindet
Positives Selbstgespräch
Ein positives Selbstgespräch trägt uns durch schwierige Zeiten. Hier sind einige Beispiele für positive Gedanken:
das schaffe ich
das habe ich schon mal geschafft
ich hab schon schlimmeres überstanden
ich bin körperlich gesund
es ist einfach geil am Leben zu sein
kein Problem
das war früher
das geht vorbei
ich werde ganz, komplett zu 100% gesund
möge ich glücklich sein, möge ich fröhlich sein, möge ich mit Leichtigkeit geben
das ist stinknormal
die tun mir nichts
das hat nichts mit mir zu tun
die Seele will gesund werden
Wenn Sie anfangen positiv zu denken gleichen die Synapsen im Gehirn einem Trampelpfad. Je öfter Sie positives Selbstgespräch üben, desto mehr wird aus dem Pfad dann eine Straße und schließlich eine Autobahn
Und wie lernen wir etwas Neues? Wie lernten Sie Englisch in der Schule? Durch Wiederholung. Prägen Sie sich die Informationen immer mehr in Ihr Gedächtnis ein um sie im Bedarfsfall abzurufen.
Seien Sie nicht böse mit sich wenn Sie noch keine positiven Gedanken haben, das kommt mit der Zeit und der Übung.
In der Geisterbahn
Wenn wir unser Inneres auf die Außenwelt projizieren und uns so durch die Welt bewegen kann das ziemlich unheimlich sein. Viele Menschen berichten von verzerrten Gesichtern. Aber ist dass denn wirklich so schlimm? Ignorieren Sie es einfach und machen weiter mit dem was Sie gerade tun. Sie sind nicht in Gefahr. Betrachten Sie es wie eine Fahrt in der Geisterbahn auf einem Jahrmarkt. Sie sitzen in einem sicheren Waggon und bewegen Sich durch die Bahn. Sie sehen gruslige Dinge die Angst machen. Aber es ist nicht real. Sie sind nicht in Gefahr und das wissen Sie. Ihnen kann nichts passieren. Irgendwann ist auch diese Fahrt vorbei und Sie können zum Süßigkeitenstand des Jahrmarkts gehen und sich eine leckere Portion gebrannte Mandeln kaufen.
Der innere Therapeut
Stellen Sie sich einen idealen Therapeuten vor der es gut Ihnen meint, fachlich kompetent und vernünftig ist. Wenn Sie mal wieder eine Idee haben oder etwas erleben was sie stutzig macht – überlegen Sie was ihr innerer Therapeut dazu sagen würde. Wenn Sie vor der Entscheidung stehen “soll ich eine Runde Laufen gehen”? Soll ich die Gitarre etwas in die Hand nehmen” “soll ich diesen fettigen Burger essen?” Was würde der Therapeut sagen. Oder was würden Sie einem guten Freund raten? So gesehen wissen wir eigentlich ganz genau was gut für uns ist, aber manchmal brauchen wir einen kleinen Denkanstoß und eine andere Perspektive. Sie glauben jemand hat schlecht über Sie geredet? Sie machen sich Sorgen jemanden verärgert zu haben? Was würde ihr Therapeut sagen? Hat diese Sendung im Fernsehen etwas mit mir zu tun? Fragen Sie Ihren inneren Therapeuten
Danke, kenn ich schon
Viele unnötige Gedanken die uns quälen kommen immer wieder und wir kennen sie schon auswändig.
Wenn mal wieder ein schmerzhafter Gedanke angeflogen kommt, wie zum Beispel „ab mit dir in die Geschlossene“, oder „Der Geheimdienst ist hinter mir her“, oder „mein Nachbar will mich vergiften“, oder „Wir sind die Dämonen und kommen dich holen“, bedanken Sie sich dafür. Das klingt erst mal unsinnig aber probieren Sie es aus.
Sagen sie sich einfach in Ihrem Kopf: „Danke, kenn ich schon“ oder „Danke, das kenne ich schon, das brauche ich nicht (mehr)“ und wenden Sie sich im nächsten Augenblick dem hier und jetzt zu. Zu dem was Sie sehen und anfassen können, zu dem was gerade wichtig ist.
Ein Freund von mir kämpft seit Jahren mit Depressionen, die er versucht mit Computerspielsucht erträglicher zu machen. Er formuliert oft den Gedanken: “Ach das sind MEINE Depressionen” oder “Ich kann mich nicht überwinden Sport zu machen, wegen MEINEN Depressionen” Das ist von der Einstellung her nicht sehr hilfreich. Wenn wir so denken identifizieren wir uns mit der Krankheit und machen es uns mit unserer Diagnose bequem. Das erstickt den Mut zur Veränderung im Keim. Auch wenn Sie nichts dafür können sich in eine solche Situation hineinmanövriert zu haben, der Weg zur Besserung ist eine bewusste Entscheidung und die beginnt jeden Tag neu und mit einem ersten Schritt. Jeder ist für sein Glück verantwortlich und wir haben viel mehr Spielraum als wir in unserem Realitätstunnel glauben. Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand. Ja, es erfordert Disziplin und Engelsgeduld aber es ist möglich. Nick Vujicic ist ein weltbekannter Speaker. Er wurde ohne Beine und Arme geboren, hat 4 Kinder, bereist die ganze Welt, motiviert Millionen von Menschen und ist glücklich. Wenn ein Mensch ohne Arme und Beine das kann, warum sollen sie es nicht können? Kennen Sie das Locked in Syndrom? Menschen mit dieser diagnose sind vollkommen gelähmt und bewegungsunfähig. Ihr Geist jedoch funktioniert ganz normal. Sie sind quasi in ihrem Körper eingeschlossen. Interessanterweise berichten Menschen mit dieser Krankheit, dass sie mit ihrem Leben ganz zufrieden sind. (dabei nutzen Sie nur ihre Augenlidbewegung zur Kommunikation) Moment mal wie ist das möglich? Dieser Mensch ist völlig bewegungsunfähig – das muss doch der Horror sein. Aber nein, diese Menschen sind tatsächlich glücklich und zufrieden. Machen sie sich klar wie geil es ist einfach am Leben zu sein.
Sie können mit Ihrem Leben machen was sie wollen. Sie werden (in der Regel) nicht gefoltert, nicht verfolgt sie können gehen wohin sie wollen und tun und lassen was sie wollen. Sie sind erwachsen und können sich wenn Sie wollen 10 Kugeln Schokoladeneis bestellen oder so lange aufbleiben wie Sie wollen. Niemand hindert sie daran. Sie können noch so viele tolle Erfahrungen machen, Länder bereisen, Kulinarisches genießen einen Partner finden und und und. Sie sind absolut frei und Freiheit ist neben Gesundheit das wichtigste Gut das wir haben. Niemand kann Ihnen diese Freiheit wegnehmen, auch eine psychische Erkrankung nicht wenn sie es nicht dazu kommen lassen. Selbst wenn Ihr Leben stark von der Psychose gezeichnet ist, Sie können immer noch ein produktives, erfolgreiches Leben führen und sich auch an kleinen Dingen erfreuen, wie dem ersten Morgenkaffee oder einem Spaziergang bei schönem Wetter. Millionen von Schizophrenen können es, warum sollten Sie es nicht können? Ich habe schon lange in meinem Leben entschieden: Egal wir verstörend und beunruhigend die Eindrücke sind die da auf mich einprasseln – ich mache trotzdem weiter und lasse mich nicht davon beeindrucken. Ich spiele meine Karten so gut ich kann und hole das beste aus der Runde heraus auch wenn die Karten nicht gut sind. Ich kämpfe wenn es sein muss, denn es gibt für mich keine Alternative.
Warum geraten wir in den Sog von Wahnideen? Wenn das Gehirn durch Stress oder Trauma die Kontrolle verliert fühlt es sich stark bedroht. Wahngebäude, das dies oder jenes dahintersteckt, das finstere Mächte am Werk sind geben uns ein Gefühl der Kontrolle. Betrachten Sie nur mal die verschiedensten Verschwörungstheorien. Die Komplexität der Welt überfordert uns und macht uns hilflos. Der Wahn gibt die trügerische Sicherheit die Welt zu simplifizieren, zu verstehen um so ein Stück Kontrolle zurückzubekommen. Wir sind völlig in unserem System gefangen. Leider sind diese Gebäude nicht hilfreich unsere Ziele zu erreichen und äußerst instabil. Wenn ein Wahngebäude einstürzt fühlen wir uns oft hilflos und am Boden zerstört – bis der nächste Wahn kommt, die nächste Idee, der nächste Trigger, und Schwupps sind wir in unserem System drin.
Beispiele für wahnhafte Gedankendie ich selbst hatte
Hier einige Beispiele von Wahnideen, die ich selbst einmal hatte:
Ich stehe im Standup meiner Firma. Ein Kollege spricht über styling – ich habe den Gedanken, dass ich ein Geist bin oder mit ihm ein und dieselbe Person bin.
Ich gehe mit einem Mitpatienten nach hause, wir vergessen beide unsere Sonnenbrille. Ich habe den Gedanken das er nur eingebildet ist und ich ein und dieselbe Person bin.
Ich gehe durch den Park, neben mir fällt ein Kind hin – ich habe den Gedanken, dass es meine negative Aura ist.
Ich sitze am PC von meiner Firma, ich stelle mir vor wie es wäre wenn die Hand der Kollegen verwittern würde. Danach muss ich raus.
Ich stelle mir vor, dass ich mit Gott spreche und mit dem Universum.
Ich stelle mir vor das ich Teil eines Netzes bin die alle Wesen umfasst, oben ist das gute und unten das böse
Ich male mir aus eine Doktorarbeit über Informatik und Umweltschutz zu machen, eine allumfassende Theorie
Ich stelle mir vor böse Geister hätten mich besessen, das Kribbeln deute ich als Besessenheit, ich imaginiere Helden und Götter, die einen Kampf mit dem Bösen in meiner Seele führen. Ich denke Sachen wie “schütz dich” und stelle mir dann vor wie die Götter gegeneinander kämpfen
Ich laufe durch den Park und denke, dass ich in der Nachwelt angekommen bin. Ich denke ich habe eine Aufgabe, zum Beispiel Stuttgart 21 zu verhindern
Ich stelle mir vor meine Schwester kommt in die Hölle weil sie nicht an Jesus glaubt sondern buddhistische Tendenzen hat
Ich denke die kaputte Tür hat etwas mit meiner Seele zu tun
Ich bekomme eine Sms von meinem Cousin, wo er von einem Ofen schreibt. Ich stelle mir vor das hätte mit der Hölle zu tun
Ich fühle mich verloren in der Klinik und würde verschwinden, ich singe laut “Ich bin noch hier”
Ich komme auf den Gedanken, das Wasser in der klinik sei so präpariert das die Patienten unfrauchtbar werden
Ich halte einen Marienkäfer und gehe damit auf die Raucherterasse, dort läuft arabische Musik, ich stelle mir vor dies sei ein Zeichen zum Islam konvertieren zu müssen
Ich stelle mir vor das Paar sei Hexen und hätten meinen Namen gestohlen, den ich ihnen aufgeschrieben habe.
Ich denke ich bin in einer Parallelwelt, auf einer höheren Bewusstseinsstufe und die Menschen sehen alle viel freundlicher aus. Ich denke das ich telepathisch mit miener Familie in Verbindung stehe und rede mit ihnen gedanklich wie mit Entitäten. Ich denek ich habe es geschafft und sie hätten auf mich gewartet.Ich gehe auf Musiker zu und singe laut meinen Namen.
Ich spreche Menschen im Park an und texte sie zu mit ich weiß nicht was.
Neben bei der S-Bahn lässt jemand eine Flasche fallen, ich stelle mir vor das hätte mit meiner Aura zu tun.
Ich stelle mir vor eine Freundin ist in spiritueller Gefahr und ich muss sie irgendwie durch Gedankenkraft beschützen.
Ich baue die Shisha auseineaner und stelle mir vor dabei einen Fluch aufzulösen, ich denke “höre auf die Mama”
Ich spiele Tischtennis in der Klinik und denke die Bälle sind Seelen die ich retten muss
Ich stelle mir vor meine Schachpartner in der Klinik ist Satan der mit mir um meine Seele spielt.
Ich unterschreibe meinen Vertrag bei nexmart und habe Impulse das ich da was unterschreibe wo ich meine Seele verkaufe oder einen Pakt mit dem Teufel schließe woraufhin ich wenn ich sterbe in die Hölle komme.
Ich stelle mir vor die Johnnykatze kann die Geister die um mich schweben sehen.
Ich habe statt “Vertrag mit nexmart”, “Vertrag mit S-Bahn” geschrieben und stelle mir vor das sei ein versteckter Hinweis das ich eigentlich vorhabe mich umzubringen
Ich habe Bauchschmerzen und glaube das meine Leber irreparabel geschädigt ist
Umgang mit Wahnideen
Wir müssen lernen diese Ideen als solches zu erkennen: nämlich Ideen und nicht mehr und jedesmal freundlich aber sanft aus dem System aussteigen und uns wieder dem JETZT zuwenden. In der Mediation lernen wir Gedanken los zu lassen, vorbeiziehen zu lassen und uns nicht gegen sie zu wehren oder darauf einzusteigen. Der selbe Mechanismus greift wenn wir mit Wahn zu tun haben. Erkennen, akzeptieren und sanft in den Moment zurück kommen, immer wieder – egal wie oft. Das ist Achtsamkeit und sie hilft uns den erheblichen Leidensdruck der durch Paranoia entsteht zu lindern. In der Mediation trainieren wir diese Funktion des Geistes. Es dauert eine Weile, aber es funktioniert. Die Praxis ist nicht auf die Übung beschränkt. Sie dehnt sich in den ganzen Alltag aus. Beim Spazieren gehen, beim Geschirrspülen und besonders beim Essen. Bemerken Sie wenn Sie abdriften und holen sie sich freundlich aber bestimmt immer wieder zurück zu dem was sie gerade tun. Fragen Sie immer “was ist jetzt?” oder denken Sie “zurück zur Realität” und kehren sie so immer wieder zum Moment zurück – auch wenn es 1000 mal passiert. Auf diesem Nährboden der Achtsamkeit entsteht geistige Gesundheit und das schon seit tausenden von Jahren ohne Chemie und völlig kostenlos.
Wahnsysteme sind sehr vielfältig aber es gibt ein paar Klassiker
Ich bin Jesus Christus
der Geheimdienst verfolgt mich
ich komme in die Hölle
Mein Nachbar will mich vergiften
jemand will mich ermorden
eine unbekannte finstere Macht will mich vernichten
Ich bin die Reinkarnation von Hitler, Napoleon, einem Wikingerkrieger
Am Anfang dieses Beitrages steht eine gewagte Hypothese. Was wenn Schizophrenie keine unheilbare Geisteskrankheit ist sondern ein Heilungsversuch der Seele? Wenn alte Strukturen nicht mehr funktionieren und uns unser Gehirn das Gefühl hat die Kontrolle zu verlieren, sucht es nach neuen Strukturen die das Ungewisse erträglicher machen. Viele Verschwörungstheorien entstehen so. Die Welt ist zu komplex um sie zu verstehen, also klammert man sich an einfache Wahrheiten – zum Beispiel das wir in der Matrix leben, der Geheimdienst hinter uns her ist oder die Juden an allem Schuld sind was in der Welt schief läuft. Oder denken Sie nur mal an die Anhänger der Flat Earth Theorie. Das Wahnsystem entsteht und das Gehirn klammert sich daran fest und baut alles was es verarbeitet in das System ein.
In der Psychose werden unbewusste Prozesse ins Bewusstsein gezogen. Die eigene Psyche wird auf die Außenwelt projiziert und es entstehen Wahn und Halluzinationen
In diesem Zustand sind wir völlig in unserer eigenen Welt versunken. Wir sind auf uns fokussiert um ein seelisches Dilemma aufzulösen. Der Mensch tritt in die magische Welt ein um sich zu finden, um seinen Drachen zu töten, eine alte Angst zu konfrontieren, eine Blockade zu lösen um die Individuuation nach C.G Jung zu erreichen. Wenn wir nicht die richtigen Tools haben, nicht genügend Informationen keine Anleitung haben und uns die Angst übermannt dann können wir uns in dieser magischen Welt verlieren und das psychische Leiden entsteht.
Ich bin überzeugt davon das die Psychose mit dem spirituellen Erwachen verwandt ist. Es geht um einen Selbstheilungsversuch der Seele. Wir tauchen in unsere Psyche ab um dort ein Problem zu lösen. Die alten Strukturen funktionieren nicht mehr. Wenn wir unsere alten Ängste die unser Leben negativ beeinflusst haben konfrontiert haben können wir die magische Welt wieder verlassen und als gewachsener Mensch unser Leben besser als zuvor führen. Wir lernen in der magischen Welt viel über uns selbst. Wir lernen die Welt der Energie kennen und finden zu unserer natürlichen Intuition die solange unter alten Ängsten, Traumata und Mustern verborgen wahr. Wir finden das Elixir und kommen zurück in die Welt, in die Konsensrealität. Dort gehen wir auf den Marktplatz und machen die Welt mit unserem neu gewonnen Wissen besser. Der Zyklus der Heldenreise ist abgeschlossen. Bis eine neue Herausforderung kommt, eine neue Gelegenheit uns zu verbessern und als Mensch zu wachsen.
In unserer westlichen Gesellschaft sind die uralten Traditionen und Lebensweisheiten weitestgehend verloren gegangen. Die Heldenreise als Individuationskonzept existiert kulturübergreifend und erzählt mit den Mythen und Märchen die wir uns erzählen immer wieder die Geschichte von der Individuation des Menschen. Oder auch der Film Star Wars erzählt eine typische Heldengeschichte. Alle diese Geschichten und Mythen wollen uns etwas lehren. Sie wollen diesen Prozess der Individuation in unserem kollektiven Bewusstsein wachhalten damit helfen sie uns unsere eigenen spirituellen Krisen zu überwinden und uns durch diesen Irrgarten zu führen. Darum machen Geschichten die Welt zu einem besseren Ort. Wie wird Ihre Geschichte ausgehen?
Herzlich Willkommen zu meinem mental health Blog: „Die Seele will gesund werden“. Mein Name ist Niko und ich lebe seit dem Jahr 2006 mit der Diagnose Schizophrenie. Ich verbrachte viele Monate meines Lebens in Krankenhäusern. Ich wurde fixiert, verlor die Kontrolle, erlebte psychisches Leid das weit über die Grenzen des Erträglichen hinausging und habe das Leben in all seinen Schattenseiten kennengelernt, auch zum Leidwesen meiner Freunde und Familie. Ich fiel in den Abgrund, verlor mehrmals meine Arbeit, verlor einige Freunde und bin immer wieder gescheitert.
Aber ich habe nie aufgegeben und mich zwischen den Episoden immer wieder aufgerappelt. Mein Therapeut sagt ich sei ein Kämpfer und da ist etwas dran. Wenn ich doch einmal müde wurde zu kämpfen und dachte “ich kann nicht mehr” habe ich festgestellt das sich die Welt weiterdreht und ich ein Teil davon bin ob ich nun will oder nicht. Hand an mich zu legen kam für mich niemals in Frage, auch wenn meine Gedanken mir etwas anderes weismachen wollten.
Machen wir uns nichts vor, Schizophrenie ist eine langwierige, hinterhältige psychische Erkrankung welche die Lebensqualität massiv einschränkt und einen hohen Leidensdruck hervorruft. Angehörige sind frustriert und müssen hilflos mit ansehen wie ihr geliebter Mensch leidet. Sie ist aber auch eine Chance. Schizophrenie gilt als unheilbar, aber viele Menschen schaffen es trotz dieser ernsten Krankheit glücklich zu sein und ein produktives, erfülltes Leben zu führen. Es stellt sich die Frage welche Methoden und Tools und Ressourcen diese Menschen entwickelt haben und welche Mechanismen am Werk sind, die das Leben mit Schizophrenie erträglich und erfolgreich machen.
Warum ist die Neigung des Menschen zur Psychose nicht im Laufe der Evolution verschwunden? Hat sie vielleicht einen Sinn? Ist es eine natürliche Funktion unserer Psyche wie das Fieber in unserem Körper? Unser Körper und unsere Psyche sind ein mysteriöses Wunderwerk der Natur. Gehen Sie mit mir auf eine Entdeckungsreise vom Weg aus der Verzweiflung in eine glückliche selbstbestimmte Zukunft. Eine spannende Reise in die geistige Gesundheit. Jedes fühlende Wesen möchte sich Schmerz entziehen, das ist ein Naturgesetz. Wir möchten selbstbestimmt leben und glücklich sein. Das Gehirn ist plastisch kann sich unser ganzes Leben lang zum Positiven verändern. Die Seele will gesund werden.
Viele Menschen die Erfahrung mit mentalen Problemen haben, entwickeln positive Charaktereigenschaften und gewinnen an Tiefe. Sie finden es manchmal einfach nur geil am Leben zu sein und sind dankbar und zufrieden mit dem was sie alles haben. Sie genießen die Normalität wenn sie sich wieder einstellt, sobald die Psychose abklingt, manche finden zum Glauben, haben mehr Empathie und regen sich nicht über Kleinigkeiten oder andere Leute auf. Sie wissen, dass die Gesundheit die höchste Priorität hat und handeln danach.
Ich habe in den letzten 17 Jahren viele Fehler immer und immer wieder gemacht und irgendwann daraus gelernt. Aus meinen Fehlern können auch Sie lernen und wenn ich vieles davon am Anfang schon gewusst hätte wäre mir jahrzehntelanges intensives Leid erspart geblieben. Einstein sagt, Wahnsinn ist wenn man etwas immer wieder auf die selbe Weise versucht und ein anderes Ergebnis erwartet. Ich habe Methoden und Tools durch Versuch und Irrtum erlernt und selber entwickelt und verfeinert die mir dabei helfen ein erfolgreiches, glückliches Leben zu führen.
Dieses Weblog ersetzt keinen Therapeuten, keinen Psychiater und keine Klinik. Ich bin auch kein ausgebildeter Psychologe. Das Blog ist als Ergänzung gedacht und soll inspirieren und motivieren positive Veränderungen im Lebensalltag mit Schizophrenie herbeizuführen. Ich schildere die Methoden die mir helfen und diese Webseite ist wie ein Buffet aus dem Sie sich bedienen können und ausprobieren können ob es für Sie auch funktioniert. Ich hoffe, dass ich Menschen die am Anfang einer Psychose stehen helfen kann mehr über ihre Erkrankung zu erfahren und auch langjährige Psychiatrieerfahrene die mit ihrer geistigen Gesundheit nicht vorankommen möchte ich mit meinen Gedanken motivieren und begleiten. Gerne darf dabei eine lebhafte Diskussion entstehen, schreiben Sie gerne in die Kommentare oder schicken mir eine E-Mail. Ich freue mich über konstruktive Kritik.
Also noch einmal herzlich willkommen, viel Spaß beim Stöbern und für Ihre Gesundheit alles Gute.
Ich habe in den letzten 17 Jahren viel gelernt und aufgeschnappt was mir hilft. Hier eine Liste mit Tipps die mir geholfen haben, vielleicht könnt ihr damit was anfangen. Hätte ich einiges davon früher gewusst hätte ich mir sehr viel Leid ersparen können. Sich zu verändern kann beängstigend sein. Man denkt man müsse sein Leben radikal ändern, sich brutal anstrengen und eine lange Liste kann einschüchternd wirken. Suche dir das aus was dir am meisten als hilfreich erscheint und probiere es einfach aus. Veränderung kann ganz leicht sein. Schrittchen für Schrittchen. Seid geduldig.
Hier sind meine Tipps für psychische Gesundheit:
1) Schaue keine Nachrichten und keine gewalttätigen Filme und Serien. Das Leid und die Katastrophen und Angstmacherei ziehen dich nur runter. Achte darauf was und wen du in dein Herz lässt. Es hinterlässt Spuren. Vermeide Pornografie.
2) Sei achtsam. Übe Achtsamkeit so oft es geht. Beim Essen, spazieren gehen und Geschirr spülen. Sei immer im Augenblick so gut du kannst. Abschweifen ist normal. Hole dich immer freundlich in die Realität, ins Hier und jetzt zurück. Achte auf deinen Atem, deinen Körper und das was du sehen und anfassen kannst
3) Geh in die Natur und beobachte die Bäume und höre den Vögeln zu
4) Meine Powersätze gegen Wahn: “Das hat nichts mit mir zu tun”, “Das kann auch andere Gründe haben”, “Das hat eine logische Erklärung”, “Dafür gibt es keine Beweise”, “Das kann man auch anders sehen”
5) vermeide das googlen von Medikamenten und Symptomen, das verwirrt dich nur (dr. google Effekt). Mach dich nicht verrückt darüber wieviel milligram dies oder jenes du nimmst
6) Übe Vergebung. Vergib den Menschen die dir Unrecht getan haben. Sie wussten es nicht besser. Lass sie los, dann haben sie keine Macht mehr über dich
7) Du kannst die Vergangenheit nicht ändern aber die Zukunft. Schau nicht zurück sondern nach vorne
8) wenn du die Verbindung zu deinem Körper verlierst und mal wieder in deinem Kopf rotierst mache eine 15-minütige abwechselnd heiss-kalte Dusche. Das wird dir helfen deinen Körper wieder zu spüren. Das kannst du mehrmals am Tag machen
9) Übe Imagination. Stelle die dein ideales Leben vor und wie du dich dabei fühlen wirst. Stell dir vor wie dich strahlendes Licht durchströmt und du immer gesünder wirst
10) Vertraue auf eine höhere Macht. Das heißt nicht dass du religiös werden musst, es kann aber helfen. Du kannst auch an das Universum, die Liebe oder das Leben glauben. Vertraue darauf das du beschützt wirst, das alles gut wird und du nicht alles alleine machen musst. Gib die Kontrolle auf über Dinge die du nicht beeinflussen kannst. Das Universum kümmert sich darum. Wenn du magst finde einen spirituellen Führer. Glaube nie daran dass du bestraft wirst. Wenn du es mit beten versuchen willst, bete nicht „Lieber Gott mach das die Schmerzen weggehen“ oder „Gott ich will diese Schmerzen nicht“, sondern besser „Lieber Gott ich danke dir für die Gesundheit. Du gibst mir die Kraft die ich brauche“. Dein Unterbewusstsein kann mit einer Negation nichts anfangen.
11) mache Sport
12) übe Meditation
13) Lass Zwangsgedanken zu und versuche nicht sie zu verdrängen. Beobachte interessiert – egal wie gewalttätig oder blasphemisch oder sexuell sie sind. Es sind nur Gedanken. Nimm wahr und kümmere dich nicht weiter darum. Es sagt nichts über deinen Charakter aus. Gewalttätige Handlungsimpulse sind völlig ungefährlich. Den Gedanken kannst du nicht kontrollieren, aber dein Handeln schon. Du wirst nichts davon wahrmachen. Es ist das letzte was du tun würdest.
14) Bevor du Blödsinn machst und dir was antust, geh lieber für eine Weile ins Krankenhaus. Ruf deinen Therapeuten oder Psychiater an. Das ist keine Schande
15) Respektiere die Grenzen der Menschen die dir nahe stehen und dass diese sich auch um sich kümmern müssen. Mute ihnen nicht zuviel zu. Du bist für dein Glück und deine Gesundheit verantwortlich. Sie können dich nur begleiten und fühlen sich manchmal hilflos. Nimm Rücksicht
16) wenn dich andere Leute runterziehen mit ihren Gesprächen verlasse die Situation. Schütze dich, du musst es nicht allen recht machen. Entwickle ein gesundes Ego. Wenn dich jemand zutextet, sage “Danke dir, aber ich brauch mal ne Pause vom Reden, ist das ok für dich?” oder wenn sein muss: “Du es tut mir leid aber du textest mich gerade zu, ich bräuchte mal kurz etwas Ruhe”. Trau dich ruhig andere Menschen zu enttäuschen oder zu verärgern. Deine Gesundheit hat Priorität. Es muss dich nicht jeder mögen.
17) Der Mensch ist für die Gemeinschaft geschaffen. Kommuniziere so viel es geht. Tausche dich mit Freunden und Familie aus. Wenn du magst besuche eine Gemeinde, oder gehe in einen Verein. Höre gut zu und sei für andere da. Melde dich nicht nur wenn es dir schlecht geht und du Hilfe brauchst sondern entwickle ernsthaftes Interesse für ihr Leben. Auch eine Selbsthilfegruppe kann gut tun.
18) Finde einen Beruf der deinem Leben Sinn verleiht
19) Finde ein kreatives Hobby oder reaktiviere ein altes – wie musizieren oder malen. Finde etwas worin du richtig in den Flow kommst und alles um dich herum vergisst, vollkommen in der Aktivität aufgehst. Diese Momente sind sehr wertvoll
20) mach kleine Schritte, aller Anfang ist schwer. Du musst nur den ersten Schritt machen. Zum Beispiel: Ich jogge täglich 5 Minuten, wenn ich dann keine Lust mehr habe nicht schlimm, dafür mache es jeden Tag. Oder: Ich nehme die Gitarre für 10 Minuten in die Hand und wenn es keinen Spaß macht, mach ich was anderes. Letzten Endes machst du das dann von alleine viel länger weil es Spaß macht. Mache den ersten Schritt, auch wenn du dich überwinden musst. Lass Faulheit oder Angst nicht dein Verhalten diktieren!
21) Führe Tagebuch. Schreibe dir von der Seele was dich bedrückt und werde dir beim Schreiben über deine Gefühle im Klaren. Hauptsache raus aus dem Kopf. Danach schreibe positiv. Versichere dir immer wieder schriftlich das alles in Ordnung ist und du auf dem richtigen Weg bist. Beschreibe in allen Einzelheiten was du tolles erleben wirst, so als findet es in diesem Moment statt
22) Das auf was du dich fokussierst tritt in dein Leben. Je mehr du grübelst was alles schief geht, desto mehr wirst du davon bekommen. Fokussiere dich auf deine Träume und Ziele
23) Lese alle Lebensratgeber und Mental Health Blogs die du kriegen kannst. Wichtig: Mach dir Notizen zu wichtigen Sätzen in denen du deine Situation wiedererkennst und die dir helfen könnten. Ich empfehle die Bücher: “Das Leben Annehmen”, “Life without Limits” und “Dying to be me”. Bücher nutzen dir nur was wenn du die Inhalte auch übst und anwendest. Das Lesen allein reicht nicht.
24) Mache eine Liste mit 25 Dingen die gut in deinem Leben sind
25) Mache eine Liste mit 10 Dingen die du dir in deinem Leben wünschst und für die du jetzt schon dankbar bist
26) Sei dankbar für das was du hast soviel es geht. Schlägt dein Herz? Bist du schmerzfrei? Hast du ein Dach über dem Kopf, genug Geld? Hast du Freunde und Familie? Lebst du in Frieden und wirst nicht verfolgt oder musst über das Meer flüchten? Wenn du etwas davon hast, geht es dir bereits viel besser als Millionen anderer Menschen auf der Welt
27) Lass Ängste und negative Gedanken zu. Gedanken und Gefühle sind nicht real. Wo spürst du die Angst im Körper? Lass sie über dich weggehen wie die Welle eines Ozeans. Du bist in absoluter SIcherheit. Dir kann nichts passieren. Angst ist nur unangenehm. Wenn du sie Weghaben willst und unterdrückst werden sie nur stärker. Lass alles zu wie es kommt und spüre in deinen Körper.
28) Mache dir Angst zum Verbündeten indem du die Energie in eine Sportart wie joggen oder Krafttraining lenkst. Kampfsport ist sehr gut aber auch jede andere Sportart die dich körperlich fordert. Der Mensch braucht das.
29) Konfrontiere deine Angst. Gib dich bewusst in Situationen die dir noch Angst machen. Sei mutig, es lohnt sich. Je mehr du dich traust desto mehr Türen gehen in deinem Leben auf und es wird immer leichter. Beobachte wie die Angst langsam abklingt wenn du in der Situation bleibst ohne zu flüchten. Sei nicht böse mit dir wenn es mal nicht klappt. Versuche es wieder und wieder. Wenn du mal absagst oder flüchtest sei nicht böse mit dir.
30) Nimm Kontakt zu Menschen auf die ähnliche Krisen gemeistert haben, halte dich fern von Menschen die dir nicht gut tun und dir Energie entziehen. Akzeptiere wenn jemand keinen Kontakt zu dir möchte
31) Mache dir klar das es mehrere Arten gibt die Welt zu sehen. Die reale Welt der Fakten und des Verstands und eine emotionale, magische Welt in der alles miteinander verwoben ist. Es sind meiner Meinung nach unterschiedliche Blickwinkel auf unsere Welt und beide sind real. Deine Aufgabe ist es deine Intuition zu nutzen ohne dich in der anderen Welt zu verlieren. Der Mensch ist ein spirituelles Wesen. Es ist ein Bedürfnis. Meiner (persönlichen) Auffassung nach sind Psychosen verwandt mit spirituellem Erwachen. Nur, wenn du noch nicht gelernt hast dich zu erden und in der Lage bist die krassen Erfahrungen und Empfindungen zu integrieren kann Spiritualität gefährlich für dich sein. Wenn du dir nicht sicher bist, lass das Thema lieber bis du bereit dafür bist und idealerweise einen spirituellen Führer hast der dich durch diese andere Welt führt und die Gefahren kennt. Wenn du spirituelle Bücher liest, behalte einen klaren Kopf und sei kritisch. Du kannst jeder Zeit aus der spirituellen Welt aussteigen, wenn es dir nicht gut tut. Wenn du mit Spiritualität gar nichts anfangen kannst, dann ist das auch völlig in Ordnung.
32) Ein ganz wichtiger Tipp für Menschen die zu Wahnvorstellungen neigen: Hüte dich vor Epiphanien, wie “ja, das ist die Wahrheit”, “ja jetzt habe ich alles verstanden” “JETZT ergibt alles einen Sinn”, “Da steckt doch dies oder jenes dahinter”. Das könnte ein Wahn sein. Bleib lieber auf der Erde und verbinde dich mit deinem Körper. Erkenne wenn du dabei bist in ein „System“ abzudriften und hol dich zur Realität zurück.
33) Schreibe deine Werte und Ziele auf. Das ist ein sehr wirksames Mittel um langfristig Veränderung herbeizuführen. Versuche im Alltag so zu handeln das es dich deinen Zielen näher bringt
34) Entwickle ein positives MIndset und positives Selbstgespräch, mache dir aber gleichzeitig klar dass Gedanken nicht wichtig sind. Sie sind nicht real. Nehme IMMER die Haltung eines interessierten, neutralen Beobachters ein. Je mehr du etwas denkst desto mehr Synapsen bilden sich in deinem Gehirn und die Gedanken schleifen sich ein. Wenn du anfängst positiv zu denken sind die Bahnen vielleicht noch ein Trampelpfad, doch mit der Zeit je mehr du die positiven Gedanken wiederholst wird aus dem Pfad eine Straße und schließlich eine Autobahn. Du kannst positives Denken trainieren wie einen Muskel. Sei aber nicht böse mit dir wenn deine Gedanken noch negativ sind. Fürchte dich nicht vor deinen eigenen Gedanken. Sie sind nicht real
35) Höre entspannende Musik und tauche in angenehme Klangwelten ein die du noch nicht kennst. Spotify ist ideal für das Entdecken neuer Künstler
36) Wenn du eine Beziehungsidee hast, der Gedanke das ein Lied im Radio oder ein Ereignis etwas mit dir zu tun hat – nimm es interessiert wahr und kümmere dich nicht weiter darum. Mach mit dem weiter was du gerade tust und was gerade wichtig ist
37) Sei nicht so hart zu dir, sondern nachgiebig. Was würdest du einem guten Freund in dieser Situation raten?
38) Du kannst auch über dich lachen 🙂 Nimm das alles nicht so todernst
39) Deine schwierigen Zeiten und was du durchmachen musst sind Lebenslektionen. Sie helfen dir zu wachsen und ein besserer Mensch zu werden. Vergiss nicht: Krisen gehören zum menschlichen Erleben dazu und in jeder Krise steckt eine Chance. Du wirst nie mehr der alte sein. Du wirst besser sein. Glaube ganz fest daran. Hör auf sich selbst zu bemitleiden oder jemandem die Schuld zu geben und übernehme die Verantwortung für dein Leben.
41) Die Welt braucht dich und du bist unendlich wertvoll. Lerne dich zu lieben und dir zu vergeben. Dein Leben wird besser sein als du es dir jetzt noch vorstellen kannst
42) Gib nie, nie, niemals auf. Alle glauben an dich. Du schaffst das!
Das waren meine Tipps. Gerne diskutiere ich mit euch über einzelne Punkte.