Interview mit Frau R. (Bewegungstherapeutin) 

Liebe Frau R.,

Wir kennen uns schon eine Weile und ich schätze Sie als sehr kompetente, engagierte und empathische Bewegungstherapeutin im Klinikum Ludwigsburg. Meine Leser und ich würden gerne mehr über Ihre Arbeit als Bewegungstherapeutin erfahren. Danke, dass Sie Zeit haben.

Danke, für das Interview. 

Warum ist Bewegung gut für die menschliche Psyche?

Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele.

Wenn ich  meinen Körper wieder besser spüre, kann  dies  auch Einfluss auf meine Psyche nehmen. Wenn ich meinen Körper mehr spüre, nehme ich mich besser wahr, spüre Bedürfnisse und Gefühle oft deutlicher und kann mich leichter aus starren Gedanken befreien.  Fühle ich  mich z. B. Im  Körper wieder beweglicher und freier , so kann das mein psychisches Befinden ändern, das ich mich dann evtl. auch leichter aus  starren, kreisenden Gedankenmustern  befreien kann.

Warum haben Sie beschlossen, Bewegungstherapeutin zu werden? 

Ich bin ja auch Tanztherapeutin, für mich ist Bewegung und  Tanz eine große Ressource in meinem Leben, oft hat mir Bewegung in schwierigen Situationen geholfen. Dies war dann auch eine  Motivation dies weiterzugeben.

Wie ist Ihre Ausbildung? 

Ich habe als erstes Erzieherin gelernt, dann Sozialpädagogik studiert und im Anschluss noch eine fünfjährige berufsbegleitende Ausbildung zur Tanz- und Bewegungstherapeutin absolviert.

Welche Eigenschaften muss eine gute Bewegungstherapeutin haben, um den Patienten möglichst gut helfen zu können? 

Natürlich ist es wichtig selbst Bewegungsfreude zu haben sowie Empathie und Freude an der Arbeit mit Menschen.

Ich glaube, dass man die Arbeit gerne machen sollte, weil die Patienten spüren, wie man für sie da ist. Es ist ganz wichtig, sich nicht als , „Retterin“ zu sehen, sondern als Begleiterin im großen multiprofessionellen Team, es gilt Grenzen zu achten, wissen  wo ich abgeben muss.

Ich bin sehr froh, hier im Team zu arbeiten, um sich Rat zu holen  oder gemeinsam zu  versuchen, Wege zu finden. 

Können Sie uns einen Überblick über Ihre Tätigkeit als Bewegungstherapeutin geben? 

Wir sind  ein Team von Bewegungstherapeuten, in dieser Arbeitsstelle und hier bringt sich jeder mit seinen Qualifikationen ein. Wir sind Stationen zugeordnet,  in Gruppen und Einzeltherapie versuchen wir, die Patienten zu aktivieren ( z.B.im Fitnessbereich, Walking Gruppen, Gymnastik, Tanz…) , oder  wir unterstützen die Patienten sich zu entspannen (  z.B. durch  Yoga, Chi-Gong, Entspannung nach Jakobsen…)  Spielerische Bewegung ermöglichen, dass Patienten untereinander wieder in Kontakt kommen, Körperwahrnehmungsübungen helfen den Patienten sich selbst wieder besser zu spüren.                       

Mit welchen Zielgruppen arbeiten Sie hauptsächlich und welche Anliegen bringen diese in die Therapie mit? 

Ein Großteil der Patienten haben Schizophrenie oder  Psychosen. Die restlichen  sind gemischt –  Suchtpatienten, Depressionen, Demenz, manchmal auch Essstörungen, eigentlich der gesamte ICD-10 Katallog an Diagnosen.  

Welche Form der Bewegung setzen Sie in Ihren Therapien ein? 

Wir versuchen da sehr vielfältig aufgestellt zu sein, auch mit den Kollegen.

Ich selber biete Chi-gong an, wir haben auch Tanz- oder spielerische Bewegungsangebote oder Wahrnehmungsangebote. Wir haben auch einen Fitnessbereich und verschiedene Entspannungstherapien. 

Eine Kollegin bietet noch Yoga an, andere Rücken-Therapie, verschiedene Entspannungstechniken,Sitzgymnastik, Gerätetraining im Fitnessbereich…. Wir haben auch Physiotherapeuten, welche funktional arbeiten. Wir schauen dann für jeden Einzelnen was passend erscheint.

Wie individuell passen Sie Ihre Übungen an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Klienten an? 

Ich muss genau schauen, was  dem Einzelnen funktionell möglich ist. Vielleicht hat er gerade körperliche Probleme oder Schmerzen. Unterschiedliches Befinden,  erfordert das Patienten lernen, sich zu äußern, sich abzugrenzen oder für ihre Bedürfnisse einzustehen, hierbei unterstütze ich sie.

Ich bin sehr interessiert daran, dass ich Bewegungswünsche der Patienten mit berücksichtige, da diese oft große Ressourcen sein können.

Was sind speziell die Bedürfnisse von Menschen mit der Diagnose „paranoide Schizophrenie“ und wie gehen Sie auf diese ein? 

Das kann auch innerhalb so einer Diagnose noch sehr unterschiedlich sein, was ein Mensch gerade braucht. Oft frage ich, wenn ich mit dem Patienten zusammengehe, ob er schon selber ein Gefühl hat was ihm gut tun könnte.

Aus meiner Erfahrung merke ich oft, dass es wichtig ist, reizarm zu arbeiten. Musik oder zu viele Personen im Raum sowie eine zu große Gruppengröße, können oft überfordern. Ich versuche sehr wachsam zu sein, ob  ein Patient eher eine Kleingruppe braucht oder Einzeltherapie.

Ich erlebe öfters, dass gleiche Abläufe, ähnliche Settings, gleiche Räume, Sicherheit geben 

Wenn man viel in Gedanken ist, spürt man oft den Körper weniger. Wenn wir wieder mehr den Körper wahrnehmen, ist das auch wieder so ein Schlüssel, einen anderen Bezug zur Realität zu kriegen. Oder auch eine andere Sicherheit in sich zu spüren.

Welche körperlichen und psychischen Verbesserungen können Klienten durch Bewegungstherapie erleben? 

Durch körperliche Betätigung, kann ich erleben, dass ich mich z.B.  mehr in meiner Kraft fühle, mich ausdauernder fühle und mich beweglicher fühle.

Ebenso kann  ich mich ein Stück weit mehr in Kontakt mit mir selbst spüren und dadurch lernen, wie ich mich selbst besser regulieren kann.

Können Sie ein Beispiel aus Ihrer Arbeit nennen, dass die positiven Effekte der Bewegungstherapie verdeutlicht? 

Wir merken es immer, wenn aufgrund von Krankheit die Bewegungstherapie ausfällt. Dass dann die Ärzte sagen, sie kriegen oft die Patienten überhaupt nicht aus den Betten. Da fehlt einfach oft der Antrieb.

Im Bett wird auch die negative Gedankenspirale aktiviert, man fühlt sich oft noch kränker und hoffnungsloser. 

Der mentale Zustand verschlechtert sich dann oft.  Isolation und Einsamkeitsgefühle verstärken sich.

Das kenne ich auch von zu Hause, da war ich auch ganz viel auf der Couch. Da hat einfach der Antrieb gefehlt. Ich konnte mir nicht in den Hintern treten, um spazieren zu gehen oder irgendwas zu machen.

Genau. Oft braucht es einfach eine Struktur, die vorgegeben ist. 

Das macht es so viel leichter.

Genau.  Manchmal geht man zuerst auch nur wegen den Mitpatienten zur Therapie, oder weil man die Auflage hat zu gehen, und nachher denkt man, wie gut, dass ich gegangen bin. Anschließend sind viele auch zufrieden mit sich, dass sie für sich was gutes tun konnten, und können daraus auch mehr Selbstwertgefühl entwickeln.

Wie unterstützen Sie Klienten dabei, langfristig Motivation und Freude an Bewegungen zu entwickeln? 

Zum Beispiel indem ich schaue: was hat dem Patienten vielleicht früher Freude gemacht?

Dann schaue ich, ob ich an die alten Ressourcen ansetzen kann.

Ich hoffe, dass  meine Bewegungsfreude ansteckt. Das der Funke überspringt. Ich will vermitteln, dass es nicht um Leistung geht.

Viele Patienten kennen Bewegung und Sport mit großem Leistungsanspruch oder der Angst nicht zu genügen. Hier möchte ich vermitteln, dass Bewegung  primär Freude bereiten kann und im angstfreien Raum statt findet. Ich will eine Haltung vermitteln, dass man auch anders an Sport und Bewegung herangehen kann.

Viele Menschen sind auch Perfektionisten und denken dann, man muss das jetzt alles perfekt machen. Das kenne ich auch von mir selbst. Dabei kann man sich auch nur einlassen auf die Freude an der Bewegung. Und nicht den Zwang haben, perfekt zu sein und Anerkennung zu bekommen. 

Genau, für junge Menschen sind hier auch die soziale Medien erschwerend.

Es suggeriert, alle anderen schaffen alles, gehen ins Fitnessstudio, kriegen ihre ganzen Ziele hin, während ich z.B. nur spazieren gehe.

Wichtig wäre den Blick darauf zu richten, welche Qualität habe ich dabei? Wenn ich mich freue an der Natur, dann ist das auch gut. Und sich nicht zusätzlich zu stressen, wenn man die großen Ziele( noch) nicht hinkriegt.

Man denkt manchmal, das Leben der anderen sei perfekt. 

Genau. 

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrer Arbeit?

Zu akzeptieren, dass man nur bedingt jemanden beistehen kann.

Wie ist die Situation zur Zeit im Klinikum hier von der Personalversorgung her?

Ich würde mir manchmal wünschen, es wäre auch jemand durchweg präsent auf der Station als Ansprechperson für Patienten. Also außerhalb der Pflege, mit dieser man einfach  reden kann, wenn man sehr bedrückt ist oder wenn man mal jemand zum Spielen braucht. Oft sind Patienten auch überfordert, sich gegenseitig den Halt zu geben. 

Deswegen interessiere ich mich ja auch so für die Rolle des Gemeinschaftsbegleiters. 

Oh, das ist spannend.

Ich mache 2026 die Ex-In Fortbildung. Da macht man eine einjährige Fortbildung zum Genesungsbegleiter. Dieser ist dann in den Kliniken und redet mit Patienten. Was ich gut kann, ist, mich in kranke Menschen einfühlen und verstehen, was sie brauchen.

Damit die Leute nicht mit ihren Gedanken allein gelassen sind. Das finde ich total wichtig. Das kommt in unserem System einfach viel zu kurz.

Also was mir auch persönlich zu schaffen macht, sind die vielen jungen Menschen. Wenn sie Punkt 18 Jahre sind, landen sie hier in der Erwachsenen-Akut-Klinik. Sie bräuchten ein Kinder und Jugend Setting. Da sollte es mehr Personal geben und eher familiär zugehen und mehr Unterstützung, Kontinuität und Bezugspflege angeboten werden. Ich habe das Gefühl, denen wird man hier nicht gerecht.

Erleben Sie dass zunehmend junge Menschen in die Therapie kommen?

Ja, das ist deutlich spürbar. Ich beobachte, dass sie längere Aufenthalte haben oder immer wieder kommen. Weil sie einfach  noch mehr Begleitung bräuchten.

Welche Rolle spielen Smartphones und Social Media? 

Das ist meiner Ansicht nach ein großes Problem. Weil dadurch der Perfektionismus noch viel mehr angekurbelt wird und so eine Pseudo-Verbindung zu anderen Menschen aufgebaut wird.

Der/ Die Einzelne denkt dann oft er habe 200 virtuelle Freunde,hat  aber eigentlich hat er/ sie niemand, der ihn/sie besucht. Es verzerrt die Realität noch mehr. 

Wie bewahren Sie Ihre eigene mentale und körperliche Gesundheit in Ihrem Beruf? 

Es ist wichtig, dass man wahrnimmt wie es einem gerade geht.

Wenn ich merke, dass ich  irgendwas ganz belastendes mit nach Hause nehme ist es wichtig, dass ich noch einmal das Gespräch suche, mit Kollegen oder in der Supervision.

Ich bemühe mich, dass ich in meinem privaten Bereich eine gute psychische Gesundheit erhalte. Ich habe auch viel Bewegung in meiner Freizeit und viele gute soziale Kontakte.

Wenn ich selbst belastet bin, hole ich mir Hilfe, dass ich dann auch wieder hier präsent sein kann. 

Das ist auch so ein bisschen psychologische Hygiene manchmal. Dass man sich vielleicht bei den Freunden ausheult und sagt: „Boah heute war so ein scheiß Tag“,  oder „der Patient hat sich total gestresst heute“.

Das eher weniger, da es ja gilt die Verschwiegenheit einzuhalten.

Ich bin eher manchmal traurig, dass man nicht allen gerecht werden kann. Das belastet mich mehr.

Gibt es neue Trends oder Entwicklungen in der Bewegungstherapie, die Sie spannend finden?

Also ich persönlich finde die Traumatherapie sehr spannend.

Viele Patienten haben in früherer Kindheit  Entwicklungstraumatas gehabt und hatten oft nicht ausreichend gute Bezugspersonen. Die Frage ist, wie kann ich Sicherheit oder Halt generieren für Menschen.  Wie kann ich  mit körperlichen Methoden   unterstützen, dass Menschen  ihren Körper wieder besser spüren.

Also Körperwahrnehmung, Traumaarbeit, weil das auch hier ein Stück weit einfließt. Und ansonsten einfach Freude an der Bewegung, Fortbildungen, in denen ich mir Impulse holen kann. 

Was war der Inhalt Ihrer letzten Fortbildung? 

Chi-Gong  

Was inspiriert Sie an Ihrer Arbeit als Bewegungstherapeutin und an der Arbeit mit Menschen am meisten? 

Ich finde es einfach unheimlich spannend, so viele unterschiedliche Menschen kennenlernen zu dürfen.

So viele unterschiedliche Lebensmodelle. Hier kann ich persönlich lernen, was Menschsein alles bedeuten kann.

Haben sie eine Lieblingspatientengeschichte?

Da gab es einen Mann, der sich für nichts öffnen konnte und nur im Bett lag und komplett abweisend war. Ich bin immer wieder zu ihm gegangen und irgendwann hat er mir erzählt, dass seine Frau hier im Klinikum gestorben ist.

Dann hat er sich doch öffnen können, zuerst nur im Gespräch aber da war auch so eine innerliche Bewegung, dass er mir Vertrauen geschenkt hat, mit dem was er erzählt hat. Anschließend sind wir dann im Krankenhaus all die Wege abgelaufen, welche er mit seiner Frau gelaufen ist und er hat er noch viel erzählt.

Erst als das Vertrauen und die Beziehung da war und ich ihn gesehen habe in seiner Trauer, konnte er sich ganz langsam auch auf etwas anderes oder auch auf die Gruppe einlassen. Also ist es immer wieder wichtig, jedem die Zeit zu geben und zu schauen, wo kann ich ihn wie abholen. Oft geht es zuerst darum, dass der Mensch sich abgeholt fühlt.

Das ist dann das Schöne, wenn der Mensch sich öffnet. Wenn Veränderung passieren kann.

Genau, zuerst versuche ich als Therapeutin die Beziehung aufzubauen, wenn es schwierig ist im Einzel-setting. Später gelingt es einem dann den Patienten meist auch in Gruppen zu integrieren und er kann dann davon profitieren.  

Jetzt kommt eine spannende Frage. Viele Menschen würden gerne mehr Sport machen, aber können sich nicht überwinden.

Welche Tipps würden Sie Menschen geben, die mehr Bewegung in ihrem Alltag integrieren möchten? Wie können Menschen es schaffen, den Schalter umzulegen und in die Bewegung zu kommen? 

Ich frage die Patienten oft, „gibt es vielleicht irgendwas, dass Ihnen früher Spaß gemacht hat?“ Gibt es im Kopf irgendwelche Blockaden, dass nur Fitness oder Leistungssport zählt? Also ich würde versuchen sehr niedrigschwellig zu arbeiten. 

Und den Begriff ein bisschen erweitern.

Sie sagen es! Also von Sport zu „Bewegung im Allgemeinen“. Viele haben trotz allem einen Gewinn, wenn sie z.B.durch die Natur gehen (spazieren gehen, nur so weit wie sie wollen,  und dann angenehmes wahrnehmen z.B. die Sonne genießen) . Es gilt auch kleine Erfolge zu würdigen. Oft hilft Gemeinschaft dabei in Bewegung zu kommen.  

Außerdem gilt es zu schauen,ob Bewegung Freude bereiten kann, angenehme  Körperwahrnehmung zu ermöglichen ist hier wichtig durch z.B. Lockerung, Atemübungen, Eigen oder Fremdberührung, Tanz…oder aber auch Anspannung abzubauen über Ausdauer und Kraftsport.

Diese kleinen Schritte können der Beginn sein wieder mehr in die Bewegung/ den Sport zu gehen. 

Die kleinen Schritte sind glaube ich entscheidend. 

Die kleinen Schritte sind sehr entscheidend.

Am besten, man fängt an mit, okay, ich jogge jeden Tag fünf Minuten. Und wenn ich dann auch nach den fünf Minuten Lust habe, dann kann ich weitermachen. Aber es ist halt immer so dieser erste Schritt. Das ist der Knackpunkt.

Was könnte der erste Schritt sein, ist immer die Frage. Kann ich den ersten Schritt auslösen? Braucht ein junger Mensch vielleicht jetzt auch einen männlichen Therapeuten, weil man zu dem einen leichteren Zugang hat.

Manchmal  kann Musik unterstützen wirken.  Ich frage mich: Was haben die Patienten denn früher gern gehört? Und wie haben sie sich dazu bewegt. Sollten diese Bewegungen nicht mehr möglich sein , können die Hände evtl. dazu tanzen. In der Sitzgymnastik habe ich hier echt schon Wunder erlebt mit älteren Menschen, die gar nicht groß in Bewegung gehen wollten. Angeregt von der Musik erzählten sie von ihrer Jugend, von Rock’n Roll . Auf einmal waren sie wieder zurückversetzt in die alte Zeit und konnten sich viel mehr bewegen. Auf einmal war die Freude da. Das war das Entscheidende.

Musik ist oft ein emotionaler Träger an dem man wieder ansetzen kann Menschen und Gefühle in Bewegung zu bringen. 

Ich kenne es auch von mir, diese inneren Widerstände und dieses Thema, wie lege ich den Schalter um? Manchmal gelingt es, aber das Thema fasziniert mich. Wie findet man seinen persönlichen Schalter, den man umlegt? 

Oft mit einer Person die man mag. Hier kann man manchmal leichter so einen Schritt gehen.

Welche Botschaft haben Sie an Menschen, die seit Jahren mit Schizophrenie kämpfen und nicht vorankommen?

Nicht aufgeben.

Und bitte immer Hilfe holen. Nicht alleine bleiben. Ich glaube, allein verzweifelt man.

Das Gefühl, dass wieder ein Mensch wirklich Anteil an einem nimmt, mit dem man sich wirklich verbunden fühlt, kann immer wieder neu ein Hoffnungsträger sein. 

Ich glaube Einsamkeit, ist Gift für die Menschen, oder? 

Ja, Verbundenheit macht die schlimmste Lage, sage ich mal, noch nicht gut, aber erträglicher und vielleicht wieder so, dass ein Hoffnungsfunke überspringt.

Habe ich auch schon oft erlebt, dass wenn es mir richtig schlecht ging, habe ich manchmal keine Energie, mich bei jemandem zu melden. Und wenn ich mich bei jemandem gemeldet habe, ging es mir gleich wieder besser.

Genau. Vielleicht ist es auch hilfreich, sich im Vorfeld eine Notfallliste zu schreiben, was es zu tun gilt, wenn es mir ganz schlecht geht. Hierzu gehört auch, dass ich weiß bei wem ich im Ernstfall anrufen kann um mir Hilfe zu holen.

Okay, das war das Interview. Vielen Dank!

Ja, vielen Dank,  es hat mir Spaß gemacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert