
Hier kommt ein sehr wichtiger Artikel (ich benutze in diesem Artikel das „du“).
Warum ist es manchmal so schwierig positiven Handlungsimpulsen zu folgen? Vielleicht kennst du das. Du liegst auf der Couch und denkst „Eine Tasse Tee würde mir jetzt gut tun, oder ein Spaziergang oder ich könnte singen oder ein Bild anfangen“. Dann ist da aber eine innere Barriere, ein Widerstand. Dieser wird auch oft als der „innere Schweinehund“ bezeichnet. Ich habe einfach „keine Lust“ und stecke in einem Glasgefängnis und bleibe lieber liegen obwohl ich genau weiß das es besser für mich wäre etwas zu tun. Bei sportlichen Ambitionen merkt man das auch sehr deutlich. Viele Menschen haben Probleme sich zum Sport zu motivieren, dabei weiß jedes Kind wie gut es für die Psyche ist sich zu bewegen.
Was steckt dahinter? Wahrscheinlich liegt der Barriere eine tief sitzende Angst zu scheitern zu Grunde, Angst vor Veränderung, Angst wir könnten uns in der Aktivität unwohl fühlen, manchmal auch Angst vor Erfolg (so seltsam das klingt). Erfolg führt nämlich fast immer zu Veränderungen. Wir müssten unsere Komfortzone verlassen. Das Gehirn liebt Bekanntes und Sicherheit, selbst wenn der aktuelle Zustand unbefriedigend ist. Das Unbekannte, das der Erfolg mit sich bringt, wird als Bedrohung empfunden und genau das ist das Problem. Wir sabotieren uns selbst.
Was hindert uns daran die positive Aktivität zu beginnen? Wenn es keinen Spaß macht und wir die Aktivität abbrechen, wir wären genauso dran wie vorher, aber hätten es zumindest versucht. Wichtig: du darfst jederzeit die Erfahrung machen dass Abbrechen erlaubt ist. „Scheiter heiter“, sagen wir im Impro. Diese Einstellung wird die Hürde zur Aktivität schon mal etwas senken. Die Erlaubnis zu scheitern und merken es passiert nichts schlimmes kultiviert eine bessere Einstellung gegenüber den Dingen die dir gut tun.
Was uns die Veränderung auch schwer macht sind unrealistische Ziele, zum Beispiel „Ich werde mein Leben jetzt radikal ändern, jeden Tag Sport machen, mich gesund ernähren und und und“. Damit türmen wir uns eine Riesen Todo Liste auf und die Wahrscheinlichkeit ist groß dass wir am Ende nichts davon erreichen, aufgeben und auf der Couch liegen bleiben wie wir es gewohnt sind.
Manchmal machen wir auch einen Entscheidungskampf daraus. „Heute MUSS ich Sport machen, mein Leben hängt davon ab, ich DARF nicht im Bett bleiben. Mein Leben hängt davon ab“. Dann denke ich „ach, ist doch zu schwer, ich bleibe zuhause, ich schaff das nicht“. Ich führe einen inneren Kampf und genau dieser ist das Problem.
Treffe richtige Entscheidungen mit Leichtigkeit und Freude! Dafür brauchst du die richtige Einstellung.
Es sind kleine Schritte die zum Ziel führen. Babyschritte. Der Erfolg kommt nach und nach mit der Zeit. Erobere dir deinen Alltag zurück, jeden Tag wirst du nur ein kleines bisschen besser. Es ist die langfristige Veränderung und Entwicklung die wir anstreben. Wir müssen nicht perfekt sein und dürfen nachsichtig mit uns sein wenn es nicht klappt.
Mach was dir gut tut. Mach dir klar dass du deinem Schweinehund und deinen Gedanken nicht ausgeliefert bist, denn: „Es ist deine Entscheidung“. Ich komme in letzter Zeit gut in meine Aktivität und in meinen Tagesplan mit Morgenroutine, Malstunde, Pausenstruktur, Sport und Musik machen. Ich bin realistische commitments (Handlungsverpflichtungen) eingegangen und gehe zum Beispiel 3 mal die Woche ins Fitness gehen. Ich halte mich größtenteils an meine Morgenroutine und meinen Tagesplan. Es gibt aber auch Faulenztage wo ich die Struktur verlasse, das ist völlig OK!
Wenn wir ein „commitment“ haben ersparen wir uns die stundenlange innere Diskussion darüber ob wir die Aktivität nun machen wollen oder nicht. Wir vermeiden den Kampf, den struggle, das innere Tauziehen. Vor allem: Wir sparen sehr viel Energie, welche wir sinnvoller einsetzen können um unsere Ziele zu verfolgen.
Wir machen sie einfach, denn, wir haben uns uns selbst ein Versprechen gegeben die Dinge zu tun von denen wir wissen dass sie uns gut tun, wie zum Beispiel Sport treiben oder einem kreativen Hobby nachgehen.
Am Beispiel Fitness: wenn du mal eine ruhige Minute hast visualisiere vor deinem inneren Auge, wie du zur Sporttasche greifst und dich auf den Weg machst, spiele die Situation im Fitness immer wieder mental durch und stell dir vor wie du dort bist und die Geräte bearbeitest und wie die Zeit auf der Uhr des Ergometers vergeht. Stell dir vor wie du dich die ersten 5 Minuten durchbeißt, wie leicht es sich dann anfühlt, stell dir deine brennenden Muskeln anfühlen und freue dich darüber, stell dir vor wie du glücklich dein Trainingsziel erreichst und erschöpft und zufrieden nach hause trabst. Je öfter du dieses Szenario, dieses Mentaltraining absolvierst desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit dass es Realität wird, wir erschaffen uns mit unserer Vorstellungskraft unsere Realität.
Der Moment, der innere Mechanismus, der mentale shift von „ich bleibe liegen“ hin zu „ich gehe in die Aktivität“ fasziniert mich und als ich damit anfing, war ich verblüfft wie leicht es plötzlich ist das richtige zu tun, wenn man das richtige mindset hat. Diese Erfahrung kannst du auch machen!
Ich schaffe nun immer öfter meine Tagesstruktur und gehe wichtige Schritte in die mentale Gesundheit. Ich merke wie leicht es ist das richtige zu tun. Ich denke: Ok, ich darf mich jederzeit von meinem Plan entfernen und darf rumliegen so viel ich will. Kein Problem, mein Leben ist nicht in Gefahr und ich mache mir keinen Druck.
Ich habe aber die Wahl. Ich kann mich auch entscheiden stattdessen in die Aktivität zu gehen. Es ist meine Entscheidung! Ich bin kein Sklave meiner inneren Widerstände und Ängste mehr. Ich verlasse das Glasgefängnis. Ich hatte früher oft Widerstände vor dem singen und habe es lange vernachlässigt. Gestern habe ich abends eine Stunde gesungen und es hat sich sehr gut angefühlt. Keine blöden Gedanken. Wenn wir das richtige tun dann sind wir stolz auf uns, es kann sich zwischendurch etwas unangenehm anfühlen. Das ist normal!
Auch Sport kann sich unangehm anfühlen. Mein Tipp: Genieße das unangenehme Gefühl! JETZT tust du was für deine Gesundheit! Ein bisschen Quälerei ist gut für dich! Danach wirst du dich gut fühlen und stolz auf dich sein und bekommst die Belohnung in Form eines besseren psychischen Wohlbefindens, einem Erfolgserlebnis und mehr Selbstwirksamkeit. Hol dir die Belohnung!
Was auch immer die Aktivität die dir gut tut (oder erledigt werden muss) ist, sei es Aufräumen, Papierkram machen, Essen machen, Zähne putzen, duschen, ein Bild malen, musizieren, basteln, häkeln, Sport machen, Tee kochen – mach dir klar: „Es ist deine Entscheidung“, entscheide dich richtig.
Ganz am Anfang müssen wir uns vielleicht ein bisschen Zwingen, aber das lohnt sich! Das schöne ist, dass sich diszipliniertes Verhalten sehr gut erlernen lässt, je öfter wir innere Barrieren überwinden desto leichter wird es. Das gilt in allen Lebensbereichen. Mit der Zeit führen wir weniger innere Kämpfe und Diskussionen und wenden uns immer leichter und selbstverständlicher unseren Aktivitäten und Zielen zu. Das widerum führt uns in eine positive, angenehme, stinknormale Lebensrealität und zu einem lebenswerten Alltag. Ohne Aktivität geht es nicht.
Wir merken wir haben Erfolg, wir merken dass wir selbstwirksam sind und unser Leben in die Hand nehmen können. Wir kriegen unser Leben auf die Reihe. Wir merken dass wir gesund werden, langfristig. Wir haben Zeit, alle Zeit der Welt um gesund zu werden und wenn es mal nicht klappt dürfen wir nachsichtig und selbstfürsorglich mit uns umgehen.
Manchmal können sich Aktivitäten zwischendurch unangenehm anfühlen, das geht mit der Zeit vorbei, das gilt es erst mal auszuhalten. Dein Gehirn lernt nach und nach dass es in der Aktivität weniger Energie verbraucht als beim Rumliegen auf der Couch und grübeln.
Wage den Shift. Habe Mut zur Veränderung. Das Leben wird dich belohnen. Raff dich auf, tritt dir in den Hintern, in der Gewissheit dass dir die Aktivität langfristig gut tun wird. Treffe jeden Tag kleine, wichtige Entscheidungen. In der Summe werden Sie dich in eine gesunde Lebensrealität führen. Es ist realistisch, es ist im Rahmen deiner Möglichkeiten. Du verdienst ein Leben in Glück, Aktivität und Freude, hol es dir und lege den Schalter um. Stell dir die Frage „Willst du wirklich gesund werden?“. Wenn ja, dann entscheide dich dafür etwas dafür zu tun und dich weiterzuentwickeln. Zu wachsen. Übernehme Verantwortung für dein Leben, denn du bist für dein Glück selbst verantwortlich. Die Belohnung für diesen Prozess ist Gesundheit und Lebensfreude. Betrachte jeden dieser kleinen Schritte als einen Sieg.
Die Seele will gesund werden.
Da gibt es eine positive, glückliche, werteorienterte Lebensrealität die leicht und schön ist. In diese wollen wir gelangen. Es wird ein langer Weg, aber dieser Weg lohnt sich! Mach dich auf die Reise. Mach was dir gut tut. Du hast die Kraft dazu! Du packst das!