
Ich habe vor kurzem ein sehr spannendes Buch gelesen, welches mich sehr bewegt hat. Es heißt „5 Dinge die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie Ware. Bronnie hat im Laufe ihres Lebens erstaunliche Anstrengungen unternommen durch alle Schwierigkeiten und Verletzungen der Vergangenenheit hindurch, zu einem authentischen, glücklichen Selbst zu finden. Das Buch ist randvoll mit Weisheit und Einsichten ins Leben und Bronnies Weg hat mich sehr beeindruckt.
Sie hat viele Sterbende Menschen begleitet in Ihrer Rolle als Palliativpflegerin und Ihren Schützlingen sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit in ihren letzten Tagen und Stunden entgegengebracht, von denen Sie im Buch erzählt. Es sind Geschichten voller Nächstenliebe, Freundschaft, Respekt und Menschlichkeit. Dazu ist sie viel gereist, betätigte sich als Songwriterin und führte Musikworkshops in einem Frauengefängnis durch. Durch alle ihre Texte zieht sich ein hohes Maß an Selbsterkenntnis und die Tatsache dass wir schlimme Zeiten durchmachen müssen um als Mensch zu wachsen um diejenigen werden die wir wirklich sind. Sie betont die Notwendigkeit seine Gefühle offen zu zeigen, ehrlich mit sich selbst und anderen Menschen zu sein und was Ende bleibt und wichtig ist, ist die Liebe und die Freundschaft. Nichts was wir an Besitz und Erfolg angehäuft haben spielt am Lebensende eine Rolle. Durch die Einsichten in diesem Buch habe ich viele Impulse bekommen, jetzt schon zu versuchen ein authentisches, glückliches Leben in Gemeinschaft mit anderen Menschen zu leben und später nichts bereuen zu müssen.
Bronnie musste sich durch sehr schwierige Zeiten in Ihrem Leben kämpfen und hatte starke Ungewissheit und Depressionen aushalten müssen, aber Schritt für Schritt hat sie sich zurück in ihr Leben gekämpft und dabei unglaublich viel über sich selbst, über Freunschaft, Güte, Liebe und das Leben gelernt.
Die folgenden Dinge die sterbenden Menschen am häufigsten bereuen sind laut Bronnie Ware diese
- Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben wie andere es von mir erwarten
- Ich wünschte ich hätte nicht so viel gearbeitet
- Ich wünschte ich hätte den Mut gehabt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen
- ich wünschte ich hätte den Kontakt zu Freunden gehalten
- Ich wünschte ich hätte mir mehr Freude gegönnt.
Unser Leben ist verdammt kurz und es kann jeden Moment vorbei sein. Wenn wir das berücksichtigen können wir unsere Perspektive auf das Leben ändern und beginnen dankbar zu sein für das was wir alles haben und noch erleben dürfen. Bronnie Ware betont immer wieder den Wert von Menschlichkeit, Aufrichtigkeit und Freundschaft. Viele ihrer Patienten haben es bereut zu hart für Arbeit und Ergebnisse und Geld gearbeitet zu haben und dabei aus dem Blick verloren was wirklich zählt: Gemeinschaft, Familie, Freundschaft und einen Sinn im Leben, ein leben dass den eigenen Vorstellungen und Werten entspricht, egal was andere über einen denken. Mit dieser Erkenntnis brauchen wir nicht bis an unserer Lebensende zuwarten, dann ist es vielleicht zu spät. Wir können schon heute damit beginnen.
Für Bronnie Ware waren diese Momente der Aufrichtigkeit und Menschlichkeit in der Arbeit mit sterbenskranken Menschen ein großer Schatz und ein Riesengeschenk. Ich selbst würde mir nicht zutrauen sterbende Menschen mit solch einer Hingabe zu pflegen und ihnen so viel Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken. Umso beeindruckender finde ich Menschen die diese Arbeit mit Freude leisten und dafür geschaffen sind. Aber die Lektionen in Weisheit und Authentizität werde ich mit auf meinem Lebensweg nehmen. Danke Bronnie Ware für dieses gelungene Buch.