Das Stimmungsprotokoll

Um im Leben mit Schizophrenie erfolgreich zu sein, gibt es viele Tricks, Kniffe und Tools, von denen ich in diesem Blog berichte. Einer davon ist das Stimmungsprotokoll. Psychologen empfehlen es immer wieder und nun habe ich begonnen eines zu führen. Warum ist das hilfreich?

Es ist gut um sich bewusst zu machen: Wie geht es mir zur Zeit und wie ging es mir die letzten Tage? Es hilft sich seiner Emotionen bewusst zu werden, zu erkennen dass es auch gute Phasen gibt, was wir in der Krise oft vergessen. Ein Blick auf das Stimmungsprotokoll hilft uns uns daran zu erinnern. Es hilft die Frühwarnzeichen einer Krise zu erkennen, zum Beispiel wenn der Schlaf mehrmals hintereinander nicht gut ist. Dann können wir Gegensteuern, zum Beispiel mit mehr Entspannung, einem Gespräch mit dem Psychiater und ggf. Anpassen der Medikation oder besseres Stress Management.

Es hilft Trigger zu identifizieren die zur einer Verschlechterung führen und damit dass ich diese Mechanismen transparent mache und mir einen Überblick verschaffe kann ich versuchen besser und anders damit umzugehen.

Es hilft, die Gedanken besser zu ordnen und fördert die Selbstwahrnehmung, welche ein Schlüssel für eine bessere mentale Verfassung ist. Selbstwahrnehmung ist die Voraussetzung dafür, das eigene Leben aktiv zu gestalten, statt nur auf äußere Umstände zu reagieren. Sie ist der erste Schritt zur Veränderung und zu einem ausgeglicheneren und gesünderen Leben.

Die genauen Aufzeichnungen liefern dem behandelnden Arzt oder Therapeuten präzise Daten über den Verlauf der Erkrankung, die Wirksamkeit der Medikation und die Häufigkeit bestimmter Symptome. Es dokumentiert die Fortschritte und wir können (zusammen mit unserem Therapeuten oder Psychiater) den Verlauf der Genesung im Blick zu behalten. Wir sehen wo wir aktuell stehen und können einschätzen ob wir gerade auf dem richtigen Weg sind oder etwas verändern müssen. Das Protokoll verwandelt flüchtige, chaotisch erscheinende Emotionen in strukturierte, handhabbare Daten.

Wir übernehmen Verantwortung für unser psychisches Wohlbefinden und können aktiv etwas dafür tun wenn wir regelmäßig unser Stimmungsprotokoll führen. Es motiviert uns weiter unsere Ziele zu verfolgen und der Genesung entgegenzustreben. Statt in der Rolle eines leidenden Opfers zu sein, werden Sie zu einem erfolgreichen Manager für Ihre mentale Gesundheit! Das schafft Selbstwirksamkeit.

Dazu können Sie sich einfach eine Excel-Tabelle (oder kostenlos in Google Drive) anlegen und die Stimmung farblich kodieren. Dazu können auch Anmerkungen hilfreich sein. Hier ist ein Beispiel wie mein Stimmungsprotokoll aussieht:

Viel Erfolg mit Ihrem neuen Tool, dem Stimmungsprotokoll. Haben Sie es ausprobiert? Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail oder posten Sie etwas in die Kommentare.

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