Über mich

Auf dieser Seite können Sie mehr über den Menschen hinter diesem Blog erfahren. Ich heiße Niko, bin 43 Jahre alt und kroatisch-stämmiger, überzeugter Europäer. Ich bin in Stuttgart aufgewachsen, habe 2001 mein Abi gemacht und war anschließend 5 Jahre in Ulm um Medieninformatik zu studieren. Nach dem Vordiplom bin ich in einer Krankheitsphase zurück nach Stuttgart gezogen und habe mein Studium an der Hochschule der Medien in Stuttgart-Vaihingen 2011 mit dem Titel „Bachelor of Science“ abgeschlossen. Danach arbeitete ich mit mehreren Krankheitspausen 13 Jahre als Webentwickler bei verschiedenen Firmen. 2019 zog ich berufsbedingt nach Ludwigsburg.

Ich entdeckte früh meine Freude an Musik, Theater und Design. Ich singe sehr gerne und hatte schon mehrere Auftritte als Sänger, Gitarrist und Schauspieler für Improvisationstheater. 2008 gründete ich an der Hochschule der Medien die Improgruppe „Kanonenfutter“, die es bis heute gibt und die sehr erfolgreich ist.

2023 begann ich meine Erfahrungen die ich mit dem Thema Schizophrenie gesammelt habe aufzuschreiben und ich hatte die Idee diesen Blog zu starten so dass psychisch kranke Menschen von diesen profitieren können. Ich will mit dieser Webseite inspirieren, begleiten, informieren und Mut machen. Ich bin kein ausgebildeter Psychologe, habe aber einen großen Schatz an Techniken und Methoden die mir geholfen haben mit meiner Krankheit umzugehen und von denen auch andere profitieren können.

Ansonsten gehe ich gerne ins Fitness-Studio, koche gerne, treffe Freunde, mag Kalligrafie. Ich lese gerne und interessiere mich für Fantasyromane, Biografien, spirituelle Literatur, Ratgeber und Bücher über Psychologie, Geschichte, Kultur und Philosophie.

Ich fühle mich zum Christentum zugehörig und gehe jeden Sonntag in die Liebenzeller Gemeinde in Ludwigsburg, Oßweil.

Meine Mission

Ein Prozent aller Menschen auf der Welt haben mindestens eine psychotische Episode in ihrem Leben. Das sind 80 Millionen Menschen auf der Welt. 80-Millionen dramatische Einzelschicksale und (teilweise unnötiges) Leid in der Psychose Erfahrung. Mein Auftrag ist es, diesen Menschen mit meinem Wissen beizustehen, ihnen Mut zu machen und das Leid zu lindern.

Als ich 2006 meine erste Psychose an meinem Studienort in Ulm hatte, hat es ein Jahr gedauert, bis ich professionelle Hilfe, eine Diagnose und Medikamente bekam. Denn: Ich wusste gar nicht was eine Psychose überhaupt ist (!) und so geht es auch vielen anderen neu erkrankten Menschen.

Ich möchte das Bewusstsein dafür schärfen, was eine Psychose ist und wie sie in das Leben von Menschen eingreift. Jeder Mensch sollte sich zumindest bewusst sein, dass es so etwas wie “Psychosen” gibt, wie man sie erkennt und damit umgeht. So könnte man viel unnötiges Leid vermeiden. Schon in der Schule sollte jeder junge Mensch zumindest einmal davon gehört haben und vorgewarnt sein, dass so etwas auch in seinem oder ihrem Leben passieren könnte und wie man Hilfe bekommt. Alles andere wäre grob fahrlässig!

Unser Psychiatrie-System ist alles andere als perfekt. Schizophrene Menschen werden nicht nur mit ihren Symptomen allein gelassen, sondern erfahren häufig auch soziale Ausgrenzung, Gewalt und Diskriminierung. Dieses mangelnde Verständnis führt dazu, dass viele Menschen erst spät oder gar keine Hilfe erhalten. Manchmal sogar mit tödlichen Folgen! Oft ist es so, dass neu erkrankte, das weiß ich aus eigener Erfahrung, in der Psychiatrie landen, in einem trostlosen Umfeld behandelt werden und niemand erklärt ihnen ihre Krankheit. Niemand sagt „Du, das ist eine Psychose, das geht vorbei“, oder „du schaffst das“, man bekommt keine mentalen Werkzeuge und Bewältigungsstrategien an die Hand die wirklich funktionieren. Von „Coping Strategien“ ist zwar oft die Rede, aber im Psychiatrie Alltag werden kaum konkrete Werkzeuge vermittelt.

Psychologen sind in deutschen Kliniken chronisch Mangelware. Niemand macht einem Mut und interessiert sich für die psychotischen Bewusstseinsinhalte – wo es doch so wichtig wäre diese zu teilen und im Dialog mit einem empathischen Zuhörer zu entkräften, damit der Patient den Bezug zur Realität zurückgewinnen und genesen kann. Niemand hört einem zu. Pfleger und Ärzte sind oft überlastet und haben keine Zeit.

Die Patienten werden mit ihrem Kopfchaos allein gelassen, bekommen ihre Medikamente, bekommen ihren Blutdruck gemessen und werden aufs Zimmer geschickt. Ein Mal die Woche gibt es 5 Minuten Visite, ein paar Therapien und das wars.

Es gibt keine „Gebrauchsanweisung“ wie man das psychotische Erleben meistert. Diese Anleitung will ich mit diesem Buch liefern.

Mit dem Qualifizierungsprogramm „Experienced Involvement“ (EX-IN) kann man sich zum Genesungsbegleiter ausbilden lassen, welcher in Kliniken arbeitet und diese Lücke schließt. Diese Genesungsbegleiter sollten in viel mehr Kliniken zum Zuge kommen. Die Fortbildung mache ich 2026, so dass ich in Kliniken gezielt kranken Menschen helfen kann.

Psychosen werden zudem oft missverstanden und stigmatisiert, was die Betroffenen zusätzlich belastet. Ein häufiges Missverständnis besteht darin, das Schizophrenie mit “gespaltener Persönlichkeit” in Verbindung gebracht wird, was ein völlig anderes Krankheitsbild ist.

Wir alle können zu einem besseren Bewusstsein für Schizophrenie in unserer Gesellschaft beitragen, indem wir Vorurteile abbauen, offen darüber sprechen und die Betroffenen als Teil unserer Gemeinschaft anerkennen.